Könnte Kausalität als Wissenschaft getarnte Magie sein?
Kausalität bezeichnet im Alltag den Zusammenhang von Ursache und Wirkung. In der Wissenschaft ist sie ein zentrales Ordnungsprinzip: „Wenn A, dann B – unter bestimmten Bedingungen, regelmäßig, nachprüfbar.“
Aber genau da liegt der Haken: Wie sicher wissen wir, dass A wirklich B verursacht – und nicht nur mit B korreliert?
Schon David Hume hat das 18. Jahrhundert damit erschüttert, dass er sagte: Wir beobachten nie „Kausalität“, sondern nur eine regelmäßige Abfolge von Ereignissen – die vermeintliche „Notwendigkeit“ des Zusammenhangs ist ein Produkt unserer psychologischen Gewohnheit. Kausalität sei kein beobachtbares Faktum, sondern ein „Glaubenssatz“, eine Projektion des Geistes.
Wenn dem so ist: Wäre Kausalität dann nicht tatsächlich ein metaphysischer Mythos – ähnlich wie Magie, nur mit einem wissenschaftlichen Anstrich?
Wenn auch die moderne Wissenschaft verborgene Mechanismen postuliert (Quantenfeldtheorie, Dunkle Materie, emergente Systeme), ohne sie vollständig zu „sehen“ – wie weit ist das von der magischen Weltauffassung entfernt?
Könnte man also sagen: Kausalität ist „entzauberte Magie“?
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5 Antworten
Eigentlich nicht. Schon wenn allein zweimal beim Betätigen des Lichtschalters die Lampe angeht, kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass die Ausläufer eines Sonnensturms dafür verantwortlich sind. (Im Zweifel probiert man es halt zehnmal.)
Natürlich können vermutete Ursachen gern mal falsch sein, vor allem außerhalb der exakten Wissenschaften. Das hat dann aber nichts mit Magie zu tun.
Hat meiner Meinung nach nichts mit Magie zu tun, da ja trotzdem ein Kausalzusammenhang besteht, auch wenn man nicht zu 100% sagen kann, ob ein Zusammenhang tatsächlich kausal ist oder er nur als kausal angenommen wird.
Wenn ein Effekt B als Reaktion auf A gemessen wird und das unabhängig und unter variierenden äußeren Einflüssen kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass es er tatsächlich kausal ist, die Wahrscheinlichkeit wird zwar nie 100% erreichen aber dieses Problem hat man in den Naturwissenschaften oft, daher wird hinreichend hohe Wahrscheinlichkeit als 100% gesehen, wobei auch keine gegenteiligen Experimente gemacht werden dürfen.
Wissenschaft funktioniert unter der Prämisse, dass das, was wir beobachten, wahr ist. Es ist zwischen einer schwachen und starken Evidenz zu differenzieren, der Cruz liegt im Umfang der Stichprobe, deshalb werden Validierungsstudien durchgeführt.
Im Prinzip erklärt die Physik nichts, sondern sie versucht unsere Welt zu beschreiben. Wenn eine bestimmte Ereignisfolge einem bestimmten Modell entspricht, dann nennen wir diesen Zusammenhang kausal. Dies sollte nicht mit logischer Folgerichtigkeit verwechselt werden. Auf dieses hat Hume hingewiesen.
Was soll das mit Magie zu tun haben?
Hinweis:
Es gibt Starke und Schwache Kausalität:
Die Voraussetzungen für die Schwache Kausalität sind nicht erfüllbar:
Für die Starke Kausalität gibt es Gegenbeispiele .
Ein universeller Determinismus (möglicherweise durch starke und schwache Verschränkungen) ist nicht falsifizierbar, da sich das Universum ausdehnt. Dadurch kann diese Hypothese nicht als naturwissenschaftlich akzeptiert werden.
Durch https://de.wikipedia.org/wiki/Norton%E2%80%99s_Dome wird die Sache noch etwas schwieriger.
In der Quantenmechanik gibt es keine Kausalität dieser Art. In ihr ergibt sich die Realität erst durch die Beobachtung. Die Art von Experimenten und Beobachtungen, die wir jetzt an die Natur stellen, verwandeln das, was hätte geschehen können, in das was geschehen ist und beeinflußen so das, was wir über das bereits Geschehene aussagen könen.
Der Trick von Magie (wenn es diese tatsächlich geben würde) wäre, dass Magie eben gerade nicht swissenschaftlich funktioniert.