Denkt ihr es kommt bei Psychiatern und Psychologen oft zu Fehldiagnosen? habt ihr eigene Erfahrungen damit?falls ja, bei welchen Diagnosen ist das oft?
14 Stimmen
7 Antworten
- Personen stellen ihre Gefühle unterschiedlich dar
- Viele Krankheiten sind ein Spektrum
- wenn man als Patient eine bestimmte Diagnose erwartet, wird man die Gespräche dahingehend lenken (auch unterbewusst)
- es schwierig sein kann einzuschätzen was schon/noch als was zählt als Patient
- Krankheiten mit ähnlichen Symptomen verwechselt werden
- generell alle Menschen unterschiedlich auf Krankheiten/Probleme reagieren
An sich kommt das bestimmt relativ häufig vor, aber nichts gravierendes. Wenn Krankheiten so stark ausgeprägt sind, das man Medikamente und besondere Betreuung benötigt, sind Diagnosen eigentlich leicht zu erkennen.
Und falls das mal passiert wie bei den Stichpunkten, ist eine Falschdiagnose nicht ganz so tragisch. Wenn man jetzt ADHS diagnostiziert bekommen hat, obwohl man ADS hat, macht keinen großen Unterschied (solange man nartürlich keine Medikamente oder Hilfe beim Alltag benötigt).
Falschdiagnosen sollte man offensichtlich vermeiden, aber Psychologen usw. sind auch nur menschlich und haben pro Tag mit vielen verschiedenen Personen zu tun, wodurch auch Informationen verwechselt werden können.
LG 🤗
Nein, tatsächlich nicht. ADS (eng. ADD) bedeutet das man ein Aufmerksamkeits Defizit Syndrom hat, aber nicht Hyperaktiv ist.
Würde mich wundern, wenn die Krankheit, die ich offiziel, bei meiner Therapie, diagnostiziert bekommen habe, nicht existiert 🙃
ADS gibt es offiziell nicht. Es ist kein eigenständiger Diagnosetitel im ICD‑10, ICD‑11 oder DSM‑5. Offiziell gibt es nur ADHS.
Was manche „ADS“ nennen, ist schlicht die Subform „vorwiegend unaufmerksam“ von ADHS, soweit ich mich erinnere.
Der Begriff „Die Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom" bezeichnet eine im Kindesalter beginnende psychische Störung und beinhaltet Probleme mit der Aufmerksamkeit. Er steht für die international anerkannte Diagnose von Aufmerksamkeitsstörung mit und ohne Hyperaktivität.
Etwa drei bis zehn Prozent aller Kinder zeigen Symptome im Sinne einer ADS. Die Symptome können mit unterschiedlicher Ausprägung bis in das Erwachsenenalter hinein fortbestehen.“
von: https://lerntherapie-freiepraxis.de/diagnosen/ads-adhs-aufmerksamkeitsstoerung.html auf die Suchanfrage: "was ist ads", das zweite Ergebniss
https://childmind.org/article/what-is-the-difference-between-add-and-adhd
hier müsste die seite auf deutsch angezeigt werden.
ist ja schön, aber da steht auch nur das der begriff ursprünglich für etwas anderes benutzt wurde und mittlerweile für einige (angeblich) unoffiziell diese unterart von ADHS beschreibt?
außerdem, da bin ich dir ehrlich, vertraue ich mehr auf meine therapeutin und die ersten 10-15 websiten, die mir alle das selbe sagen (darunter auch https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/kindergesundheit/aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.html), als eine einzige website von dir, die du rausgesucht hast um deine meinung zu unterstützen 🤷♂️
Und ich vertraue auch meiner Freundin, die ADHS Beraterin ist.
Dein Bezug zu deiner Therapeutin ist richtig, und gleichzeitig solltest du wissen, dass ADS nicht offiziell existiert, sondern ein Begriff ist, der außerhalb der Fachklassifikationen verwendet wird.
Gute Antwort, danke.
Aber auch „ krasse Fälle“ sind nicht immer klar.
Ein Freund von mir bekamm aufgrund vieler Probleme im Arbeitsleben( Konflikte, Typische Narzisstische Verhaltensweisen) die Diagnose Narzisstische Persönlichkeitsstörung. Jeder, wirklich jeder, nahm in Kritikempfindlich wahr, extrem schnell verletzt, selber hat er jeden und alles kritisiert…. usw…. Von einer Fachstelle wurde dann NPS diagnostiziert. Ein späterer Psychologe nahm ihn sehr „ reflektiert“ wahr, und veränderungsbereit( und ich selbst nehme ihn gar nicht reflektiert wahr, wirklichgar nicht ) der Psychologe meinte trotzdem, es sei eine falschdiagnose.
Ich habe beide Berichte gelesen.
Und jetzt stehen du und ich da, und checken nichts mehr….
Ja nartürlich, auch bei krassen Fällen, bei denen die richtige Diagnose unfassbar wichtig ist um die Hilfe, die man benötigt, zu bekommen passieren Falschdiagnosen. Ich habe keine Zahlen/Statistiken dazu vorliegen, aber ich gehe davon aus das das selten(er) vorkommt und habe deshalb mit "eigentlich leicht zu erkennen", verallgemeinert habe. "Normalerweise" oder "meistens" wäre besser ausgedrückt gewesen, das tut mir leid.
Die Aussage dieses Psychologen checke ich auch nicht 🙃, Menschen, die eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung haben, sind nicht "geheilt", weil sie reflektiert oder therapiebereit sind... Es ist zwar sehr wichtig, diese Eigenschaften zu erlernen, um besser mit der Krankheit umgehen zu können, aber es ist nur der erste Schritt dazu nicht mehr eingeschränkt/belastet zu werden dadurch. Soweit ich weiß kann eine Persönlichkeitsstörung nämlich nicht verschwinden, sondern ist permanent.
Es gibt leider auch sehr schlechte Therapeuten und Psychologen, die im schlimmsten Fall mehr kaputt machen als zu heilen...
LG 🤗
Vorallem gefährlich ist, Narzissten können sich sehr gut verstellen, auch einen Therapeuten manipulieren…
Ich glaube, dass man das nicht verallgemeinern kann, weil diese Berufssparte sehr darauf angewiesen ist, was und wie die Patienten einem etwas erzählen. Wie offen sie über Dinge sprechen und auch Dinge ansprechen, wenn sie anderer Meinung sind. Und das ist bei psychischen Erkrankungen ja auch die Krux. Ängste und mangelndes Reflektionsvermögen machen es manchmal komplizierter als es sein müsste.
Es gab nur einen Fall, wo ich mit der Diagnose nicht einverstanden war. Aber das war ich nur, weil ich es missinterpretiert hatte. Weil ich das direkt angesprochen hatte, wurde dass dann auch schnell geklärt.
Man muss Dinge einfach aus- und ansprechen. Sonst können Ärzte genauso wie Patienten vieles missinterpretieren.
Mir hat mein Therapeut mal eine Endometriose diagnostiziert. Bin männlich 15. Also ja, kommt durchaus mal zu Fehldiagnosen 😁 (er wollte "Emetophobie" schreiben).
Ich denke, es kommt schon öfters mal zu Fehldiagnosen. Wie oft - keine Ahnung. Das kann ich nicht beurteilen, also tu ich das auch nicht.
Mir persönlich wird gefühlt von jedem etwas anderes erzählt. Auch von meinen Psychologen. Der eine sagt das ist es, der andere sagt, dass ist es nicht - und das bei mind. 4 verschiedenen Diagnosen der Fall.
Mittlerweile setze ich mich selbst sehr mit den Themen auseinander, denn ich kenne mich schließlich auch am besten. Ich habe somit für mich selbst mittlerweile schon deutlich mehr Klarheit als vorher, auch wenn es (teils) keine offiziellen Diagnosen sind.
Natürlich weiß ich, dass Selbstdiagnosen kritisch gesehen werden, aber was bringt mir eine Diagnose, die nicht passt? Oder eine, der nicht nachgegangen wird? Ich kann mir selbst besser helfen, wenn etwas einen Namen hat und ich mich intensiv mit der Thematik auseinandersetze. Ein Name oder eine Diagnose ist für mich kein Stempel, sondern eher ein Schlüssel. Damit kann ich verstehen, warum ich so funktioniere, wie ich funktioniere – und was mir helfen könnte.
Das kann schon passieren, da manche Symptome sehr ähnlich sind, jeder Mensch ein Unikat ist, und Diagnosen auf ganz bestimte Kriterien normiert wurden. So kann es z.B. gut vorkommen, dass ein Trauma nicht erkannt wird, und als Depression diagnostiziert wird. Die meisten Narzissten haben z.B. die Fähigkeit zu blenden. Ein Psychotherapeut oder Psychiater mit wenig Erfahrung mit Narzissten lassen sich davon manchmal beeindrucken - dann kommt als Diagnose vielleicht eine Anpüassungsstörung heraus.
Man sollte Diagnosen nicht zu viel Bedeutung geben. Es ist immer spannend zu beobachten, wann ein Phänomen NICHT auftritt. Unter diesem Aspekt könnte man sehr viele Diagnosen in die Tonne werfen - aber die Krankenkassen brauchen es halt, weil sie ohne Diagnose keine Therapie bezahlen.
Manche Disgnosen sind aber auch sehr hilfreich. So ist z.B. eine diagnostizierte Autismusspektrum Störung sehr entlastend für die Betroffenen - auf einmal gibt es Antworten auf die selbstgestellte Frage: Was stimmt mit mir nicht? Warum reagiere ich so auf bestimmte Reize?
Ja, Narzissten können sich sehr gut verstellen, und sich tarnen. Grade vulerable Narzissten sind sehr schwer zu erkennen.
‚Vulnerabler Narzissmus‘ ist keine offizielle Diagnose. Es gibt nur die Narzisstische Persönlichkeitsstörung und die ist für Fachleute nicht schwer zu erkennen, auch wenn Betroffene sich oft anders darstellen.
Hey,
ADS gibt es nicht, es gibt nur ADHS.
LG