Danke für deine Rückmeldung auf meine Nachfrage.
Bei einer Depression, fachlich besser ausgedrückt einer depressiven Episode, empfiehlt sich eine ambulante Psychotherapie. Das ist die Basis bei der Behandlung einer Depression. Wenn dies längere Zeit nicht hilft oder die Depression mittelgradig bis schwer ausgeprägt ist, kann der behandelnden Arzt zusätzlich Medikamente wie z.B. Antidepressiva verschreiben.
Sofern eine ambulante Behandlung nicht ausreicht, kann ein Klinikaufenthalt notwendig werden. Dieser kann vollstationär oder in Form einer Tagesklinik durchgeführt werden. Auch der Wechsel des Therapeuten und der Therapieform kann sinnvoll sein, wenn über einen längeren Zeitraum keine Verbesserung erzielt werden kann.
Zusätzlich zur fachkundigen Behandlung kann man selbst einiges ausprobieren:
- regelmäßig Sport treiben z.B. Kampfsport, joggen, sofern du die Energie dafür aufbringen kannst, ansonsten jede Art von Bewegung, wie ein Spaziergang oder Gymnastik ist besser als nichts
- Sonne tanken
- Zeit in der Natur verbringen
- deinen Hobbys nachgehen, auch wenn es sehr anstrengend ist und wenig Spaß macht
- neue Hobbys ausprobieren
- einem Verein beitreten um neue Interessen zu wecken
- Freunde treffen / neue Freunde finden
- etwas mit der Familie unternehmen
- Kontakte mittels WhatsApp und sozialen Medien pflegen, wenn der persönliche Kontakt schwer fällt oder nicht möglich ist
- regelmäßig mit jemanden (privat) über deine (Alltags)Probleme und Sorgen sprechen
- eine Selbsthilfegruppe besuchen, neben dem Austausch mit anderen Betroffenen kannst du dort auch gut soziale Kontakte knüpfen
- eine Tagesstätte für psychisch Kranke besuchen z.B. zum etwas zu spielen, gemeinsam essen oder töpfern
- Ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgehen
- Psychoedukation (halte ich persönlich für besonders wichtig)
- dir eine Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) also eine medizinische App z.B. deprexis oder edupression von deinem Arzt/Psychiater verschreiben lassen. Das ersetzt zwar keine Psychotherapie, aber kann nützlich sein, um die Wartezeit auf einen Therapieplatz zu überbrücken oder auch ergänzend dazu
- Achtsamkeitstraining
- Entspannungstraining z.B. Progressive Muskelentspannung
- deine „Schlafhygiene“ überprüfen
- einen geregelten Tagesablauf pflegen
- einen geregelten Tag- und Nachtrhythmus einhalten
- ausreichend Pausen machen
- Stress vermeiden
- Aufgaben vorausschauend planen und gut einteilen
- deine Energie gut einteilen z.B. mithilfe eines „Energiekuchens“. Überleg dir, was gibt dir Energie? Was raubt dir deine Energie im Alltag?
- ein Dankbarkeitstagebuch führen, dabei reichen Kleinigkeiten aus z.B. dass die Sonne scheint oder dich jemand angelächelt hat
- ein Stimmungstagebuch führen, um zu sehen, was dir gut tut oder schadet, um daraus mehr von den positiven Erlebnissen in deinen Alltag zu integrieren
- positive Erlebnisse planen z.B. den nächsten Sommerurlaub, einen Ausflug, ein Treffen mit einer lieben Freundin
- deinen „Notfallkoffer“ nutzen oder zunächst einen zusammenstellen
- was Kreatives machen z.B. malen, basteln, stricken, was handwerkliches
- …
Ich hoffe, bei der Auflistung sind ein paar passende Anregungen für dich dabei. Probier es einfach mal aus. Das wichtigste ist aber die professionelle Behandlung durch einen Psychotherapeuten und falls nötig einen Arzt, am besten einen Psychiater. Falls du noch Fragen hast kannst du sie gerne stellen.