FI-Schutzschalter im Föhn – Revolution oder Mythos?

7 Antworten

Ohne jetzt alle Antworten zu lesen... Ein RCD kann grundsätzlich auch in einem Gerät verbaut werden. Nicht nur in der Haupt. oder Unterverteilung.

Allerdings macht er im Föhn keinen Sinn, da diese in 99% der Fälle nicht mal einen Schutzleiter haben. Das wäre ja noch kein Problem, aber die Zuleitung steht weiterhin bis in den Föhn unter Spannung. Sinn machen würde er daher am Stecker. Sowas ist auch tatsächlich erhältlich, allerdings nicht bei einem Föhn fest verbaut. PRCDs finden sich häufig an Geräten wie Baumaschinen, die von sich aus schon mit Wasser in Verbindnung stehen. Steinschneider, Nasspoliermaschinen ect... Die gibt es auch als Zwischenstecker, um ein Gerät nachträglich zu schützen, wenn Bedarf besteht. Für einen Föhn sehe ich aber auch tatsächlich keinen Sinn. Die Wahrscheinlichkeit, dass es hier durch Feuchtigkeit zu einer lebensgefährlichen Situation kommt, halte ich bei sachgemäßer Verwendung für nahezu ausgeschlossen...

Es gibt für Fälle, wo der zentrale FI im Verteiler fehlt und/oder nicht nachrüstbar ist, folgende Behelfslösungen:

  • Mobile FI-Zwischenstecker für die Steckdose (wo du einen beliebiges Gerät anschließen kannst, welches dann in jedem Fall FI-gesichert ist)
  • FI-Stecker zum festen Anschluss an Geräte
  • Unterputzsteckdosen mit eingebauten FI

Sie sind nur bedingt bis gar kein Ersatz für fehlene "richtige" FIs im Verteiler, aber wirksam wäre der Schutz trotzdem in solchen Fällen.

Ein FI im Föhn macht dagegen wirklich wenig Sinn: Fällt der Föhn in die Grütze, fällt der FI mit ins Nass.

So ein FI - ganz egal, wo verbaut, kann seine Schutzfunktion nur die daran angeschlossenen Kreise wirken lassen, nicht auf sich selbst oder die Zuleitung, die das ganze versorgt. Das liegt daran, dass sein Auslösen lediglich den Stromfluss durch ihn hindurch kappt. Eingangsseitig liegt die Spannung danach weiterhin an.

Ob der im Föhn integrierte FI also an oder aus ist (und ob der überhaupt mit dem restlichen Föhn verbunden ist, ist völlig egal): Der Strom aus der Zuleitung trifft auf Wasser -> Bratz!.

Wenn der eingebaute FI funktionieren soll, muss er in den Stecker.

(Ich kann nicht verstehen, warum Leute immer noch ihre Haartrockner in die Badewanne schmeißen. Es müsste sich doch längst rumgesprochen haben, dass Elektrogeräte nicht in die volle Badewanne geschmissen gehören)

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

Das habe ich noch nicht gesehen und ich halte es für Unsinn, da die Anschlussleitung nach wie vor unter Spannung stehen würde, wenn die Steckdose nicht am FI-Schutzschalter angeschlossen ist. Aber wundern würde es mich nicht, wenn es so eine schwachsinnige Vorschrift gibt.

Ein FI überwacht die gesamte Phase und nocht ein Einzelgerät. Da hat Dein Bruder recht.

Bei Handgeräten wie einem Fön mag es eine Thermosicherung geben, die bei Erreichen/Überschreiten einer kritischen Pemperatur den Thermostaten abschaltet. So etwas gibt es in Heizlüftern.

Ein FI im Fön ist unsinnig!

Also vereinfacht ausgedrückt basiert ein FI-Schalter, in dem er auslöst, wenn die eingehende Strommenge von der ausgehenden Strommenge abweicht - z.B. Wenn Strom anstatt über den Nullleiter über die Erdung abfließt.

Also er würde sicherlich auch auslösen, wenn er in einem Fön eingebaut ist und der Fön ins Wasser fällt - nur hilft dir das nicht weil dann immer noch Spannung im Gerät anliegt.

Es könnte funktionieren, wenn man den FI im Stecker der Zuleitung positioniert aber dann müsste dort auch noch Schalter rein damit man ihn testen als auch reaktivieren kann.

Insgesamt ist das in meinen Augen eine blöde Idee.

BeRlisoni 
Fragesteller
 23.09.2023, 17:09

Ich verstehe, warum man auf den ersten Blick denken könnte, dass ein FI-Schutzschalter im Föhn selbst unsinnig erscheint. Aber tatsächlich gibt es neuere Entwicklungen und Anforderungen, insbesondere in Deutschland, die vorschreiben, dass Haartrockner einen Fehlerstromschutzschalter (RCD) in der Geräteanschlussleitung oder direkt im Stecker haben müssen, um das GS-Zeichen für "Geprüfte Sicherheit" zu erhalten.

Der Sinn dahinter ist, das Risiko eines elektrischen Schlags für den Nutzer zu minimieren. Du hast recht, dass der FI-Schutzschalter auslösen würde, wenn ein Ungleichgewicht zwischen ein- und ausgehendem Strom festgestellt wird. Aber das Ziel hier ist nicht unbedingt, den Föhn selbst zu schützen, sondern den Benutzer.

Es ist möglich, kompakte RCDs zu entwickeln, die in die Zuleitung oder den Stecker eines Föhns passen. Auch wenn es technische Herausforderungen gibt, geht es hier letztlich um die Sicherheit des Benutzers. Es kann also durchaus sinnvoll sein, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in solchen Alltagsgeräten zu integrieren.

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RareDevil  23.09.2023, 17:49
@BeRlisoni
Aber tatsächlich gibt es neuere Entwicklungen und Anforderungen, insbesondere in Deutschland, die vorschreiben, dass Haartrockner einen Fehlerstromschutzschalter (RCD) in der Geräteanschlussleitung oder direkt im Stecker haben müssen, um das GS-Zeichen für "Geprüfte Sicherheit" zu erhalten.

Hast Du dazu eine Quelle? Ab wann soll das verpflichtend eingeführt werden?

****... Erledigt... Hab es in der anderen Antwort gelesen...****

Ganz ehrlich sollten sie dann eher eine RCD-Nachrüstpflicht für Elektroinstallationen aussprechen, statt nur für einzelne Geräte...

Es ist möglich, kompakte RCDs zu entwickeln, die in die Zuleitung oder den Stecker eines Föhns passen

Muss man nicht entwickeln, gibt es schon...

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