Sollte man schnellere Sicherungen vorschreiben?
Einer unserer Praklikanten hat uns eine „soft start“ Funktion für unsere DC-DC-Netzteile gebaut, weil dann die Sicherungen „flinker“ sein können.
Mir ist gerade noch die Idee gekommen, dass man eine Sicherung bauen könnte, die „lernt“ wie der Verbraucher sich verhält. Wenn der Verbraucher dann durch Alterung komisch wird (Kriechströme durch die das gelernte Tagesminimum nicht mehr erreicht wird), dann könnte die Sicherung quasie eine Beschwerde „schreiben“...
Das geht bestimmt auch außerhalb unseres Firmen-Gleichspannungs-Stromnetzes.... Also im „normalen“ Wechselspannungsnetz eines Wohnhauses/Plattenbaus....
Sollte der Gesetzgeber sowas wegen Brandschutz vorschreiben?
7 Stimmen
6 Antworten
Es gibt vorgeschriebene Sicherungen für bestimmte Anwendungsfälle. sollte eine Sicherung "lernen" wäre das ein Schaltkreis mit potentieller Fehlfunktion und somit keine Sicherung mehr.
ein FI ist eine Sicherung, die bei einem Fehlerstrom von in der Regel 30mA auslöst und zwar wenn dieser Strom zwischen Neutralleiter und PE fließt, da ist kein separater Schaltkreis verbaut sondern eine Ultra flinke Sicherung. Wenn die normale Sicherung in der Phase herausfliegt wegen zu hoher Amperebelastung, bleibt in der Regel der FI drin.
Wir haben schon jetzt zu viele und damit zu teure Vorschriften.
Ziel sollte es sein diese ab zu bauen und damit das bauen wieder günstiger zu machen, nicht umgekehrt.
Bauteilschutz ist nicht Aufgabe der Sicherung sondern des Gerätes selbst.
Die Sicherung sichert nur die Leitung und die altert nicht wirklich.
In solchen Bereichen sollte das KISS Prinzip gelten, also keep it stupid simple. Je weniger Komplexität desto besser, denn mehr Komplexität ist höhere Ausfallwahrscheinlichkeit und das was du nicht willst, ist dass die Kabel abbrennen weil die "intelligente Sicherung" denkt der Strom wäre noch in Ordnung oder weil sie schlichtweg nicht funktioniert.
ok... AMG38 sagt aber:
So sehe ich das bei deiner intelligenten Sicherung, die es ja bereits vielfältig gibt,
also ganz so abgefahren ist meine Idee wohl nicht... bloß dsss sie nich neu ist...
Ich kenne solche Sicherungen nicht für den Leitungsschutz.
Intelligente Sicherungen kenne ich als EFuses und das sind Sicherungen auf Geräteebene.
Dort ist das nicht neu, allerdings in Haushaltsgeräten oftmals so auch nicht zulässig. Dort kombiniert man zB elektronische Sicherungen mit normalen Schmelzsicherungen und die Elektronischen haben natürlich eine entsprechende Intelligenz.
Was man auch in Akkupacks usw findet sind 3 Terminal Fuses, also Schmelzsicherungen die aber gezielt auch zum schmelzen gebracht werden können wenn der Akku defekt ist. Auch hier hast du eben Redundanz weil der Kurzschlussschutz nicht rein elektronisch gegeben wird.
Also auf Geräteebene sind mir solche Sicherungen bekannt auch wenn sie je nach Norm eventuell nicht alleine eingesetzt werden dürfen, auf Installationsebene kenne ich sie nicht, außer vielleicht als Sekundärschutz in einigen Anlagen, aber nicht als Primärschutz, das ist immer eine einfache mechanische Sicherung.
Denn wie AGM38 auch geschrieben hat:
IhreAuswertung, sei es analog, digital oder chemisch kann am Ende auch versagen.
vielleicht meint AMG38 sowas: https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung ?
eine Sicherung in einer Verteilung kein Geräteschutz, sondern Leitungsschutz ist und auch die träge Variante bei Kurzschlüssen flink genug ist. Die Trägheit wird bewusst bei Verbrauchern eingesetzt, die hohe Anlauf- bzw. Einschaltströme haben. Diese dauern ja nicht ewig, ergo macht auch eine träge Sicherung diese nicht ewig mit, sodass sie einen Brand befördern würde. Die Sicherung muss nur richtig dimensioniert sein, dann passt der Rest auch im Kontext.
Für den Geräteschutz, genauer den Leitungsschutz innerhalb des Gerätes, sorgt die Gerätesicherung selbst.
Die ohnehin schon ziemlich strengen Vorschriften noch weiter zu verschärfen und dabei aufwändige oder teure Elektronik zu fordernbmacht am Ende nur die Produkte teurer. Ist ja nicht so, dass uns am laufenden Band Leitungen und Geräte abfackeln.
wir hatten gestern eine Brandschutzinspektion, weil letztes Jahr so einiges gefunden wurde...
ich fänd es besser, wenn es einfach gar nicht mehr brennt, weil mir diese Schilder&Löscher komisch vorkommen... die kosten auch Geld...
Unfälle geschehen halt. Wenn der Schutz versagt, und auch der Reserveschutz versagt, machste nix. Am Ende ist es ja eine wirtschaftliche Frage. Klar kann man statt n-1 n-20 machen, aber wirtschaftlich wäre das keineswegs. So sehe ich das bei deiner intelligenten Sicherung, die es ja bereits vielfältig gibt, auch. IhreAuswertung, sei es analog, digital oder chemisch kann am Ende auch versagen. Die letztendliche Frage ist dann oftmals eine Kombination aus Wahrscheinlichkeit und Wirtschaftlichkeit.
Die "Sicherung" im Wechselstromnetz hat die Aufgabe, die Leitungen vor Überlastung zu schützen. Den Geräteschutz müssen andere Bauteile übernehmen.
Man könnte ja die herkömmliche Funktion erhalten... der RCD war ja früher auch in nem eigenen Modul... ist er vllt immernoch.... bin kein Elektriker...