Wie lange braucht der Psychiater für eine Diagnose?

4 Antworten

Also weiß nicht ob meine Psychologin legitim war, aber ich hatte mal eine die mir schon beim ersten Gespräch irgend eine diagnose an den Kopf geworfen hat.

Zugegeben, meine Symptome waren eindeutig, aber ich fand das schon überraschend schnell.

Falls du denkst, dass du depressiv bist, kann es sein dass die Diagnose länger dauert. Es gibt viele Subtypen der Depression, und alle müssen unterschiedlich behandelt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – bin psychisch labil 💯
Calla83  04.05.2021, 20:21

Es gibt viele Subtypen der Depression

Welche gibt es denn da?

und alle müssen unterschiedlich behandelt werden.

Wie müssen die denn alle behandelt werden?

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jeannedarc26  04.05.2021, 20:54
@Calla83

Es gibt beispielsweise die bipolare Depression, welche eine andere Therapie benötigt als zB die psychotische Depression. Man kann nicht von einer einheitlichen Depression sprechen, da es viele verschiedene Arten gibt, die sich anders auf den Menschen auswirken. Hier ein link: https://psychische-hilfe.wien.gv.at/fakten/depressionen/arten-von-depressionen/

Bei den Therapieansätzen bin ich mir nicht sicher, da mein Psychologiekurs ein Jahr bereits her ist. Ich weiß aber dass die Medikation sich vom Typen her oft unterscheiden kann.

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Calla83  04.05.2021, 21:11
@jeannedarc26

Ich würde eine bipolare Störung nicht als Untergruppe zu einer Depression zählen, sondern ebenfalls zu den affektiven Störungen.

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jeannedarc26  04.05.2021, 21:17
@Calla83

Laut der Psychoanalyse ist die Bipolare-Depression eine Unterart der Depression. Das hab nicht ich mir so ausgesucht, sondern die Psychoanalyse.

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Diencephalon  04.05.2021, 21:18
@jeannedarc26

Eine bipolare Störung gehört zwar zur gleichen Störungsklasse wie die Depression, aber ist kein subtyp dieser.

LG!

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jeannedarc26  04.05.2021, 21:21
@Diencephalon

Ich hab das letztes Jahr so in meinem Psychologiekurs in der schule gelernt. Ich kann dir keine Quellen angeben bezüglich des Materials was ich damals bekommen habe.

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Diencephalon  04.05.2021, 21:22
@jeannedarc26

Ja, in der Schule ist das Wissen das vermittelt wird leider oft nur halbrichtig.

Solltest du fragen rund um Psychologie oder Gesundheit haben kannst du dich gerne an mich wenden.

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Meine Ferndiagnose lautet: Depressivität

Das meine ich natürlich nicht ernst. Tatsächlich braucht es schon etwas mehr Zeit und Infos, das genauer einzugrenzen.

Beruflich hatte ich lange mit psychisch erkrankten Personen zu tun und hab viele Gutachten gelesen. Die Gutachten wurden häufig erstellt, bevor dann später eine gesicherte Diagnose im Rahmen längerer Therapien erfolgte. Ich war erstaunt, wie häufig die Gutachter nur aufgrund eines halbstündigen Gespräches zum selben Ergebnis kamen wie die Therapeuten, die sich dann später sehr viel intensiver mit den Patienten beschäftigten.

Es gibt aber Erkrankungen, die gut diagnostizierbar sind und welche, bei denen wechselnde Fachleute auch immer wieder zu unterschiedlichen Meinungen kamen.

Wenn die Gutachter gar nicht so richtig einschätzen könnten, warum sich jemand sehr sonderbar verhielt, gab es jeweils die sehr allgemeine Diagnose "Hirnorganisches Psychosyndrom", die eigentlich gar nicht viel aussagt.

Meistens können Fachleute recht schnell erkennen, was los ist. Aber nicht immer werden sie es Dir auch sagen wollen, was sie denken, bevor sie sich wirklich sicher sind.

"Diagnose" ist ein Begriff, den kaum Psychiater verwenden.

Für manche Menschen muss sich ein Psychiater deutlich mehr Zeit nehmen als für andere. Das kann man so pauschal also nicht sagen, wie lange es dauert, um eine "Diagnose" zu erhalten.

Sei ehrlich zu deinem Psychiater und sag ihm alles, was relevant sein könnte und was er dich fragt. Dann wird es für ihn leichter sein, um in deine Gedanken "hineinzuschauen".

Je ehrlicher und offener du bist desto schneller kannst du eine Diagnose bekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lese gerne Fachbücher und studienergebnisse