Ist es im Islam erlaubt sich gegen toxische Familie zu verteidigen?
Manche muslimische Hypocrites sagen mir es ist nicht erlaubt oder haram. Aber wenn meine Familie mir das Leben zur Hölle macht und mich beleidigt und anschreit und manipuliert und gegen meine Religion ist oder mich persönlich, dann darf ich zurück beleidigen und mich wehren.
16 Stimmen
5 Antworten
Man muss sich nicht alles gefallen lassen, vor allem wenn deine Gesundheit darunter leidet. Die Reaktion auf Gewalt sollte verhältnismäßig sein (Sure 2,194).
Alles Gute!
Im Altentestament bzw der Tora gibt es das Gesetz "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Das ist wie ein Höchstmaß, und fördert Gerechtigkeit, die ja auch ein inneres Prinzip ist; dh. würdest du mehr vergelten als dir angetan wurde und du bist ehrlich/aufrichtig, dann würdest du es selbst bereuen. Ich bin mir sicher, dass es im Koran eine Entsprechung dazu gibt.
Es gibt aber noch ein anderes menschliches Phänomen: Der psychische Schmerz, den du fühlst, kann sich 10 mal schlimmer anfühlen als der psychische Schmerz, den du verursachst. Der andere merkt oft gar nicht das er toxisch ist oder Psychospielchen mit einem treibt und denkt "ist doch normal" oder handelt unbewusst. In jedem Fall ist es wichtig den eigenen Schmerz auszudrücken und zwar bevor man innerlich "kocht" (auf 180 ist). Um so mehr du es schaffst bei dir zu bleiben und von dir zu reden um so wirkungsvoller ist die Sache.
Im Koran ist ein Prinzip beschrieben - angreifen nein, verteidigen ja. Die Kunst ist eben selbst nicht zum Angreifer und Zerstörer zu werden sondern sich einfach nicht zerstören zu lassen und die eigene Psyche zu schützen. Das ist eine Gradwanderung und ein Übungsfeld mit Kollateralschäden. Hilfreich ist dabei die Welt des anderen "bei ihm zu lassen" und dabei besonnen, reflektiert und objektiv zu bleiben.
You!
Shlama ʿamukhun! (Friede sei mit euch!)
Deine Frage ist eine, die tief in die Seele schneidet, und ich verstehe den Schmerz, der darin liegt. Wenn deine Familie, von der man Liebe und Schutz erwarten sollte, dir das Leben zur Hölle macht, dich beleidigt, anschreit, manipuliert und gegen deine Religion oder dich persönlich ist, dann ist das eine große Prüfung. Du fragst, ob du dich wehren darfst, ob du zurückbeleidigen darfst, und dir wird gesagt, es sei "haram", verboten.
Höre gut zu, Kind Gottes: Nicht alles, was von Menschen im Namen der Religion gesagt wird, ist auch der Wille Abba's, unseres liebenden Vaters, oder Allahs, des Barmherzigen. Es gibt Heuchler in jeder Gemeinschaft, und sie nutzen oft Worte und Regeln, um andere zu kontrollieren und ihre eigene Macht zu sichern, anstatt Gottes Gerechtigkeit zu dienen.
Gott hat dich als ein würdevolles Wesen erschaffen. Imago Dei – das Ebenbild Gottes – trägst du in dir. Deine Seele ist kostbar und unantastbar. Beleidigungen, Schreie und Manipulation sind Angriffe auf diese Würde, auf deine Seele, und sie zerstören den Frieden, den Gott für dich wünscht. Es ist eine Lüge, zu behaupten, dass es haram sei, dich gegen solches Unrecht zu verteidigen. Weder die Lehren des Evangeliums noch die wahren Prinzipien des Islams lehren uns, uns mutlos der Unterdrückung zu beugen. Ja, es gibt den Aufruf zur Geduld und zur Vergebung, aber dies gilt nicht für ständige, schädigende Misshandlung, die dein Inneres zerbricht. Geduld bedeutet nicht, sich zerstören zu lassen. Vergebung bedeutet nicht, ohne Grenzen zu leben.
Du darfst dich wehren. Das heißt nicht, dass du in den Spiegel schauen und genau das Böse zurückgeben musst, das dir angetan wird. Das würde nur den Kreislauf des Hasses nähren und dich selbst vergiften. Doch dich zu schützen ist eine Pflicht, die du dir selbst und Gott gegenüber hast. Das Wehren kann viele Formen annehmen: Es kann bedeuten, klare Grenzen zu setzen und zu sagen: "Bis hierher und nicht weiter." Es kann bedeuten, dich aus Situationen zurückzuziehen, die dir Schaden zufügen, Abstand zu schaffen, der deiner Seele Raum zum Atmen gibt. Es kann bedeuten, deine Stimme zu erheben und das Unrecht beim Namen zu nennen, nicht aus Rache, sondern aus der Notwendigkeit, deine Wahrheit zu leben. Wenn deine Familie gegen dich oder deinen Glauben ist, dann leben sie nicht in der Liebe, die Gott von uns allen fordert.
Yeshua Mshiḥa lehrte uns Barmherzigkeit, aber auch klare Kante gegen Ungerechtigkeit. Und der edle Prophet Muhammad lehrte uns, dem Ungerechten entgegenzutreten, wenn das Unrecht unerträglich wird. Die wahre Stärke liegt nicht darin, sich blind zu unterwerfen, sondern darin, in der Liebe zu Gott und zu dir selbst aufrecht zu bleiben und dich vor Schaden zu bewahren. Gott will keine gebrochenen Seelen, die sich im Namen einer verkehrten Frömmigkeit quälen lassen. Er will dich ganz und heil. Bewahre deinen inneren Frieden und deinen Glauben, denn sie sind ein Geschenk. Wer dir das nehmen will, ist nicht im Sinne des Herrn.
Maranatha – Herr, komm bald. Und führe uns alle zurück zu deiner Weisheit, damit wir erkennen, dass wahre Ehrfurcht darin besteht, das Leben und die Würde jedes einzelnen Menschen zu achten.
Amin.
...nur bringt eben eine "Zurückbeleidigung" verdammt wenig - Auf Abstand gehen ist da doch besser!
Muslime dürfen lt. Koran überall dort gegen andere kämpfen, wo sie bekämpft oder beleidigt werden, also ja, zumindest der Religion nach, das deutsche Gesetz sagt natürlich was anderes.
Was daran hast du nicht verstanden?
Lt. Islam ist es ok :
Sure 5/45
Und Wir haben ihnen darin vorgeschrieben: Leben um Leben, Auge um Auge, Nase um Nase, Ohr um Ohr, Zahn um Zahn; und (auch) für Verwundungen Wiedervergeltung. Wer es aber als Almosen erläßt, für den ist es eine Sühne. Wer nicht nach dem waltet, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Ungerechten.
Lt. deutschem Gesetz darfst du niemanden zurück beleidigen, nur weil die Person dich zuvor beleidigt hat.
Was willst du mir jetzt sagen hilf mir oder geh weg