Stimmt es, dass Männer gerne das Essen bezahlen, weil sie sich Sex erhoffen?
Ich hab gestern mit einem Kumpel geredet und er meinte, dass viele Männer das Zahlen beim ersten Date als eine Investition für Sex ansehen. Ich finde das komisch und möchte die Männer hier gerne fragen, ob das wirklich stimmt.
Ich hab selbst oft erlebt, wie bereitwillig und selbstverständlich viele Männer die Rechnung übernehmen, obwohl ich getrennte Rechnungen vorgeschlagen habe. Wenn es wirklich stimmt, dann zahle ich ab sofort konsequent selbst.
52 Antworten
Ich bin m und habe bis jetzt immer das Essen bezahlt. Wenn sich danach Sex ergibt, ist es schön, aber es ist nicht der Grund, warum ich das Essen bezahle.
Irgendwie wird es erwartet und ich habe sehr selten erlebt, dass die Frau Kostenteilung vorgeschlagen hätte oder gar mich eingeladen hat. Letzteres ist mir bis jetzt genau einmal passiert - es war von meiner damaligen Partnerin, nachdem ich sie 20x davor zum Essen eingeladen hatte.
Das ist eine interessante Sichtweise. Andrerseits muss der Mann heute Alleskönner sein, oder nicht?
Er soll die starke Schulter zum Anlehnen sein, aber natürlich auch verständnisvoll und einfühlsam. Er soll nicht zwingend Sex wollen, aber im richtigen Moment doch Gas geben. Er soll Gentlemen sein mit Empathie, aber auch selbstbewusst mit starkem Charakter.
Schon mal drüber nachgedacht, dass das, was Du unter "Komplexen" verstehst, einfach eine Überforderung mancher Männer darstellt? Wann erwartet die Frau Hilfe beim Schrauben reindrehen und wann nicht? Was will eine Frau signalisieren, wenn sie auf ihre Selbständigkeit wert legt - etwa, dass sie überzeugter Single ist?
Ich will damit nur darauf hinweisen, dass das schon ein bissel vielschichtig ist.......
Nee, Mann muss kein Alleskönner sein. Genausowenig, wie Frau es sein muss.
Ich für meinen Teil hasse es, wenn von mir Perfektion oder ständig funktionieren müssen erwartet werden. Und ich erwarte es auch von keinem Mann.
Wir sind alles Menschen und keine seelenlosen Maschinen.
Es reicht, wenn manN sich kompatibel verhält. Oder anders ausgedrückt: Wenn nicht nur freiweg genommen, sondern auch gegeben wird.
Mag sein, dass sich manche Männer überfordert fühlen. Aber ich gehöre wie gesagt zu den Frauen, die keiner neunköpfigen, gefräßigen Raupe gleichen, im Gegenteil. Bisher bin ich immer mit meinem gebendem Wesen auf die Schnauze gefallen.
Ich habe nichts von "auf Selbstständigkeit Wert legt" geschrieben, sondern von selbstständig sein.
Das ist ein Unterschied.
Wer sich mal Männer so anhört, hört immer wieder, sie wünschen sich eine Frau, die "selbstständig ist, mit beiden Beinen im Leben steht und weiß, was sie will".
Soll ich dir mal sagen, wie die Realität aussieht, die ich kenne? Für vieler dieser Männer gibt es nichts Schlimmeres, als wenn Frau so ist.
Frau soll eine Meinung haben, aber ihre Klappe halten. Ansonsten ist sie zickig. Frau soll eigenes Geld haben, aber bitte nicht mehr, als der Mann. Frau soll nicht so bedürftig sein, aber kann sie Vieles selbst, ist es auch nicht richtig.
Widersprüche am laufenden Meter. Und damit stehen sich Männer immer wieder nur selbst im Weg.
Ich weiß nicht, welche Erfahrungen Du gemacht hast, aber es kommt letztlich auf ein erfolgreiches Miteinander an. Da muss die Frau ein Stück auf den Mann zugehen und umgekehrt selbstverständlich auch.
"Lustigerweise" hab ich in meinem Freundeskreis viele Männer (zwischen 40 und 50), die mit beiden Beinen im Leben stehen, sehr gepflegt sind (schwarze Fingernägel geht da schon mal gar nicht - nicht mal unter Kumpels), die feste Beziehungen hinter sich haben und trotzdem Single sind.
Woran das liegt? Da kann man nur spekulieren. Einer, der Controller in einer größeren Firma ist, hat mal zu mir gesagt (Zitat): "die Mädels sind heute alle Prinzessinnen".
Ich persönlich unterstreiche das ausdrücklich nicht, man kann nicht alle Frauen über einen Kamm scheren. Nixdestotrotz bin ich auch Single, zuletzt hat mich ne Frau gefragt, ob sie von mir ein Kind haben kann, wobei für ne richtige Beziehung eigentlich die Basis fehlt. Und auf ne Samenspenderrolle mag ich auch nicht reduziert werden.
Und Du unterstellst Männern Komplexe und dass sie sich selbst im Weg stehen? Sorry, irgendwas läuft da schief. Damit meine ich eher die allgemeingesellschaftliche Ebene.
Meine Erfahrungen willst du nicht haben.
Das erfolgreiche Miteinander, das aufeinander Zugehen, Kompromisse machen - das sind alles Dinge, die viele Menschen nur in der Theorie kennen und nur für sich von anderen erwarten. (eine meiner Erfahrungen)
(Zitat): "die Mädels sind heute alle Prinzessinnen".
Wenn ein 40-50jähriger von Mädels spricht, sucht er wahrscheinlich in der falschen Altersklasse. Mädels sind meinem Verständnis nach junge Frauen bis maximal Anfang 20.
Davon abgesehen gibt es natürlich schon Frauen, die von einem Mann auch sonstwas erwarten, keine Frage. Aber gestandene Frauen, wie man so schön sagt, brauchen keinen Versorger. Die legen Wert auf andere Dinge. Und damit hat die Männerriege ab 40 aufwärts ganz klar schon ihre deutlichen Probleme.
Wenn ich dann noch das Wort "Midlife-Crisis" bemühe, ist es doch fast Standard, dass Männer im Mittelalter sich lieber mit Töchter-Frauen schmücken und da gern den Larry raushängen lassen, als sich nochmal oder so schnell nicht wieder mit einer "anstrengenden" gleichaltrigen Frau einlassen, die ihnen auch mal ein paar ernste Takte erzählt.
Männer haben sicher auch ihre (schlechten) Erfahrungen gemacht. Redet auch keiner klein.
Aber was das Widersprüchliche angeht oder ihr sehr oft anzutreffender Hang zum Wegrennen vor den Realitäten, sind das keine Hirngespinste von Frauen, sondern einfach die Dinge, die ihnen immer wieder begegnen. Warum auch immer.
Ich wünschte auch, dass gerade Männer im Mittelalter anders drauf wären, dass diverse "Kinderkrankheiten" (schon vor Jahren) auskuriert wurden und kein Thema mehr wären und dass sie einfach vom Denken und Verhalten her ein Mann sind, den man sich als Frau eben so vorstellt.
Kinder haben viele Frauen nämlich schon. Ich habe zwei und brauche kein "3. Kind."
Mit "Mädels" hat der Frauen in seiner Altersklasse gemeint, das ist nun mal unser Sprachgebrauch.
Aber schön, dass diese Nichtigkeit schon wieder Anlass zu Diskussion gibt.
Und ob das stimmt!!!
Es gibt sogar nicht wenig Männer, welche die Rechnung nicht bezahlen, und dennoch davon ausgehen, dass sie als "Dank" dafür Sex bekommen.
Weil schon allein die Tatsache, dass sie sich Zeit für eine Frau nehmen, dies als Freifahrtschein sehen, auf Tuchfühlung gehen zu dürfen.
Das kann man definitiv nicht pauschalisieren. Investieren Frauen aus selbigem Grund in Schminke? Wäre dieselbe Unterstellung.
Ich würde das eher als universale Geste sehen und nicht als rein auf Sex abzielende Berechnung.
Jemandem das Essen bezahlen ist wie das Essen mit jemandem Teilen. Das schafft Vertrauen und erhöht die moralische Kreditwürdigkeit. Wenn man mit Freunden trinkt oder kocht, stellen meist alle abwechselnd ihren Guten Willen und ihr Vertrauen in die Gruppe unter Beweis und schmeißen ne Runde oder besorgen die Einkäufe. Unter Anderem auf diesen moralischen Abhängigkeiten basieren Gruppenzusammenhalt und Gemeinschaft. (frei nach Daniel Graeber "Schulden" 2011)
Wenn Frau oder Mann bei einer Verabredung auf getrennte Rechnungen besteht, ist das gleichbedeutend mit "Ich will eigentlich nichts mit dir zu tun haben."
Zahl einfach beim nächsten Ma Du die Rechnung, dann seit ihr wieder auf Augenhöhe.
p.S.: Eine Runde pimpern ist imho meist weniger wert als ein gutes Essen.
Stimmt es, dass Männer gerne das Essen bezahlen, weil sie sich Sex erhoffen?
Also ich würde lieber auf den Sex hoffen und trotzdem nicht bezahlen.
"Gerne" ist also relativ zu betrachten.
Weißt du, wenn Frau einem Mann Kostentrennung oder die ganze Rechnung zu übernehmen vorschlägt, bekommen leider so einige Männer einen Egoknick.
Dasselbe ist der Fall, wenn eine Frau sagt, dass sie gut handwerkern kann oder generell sehr selbstständig ist.
Ich lese hier sehr oft, dass Männer das Gefühl haben wollen, gebraucht zu werden. Wo Frau ihnen da quasi "die Butter vom Brot" nimmt, fällt sie nicht selten aus dem Rennen, ungeachtet ihres Charakters.
Männer haben leider oft Vorurteile und Komplexe. Egal, ob eingeimpft oder selbst "erdacht".