Lieber mit oder ohne vorhaut?

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Mit Vorhaut ist in jedem Fall besser. Durch die Beschneidung verliert der Mann ein wichtiges Organ zum Schutz der Eichel und 50-80% der Empfindungsfähigkeit der Eichel selbst. Manche Männer verlieren jegliches Gefühl auf der Eichel.

Zudem ist eine solche Operation immer mit Risiken verbunden. In den USA sterben jährlich etwa 100 männliche Babys an den Folgen von Komplikationen einer Beschneidung.

Es gibt einen Grund warum Männer eine Vorhaut haben und grundlos sollte sie daher nie entfernt werden, so wie kein Organ grundlos entfernt werden soll. Wobei ein Grund für eine solche Entfernung nur ein medizinischer sein kann. Sprich wenn es medizinische Probleme gibt die nur durch eine Beschneidung gelöst werden können.

Alles andere ist grundlos und ungefähr so sinnig wie sich aufgrund persönlichen Geschmacks die Ohren abschneiden zu lassen.

Andrastor  01.06.2022, 18:14

Danke für das Sternchen

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In meiner Familie bin ich der einzige ohne Vorhaut. Und ich bin glücklich damit. Das kam so:

Zu meinem Beschnittensein:

Ich wurde als zehnjähriger christlicher Deutscher mit kleinem Teil jüdischer Vorfahren (dazu siehe unten) beschnitten (low&tight, Frenulektomie: alles glatt und faltenlos). Das ist inzwischen mehrere Jahrzehnte her.

Meine Eltern folgten dem Rat von zwei Ärzten, als sie mich baten, mir die Argumente, die sie und ich selbst dabei gehört hatten und die für eine Beschneidung sprachen, durch den Kopf gehen zu lassen und dann selbst zu entscheiden, ob ich beschnitten werden will.

Insofern wollten sie es selbst wohl schon, aber überließen mir die Entscheidung. Und ich stimmte gern und überzeugt zu. 

Mit dem Zustand des Beschnittenseins bin ich überaus zufrieden und glücklich.

Ich hatte wiederkehrende, stark juckende Entzündungen an Eichel und innerer Vorhaut (Balanoposthitis) und hatte die Wahl zwischen langfristiger Salbentherapie mit „ungewissem Erfolg“ und einer Beschneidung. Da ich vom FKK auch einige wenige beschnittene Penisse Erwachsener kannte, die ich schon damals attraktiver fand als mein (in Deutschland leider Mainstream)-Zipfelmützending, willigte ich sofort und freudig in meine Beschneidung ein. Sie fiel Low&tight aus, was ich sehr gut fand und finde (zwischen Oberseite der Eichel und der Narbe sind 5 mm inneres Vorhautblatt erhalten; seitlich mehr und unten/hinten über 10 mm).

Zusätzlich gab es einen familiären Hintergrund, der für meine Eltern (und Ihre Haltung, auf die ärztliche Empfehlung zu meiner prophylaktischen Beschneidung zuzugehen) und dann auch für mich und meine sofortige und überzeugte Zustimmung bedeutend war:

Meine Oma hatte eine jüdische Mutter gehabt, die die Nazizeit in Deutschland wie durch ein Wunder mit falschen Papieren überlebt hatte. So bekam ich durch die Erzählungen meiner Oma einen ganz persönlichen „Überbau“ für mein Beschnittensein, den ich bis heute als sehr wertvoll erachte. Obwohl ich evangelischer Christ bin, bedeutet mir diese jüdische Wurzel sehr viel und ich bin froh und stolz, das Zeichen für den Bund Gottes mit Abraham unveränderlich an meinem Körper zu tragen. Obwohl es kein ritueller Akt war, sondern „nur“ ein medizinischer - den allerdings ein Chirurg ausführte, der auch als Mohel für die Jüdische Gemeinde tätig war, weshalb es bei mir ganz entsprechend der Vorschriften der Mischna durchgeführt wurde.

Physisch-körperlich und sexuell bin ich mit meinem Beschnittensein äußerst zufrieden. Und meine seither nicht wenigen Sexualpartner waren und sind es auch. Ich kann es mir nicht besser vorstellen. Es ist Teil meiner Persönlichkeit und meines Selbstverständnisses. Und damit meines individuellen Stolzes.

Zu meiner Selbstbefriedigung:

Meine SB ohne Vorhaut besteht aus sehr vielen Varianten. Vorwiegend streichle oder massiere ich sehr gern meine Eichelfurche, dazu den schmalen Streifen vom verbliebenen inneren Vorhautblatt und die ganze Eichel - und besonders gern das Dreieck an der Eichelunterseite, wo das Frenulum war.

Alle Arten (Reiben, Streicheln, Massieren; jedoch wegen meiner straffen Vorhautlosigkeit keinerlei hautverschiebendes Hin und Her als „Imitation“ des „Mütze-Glatze-Spiels“) mache ich vorwiegend trocken, aber auch gelegentlich mit Gleitmitteln.

Durch mein straffes Beschnittensein stehen mir alle Bereiche am Penis für alle sanften bis fest-robusten „Behandlungen“ ohne Gefahr von Überreizung zur Verfügung.

Der vordere Bereich von der Narbe über den schmalen verbliebenen Rest innerer Vorhaut und ganz besonders die Eichelfurche und dann natürlich die ganze Eichel ist extrem sensibel, wenn ich Gleitmittel benutze. Damit kann ich gern auch total fest zupacken und „reiben“ - und zwar von der Wurzel bis zur Eichelspitze. Dann geht es äußerst impulsiv, explosionsartig und sehr schnell, meist in Sekundenschnelle ab.

Wenn ich’s besonders lang genießen will , dann mach ich’s trocken - und nicht reibend (und schon gar nicht mit Schiebeversuchen der straffen Haut), sondern streichelnd und von sanft bis kräftig-fest massierend. Dabei steht meine äußerst sensible Eichelfurche und das ebenfalls sehr stark empfindliche Dreieck an der Eichelunterseite, wo mal mein damals herausgeschnittenes Frenulum war, absolut im Zentrum. Die Dauer bis zum Orgasmus kann ich damit stundenlang genussvoll „steuern“.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Urologe/Androloge, in Praxis und Forschung tätig

Für mich ist ohne besser, aber das ist Ansichtssache. Ich fühle mich ohne Vorhaut über der Eichel wohler, vor allem in der Öffentlichkeit, also beim FKK und in der Sauna zum Beispiel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – und Recherchen von Betroffenen

Beim Partner: Egaler als die Haar- und Augenfarbe ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Als Erwachsener beschnitten worden

Zu faul zum waschen, oder ist es zu weit zur Wasserstelle?