Hat die Frau mehr Rechte im Bezug auf die Kinder?
Ich höre oft von Frauen, die ihren Männern fremdgehen und dann sich scheiden lassen und IMMER die Kinder bekommen.
Gibt es ein extra Gesetz – nur weil das Kind aus ihr rausgekommen ist?
23 Stimmen
9 Antworten
Natürlich hat die Kindsmutter nicht mehr Rechte.
Allerdings ist es aber so, dass die Kinder oftmals bei der Mutter bleiben. Gerade in jungen Jahren. Das liegt aber auch daran, dass sie meist Diejenige ist, die sich überwiegend um die Kinder kümmert, oftmals nur Teilzeit arbeitet (wenn überhaupt je nach Alter des Kindes) und dementsprechend auch nach der Trennung die Betreuung meist bei der Frau bleibt.
Allerdings kommt es auch immer auf den Einzelfall an! Und es gibt natürlich auch Gründe die dagegen sprechen, dass das Kind bzw. die Kinder bei der Kindsmutter bleiben.
Und je älter ein Kind ist, desto mehr Mitspracherecht wird man dem Kind einräumen. Was aber nicht bedeutet, dass es alleine entscheidet wo es leben will.
Bei gemeinsamer Sorge entscheiden es die Eltern eben auch gemeinsam. Kommt man zu keiner Einigung, dann muss das Familiengericht entscheiden.
Hat ein Elternteil allerdings die alleinige Sorge, dann entscheidet der Elternteil auch alleine.
Das die Kinder oftmals bei der Mutter verbleiben liegt allerdings auch daran, dass in den Familien nicht selten das klassische Rollenmodell gelebt wird. Kommt ein Kind, ist sie es oft die den Erziehungsurlaub nimmt, während er vielleicht nur max. ein paar Wochen Erziehungsurlaub macht. Hat natürlich auch mit dem Einkommen zu tun!
Und danach geht sie oft auch nur noch Teilzeit arbeiten, während er weiter der Vollbeschäftigung nachgeht.
Trennt man sich dann, dann ist sie natürlich in der komfortableren Situation was den Verbleib der Kinder betrifft und wird dahin gehend argumentieren, dass sie in der Vergangenheit ja auch "mehr" für die Kinder da war.
Es macht also dann wenig Sinn, wenn er plötzlich auf Teilzeit geht und sie sich einen Vollzeitjob sucht, falls sie überhaupt die Möglichkeit hat bzw. damit den Kindesunterhalt erwirtschaften kann.
Aber Eltern die verstanden haben, dass man auch nach einer Trennung Eltern bleibt, werden da eine einvernehmliche Regelung finden und die Kinder werden davon profitieren.
Und es ist falsch, dass Kinder selbst entscheiden! Sie werden im Fall der Fälle befragt vom Gericht. Das kann auch schon bei Vierjährigen der Fall sein. Aber am Ende geht es immer um das Kindeswohl. Und wenn es Gründe gibt die gegen den Kindeswunsch sprechen, dann wird man eben anders entscheiden.
ich denke es ist einfach eine Konvention der Rechtsprechung, dass man Kinder in jüngeren Alter ihrer Mutter zuspricht. Aber zwangsläufig ist das nicht. Ältere Kinder (ab etwa 12 Jahren) werden manchmal ihrem Vater zugesprochen. Ab einem bestimmten Alter wird auch das Kind angehört. Nach Vollendung des 16. Lebensjahres dürfen Jugendliche entscheiden bei welchem Elternteil sie leben wollen.
Das Kind wird auf jeden Fall gehört und hat auch anwaltliche Vertretung. Der Wille des Kindes fließt auf jeden Fall in die Entscheidung des Familiengerichtes ein.
Es darf mit 14 noch nicht allein entscheiden, aber hat ein Recht auf Anhörung. Man wird das Kind und beide Elternteile anhören eh eine Entscheidung getroffen wird.
Sie sieht es aus. Und das Kind hat sogar einen unabhängigen eigenen Anwalt, denn die Anwälte von Papa und Mama hätten ja einen Interessenskonflikt.
Ist kein gesetzt. Passiert auch nicht immer, aber meistens.
Hängt davon ab wer darüber bestimmt, ob die Kinder sich auch außern dürfen, etv
Ein extragesetz ist nur, dass bei unverheirateten Paaren die Mutter automatisch gesetzliche Mutter wird, weil halt obv ist, dass sie die Mutter ist.
Dass Frauen öfter Sorgerechtsstreits gewinnen liegt an patriarchalen Denkmustern und Gesellschaftsformen.
übrigens ist es für das Kind egal, ob die Frau in der Beziehung fremdgegangen ist oder nicht
es wird bei einem solchen Streit immer "zum Wohle des Kindes" entschieden. Mit nichs anderem hat das was zu tun.
Weil die Rolle der Frau im Patriachat ausschließlich die Rolle der Mutter und Hausfrau ist, und Frauen daher von klein auf dazu sozialisiert werden
Kannst du den letzen Teil etwas erläutern?
Danke für deine Antwort 🤝
Im Patriachat ist die Aufgabe der Frau, sich um die Kinder zu kümmern. Daher wird es Männern weniger zugetraut, sich um ihre Kinder kümmern zu können und so, daher „dürfen“ Frauen dann nach einem Rechtsstreit das machen, was ihr Sinn im Patriarchat ist
wegen des Patriachats werden Frauen eher auf die Mutterrolle reduziert, wodurch es meistens auch fürs Kindswohl besser ist, wenn die Mutter das Sorgerecht bekommt
Auch nach einer Scheidung behalten beide Elternteile das Sorgerecht. Nur wenn die Eltern dann getrennt wohnen, dann steht dem Kind natürlich ein fester Wohnort zu. Das können die Eltern unter sich regeln und wenn das nicht klappt, dann geht es vors Familiengericht. Die Frau hat nicht mehr Rechte, aber wenn beide Elternteile gleich gut geeignet sind um die Kinder zu beherbergen und die Eltern sich nicht einig werden, dann entscheidet das Familiengericht oft zugunsten der Mutter, weil irgendeine Entscheidung muss getroffen werden.
dann entscheidet das Familiengericht oft zugunsten der Mutter, weil irgendeine Entscheidung muss getroffen werden.
Also ist da etwas inoffizielles was die Frau bevorzugt?
Wenn beide Eltern gleich gut geeignet sind und sich nicht einig werden, wie willst du das dann entscheiden? Aber eine Entscheidung muss getroffen werden. Man versucht ja immer im Sinne der Kinder zu entscheiden, nicht im Sinne der Eltern.
Würfeln. Ich meine das wäre Gleichberechtigung, wenn man das ganz genau nimmt. Wenn die Frau automatisch bevorzugt wird, wenn beide gleich gut sind, dann ist das schon in Richtung; nicht gleichberechtigt
Dass die Frau in der Schwangerschaft ihr Leben gefährdet und der Mann gemütlich Bier trinken kann ist auch keine Gleichberechtigung. Da kann keiner was für, aber ich finde das darf ruhig berücksichtigt werden.
Wenn beide gleich gut geeignet sind entscheidet heute tatsächlich der Wille des Kindes.
Ob ein(e) Familienrichter(in) aber beide als gleich gut geeignet betrachtet - das ist die Frage.
Sehr sexistische Aussage. Nennt sich das Feminismus?
Wer hat denn hier von Feminismus gesprochen? Der erste Teil des Kommentars ist ein Fakt und alles was mit "ich finde" anfängt nennt sich Meinung und die darf ich haben. Ich habe nicht gesagt, dass das Gericht so entscheidet.
Meine Ex ist Fachanwältin für Familienrecht und hatte öfters Kinder als Mandanten. Was die wollen wird heute schon oft versucht herauszubekommen, auch wenn die noch klein sind. Dann findet das Mandantengespräch halt auch mal im Zoo oder in der Eisdiele statt. Oder spielerisch. Meine Freundin hatte aus diesem Grund mein ganzes altes Lego in ihrer Kanzlei.
Ich will aber nicht verschweigen, dass es durchaus Ungerechtigkeit gegenüber Vätern gibt. Vor allem wenn die nur "Erzeuger" sind und keine Ehemänner. Deshalb gibt es den Verein "Väteraufbruch" wo solche Männer um ihr Sorgerecht/Umgangsrecht kämpfen.
Bei Scheidungen ist es hingegen ziemlich fair.
Danke für die ausführliche Antwort! Kann man also davon ausgehen, dass die Frau da eher gewinnt?
Mal angenommen das Kind ist erst 14-15 und weiß, dass es zu Papa möchte: darf es dann nicht selbst entscheiden (da es nicht 16 ist)?