Glasfaseranschluss: Wo den ONT positionieren?
Ich werde demnächst einen Glasfaseranschluss bekommen und frage mich wo ich den ONT positionieren soll.
Ausgangssituation:
- Kellerraum A ist auf der Straßenseite des Hauses. Dort ist die Glasfaser-Hauseinführung.
- Kellerraum B ist auf der Gartenseite des Hauses. Er ist unterhalb des Wohnzimmers (wo der Router steht). In Kellerraum B ist ein Patchpanel, von dem z.B. Cat8 Verlegekabel zum Wohnzimmer gehen (dort enden die Verlegekabel an einem kleinen Wand-Patchpanel).
- Im Wohnzimmer steht wie gesagt der Router, mit einer Cat8 Kabelverbindung zum Kellerraum B.
- Der Router ist ein DSL-Router - man könnte bei ihm eine Glasfaser also nicht direkt anschließen, aber man könnte einen ONT am Router anschließen.
Ich sehe daher folgende Lösungen:
Lösung 1:Der ONT wird in Kellerraum A gleich neben der Glasfaser-Hauseinführung gesetzt. Vom ONT lege ich ein Cat8-Patchkabel zum Patchpanel in Kellerraum B. Von dort geht es dann über das schon existierende Verlegekabel zum Mini-Patchpanel im Wohnzimmer. Vom Mini-Patchpanel im Wohnzimmer geht es dann mit einem kurzen Patchkabel in den WAN-Port des Routers. Vorteil dieser Lösung ist, dass die empfindliche Glasfaser nicht weit durchs Haus läuft, sondern die Verkabelung im Haus durch die robusteren und im Fehlerfall leichter reparierbaren Kupferkabel läuft. Der Nachteil dieser Lösung ist, dass nahe der Glasfaser-Hauseinführung keine Stromsteckdose ist - ich müsste dort also erst eine Stromsteckdose anbringen, für das Netzteil des ONTs.
Lösung 2:Ich verlege ein komplett neues Glasfaserkabel von der Glasfaser-Hauseinführung bis zum Wohnzimmer (das wäre aufwändig, aber möglich). Ich besorge einen neuen Router, bei dem ich die Glasfaser direkt anschließen kann. Als (abstrakten) Vorteil sehe ich bei dieser Lösung, dass es keine !Kupferverbindung" mehr im Glasfaseranschluss gibt, und man somit kein "Nadelöhr" bei später vielleicht mal extrem schnellen Internetzugängen hat.
Lösung 3:Ich verlege ein komplett neues Glasfaserkabel von der Glasfaser-Hauseinführung bis zum Wohnzimmer (das wäre aufwändig, aber möglich). Ich platziere den ONT gleich neben dem Router, mit dem der ONT über ein kurzes Patchkabel verbunden wird. Ich sehe bei dieser Lösung den Nachteil, dass so unnötig ein weiteres aktives elektronisches Gerät im Wohnzimmer hängt (das will ich wg. Wärmeabgabe und Brandgefahr eigentlich vermeiden). Der einzige Vorteil bei dieser Lösung wäre dass es eine Vorbereitung für Lösung 2 wäre, ich könnte also zunächst den alten Router weiterverwenden und später zu einem beliebigen Zeitpunkt zu einem Glasfaserrrouter wechseln bei dem die Glasfaser direkt angeschlossen wird.
Lösung 4:Ich platziere den ONT in Nähe des Patchpanels in Kellerraum B. Ich verlege also ein längeres LWL-Patchkabel von Kellerraum A (von der Glasfaser-Hauseinführung) nach Kellerraum B (zum ONT in der Nähe vom Patchpanel). Mit einem kurzem Cat-Patchkabel geht es dann ins Patchpanel und von dort geht es wie schon unter Lösung 1 beschrieben zum WAN-Port des Routers. Lösung 4 wäre eine Art Kompromiss zwischen Lösung 1 und Lösung 3, man würde also die Vorteile in gewissem Maße kombinieren und die Nachteile abmildern.
-> Für welche Lösung würdet Ihr Euch entscheiden - und warum?
6 Stimmen
4 Antworten
Und nein, Du brauchst keine Steckdose dort. Medienkonverter gibt es auch mit PoE. Also Du kannst eine Steckdose am Patchpanel nutzen.
Und den zu finden sprengt das ganze hier. Es gibt wenige Anbieter die froh darüber sind, wenn der Kunde seine eigene 5590 anstecken möchte. Das wird sicher nicht besser, wenn der TE mit einem SFP von fs.com um die Ecke kommt. Er soll einfach eine 1.5mm² Mantelleitung und ne Aufputzsteckdose beim Obi kaufen, sich von irgendeiner Aufputzdose im Keller den Strom holen und die ONT direkt neben der Spleißbox montieren. Sonst verpulvert er da 200€ in irgendein GPON Modul und einen 2.5/10Gbit Medienkonverter, obwohls Kabel um 20€ auch getan hätten.
Preise lassen wir mal beiseite und was AVM mit ihren SFPs macht, ist für mich auch kurz vor kriminell. Aber die freie Routerwahl ist ja gerade vorm BGH auch für Glas bestätigt und meine Aussagen waren alle korrekt. Den passenden Transceiver kann man beim Provider damit einfach erfragen.
FS.com finde ich dazu auch grausam.
wenn der TE mit einem SFP von fs.com um die Ecke kommt
Also es ist von Anfang an klar, dass ich den originalen vom Provider zur Verfügung gestellten ONT nutzen würde (was Provider ja bevorzugen), oder vielleicht eine glasfaserfähige Fritzbox (was für Provider gerade so noch ok ist).
Eine Exoten-Lösung mit einem anderen fremden Medienkonverter kommt nicht in Frage, schon weil es wenn man eine Sonderlösung gewählt hat typischerweise Gemecker gibt wenn man den Provider wg. Anschlussproblemen kontaktieren muss (auch wenn das Problem gar nicht an der gewählten Sonderlösung liegt).
Meine Frage bezieht sich also nur auf den Standort des vom Provider gestellten ONTs.
Grundsätzlich kann ich alle Lösungen realisieren, aber mich interessiert welche Vorteile und welche Nachteile Ihr bei den in der Fragebeschreibung vorgestellten Lösungen seht.
Tatsächlich wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen darüber nachzudenken, da es zunächst hieß dass der Provider den ONT installieren wird - jetzt habe ich auf einmal erfahren dass der Provider den ONT zuschickt und man den selbst installieren soll.
Das ist für mich kein Problem, aber ich möchte wissen welche Lösung Ihr besonders clever oder besonders un-clever haltet ;-)
Wäre am unkompliziertesten und hat üblicherweise keine Nachteile. Bedenke aber, dass das Glasfasermodem Strom benötigt, in Raum A muss also eine Steckdose frei sein. Ansonsten würde ich auf Lösung 4 gehen.
Ich finde die 2. Lösung am besten.
Die Glasfaserleitung habe ich durch ein Leerrohr über 3 Etagen gezogen - völlig problemlos.
Die halten schon was aus. Die Verlegung ist auch sehr einfach, weil sie wahnsinnig dünn sind. Und teuer sind sie auch nicht.
Ich habe gleich auf einen ONT verzichtet und benutze eine Glasfaser-Ready-Fritzbox. Hat auch den Vorteil, dass das weniger Strom verbraucht.
Mein Tipp. Wickele etwas Kreppband fest um den durchzuführenden Anschlussstecker. Das ist das einzige Problem. Einen Glasfaser-Anschlussstecker kannst Du nicht einfach mit "Bordmitteln" an die Leitung ankrimpen.
Das Glasfaserkabel darf vom Übergabepunkt im Keller nicht länger als 3 Meter sein. Mit einem Verlängerungskabel zum Glasfasermodem und einem 10 m langen Netzwerkkabel zum Router funktioniert das sehr gut. Beim drauf achten, das man ein externes Modem anschließen kann.
LA
Das Glasfaserkabel darf sehr wohl länger als 3m sein. Da gibt es - übrigens wie auch bei einem gut geschirmten RJ45-er keine wirklich spürbaren Verluste.
Hat mir ein Techniker von der Telekom so erklärt und steht auch in der Anleitung für das Modem ..
Dann ist es nur eine künstliche Limitierung durch die Telekom. Wobei die TK sogar ein Verlängerungskabel anbietet. Die 3m sind also Blödsinn. Die Patchkabel-Faser ist genau das gleiche wie die Faser im Kabel von draußen. Das Patchkabel könnte also auch 1000m lang sein, ohne das was passiert.
Bei mir in der Wohnung wurde eine Glasfaserdose installiert. Und an dieser Glasfaserdose kann man laut Telekom keine Glasfaserverlängerung (< 3 Meter anschließen). Obwohl vom Keller bis in den 2.Stock sind das mindestens 30 Meter Glasfaser vor der Wohnungstür.
Die wollen vielleicht einfach verhindern, dass durch ein zu langes Kabel defekte entstehen, für die Technikereinsätze notwendig sind. Technisch ist es auf jeden Fall Blödsinn.
Das Glasfaserkabel darf vom Übergabepunkt im Keller nicht länger als 3 Meter sein.
Das verstehe ich nicht.
Bei FTTH-Anschlüssen (und das wäre ja "Lösung 2") läuft es doch darauf hinaus dass die Outdoor-Glasfaser im Keller hereinkommt und es dann mit einer Indoor-Glasfaser weiter ins Erdgeschloss geht.
Oder meinst Du etwas anderes?
Ein GPON Anschluss braucht aber eine ONT und keinen simplen Medienkonverter.