Wie Dialog mit Obdachlosen führen?
Ich muss in der Schule einen Vortrag über Obdachlosigkeit in Deutschland halten und habe mir überlegt, dafür ein Gespräch mit (einem) Obdachlosen zu führen. Ich habe mir schon so grob ein paar Fragen überlegt, brauche jedoch noch ein paar Anregungen. Was kann ich (einen) Obdachlosen fragen?
Wenn möglich, diese Frage auch öfters wiedereinstellen damit mehr Leute das Lesen, da es sehr wichtig für mich ist. Danke 😊
Ich möchte das auf jeden Fall machen.
3 Antworten
Wenn überhaupt dann mit Respekt (unbedingt mit "SIE" anreden) und nicht als würdest du gerade ein kommunikationsfähiges Zootier bestaunen.
Ist gut möglich, dass die auch gar nicht mit dir reden, weil sie dann doch eher geringschätzige Behandlung gewohnt sind. Rechne auch eher damit psychisch angeschlagene Menschen in Ausnahmesituationen vor dir zu haben, deren Stimmung ganz schnell kippt. Also mach dich auf einiges gefasst, wenn du das versuchst. Hab früher mal ab und an mit Obdachlosen zu tun gehabt als ich im Sicherheitsgewerbe gearbeitet habe... Die sind teilweise echt nicht ohne.
Das kann passieren, es kann aber genau so sein, dass die dich einfach abkanzeln. UND: Man will's ja nicht unterstellen, viele davon sind auch durchaus hochehrliche Leute, aber du kannst da auch ganz fix zum Opfer werden, wenn du an den Falschen gerätst.
Denk immer dran, dass die von der Hand in den Mund leben müssen. Also steck dir bestenfalls ein billiges Handy ein, geh nicht alleine drauf los, sondern nimm dir einen Freund mit und lass mal lieber Geld etc. an einem sicheren Ort. Und denk natürlich daran, dass du dort auch mit Krankheiten konfrontiert werden könntest, die du definitiv nicht haben willst. Obdachlose haben eben nicht die Hygiene-Möglichkeiten und medizinische Versorgung, die du gewohnt bist.
Besser ist, du wendest dich mal an eine Bahnhofs-Mission. Dort kannst du auch viel erfahren.
... und dort kannst du evtl auch in deren Suppenküchen mal in Begleitung mit den dortigen Menschen in den Dialog mit Obdachlosen kommen, die dann auch dort bekannt sind. Man kann dir also einen Kontakt herstellen, der nicht die ganzen Risiken birgt, jemanden einfach auf der Straße anzuquatschen.
Möglicherweise. Dennoch ist es immer ein gewisses Risiko. Ich denke an meine Zeit als Sicherheitsmensch, der dann immer mal wieder mit entsprechenden Bevölkerungsgruppen zu tun hatte. Mit der Zeit kannte man da dann natürlich seine "Pappenheimer" und war auch im Rahmen des erlaubten etwas anders ausgestattet, falls man mal an jemanden geriet, der einem nicht so freundlich gesonnen war.
Wie will ein Schüler, der im Rahmen eines Referates unterwegs ist um Infos zu erhalten dann so genau zwischen dem Obdachlosen, der einfach Pech gehabt hat und dem drogenabhängig-Beschaffungskriminellen unterscheiden, wenn er einfach mal so blind drauf losrennt. Dafür fehlt dann doch die Perspektive und zumeinst auch die nötige Lebenserfahrung. Darum ist das mit der Bahnhofsmission halt eine ganz gute Sache (wie ich denke).
Wie ich sage: Es gibt unter den Menschen ohne Obdach durchaus auch sehr viele hochanständige Menschen, die einfach nur mehr Pech als wir anderen hatten, aber die Chance, dass man eben gerade nicht an so jemanden gerät ist auch gegeben - mit den entsprechenden Risiken.
Mal ungeachtet dessen, dass man ja auch nicht unbedingt an jeder Straßenecke auf einen gesprächsbereiten Menschen trifft, der einem Wildfremden nach kurzer Ansprache dann über seine Geschichte erzählen mag. Da treffen dann halt zwei Fremde aufeinander und einer fragt nach Dingen, die dem anderen vielleicht unangenehm sind und die er nicht gerade mit jedem teilen möchte.
Darum halt: Bahnhofsmission, dort vielleicht sogar mal eine Weile mitarbeiten (die sind ja vom Ehrenamt abhängig und schicken sicher keinen ernsthaft Interessierten einfach so weg), so den Kontakt bekommen und dann mal aus einer ganz anderen Perspektive miteinander reden. Das ist sicherer und für alle Beteiligten sicher auch mit größerem Erkenntnisgewinn verbunden.
Mit Obdachlosen rede ich nicht anders, als wir mit anderen Menschen, die ich nicht duze.
Und ich treffe auch meist nur Obdachlose, die einfach nur Hunger haben.
Im Übrigen, ein guter Test, ob Obdachlose wirklich bedürftig sind, in dem man ihnen zB einen frisch gekauften Hamburger reicht oder eine Packung Brot.
Meist sind die, die das ablehnen, nicht wirklich bedürftig.
Boah, das ist taff. Also wenn du das machen willst, dann kannst du versuchen in Obdachlosenheime zu gehen.
Ich werde wahrscheinlich versuchen ein paar so zu treffen und andere bei Obdachlosenheimen oder ähnlichem.
An so etwas habe ich schon gedacht und hoffe, dass wenigstens ein paar mit mir reden werden.