Habt ihr eigene Erfahrungen mit Obdachlosigkeit?

Nur urlaubs- freizeithalber, und da freu ich mich nachher auch wieder auf zu Hause, Dusche, Wasserhahn, Waschmaschine, Bett, Kühlschrank und so.

War zum Glück nie selber obdachlos, aber ich hatte schon relativ enge Beziehungen zu einigen Obdachlosen. Das kam teilweise sogar fast an die Grenze einer Freundschaft.(Nee, es WAR Freundschaft)

Wir hatten mehr als eine lockere Beziehung, aber auch keine enge.

Unsere Lebenskonzepte waren einfach nicht konform, auch unser Hintergrund nicht.

Würdest Du meinen Nachwuchs fragen, nach der Erinnerung im Alter von unter 6 Jahren würden die Dir warscheinlich sogar noch den Namen dessen mit der engsten Beziehung zu mir nennen können (auch die Kinder liebten ihn irgendwie- (dann zog ich in eine Kleinstadt - ohne Obdachlose).

Es war echt nichtmal was einseitiges! Wir standen beide in beschränktem Rahmen sogar füreinander ein. Ich tat für ihn was, er aber auch für mich und natürlich ! meinen Nachwuchs.

Wir sahen uns eigentlich täglich- es war eine irgendwie echt komische Beziehung, aber von gegenseitigem Respekt!!!!! geprägt. Er wäre nie bei mir eingezogen, hätte das nichtmal angesprochen, weil er wußte, daß für mich ein NOGO, würde er nicht echt viel ändern (sogar dann. ZU anders)- SO nicht! Wollte er nicht- auch sein Recht!

War, wenn ich heute zurückblicke, die strangeste "Beziehung" meines Lebens- absolut keine 2er- Beziehung o.ä

Ich hatte auch noch lockere "Beziehungen" zu anderen Obdachlosen, wo aber sogar nicht die Namen mehr erinnere. (auch keine 2er- Beziehungen)

Der o.genannte hat mich tatsächlich sogar mal neutral über alle Schimpfworte und obszönen Worte aufgeklärt, mir schlackerten echt die Ohren (-;, vor meinem Nachwuchs ließ er natürlich! solche Worte nie fallen- er wußte sich zu benehmen(-:

Auch unter Obdachlosen gibt es unendlich viele Typen von Menschen!, das erkannte ich ziemlich schnell.

Dieser eine hat mir immer versucht zu helfen, wie ich ihm auch. Und am Ende ungefähr sogar: Gleichstand- will jetzt echt nicht alles berechnen, aber es war ABSOLUT nicht! einseitig! Also jetzt echt nicht: ich "Gabengeber" oder umgekehrt. Und genau sowas hassen die meisten Obdachlosen: Gabengeber! (besonders gegen Wohlverhalten ((und sei es: KEIN Alkohol) das habe ich schnell begriffen!

Und die Obdachlosen, die ich näher kannte, versuchten sogar immer zu helfen.

Meine eigene Obdachlosigkeit war in Krankheitszeiten echt ein Horrorgespenst im Hintergrund ( nicht so sehr zu Zeiten, wo ich engeren Kontakt mit denen hatte, da war mein Leben eigentlich echt in Ordnung- es war alles entspannt!)- aber sogar da hat mir noch mal einer Tipps gegeben.