Tür oder Thüre? Ist das Dialekt, Absicht, oder hat man Tür in Vergangenheit mal mit h geschrieben?
Neulich sah ich das:
Ist das in Österreich/Schweiz grammatikalisch korrekt? Dialekt? Absicht?
Oder war das damals grammatikalisch korrekt?
Schweiz und Österreich haben ja gewisse Unterschiede in der Grammatik (ss statt ß, Benützen statt Benutzen, Kassa statt Kasse, usw...)
Was hat es mit obigem Bild auf sich?
12 Stimmen
4 Antworten
Entweder es ist tatsächlich ein altes Schild oder - wahrscheinlicher - es ist ein auf 'alt gemachtes' T(h)ürschild'.
Ergänzung:
Ich habe sicherheitshalber noch mal recherchiert und bekam die Info:
"Bis zur Rechtschreibreform von 1901 war die Schreibung mit „Th“ üblich, etwa Thal (heute: Tal), Thier (heute: Tier), Thräne (heute: Träne), Thür (heute: Tür)."
Ist einfach eine veraltete Schreibweise von "Türe"(kurz "Tür"), die heute nichtmehr verwendet wird.
"Thür und Thor" war die bis zur Reform von 1901 übliche Schreibweise. Dann wurde das "th" in den meisten Fällen durch ein einfaches "t" ersetzt, nur bei einigen Fremdwörtern blieb es bis heute erhalten (Theater, Thermometer, Thron...).
Früher hat man manche Wörter mit th am Anfang geschrieben, aber das wurde 1901 dann mit der Rechtschreibreform bei einigen Wörtern geändert. Es ist also einfach nur eine veraltete Schreibweise, die heute nicht mehr richtig ist.
Willst du auch das mit dem -e wissen? Weil du schreibst auch was von der Grammatik, was ja nicht dasselbe wie die Rechtschreibung ist.
Ich schreib es einfach mal und wenn du es doch nicht wissen willst, ab hier einfach aufhören zu lesen. :)
Die Formen mit -e sind auch keine Dialekte, sondern einfach Nebenformen innerhalb der Standardsprache.
In eurem österreichischen Wörterbuch steht übrigens Tür auch: Türe – also ist auch das korrekt, auch wenn es im Gesprochenen in Österreich eher gar nicht vorkommt (auf Schildern allerdings schon).
Solche e-Varianten gibt es übrigens schon seit dem Mittelhochdeutschen und kommt am häufigsten im Süden vor. Die e-Varianten werden auch gerne in alten Gedichten verwendet, aber auch gerne mal in neueren Gedichten, um poetischer und altertümlicher zu klingen.