Warum gibt es im Jahr 2023 immer noch Menschen, die die Bezeichnung "(süße/geile) Schnecke" für eine Frau NICHT als sexistisch bewerten?
Ich habe Probleme das nachzuvollziehen, weil der Ausdruck "(süße/geile) Schnecke" für eine Frau ja nun ganz offensichtlich sexistisch ist. Offensichtlicher geht es doch kaum! Also die Frau wird hier auf sexuelle Merkmale reduziert (feucht, biegsam, nackt) und zum reinen "Fickding" degradiert, also abgewertet. Die Schnecke ist kein Symbol für eine starke, selbstbestimmte, intelligente, humorvolle Frau, sondern für ein schleimiges, rückgratloses, zwittriges Wesen, das stundenlang Sex hat.
Nach all der Aufklärungsarbeit und dem jahrzehntelangen Feminismus müssten doch eigentlich nahezu 100% der Menschen erkennen, dass der Ausdruck "(süße/geile) Schnecke" für eine Frau absolut unangemessen ist. Laut meiner vorangegangen GF-Umfrage dazu sehen das aber viele nicht so. Wieso erreichen die die ganze, jahrzehntelange Aufklärungsarbeit, all die Anstrengungen und Mühen immer noch nicht alle Menschen?! Ich als Frau finde das einfach nur unverständlich. Ich empfinde es als frustrierend, dass immer noch nicht alle Sexismus erkennen, wenn er offensichtlich ist.
Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen
12 Antworten
Ich finde das auch frustrierend, aber ich verstehe denke ich warum das immer noch so ist:
Viele bleiben einfach in ihrer alten Denkweise, und das keineswegs bewusst, sondern einfach aus Gewohnheit.
Was sich Jahrhunderte lang eingespielt hat, bekommst du nicht in einer halben Generation wieder raus....
Ich hab echt nix gegen Spaß und bin nicht zickig/prüde/überempfindlich, aber leider wird man häufig sofort in einen dieser Töpfe gesteckt, sobald man was sagt.
Am besten geht das meiner Meinung nach mit "Spiegel vorhalten" ein Kollege in der Firma hat mich auch immer mit "Süße" oder "Hase" angesprochen, bis ich dann angefangen hab mit "Ja Schnuckiputzi" und "ja Bärchen" zu antworten. Er hat mich beim ersten mal verwirrt angeschaut, und beim zweiten mal dann gefragt, warum ich ihn so nenne -.-* Nach meiner Erklärung (traurig das eine nötig war) hat er damit aufgehört.
Ich vertrete gerade einen Kollegen, und bin in dem Büro hier nur durch eine Schrankwand von 2 Kerlen getrennt, und ich könnte kotzen wie die die ganze Zeit miteinander und am Telefon reden F*tze hier F*tze da und natürlich immer als Schimpfwort. Toll wenn die eigenen Geschlechtsorgane permanent als Beleidigung genutzt werden...
Ich denke morgen werde ich immer wenn ich von da drüben sowas höre wie "Dreckige otze" mal "dreckiger chwanz" zurückrufen, mal sehen ob sie es raffen...
Meine Chefin bekommt davon ja nichts mit, aber heute hab ich mich echt krankgelacht.
Hab genau das gemacht was ich oben beschrieben habe, daraufhin totenstille auf der anderen Seite, bis ich dann angefangen hab zu lachen, dann kamen die 2 um die Schrankwand rum und haben dermaßen blöd geschaut, das ich noch mehr lachen musste.
Nachdem ich mich dann eingekriegt hatte, habe ich die zwei aufgeklärt, und auch wenn sie erst ziemlich.. naja sagen wir mal pikiert reagiert haben, ist seitdem Schluss mit F Wörtern ;D
Ich finde solche Anreden auch absolut daneben -
besonders, wenn sie am Arbeitsplatz Untergebenen gegenüber vorkommen!
Weil es vielen einfach egal sein dürfte. Da braucht es nicht einmal das Wort "Schnecke". Auch die Anrede "Süße" finde ich komplett daneben und degradierend.
Ich denke solche Begriffe haben sich unter den Männern eingebürgert, weil es schon immer so war. Es wird die Männer auch nicht sonderlich interessieren, wie die betroffenen Frauen darüber denken. Ich verwende solche Ausdrücke jedenfalls nicht.
"süße/geile Schnecke" würde ich mich nie trauen wen zuzurufen, allerdings bezweifle ich stark, dass man bewusst das Tier "Schnecke" wählt, weil eine Frau nen biegsamen, feuchten und sexgeilen Eindruck macht. Eher kennt man das ja vom Hören/Sagen O.o
Aber sexistisch finde ich das jetzt nicht bzw. ist es ja sehr von der Situation und vom Kontext abhängig, wann es als sexistisch bewertet werden kann.
Letztendlich ist es ja ein Kompliment in primitiver Form.
autsch...
was sagt denn der Chef/die Chefin dazu?