Einbau eines zusätzlichen Fi - Schutzschalter?
Hallo.
Ich bzw. wir haben eine Hütte oberhalb einer Sporthalle. Über diese Halle wird der Strom in unsere Hütte eingespeißt. Bislang ist ein Fi Schutzschalter im Verteilerraum der Sporthalle verbaut. Über diesen Fi werden nur die Stromkreise der Hütte abgesichert. In der Hütte befindet sich dann ein Sicherungskasten mit 3 Sicherungsautomaten. Da die Hütte von unserem Verein genutzt wird und nicht jeder im Besitz eines Schlüssels für den Verteilerraum der Sporthalle ist, wollen wir im Sicherungskasten der Hütte einen weiteren Fi-Schutzschalter einbauen
Wenn wir in der Hütte einen weiteren FI Schutzschalter einbauen, welcher empfindlicher als der andere aus der Sporthalle ist und es dann zum "auslösefall kommt, wird dann" nur der Fi Schutzschalter in der Hütte rausfliegen? Wird das so funktionieren? Falls nicht, wie bzw. was muss gemacht werden um zu gewährleisten, das nur der Hütten Fi-Schutzschalter auslöst?
7 Antworten
Den FI in der Halle kann man doch sicher problemlos umgehen. Schließlich sind das nur 2Drähte, die umzuklemmen sind.
u.U. ist noch eine Sicherung für die Leitung zur Hütte notwendig oder eine Vorhandene muss umgeklemmt werden.
Einfach nur einen niedrigeren Fi dahinter wird nicht selektiv auslösen, außer der Fehlerstrom bleibt unter dem Anregewert des ersten Fi in der Sporthalle. Im Regelfall ist der Fehlerstrom aber direkt so hoch, dass beide auslösen werden...
Entweder den Fi aus der Sporthalle in die Verteilung der Hütte verlagern, oder in der Sporthalle einen selektiven Fi (Auslöseverzögert) als Kabelschutz einbauen und in der Hütte dann den schnellen Fi als Personenschutz... Variante 2 wäre erforderlich, wenn die Verwaltung nicht zustimt, den Fi zur Hütte ganz aus der Sporthalle weg zu lassen... Theoretisch muss eine reine Zuleitung nicht durch einen Fi abgesichert sein. Deshalb könnte man für den Abgang zur Hütte auch auf den Fi in der Sporthalle verzichten, wenn dieser dann in der Hütte eingebaut wird...
Ein Fi braucht ca 15-30ms... nach 10ms hast Du eine Halbwelle rum und somit mind einmal den Sinusspitzenwert durchschritten bzw den Halbwelleneffektivwert erreicht.... Da die meisten Fehler schon rel niederohmig sind (ca 7,6 kOhm reichen, um 30mA bei 230V fließen zu lassen) und somit die 30mA sowieso überschreiten, wird ein 10mA nicht selektiv zum 30mA sein. Vlt mit viel Glück... Zuleitung mit 100mA oder 300mA könnte ggf in einigen Fällen selektiv bleiben... Ein extra selektiver Fi hat zwischen 50-150ms Auslöseverzögerung und ist somit 100% selektiv, solange der Fi danach auch richtig funktioniert...
Fi für die Zuleitung kann definitiv nicht schaden... Ist eben nur nicht vorgeschrieben...
Es gibt folgende Möglichkeiten zwei FIs ohne Probleme hintereinander zu schalten:
- Den FI aus der Halle umsetzen in die Hütte.
- Den FI in der Halle durch einen zeitverzögerten FI ersetzen, die sind mit einem S für selektiv gekennzeichnet.
- Der FI in der Hütte hat nur einen Auslösestrom der 1/3 des Auslösestromes des FI in der Halle beträgt. Wenn in der Halle ein 30mA FI verbaut ist, dann darf in die Hütte maximal ein 10mA FI verbaut werden. Damit wäre die Selektivität auch gewährleistet.
Theoretisch kann es funktionieren, zwei unterschiedlich leicht bzw. schnell auslösende FIs hintereinanderzuschalten. Praktisch kann das aber auch mal in die Hose gehen. Allerdings: Wie oft löst denn schon ein FI aus ? Sollte doch eher sehr selten der Fall sein ...
Mein Tipp: Einfach den FI im Verteilerraum der Sporthalle ausbauen und in die Hütte einbauen. Problem gelöst - und dazu noch auf (kosten-)günstigste Weise.
Gruß Jogi1111
Da es kein privater Raum ist sollten erst mal die Vorschriften angeschaut werden. Für einen möglichen Schadensfall wäre das schon wichtig.
Ist dem tatsächlich so, dass z.B ein 10mA FI nicht (fast immer) schneller auslöst?
Oder ist die Auslösemechanik im Verhältnis zur (Strom)Anstiegszeit doch wesentlich langsamer?
Bereits die Zuleitung zur Hütte mit FI abzusichern finde ich gar nicht mal so schlecht. Ich wohnte mal in einem Haus durch dessen Garten ging eine Drehstromleitung 2,5², die hat jahrelang, unwissentlich, die Wiese "geheizt". Vielleicht ein Wurzel- oder Spatenschaden, keine Ahnung.