Würdet ihr das deutsche Bildungssystem reformieren wollen?

Ja (Warum, Wie?) 93%
Nein (Warum?) 7%
Andere Antwort 0%

14 Stimmen

8 Antworten

Ja (Warum, Wie?)

Der Platz fehlt hier, um alles aufzulisten, was sich ändern müsste. An erster Stelle müsste der Bund die Bildungspolitik bestimmen und nicht die Länder, um ein einheitliches Schulsystem zu bekommen, das dann erst auch ein Zentralabitur ermöglichen würde. Dann müssten Lehrpläne vollständig überarbeitet werden mit der Konzentration auf die Basics, um den ganzen absurden Ballast loszuwerden. Das Abitur soll zu einem Studium befähigen, mehr nicht. Die Didaktik in Mathematik muss unbedingt verbessert werden, wobei hier der Vorteil des Unterrichts mit digitalen Mitteln zu nutzen wäre. Kollektives Lernen statt Wettbewerbsdenken zu fördern, wäre auch hilfreich. Konzepte einer Ganztagsschule für wenigstens zwei Tage pro Woche hielte ich auch für notwendig ...

Ja (Warum, Wie?)

Der Stundenplan gehört gehörig ausgemistet.

Statt alles mögliche zu lernen sollte wert darauf gelegt werden das ein paar Essentielle Punkte auf jedem Fall verstanden werden.

Niemand ohne Anomalien wie Mathematische Legasthenie sollte einen Schulabschluß bekommen ohne einfach Prozentrechnung (auch in form von Wahrscheinlichkeiten) und Schnittmengen zu verstehen.

Ebenfalls sollte jeder in der Lage sein aus einem ihm Fremden buch vor zu lesen (natürlich in Landessprache).

Sowas halt. Was genau dann alles andere noch dazu kommt darüber kann man reden.

Und da die Bundesländer das nicht gebacken kriegen werden wird man denen die Kompetenz für Bildung wohl entziehen müssen. Jedenfalls falls das rechtlich irgendwie möglich ist. Sie zu einer gemeinsamen Instanz zu zwingen sollte aber ja wohl mindestens gehen.

Ja (Warum, Wie?)

Unser Bildungssystem braucht Reformen, das ist unbestritten, wobei ich nicht ein Einheitssystem befürworte, sondern das bestehende System. Hochwertige Bildung ist der Schlüssel für den gesellschaftlichen Erfolg und zugleich ein Privileg.

Auf Grund von unzureichenden Sprachfähigkeiten bei einer hohen Anzahl von Kindern (deutsche Sprache), was der Vermittlung von Wissensständen in den Grundschulen massiv behindert, benötigen wir spezielle Förderschulen. Diese sollten zunächst den Schwerpunkt auf die Sprachförderung legen, aber auch gleichzeitig den regulären Schulplan integriert. Wird das Niveau in Sprache und Ausbildung erreicht ist eine Integration in das normale Grund-, oder weiterführende Schulsystem jederzeit möglich.

Wir benötigen des weiteren Förderprogramme für Hochbegabte Schüler und Studenten, die zu einer sorgenfreien Ausbildung benötigt werden. Um langfristige Ausnutzungen solcher Förderprogramme im negativen Sinne vorzubeugen, muss ein zeitlicher Rahmen der Förderung (Regelzeiträume) festgelegt werden. Überschreitungen ziehen die Wandlung der Förderkosten in ein zurückzuzahlen Darlehn nach sich (gestaffelt pro Jahr in jeweils 20%). Gleiches muss auch gelten bei vorzeitiger Exmatrikulation, nicht beim Studienfachwechsel.  

Ferner plädiere ich für mehr Private Schulen, Internate und Universitäten in Deutschland. Die Ausbildungs-, und Unterhaltskosten sind von der staatlichen Förderung ausgenommen. Die Finanzierungen erfolgen somit grundsätzlich auf privater Basis, durch Spenden, Stipendien und Schul-, und Studiengebühren.  Im Gegenzug sollte es möglich sein, die privaten Ausbildungskosten, sowie private Stipendien, Zuschüsse von Vereinen und Stiftungen zu 100% steuerlich abzugsfähig, im Jahr der Aufwendungen, zu machen.

Beschränkungen von ausländischen Geldgebern ist ausgeschlossen, genauso wie die Höhe der Entlohnung der Lehrkörper, welche der individuellen Vertragsgestaltung mit den einzelnen Instituten zugrunde liegt. Durch dieses Finanzierungskonzept wird der deutsche Haushalt im Bildungsbereich nicht weiterhin belastet und die vorhandenen Mittel können zur Verbesserung der derzeitigen staatlichen Bildungsstrukturen ihren Einsatz finden.

Zu guter Letzt muss es möglich sein, die Stellung der Lehrkörper zu stärken. Sanktionen gegenüber einzelnen Schülern oder Studenten müssen möglich sein, ohne die Schulpflicht zu verletzen. Kitas sollten Sprachförderung, Kultur und Kunst in der Betreuung verstärken, um die Grundsteinlegung eines Basiswissens zu ermöglichen.

Ja (Warum, Wie?)

Ich bin kein Bildungsexperte, nicht alles ist schlecht weil wir Deutschen alles negativ sehen.

Andere Länder haben Schulsysteme, die so schlecht sind, dass man gute Berufschancen nur hat, wenn man Privatschulen besucht hat.

Wenn ich was ändern würde, dann auf keinen Fall Gesamtschulen. Auch das Inclusionsthema wird übertrieben, viele Schüler würden in einer speziellen Förderschule besser betreut sein, normale Lehrer sind oft überfordert (und/oder überlastet um sich genügend zu kümmern). Das Abitur würde ich eher schwieriger machen, nicht das Ziel verfolgen, möglichst vielen Abi zu verschaffen, sondern die Begabten besser fördern. Was hat man von einem Abi, das wenig Wert ist. Besser früher die Entscheidung treffen für eine nicht akademische Ausbildung .. wir brauchen mehr Handwerker, Facharbeiter als Akademiker. Und wer das Abi besteht, dem stehen dann alle Weg offen und er gibt nicht nach wenigen Semestern auf an der Uni.

Und das grösste Problem liegt schon im Vorschulbereich: Kinder die kaum oder schlechtes Deutsch sprechen, haben schlechte Chancen und bedindern dazu den Lehrbetrieb für die normalen Schüler. Da müsste man über eine verpflichente Vorschule nachdenken, um sicherzustellen, dass in der ersten Klasse alle einigermassen Deutsch verstehen.


Korrektur63  14.09.2025, 09:11

Nenne doch bitte mal weitere westeuropäische Länder wo das Bildungssystem, Deiner Meinung nach so schlecht ist. Oder sagen wir einfach noch schlechter als in Deutschland.

juergen63225  14.09.2025, 10:40
@Korrektur63

Spanien, Irland, Grossbrittannien hat einen hohen Anteil an Privaten Schulen, ansonsten habe ich an die USA gedacht. Und die Absolventen dieser Einrichtungen haben die besseren Voraussetzung im Berufsleben.

Korrektur63  14.09.2025, 11:03
@juergen63225

In den englischsprachigen Ländern, stimme ich zu, ist das Bildungssystem für normale Menschen auch historisch gesehen eher unzureichend. Dort kann man sich eine gute Bildung nur mit einigen eigenen finanziellen Mitteln leisten. Aber wir wollen uns ja nicht daran messen. Deswegen auch meine Anmerkung zu den westeuropäischen Ländern (hatte die englischsprachigen nicht explizit ausgeschlossen). Da liegt Deutschland dann ganz weit hinten in der Skala. Etwas besser ist da unser Ausbildungssystem in der beruflichen Bildung, aber auch dass ist schon seit längerem Reformbedürftig.

Ja (Warum, Wie?)

Disclaimer: Ich bin kein Bildungs-Prof.

Dieses "Gremium", wo alle Bildungsminister der Länder zusammen arbeiten sollen, klappt ja offenbar nicht. Jedes Bundesland macht seine eigene Suppe. Dort sollte man sich bundesweit einheitlicher Absprechen, damit ein Realschulabschluss in Bayern dasselbe ist, wie in Niedersachsen oder Berlin.

Der Lehrplan sollte ein bisschen realitätsnäher gestaltet werden. Dass man gewisse komplexe Themen aus Mathematik behandelt, okay. Aber, dass man nix über das Leben lernt? Steuern, wie funktionieren Ämter, .... - Da ist Nachholbedarf.

Aktuell versucht man ja, möglichst viele durch's Abi zu quetschen. Falscher Ansatz, meiner Meinung nach.

Und vor allem: Kinder müssen in den Kindergarten! Sonst fehlen ihnen zum Schulstart wichtige Grundlagen. Schon Sprechen und halten von Stiften fällt einigen Erstklässern schwer. Mein 3 Jähriger Bruder kriegt das schon ohne Probleme hin. Warum? Weil man das (uvm) in der Kita lernt.

Am liebsten hätte ich, über diese realistischen Forderungen hinaus, gerne mehr ein Schulsystem in Sinne von Maria Montessori. Keine Noten, mehr individuelle Förderung und individuelles Tempo (...).