Ist die Kleidung der Frau ein entscheidender Faktor, wenn es dazu kommt, ob sie sexuell belästigt wird oder nicht?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Nein, Kleidung spielt keine Rolle 60%
Ja, Kleidung speilt eine Rolle 40%

8 Antworten

Nein, Kleidung spielt keine Rolle

Hallo Jarra,

Ist die Kleidung der Frau ein entscheidender Faktor, wenn es dazu kommt, ob sie sexuell belästigt wird oder nicht?

NEIN, entscheidende Faktoren sind kranke Gedanken.

Würde man Deine These unterstützen, so würde eine Täter Oper Umkehr vollzogen werden... die Frau wäre Schuld daran sexuell belästigt worden zu sein. Es ist der Täter, der einzig der Faktor ist, wenn es zu sexuellen Belästigungen führt.

Mit Deiner These, so man sie unterstützen würde, könnte man die Rolle der Frau und die ihr angedachte Kleiderordnung, mit einem bodenlangen Sack über dem Kopf legitimieren. Menschen, egal welchen Geschlechts, dürfen ihre Kleidung frei wählen. Mutmaßliche Angriffe sind ausschließlich in einem unangemessenen Gedankengut zu suchen und nicht in einer Kleiderordnung von Menschen.

Sind Frauen, die enganliegende und freizügige Kleidung tragen, der sexullen Belästigung mehr ausgesetzt als Frauen, die nicht enganliegende Kleidung anhaben?

Das mag durchaus zutreffen. Es unterstreicht trotzdem keine These, dass es der Faktor für sexuelle Belästigungen sei. Der entscheidende Faktor, auf den Du abzielst, liegt im Hirn und den Gedanken der mutmaßlichen Täter begründet.

Die weibliche Kleidungswahl wurde in der Vergangenheit lange dafür benutzt, sexualisierte Gewalt zu entschuldigen. Das nennt sich Täter Opfer Umkehr, der Täter wäre demnach eigentlich das Opfer, schließlich hätte sich die Frau nicht ordnungsgemäß bekleidet.

Würde eine solche Argumentation statthaft sein, dann wäre der Schluss daraus, dass irgendetwas behauptet werden könne, was schuldig sei für eigenenes Unvermögen. Es ließe sich behaupten Frau sei Schuld an sexuellen Belästigungen, schließlich sei sie Frau... ein No Go....

Alles Gute Dir... und bleib gesund.

Gruß, RayAnderson  😏

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 - (Liebe und Beziehung, Psychologie, Politik)
oldfashioned66  06.06.2023, 23:18

Deine Argumentation greift meines Erachtens leider zu kurz, weil sie die Frage allein vom moralischen Standpunkt aus betrachtet. Vielleicht ist es zu weit gegriffen, wenn der Fragesteller von einem "entscheidenden Faktor" spricht. Aber sexuelle Attraktivität spielt bei Übergriffen natürlich häufig eine Rolle. Und auch Kleidung kann daher ein Auslöser für sexuelle Belästigungen sein, weil es eben Zeitgenossen gibt, die aus bestimmter Kleidung den Schluss ziehen, dass eine Frau damit sexuelle Signale aussendet. Aus psychologischer Sicht könnte man die gestellte Frage also sogar bejahen.

Damit ist aber keinesfalls gesagt, dass die Frau wegen ihrer freizügigen Kleidung selbst schuld sei, wenn sie sexuell belästigt wird, denn es gibt eben noch die ethisch-moralische und die juristische Komponente, die solche Übergriffe moralisch verwerflich und juristisch strafbar macht - und das zurecht. Es geht lediglich um die Feststellung, dass die oben beschriebene Kleidung psychologisch ein Faktor sein kann. Trotzdem bleibt es die Verantwortung des Mannes, dieser scheinbaren Aufforderung zu einer sexuellen Anmäherung zu widerstehen. Tut er das nicht, ist und bleibt er Täter und kann sich richtigerweise nicht mit der von ihm als aufreizend empfundenen Kleidung der Frau herausreden.

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RayAnderson  07.06.2023, 01:03
@oldfashioned66

Vielleicht solltest Du meine Antwort noch einmal gewissenhaft und komplett lesen.

Du darfst es gerne aus Sicht der Täter sehen und/oder Täter Opfer Umkehr betreiben, aber Fakt ist und bleibt, Menschen dürfen anziehen was sie wollen.

Wenn daraufhin andere Menschen sich etwas zusammenreimen, dann kann das nicht als Ausrede herangezogen werden... oder als Vorwurf an die Opfer.

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oldfashioned66  07.06.2023, 01:54
@RayAnderson

Dass ich keine Täter/Opfer-Umkehr betreibe, sollte dir eigentlich aus meinen Ausführungen klar geworden sein.

Und ebenso habe ich betont, dass die Kleidung des Opfers nicht als Ausrede für eine sexuelle Belästigung herhalten kann. Ich habe lediglich festgestellt: die Kleidung kann ein Faktor für die Handlung des Täters sein. Rein psychologisch gesehen. Ohne Hinzuziehung soziokultureller, ethisch-moralischer oder juristischer Aspekte. Denn diese weiteren Aspekte (die das friedliche Zusammenleben der Menschen regeln) legen fest, ob die Kleidung ein Faktor für die Handlung des Täters sein darf. Darin liegt der entscheidende Unterschied.

Darin zeigt sich ja auch eine gesellschaftliche Entwicklung, dass sich Werte und in deren Folge auch Regeln und Gesetze ändern. Konnte es früher noch passieren, dass die oben beschriebene Kleidung einer sexuell belästigten Frau negativ angerechnet wurde, so hat sich die moralische und juristische Betrachtung dahingehend geändert, dass man diese negative Anrechnung nicht mehr vornimmt, sondern die Verantwortung für die sexuelle Belästigung allein dem Täter zuschreibt. Womit ich auch absolut einverstanden bin, da ich das sexuelle Selbstbestimmungsrecht eines jeden Menschen achte und finde, niemand sollte gegen seinen Willen sexuell konnotierten Handlungen ausgesetzt sein.

Du schreibst ja:

entscheidende Faktoren sind kranke Gedanken.

Was dabei als "krank" zu betrachten ist, ist jedoch eine Frage der Sozialisierung und eben soziokultureller Aspekte. Um mal ein umgekehrtes Beispiel zu geben: bis 1994 gab es den berüchtigten §175 des StGB, der homosexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte. Auch damals hätte niemand bestritten, dass eine sexuelle Anziehung zwischen Menschen gleichen Geschlechts vorkommen kann. Die zwischen Männern war jedoch eine, die nicht vorkommen durfte, weil sie als "krank" angesehen wurde (man könnte hier noch die Frage stellen, warum das nur für Männer und nicht für Frauen galt und ob es juristisch nicht als verfassungswidrig hätte gelten müssen, homosexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe zu stellen, solche zwischen Frauen aber nicht - man denke an Art. 3 Abs. 3 GG, "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, [...] benachteiligt oder bevorzugt werden"). Inzwischen hat sich unsere Gesellschaft dahingehend entwickelt, dass Homosexualität von den allermeisten (zum Glück) als völlig normal angesehen wird.

Ich hoffe, dir ist jetzt klar geworden, worauf ich hinauswollte, und dass ich mitnichten den Opfern sexueller Belästigung eine Mitschuld zuschieben wollte, nur weil sie die oben beschriebene Kleidung getragen haben.

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RayAnderson  07.06.2023, 02:38
@oldfashioned66

Das Einzige, was bei Deinen endlosen Ausführungen herausgekommen ist, dass Du meine Antwort nicht gelesen oder nicht verstanden hast.

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Nein, Kleidung spielt keine Rolle

„Kleidung“ ist eine künstliche Autorität die aufgrund von Sozialisierung etabliert wurde. Naturbedingt ist das also nicht und es würde auch nur sämtlicher Historie widersprechen.

Ebenfalls gibt es wohl auch eine Studie oder wissenschaftliche Untersuchung die der Behauptung widerspricht, dass Kleidung verantwortlich wäre.

Das natürliche Nein wurde zu einem künstlichen Ja gemacht.

Nein, Kleidung spielt keine Rolle

Kleidung, Alter, Aussehen, Attraktivität - alles total irrelevant bei übergriffigem Verhalten. Dabei geht's nämlich primär um Macht und Kontrolle, nicht um eine tatsächliche Anziehung oder tatsächliches Interesse...

Jarra002 
Fragesteller
 25.06.2022, 21:05

Wenn ein Mann eine Frau anbaggert oder begrabscht, geht es für ihn um Macht/Kontrolle oder um Lust nach Befriedigung seines Sexualtriebs?!

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HappyMe1984  25.06.2022, 21:06
@Jarra002

Um Macht und Kontrolle. Würde es um Lust und Sex gehen, würde er es nur mit ihrem Einverständnis tun. Aber dann wäre es ja kein übergriffes Verhalten mehr, sondern eben Konsens!

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Jarra002 
Fragesteller
 25.06.2022, 21:09
@HappyMe1984

Manche Männer haben ihr Lust nach Sex nicht im Griff und verlieren ihr Kontrolle über ihr Verhalten. Das führt dazu, dass solcher Mann eine Frau in einer sexuellen Weisen berührt oder wenigstens auf sie glotzt.

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HappyMe1984  25.06.2022, 21:12
@Jarra002

Nein. Diejenigen, die die "Kontrolle verlieren", haben schon vorher ein Frauenbild, bei dem sie sich Frauen überlegen fühlen (wollen). Ansonsten würden sie nämlich auch die Frauen, die sie attraktiv finden, als Menschen wahrnehmen, nicht als "Objekt der Begierde". Bereits an diesem Punkt spielt also Macht und Kontrolle eine große Rolle.

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Jarra002 
Fragesteller
 25.06.2022, 21:16
@HappyMe1984

Wie fühlen solche Männer, dass Frauen ihnen überlegen sind und gleichzeitig nehmen sie die Frauen als “Objekt der Begierde” wahr, was ja mit der Überlegen-Sein nichts zu tun hat. Deine Worte widersprechen sich offensichtlich.

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HappyMe1984  25.06.2022, 21:17
@Jarra002

Lies noch mal genau - sie fühlen sich Frauen überlegen bzw. würden sich gerne ihnen überlegen fühlen!

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Jarra002 
Fragesteller
 25.06.2022, 23:11
@HappyMe1984

Und wenn sie sich Frauen überlegen fühlen, warum streben sie dann, deiner Meinung nach, Kontrolle an. Derjenige, der jemanden anderen kontrollieren will, der fühlt sich diesem jemanden unterlegen und nicht andersherum.

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Ja, Kleidung speilt eine Rolle

Das ist mit Sicherheit so. Und egal was die Frau trägt, es ist erbärmlich, dass der Mann sich nicht im Griff hat.

Ja, Kleidung speilt eine Rolle

Unstrittig dürfte wohl sein, dass sich Männer mit entsprechender Disposition von freizügiger Kleidung eher animiert fühlen.

Daraus lässt sich aber nicht der Hauch einer Mitschuld der Frau ableiten, sollte sie das Opfer eines Gewalttäters werden.

Und wenn die Frauen alle nackt rumliefen, schmälerte das ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung kein Stück.

Kwalliteht  14.08.2022, 21:53
Und wenn die Frauen alle nackt rumliefen, schmälerte das ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung kein Stück.

Korrekt. Und selbst wenn alle Frauen in Burka herumliefen, gäbe es genügend Ausreden der Täter, warum die Frauen ja selbst schuld sind.
Ich wünsche den betroffenen Frauen in jedem Falle ein einsatzbereites Knie: https://www.youtube.com/watch?v=WMyBF8qDG0A&t=198s

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