"Land, das viel zu viel in Tristesse verfällt" - ja oder nein?
Hallo,
nach dem Spiel Spanien vs. Deutschland richtete Nagelsmann sich auch mit einem Appell an die deutsche Gesellschaft:
"Wir hatten ein gutes Miteinander. Das, was man der Nationalmannschaft berechtigterweise vorgeworfen hat, dass sie ihren Job abspulen und dann nach Hause gehen, das hat man in keinem Spiel gesehen. Die Spieler haben viel investiert auf dem Platz. Ich habe die Meinung, dass wir ein Land sind, das viel zu viel in Tristesse verfällt. Stetig und ständig in Tristesse verfällt und in Schwarzmalerei. Ich glaube, wir haben es geschafft, dieses Land ein wenig aufzuwecken und schöne Momente zu bescheren. Und ich hoffe, dass die Symbiose zwischen Fußballmannschaft und Fußballfans auch in der normalen Gesellschaft stattfindet. Dass wir als Gemeinschaft mehr bewegen können, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht. Mit meinem Nachbar bin ich stärker als ohne. Ein Tick wieder 'Dinge gemeinsam machen'."
Stimmt ihr ihm zu? Sieht die deutsche Gesellschaft vieles zu negativ, fällt zu schnell in Tristesse?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
LG
17 Stimmen
4 Antworten
Sie schwelgen im Luxus. Handy unter 1.000 EUR sind eine Beleidigung. Reisen wie irre, mal eben ein WE nach Malle, Barcelona, London gefällig? Lieferdienst statt selber kochen.
Aber ständig Mimimi, wie schlecht es uns doch ginge. Lächerlich.
Diese Mentalität der Wohlstandsverweichlung mag im Westen Deutschlands teilweise zutreffen. Im Osten aber sicherlich nicht.
Das stimmt schon teilweise, ja. Allerdings waren die letzten Fußballjahre für die Nationalmannschaft auch wenig rosig, echt ...
Da ist was dran.
Aber von einem Erfolg der Fußball-Nationalmannschaft sollte man das nicht abhängig machen.
Es gibt so viel anderes , an dem man sich im Alltag erfreuen und was das Leben verschönern kann.
Er hat schon nicht ganz Unrecht. Die Deutschen als mehr „verkopftes“ Volk mit starker Innerlichkeit haben eine Tendenz zu Phlegma wie auch zu Melancholie. Der Appell an das Gemeinwesen, wie ihn auch die Nationalsozialisten zur Grundlage ihres Zieles der Schaffung einer felsenfest zusammenhaltenden Volksgemeineschaft machten, ist somit in Deutschland immer berechtigt. Natürlich meint Nagelsmann heute ein ganz anderes, nämlich multiethnisches und entsprechend inklusives Deutschland, als es die Nationalsozialisten im Kopf hatten, die ja, ähnlich wie die US-Amerikaner, einen „bad guy“ als gemeinsames Feindbild für das ganze Volk nötig hatten.
Allerdings muß es für echten Optimismus auch reale Gründe geben. Diese scheint im Fußball Nagelsmann langsam aber sicher wieder schaffen zu können. In der Politik sieht dies leider, höflich gesagt, eher weniger danach aus. –