Wie steht ihr zu Gay not Queer?


03.02.2023, 21:04

Ein anderer Begriff dafür wäre Supergay in anlenung an Superstraight

Ich finde es gut 44%
Ich finde es nicht gut 41%
Neutral 7%
Andere Antwort 5%
Ich würde mich selbst Dazu zählen 3%
Ich unterstütze die 1%
Ich bin mir nicht sicher 0%

103 Stimmen

14 Antworten

Meine Meinung (!)

  • Ich finde den Identitätskram Quatsch. Akzeptiere dich entweder als Mann oder Frau. So wurdest du geboren. Du wurdest nicht als etwas anderes geboren, sondern biologisch als Mann/Frau. Identifizieren tust du dich ab einem gewissen Alter. Und genau das finde ich Quatsch und unterstütze ich nicht.
  • Homosexualität, etc. finde ich absolut fein. Wenn jemand auf Männer und Frauen steht, warum nicht?

Wichtig!

  • Auch wenn man dieser Meinung ist, muss man die Menschen, die sich mit etwas identifizieren, akzeptieren. Sie sind ein Teil unserer Gesellschaft. Man sollte diese Menschen auch nicht erniedrigen, etc.
  • Meinung über das was sie tun, darf man allerdings trotzdem haben. So habe ich die Meinung, das es Quatsch ist, akzeptiere und respektiere diese Menschen aber trotzdem.

Kurz Klartext 😂

Ich finde es nicht gut

Von Terfs, dieser "LGB Alliance" und ähnlichen Typen ist die TQ*-Ab-/Ausgrenzung einfach nur ein verzweifelter Versuch, sich bei ihren eigentlichen Feinden einzuschleimen und sich auf Kosten (anderer) queerer Gruppen Vorteile zu verschaffen. Viele Homo- und Bisexuelle haben heutzutage leider völlig vergessen, wer wirklich ihre Feinde sind. Das sind nicht wir TQ+ Menschen, sondern die Heteronormativität, der sie sich anbiedern.

Es ist durchweg verständlich, dass man sich nicht gerne nachsagen lässt, queer- bzw. transfeindlich zu sein. Zumal auch vollkommen in Ordnung ist, mir und anderen nichtbinären oder trans* Personen einen Korb zu geben, wenn man sich sexuell und/oder romantisch eben nur von cis Personen angezogen fühlt. Wenn man cis-abweichende Geschlechtsidentitäten (Gender) aber kategorisch ablehnt und Begriffe wie "Genderwahn" benutzt, dann aber sind derlei Vorwürfe nun mal berechtigt, weshalb man sich wirklich nicht zu beklagen hat. Da braucht mir auch niemand mit "Meinungsfreiheit" kommen, denn das Eine schließt das Andere keineswegs aus.

Der Begriff "queer" verschleiert einzelne Orientierungen und Identitäten und macht sie unsichtbar. Der Begriff LSBTI+ ist zwar unhandlicher, gesteht verschiedenen Orientierungen wenigstens noch einen Buchstaben zu. 

Der Begriff "queer" kann vieles und nichts heißen und ist unspezifisch. Als schwuler Mann kann ich nur Repräsentation für andere schwule Männer erreichen, wenn ich mich selbst auch als schwul bezeichne.

Man kann sich als "Gay" oder "Schwul" bezeichnen und die Bezeichnung "Queer" ablehnen, ohne gegen Trans oder Nicht-Binäre Personen eingestellt zu sein.

An meinem Beispiel: ich sehe mich persönlich als schwul, nicht queer. Seit meiner Kindheit bin ich damit aufgewachsen,  dass "schwul" als Schimpfwort verwendet wurde oder andere, spezifisch schwulenfeindliche Wörter verwendet wurden. Es ist Teil meiner persönlichen Emanzipation und Identität, dieses oft negativ behaftete Wort für mich zu erschließen.

Meiner Auffassung nach ist eine gegensätzliche Entwicklung im Gange, die da lautet: "Queer not Gay". Insbesondere sexuelle Orientierungen fallen dabei immer mehr unter den Tisch.

Einige Beispiele dazu:
- die neue Präsidentin der Human Rights Campeign, bedeutenste LSBTI+ Organisation der USA, hat in ihrer Antrittsrede über vieles gesprochen, Wahlrecht, Abtreibung, Trans-Kinder, Arbeitnehmerrechte. Die Worte "lesbisch", "schwul", "bisexuell" fielen kein einziges Mal. Ebensowenig spezifische Probleme von sexuellen Minderheiten. Auch folgender Artikel der New York Times stellt diese Entwicklung fest:https://www.nytimes.com/2022/10/23/opinion/queer-gay-identity.html

- bei der Gedenkveranstaltung im Bundestag 2023 für die "queeren" Opfer des Nationalsozialismus wurden in vielen Meldungen homosexuelle Männer gar nicht mehr oder nur noch untergeordnet genannt, obwohl Paragraph 175 der Nationalsozialisten gegen sie gerichtet war.

- Personen, die sich selbst als gay oder schwul bezeichnen, werden von anderen mittlerweile als "queer" bezeichnet, obwohl diese Personen sich selbst nie so bezeichnet haben. Das Recht, sich dagegen auszusprechen, wird teilweise mittlerweile abgesprochen. Beispiel: David Sedaris sagte, dass er für sich selbst die Bezeichnung queer ablehnt, nachdem er so bezeichnet wurde. Daraufhin bekam er auf Twitter einen Shitstorm.

Insbesondere, wenn ich als schwuler Mann eine Diskriminierungsgeschichte habe, möchte ich mich auch als schwul bezeichnen und ich möchte auch, dass die spezifischen Probleme, die schwule Männer noch immer haben, Beachtung finden. Diese Probleme unterscheiden sich zum Teil von Problemen, die Lesben oder Trans haben. Daher finde ich es wichtig, nicht alles mit "queer" zu überdecken sondern die einzelnen Buchstaben hervorzuheben.

So sind schwule und bisexuelle Männer mit Abstand am meisten Opfer von Gewalt, Beispiel Maneo-Report 2022, Gewaltstatistik Berlin:
- 177 Übergriffe gegen Schwule und männliche Bisexuelle
- 30 Übergriffe gegen Trans
- 10 Übergriffe gegen Lesben und weibliche Bisexuelle

Die Website Queer.de hat hat nur noch die Gesamtzahl aller Übergriffe veröffentlicht, als "queerfeindliche Delikte" ohne Nennung der Zahlen zu einzelnen Gruppen. Die besonders hohe Gewalt gegen schwule und bisexuelle Männer wird damit unsichtbar gemacht.

Insbesondere im alltäglichen Sprachgebrauch und der Popkultur ist Schwulenfeindlichkeit noch weit verbreitet. Begonnen bei der Verwendung des Wortes "schwul" sowie anderer Schimpfworte wie "Schw***tel" als besonders häufige Schimpfworte in Schulen, dass Bromances in Ordnung sind, weil nicht schwul, darüber, dass Zärtlichkeiten zwischen Männern wie Händchenhalten oder Küssen auf besonders große Ablehnung stoßen sowie, dass schwule und bisexuelle Männer als Eltern besonders kritisch gesehen werden. Das sind nur einige der Probleme, die noch bestehen.

Es bedarf daher meiner Meinung nach einer spezifischen Repräsentation der verschiedenen Gruppen der LSBTI+. Natürlich gibt es auch Gemeinsamkeiten, aber wenn sich schwule Männer nicht mehr als "gay" oder "schwul" sondern nur noch "queer" bezeichnen und es keine Organisation mehr gibt, die sich beispielsweise spezifisch für schwule und bisexuelle Männer einsetzt sondern nur noch unter dem Label "queer" agiert, dann schafft dies nicht mehr sondern weniger Sichtbarkeit und nicht weniger sondern mehr Diskriminierung.  


Erdbeercooki01  08.05.2025, 17:01

*LGBTQAI+

Sft46  08.05.2025, 17:58
@Erdbeercooki01

Ach das ist eh nur eine relativ aussagelose Buchstabensammlung. Es gibt so viel mehr, als das was darin aufgeführt ist.

Windoofs10  09.05.2025, 10:07
@Sft46

Irgendwie auch fast schon ironisch, wenn man selbst Teil davon ist, sich dann aber so darüver äußert.

Sft46  09.05.2025, 13:34
@Windoofs10

Bin Teil davon, aber die wenigsten meiner Labels sind in der Buchstabensammlung buchstäblich aufgeführt.

Windoofs10  09.05.2025, 13:35
@Sft46

Das mag sein.

Dafür steht das "+".

Aber bei dir sind das ja auch eher... speziellere Labels, sag ich mal.

Sft46  09.05.2025, 14:57
@Windoofs10

Hmhh ja ich glaube die Buchstabensammlung ist mehr oder weniger unsinnig. Auch mit + dahinter.

Sft46  09.05.2025, 15:12
@Windoofs10

Naja es wäre doch schön einen tollen Begriff zu haben, der alles berücksichtigt und zwar nicht nur mit einem +.

Windoofs10  09.05.2025, 15:13
@Sft46

Hm, ja da ist was dran.

Wobei... Diesen Begriff gibt es ja.

Nennt sich queer ;)

Sft46  09.05.2025, 15:27
@Windoofs10

Jaa. Der Begriff klingt irgendwie immer so abwertend.

Windoofs10  09.05.2025, 15:30
@Sft46

Hm, geht.

Aber klar: arg viel anderes als LGBTQIA+ und queer gibt es nicht an Begriffen🤷.

Ich finde es nicht gut

Ich finde das Thema soll mal aufhören immer diskutiert zu werden. Es nervt. Man kann von trans Leuten denken was man will, die Personen, die ich kenne (persönlich) sind ganz normal. Und mein Kumpel ist fast wie jeder andere Junge und das ist mir sowas von egal.

Es regt mich einfach nur noch auf. Jeder muss immer eine Meinung haben. Sei jeder schwul wie er will, aber man muss anderen Leuten die Identität nicht absprechen und umgekehrt soll mal niemand fertig gemacht werden, weil es ihm egal ist.

Toleranz und Akzeptanz und dann ist alles gut. Mir reicht's wirklich.


Jnnsznxx  09.05.2025, 17:24
Ich finde das Thema soll mal aufhören immer diskutiert zu werden. Es nervt. 

Wie wäre es, wenn man es unterlassen würde, Menschen gegen ihren Willen als "q*eer" zu labeln? Es nervt.

Dann gäbe es diese Diskussion in der Form nämlich nicht. Es könnte so einfach sein.

Ich finde es gut

Ich fände es normal, dass jeder seine Sexualität ausprobiert und auslebt, ohne großes Tamtam drum herum. ich hoffe einfach, dass es soweit kommen wird, wenn das endlich die meisten als gegeben ansehen.