Findet ihr es traurig, wenn Jugendliche an politische Verschwörungstheorien glauben?
37 Stimmen
9 Antworten
Ich finde es generell traurig, wenn man an Verschwörungstheorien glaubt.
Ich habe einen Freund der mit so nen paar Spinnern auf telegram rumhängt und ständig versucht, dass ich endlich "aufwache". Und egal wie oft ich ihm erkläre, dass ich schon aufgewachter als aufgewacht bin und er mir gerne meine nüchterne Sicht der Dinge gerne lassen darf: es kommt nicht an. Er meint permanent bei mir missionieren zu müssen. Das ist echt anstrengend. Ich lass ihm seine Meinung ja auch, also sollte er das im Gegenzug ebenfalls hinkriegen.
Kommt schwer auf die Theorien an. Es ist ja nicht jede Verschwörungstheorie offensichtlicher Bullshit (Reptiloide usw.).
Man sollte sich schon die eine oder andere Verschwörungstheorie mal anschauen, wenn man die, die dran glauben, schon in den Dreck ziehen möchte und nicht einfach sämtliche Theorien, ohne mit der Wimper zu zucken, als Quatsch abtun. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass manch Verschwörungstheorie sich am Ende als wahr herausgestellt hat (CIA, MK-Ultra...)
Ja, natürlich ist es unerfreulich und traurig, wenn Menschen einschließlich Jugendliche auf Verschwörungstheorien reinfallen.
An falsche Dinge zu glauben, ist destruktiv und behindert das eigene Leben, oftmals auch das der nahestehenden Personen.
Es ist natürlich erheblich besser, wenn man Dinge faktisch und naturwissenschaftlich sieht.
Wer bestimmt denn, was falsch und richtig ist?
Fakten sind keine Frage der Meinung.
Da gibt es nichts zu "bestimmen", allenfalls zu beweisen oder belegen.
Flat Earth, ChemTrails, keine Mondfahrt, Mikrochips in Impfstoffen... alles erkennbarer Blödsinn, den man leicht widerlegen kann. Wer an so einen Quatsch glaubt, ist traurig dran, denn er richtet sein Leben nach Unfug statt nach Fakten.
Dieses faktisch wie viele meinen gibt es in der Realität gar nicht.
Natürlich gibt es das. Ob die Erde flach ist oder eine Kugel ist einfach eine naturwissenschaftliche Tatsache und keine Frage der Meinung. Flacherdler liegen 100% sicher falsch. Ohne Raum für Spekulation.
Zeig hundert Wissenschaftlern einen Datensatz und du wirst, wenn man gesellschaftliche Prägungen weg lässt, hundert verschiedene Interprationen finden.
Das ist falsch. Bei brauchbarer Wissenschaft ist das nicht der Fall. Siehe das Beispiel Flacherde.
sondern um eigene Erfahrungen und Empfindungen, die ja nicht weniger real oder weniger richtig sind.
Bei den meisten Verschwörungstheorien geht es um Tatsachenbehauptungen, zum Beispiel "die Mondfahrt ist ein Fake" oder "die Erde ist flach" oder "Chemtrails enthalten Gifte, um uns zu manipulieren".
Bei den meisten Verschwörungstheorien geht es eben nicht einfach nur um Meinungen oder Empfindungen.
Alles auf einen gemeinsamen, unanfechtbaren Standpunkt zu reduzieren bietet Sicherheit, aber ist das eben nicht genau das, was Verschwörungstheoretiker auch tun?
Wissenschaft reduziert nicht, sondern belegt und beweist. Da geht es um Wissen und Tatsachen, nicht um Sicherheit.
Verschwörungstheoretiker verursachen im Allgemeinen Unsicherheit, z.B. Verfolgungswahn, Opferrolle, Geheimnistuerei.
Fakten sind keine Frage der Meinung.
Fakten sind ein Übereinkommen.
Z.b. wenn wir einen einfachen Würfelwurf machen und die obere Zahl notieren.
Natürlich basiert auch das auf vielen Grundannahmen (z.b. das es eine äußere, von uns unabhängige Welt gibt usw).
Was wir dann damit machen oder was für Schlussfolgerungen wir daraus ziehen, ist aber sehr subjektiv.
Im konkreten Fall mag z.b. einer bei einem politischen Skandal einen individuellen Fehltritt sehen, der andere eine große, übergreifende Verschwörung.
Wer davon recht hat, wird sicher kaum mit Gewissheit sagen lassen.
Grund warum wir Dinge so unterschiedlich sehen ist natürlich auch unsere ganz eigene Welt mit unseren eigenen Problemen.
Jemand der gelernt hat, jemand anderem nicht zu vertrauen wird auch überall ein Vertrauensverrat wittern.
Eine Frau, die beispielsweise jahrelang betrogen wurde, wird in Textnachrichten etwas völlig anderes hineinterpretieren als jemand, der es nicht wurde.
Liegt diese Frau nun falsch? Oder hat sie aufgrund ihrer Erfahrungen eben einfach ein anderes Weltbild?
Für sich genommen basiert jedes Weltbild auf Werten, Erfahren usw. es ist also keines richtiger oder falscher als ein anderes.
Aber man muss sich möglicherweise die Frage stellen, wie produktiv ein Weltbild ist.
Um nochmal das Beispiel mit der Frau aufzugreifen: Wenn man in allem Betrug wittert, wird einem das kaum Freude bereiten und kaum stabile Beziehungen ermöglichen.
Das heißt aber nicht, dass man nicht doch noch einmal betrogen werden kann. Ein Weltbild ist also weniger eine Gewissheit, als vielmehr ein Leuchtfeuer, auf das man zusteuern möchte.
Ob die Erde flach ist oder eine Kugel ist einfach eine naturwissenschaftliche Tatsache
Und was ist mit denen, die meinen wir leben in einer Simulation und die Erde und uns gibt es gar nicht?
Du siehst also - auch das basiert letztendlich auf Grundannahmen, die man kaum beweisen kann weil jegliches Argument ein Teil dessen ist, was man zu untersuchen gedenkt.
Bei den meisten Verschwörungstheorien geht es um Tatsachenbehauptungen,
Das denke ich nicht - ich denke diese sind nur Mittel zum Zweck.
Wissenschaft reduziert nicht, sondern belegt und beweist.
Wissenschaft kann nicht beweisen, sondern nur widerlegen und eine Widerlegung findet in einem konkreten Modell bzw konkreten Theorie statt, weil die Argumente selber Teil einer Kette sind.
So kann ich z.b. ein Argument "das Wasser ist heiß" widerlegen, indem ich die Temperatur messe ABER unter der Grundvoraussetzung, dass die Theorien, die ich benutze um die Temperatur zu messen korrekt sind.
Da die Wissenschaft aber nicht beweisen, sondern nur widerlegen kann, ist das eben per Definition keine Wahrheit.
Wie gesagt: Ganz so einfach ist das alles nicht und das haben viele, die sich auf Wissenschaft beziehen mit denen, die sich auf Verschwörungen beziehen gleich. Ich würde sogar sagen jeder Mensch hat das gleich, denn es ist typisch menschlich.
Es gibt dann letztendlich nur Menschen, die sich dessen bewusst sind und Menschen, die sich dessen nicht bewusst sind.
Und auch das ist ein großes Problem:
Wie viele von uns würden z.b. sagen "Ich schlage nie meine Kinder", "Ich hätte Hitler nie gewählt"? Natürlich gibt uns das Sicherheit, aber wenn wir uns eingestehen würden, dass wir unter gewissen Umständen auch in der Lage wären so zu handeln oder so zu empfinden, könnten wir die Welt wirklch besser machen und nicht nur in unserer Illusion der Sicherheit leben.
Ich denke wir können alle Probleme der Welt erst dann angehen, wenn wir das verstanden haben.
Fakten sind ein Übereinkommen.
Falsch. Fakten sind Fakten.
Dein "absoluter Relativismus" führt zu nichts und du musst dringend konzeptionell besser zwischen Interpretationen/Meinungen/Schlüssen und echten Fakten zu differenzieren lernen, sonst führt so eine Diskussion zu nichts. Deine Beispiele gehen allesamt an Logik und gedanklicher Stringenz komplett vorbei.
Ich denke wir können alle Probleme der Welt erst dann angehen, wenn wir das verstanden haben.
Das ist ja eine katastrophale Ansicht. Nichts tun, bis alle irgendwas begriffen haben? Dann werden wir nie was tun. Das kann doch wohl nicht ernst gemeint sein.
Eigentlich ist das die Zeit wo man wirklich sich objektiv mit solchen Dingen beschäftigen sollte und besonders eigentlich gelernt haben sollte wissenschaftlichen Fakten zu glauben und unseriöse Nachrichtenquellen zu erkennen😵 Oft spielen bei sowas aber auch die Eltern eine große Rolle, die von einer Verschwörungstheorie überzeugt sind und Kinder/Jugendliche glauben gerne ihren Eltern ohne sie zu hinterfragen, nur genau das sollte man ab einem bestimmten Altern tun (Hinterfragen)🙂
Verschwörungstheorien sind Annahmen, wie, von wem und warum (Motiv) Taten begangen oder unterlassen wurden.
Für Taten oder Untaten kann es mehrere Theorien zum Hergang geben.
Oft wird eine der Theorien bewiesen, dann ist es eine Verschwörung und keine Theorie mehr.
wenn Jugendliche an politische Verschwörungstheorien glauben?
Ich kann mit dem Begriff „glauben“ in diesem Zusammenhang nichts anfangen. Wenn mehrere Möglichkeiten infrage kommen, sollte man logisch ermitteln und nicht beten.
Wer bestimmt denn, was falsch und richtig ist?
Schlimm an der Sache finde ich, dass solche Theorien halt oft spalten und die Probleme damit verschlimmern.
Andererseits muss man sich aber auch klar machen, dass viele für solche Theorien anfällig sind weil sie negative Erfahrungen gemacht haben, Mitmenschen nicht mehr vertrauen usw.
Dieses faktisch wie viele meinen gibt es in der Realität gar nicht.
Zeig hundert Wissenschaftlern einen Datensatz und du wirst, wenn man gesellschaftliche Prägungen weg lässt, hundert verschiedene Interprationen finden.
Kern der Wissenschaft ist Subjektivität, aber anhand einer Ausgangslage, auf die man sich in Wechselwirkung geeinigt hat.
Ich meien ist ja auch logisch: Jeder Austausch wäre sinnlos, wenn jeder wie ein Roboter das gleiche tun und das gleiche denken würde ;=)
Das zum Thema Wissenschaft, aber bei oben genannter Fragestellung geht es ja nicht um Wissenschaft, sondern um eigene Erfahrungen und Empfindungen, die ja nicht weniger real oder weniger richtig sind.
Ich denke das ist auch etwas, wo wir als Gesellschaft ein Problem haben: Die Menschen haben wenig Potential mit ihren Ängste und Problemen produktiv umzugehen weil wir als Gesellschaft definieren wollen, was für Probleme jeder gefälligst zu haben hat und wie jeder damit gefälligst umzugehen hat.
Wie gesagt: Eine gewisse neutrale Betrachtungsweise, so neutral wie es nun einmal geht, ist für viele Fragestellungen wichtig und richtig, aber eine individuelle Betrachtungsweise nicht weniger.
Ich kann dich verstehen: Alles auf einen gemeinsamen, unanfechtbaren Standpunkt zu reduzieren bietet Sicherheit, aber ist das eben nicht genau das, was Verschwörungstheoretiker auch tun? Mitunter aus genau den gleichen Beweggründen?