Wie zufrieden seid Ihr mit eurem eigenen Geschichts(schul)unterricht bzgl. der Lokalgeschichte / Regionalgeschichte & dem eurer Kinder (wenn ihr welche habt)?

ich bin unzufrieden damit was wir darüber gelehrt bekommen haben 61%
andere Meinung (welche?) 17%
ich bin zufrieden damit was wir darüber gelehrt bekommen haben 11%
ich bin sehr unzufrieden damit 6%
es geht so 6%
ich bin sehr zufrieden damit 0%

18 Stimmen

10 Antworten

ich bin unzufrieden damit was wir darüber gelehrt bekommen haben

Ich ging die ersten 4 Jahre in Lüneburg zur Schule, da gab es in der 4. Klasse eine Stunde die Woche das Fach Heimatkunde. Es ist die einzige Zeit in der Schule, wo wirklich Lokal- und Regionalgeschichte gelehrt wurde.

Ab der 4. Klasse war ich dann in Hannover. Heimatkunde als Unterrichtsfach nicht existent. Im Gymnasium begann es mit der Geschichte der antiken Griechen und Römer, gefolgt ohne Übergang die Lehren der Philosophen Hobbes, Locke etc. um dann mit der französischen Geschichte Absolutismus, Revolution, Napoleon weiter zu machen. Schließlich folgte die Geschichte vom Untergang des deutschen Kaiserreichs bis zum Untergang des 3. Reichs. Andere historische Bereichen wurden nicht gelehrt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Giovanni47  19.01.2025, 13:38

Heimatkunde? Genau dieses Fach gab es bei mir auch, da lernten wir unsere Gemeinde etwas näher kennen.

Neugier4711  19.01.2025, 13:57
@Giovanni47

Ein Fach, dass leider schon vor Jahrzehnten in Deutschland abgeschafft wurde. Die Schule in Lüneburg hatte sich einfach über die damals neue Vorgabe hinweg gesetzt und es wurde noch eine Stunde die Woche unterrichtet, wie es dort auch noch eine Stunde die Woche das Fach Schönschrift mit Sütterlin in der 4. Klasse gab. Heute wäre so ein Abweichen von Vorgaben undenkbar.

Aylamanolo  19.01.2025, 15:09

stimmt. Heimatkunde hieß das Fach bei uns auch.

es geht so

Im Heimat- und Sachunterricht der Grundschule haben wir unsere Heimatstadt tatsächlich erklärt bekommen und konnten auf kindgerechte Weise einiges erfahren, das gut vermittelt wurde und eine gewisse "Bindung" aufgebaut hat. Es war lehrreich für uns Kinder inklusive Rundgängen und Wanderungen sowie einem Kinderstadtführer, den wir selber gestaltet hatten (ich habe ihn auch 25 Jahre später noch, obwohl ich längst weggezogen bin). Einfach super!

In der Realschule war das dann nicht mehr gegeben, aber ich denke, dass es die meisten in der Zeit sowieso nicht interessiert hätte - ich wäre einer von zehn gewesen, die gesagt hätten, ja, das würde ich gern wissen. Geschichte war für mich zwar ein Lieblingsfach und ist bis heute ein Hobby, aber Regionalgeschichte fand gar nicht statt, wir sind nur mal ins Heimatmuseum gegangen, aber das auch nur eine Stunde (45 Minuten) und ein einziges Mal in vier Schuljahren. Es war völlig für de Katz'. In der kurzen Zeit konnte man nichts machen und sich nicht mal mit dem wenigen beschäftigen, was in diesen merkwürdigen, bleiernen Katakomben von rudimentärem Interesse war - das war ein Museum, das einige gelangweilte Rentner, die zum Zeittotschlagen einen Verein gegründet und das "Museum" eingerichtet hatten, für andere Rentner gestaltet hatten - es verdiente den Namen "Museum" nicht, war mehr oder weniger eine Art Rumpelkammer. Das war dürftig, aber der Lehrplan gab viel mehr wahrscheinlich nicht her und die Realschule war zu der Zeit objektiv ein richtiger Sauladen mit unglaublich vielen Problemen, schlechter Führung und zu weiten Teilen passiven, überalterten Lehrern. Außerdem war das Museum inhaltlich einfach nix für Leute unter 70.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

CorgiMcweasel 
Beitragsersteller
 26.01.2025, 18:47

Wie alt seid ihr denn gewesen, als ihr diesen Kinderstadtführer machen musstet?

rotesand  26.01.2025, 18:49
@CorgiMcweasel

Acht bzw. neun Jahre, da waren wir in der dritten Klasse. Ich war damals schon neun Jahre alt, war einer der Ältesten in der Klasse.

andere Meinung (welche?)
Lokalgeschichte / Regionalgeschichte

Das war nie ein Thema. Ich denke mal da lässt der Lernstoff, der im Schuljahr abgearbeitet werden muss, einfach zeitlich keinen Raum.


horribiledictu  20.01.2025, 11:06

ich denke, ist eine Frage, ob der Lehrer die Geschichte Top down oder bottom up unterrichtet - Aufwand wärs glaub ich kaum ein andrer

ich bin unzufrieden damit was wir darüber gelehrt bekommen haben

die Lokalgeschichte und darauf aufbauend das Interesse an größeren Zusammenhängen musste ich mir selbst erarbeiten. die Schul-Geschichte mit Jahreszahlen udn wann welcher Herrscher gegen welchen andren einen Krieg angezettelt/Vertrag geschlossen hat, hat mich nie interessiert.

ich bin unzufrieden damit was wir darüber gelehrt bekommen haben

Tatsächlich war das in der Grundschule ein Thema, zum Beispiel auch wie manche Ortsnamen in der Region entstanden sind. In den weiterführenden Schulen aber nicht mehr, da ging es dann zunächst noch um Römer und Kelten und dann eigentlich nur noch darum, wann welcher Herrscher welchen Krieg oder Konflikt anzettelte...
Geschichte zum Abgewöhnen.