Wie habt ihr herausgefunden, dass ihr bi, schwul oder lesbisch seid?
Würde mich gern interessieren :)
10 Antworten
Ein wirklich "Wie" gab es bei mir nicht. Es gab kein konkretes Ereignis, das dazu geführt hat, dass ich meine sexuelle Orientierung hinterfragt habe oder dass ich gemerkt habe, worauf ich stehe. Irgendwie ist es einfach mit der Zeit passiert. Zu Anfang der Pubertät dachte ich, wie ja eigentlich alle Mädchen in diesem Alter, ich würde auf Jungen stehen und es gab für mich auch erstmal nie einen Grund, das anzuzweifeln, weil ich - und meiner Meinung nach viele andere auch - selbst in diesem Alter einfach teilweisd noch nicht ganz in der Lage war, das Konzept von romantischer Liebe und Anziehung tatsächlich zu verstehen. Die einzige Informationsquelle waren Filme oder Bücher, aber natürlich ist dort nicht immer alles realitätsnah dargestellt und auch die Tatsache, dass meiner Erfahrung nach Mädchen sehr schnell eingeredet wird, sie seien verliebt, nur weil sie einen Jungen gern mögen oder ihn besser kennenlernen wollen, hat auch nicht besonders geholfen. Irgendwann bin ich dann durch Zufall mit dem Thema LGBTQ+ und Homosexualität in Kontakt gekommen. Natürlich wusste ich, was Homosexualität ist und dass es nichts schlimmes ist, allerdings war mein Gedanke immer "Ja, die anderen, aber ich doch nicht". Diese Themen haben mich interessiert und ich habe mich weiterhin darüber informiert, bis sich plötzlich in mir die Vermutung manifestiert hatte, ich könnte auch auf Mädchen stehen. Anfangs dachte ich, ich sei Bisexuell, da ich eben immer davon ausgegangen war, ich würde definitiv auf Jungen stehen. Die Frage, ob ich wirklich an Mädchen interessiert sei, war für mich dann tatsächlich auch schnell geklärt, weil meine Gefühle relativ eindeutig waren. Rückblickend gab es auch in meiner Kindheit und anfänglichen Jugend schon einige Anzeichen, die ich aber immer als "normal" (also normal für ein heterosexuelles Mädchen) interpretierte und mir nie Gedanken darüber gemacht habe. Als ich das alles dann begriffen und verstanden hatte, war mir schnell klar: Ja, ich stehe tatsächlich auf Mädchen. Nur die Frage, ob ich denn auch auf Jungs stehen würde, war komplizierter für mich. Ich wusste, dass ich einige Jungen gern mochte und weil mir immer eingeredet worden war, jegliches Interesse an Jungen meinerseits müsse doch romantischer Natur sein, konnte ich mir Lange gar nicht vorstellen, nicht auf Jungen zu stehen. Irgendwann stellte sich dann aber heraus, dass das, was ich für romantische Anziehung gehalten hatte, wirklich nur aus gesellschaftlichen Normen und Vorbildern zusammengebastelte Einbildung war. Alles, was ich je für Jungen empfunden hatte, war entweder grundsätzlich einfach Interesse an ihrer Person oder platonische Anziehung - also das Bedürfnis nach einer Freundschaft. Da wurde mir dann auch klar, dass ich eigentlich niemals eine männliche Person auf den Mund küssen, eine Beziehung mit ihm haben oder andere romantische Dinge tun wollte. Und Sex mit einem Jungen wollte ich definitiv nicht. Da war für mich dann endlich klar, dass ich eben tatsächlich lesbisch bin.
Es hat mehrere Jahre gedauert, aber ich war von völliger Frustration und Desinteresse an Männern zu einer totalen Anziehungskraft auf Frauen übergegangen. Eines Tages habe ich endlich etwas dagegen unternommen. Ich lernte meine Partnerin kennen, die später meine Ehefrau sein sollte.
Danke, Jasmin! Heute war ich noch nie in meinem Leben glücklicher.
Ich (w/26/lesbisch) hatte schon immer das Gefühl, dass ich für meine Kindheitsfreundin mehr empfinde als nur Freundschaft.
An meinem 12. Geburtstag hatten wir unser erstes Mal, und sind seit dem zusammen. Direkt nach unserem ersten Mal waren wir uns 100%ig sicher, dass wir aufs gleiche Geschlecht stehen.
Ein Interesse am anderen Geschlecht ist gänzlich ausgeblieben, obwohl es durchaus einige Angebote gab.
Mit 18 sind wir zunächst eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingegangen (die Ehe für alle gab es da noch nicht) und haben im Oktober 2019 (standesamtlich) geheiratet.
Ich habe es daran gemerkt, dass ich mir nichts aus nackten Frauen machte. Statt-dessen habe ich immer auf den Arsch und die Beule bei Jungs geschaut, und habe mir vorgestellt, wie es wäre, mit ihnen Sex zu haben.
Würde sagen mit 11 als ich mich in meine damalige bff verliebt hatte und mich angezogender von Frauen in Büchern/Models/Schauspieler fühlte und mich dann mit 14 richtig verliebt habe in ein Mädchen. Bin Bisexuell.
Das freut mich und ist sehr schön:)