In Deutschland existiert noch eine rigide politische Lagerbildung. Danach wird Migrationskritik rechts verortet und soziale Umverteilung und Umweltschutz links, was angeblich unvereinbar sei. Diese Lagerlogik blockiert neue Kombinationen, wie du sie beschreibst.

Viele Menschen wünschen sich einen Staat, der sowohl soziale Gerechtigkeit durchsetzt als auch klare Regeln bei Zuwanderung formuliert. Ebenso ist für viele der Schutz von Natur und Lebensgrundlagen kein exklusiv linkes Anliegen, sondern ein Ausdruck verantwortungsvoller Politik. Dennoch trauen sich die tradierten Parteien kaum an diese Kombinationen heran.

Wer den Mietendeckel will, will angeblich die „DDR 2.0“ einführen. Wer Zuwanderung beschränken will oder Deutschlandfahnen mag, wird als „Nazi“ diffamiert. Wer Massentierhaltung begrenzen, Klimaschutz stärken will, wird als „woke“ diffamiert, als Anhänger einer Verbotspartei.

Neue Bewegungen wie das Bündnis Sahra Wagenknecht versuchen, diese Lücke zu besetzen. Doch auch sie geraten schnell zwischen die Fronten: Als „zu links“ für konservative Wähler, als „zu rechts“ für Linke. Zudem fehlt an einem überzeugender politischer Entwurf, der ökologisches und soziales Verantwortungsbewusstsein mit einem modernen Begriff von nationaler Selbstbestimmung verbindet, ohne ins Autoritäre abzugleiten.

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Die Philosophin und politische Theoretikerin Hannah Arendt analysierte Faschismus und Stalinismus als zwei Formen des Totalitarismus. Sie legte die theoretische Grundlage für spätere Begriffsverwendung: „Linksfaschismus“.

Die Linken Rudi Dutschke und Wolfgang Leonhard verwendeten den Begriff „Linksfaschismus“. Beide meinten damit eine autoritäre Form des linken Denkens, die sich von den ursprünglichen Idealen (wie Freiheit, Emanzipation, Gleichheit) entfernt hat.

Wolfgang Leonhard, Ex-Kommunist, sprach von einem „Linksfaschismus“ im Stalinismus. Das sei eine totalitäre Diktatur, die sich zwar „links“ nannte, aber in ihrer Praxis diktatorisch war (Geheimdienstherrschaft, Zensur, Schauprozesse, Unterdrückung der Opposition).

Rudi Dutschke, 1960er-Jahre-Ikone der linken Studentenbewegung, warnte vor einem „Linksfaschismus“ als Entartung der Revolution, wenn Freiheit geopfert wird. „Wenn die Linke die Methoden des autoritären Staates übernimmt, wird sie selbst zum Linksfaschismus.“

Der Philosoph Sloterdijk warnt seit den 1990 Jahren vor einem „moralischen Rigorismus“ in Teilen der politischen Linken bei Themen wie: Gleichheit, Identitätspolitik, politische Korrektheit. In diesem Kontext spricht er von einem „Linksfaschismus der Gesinnung“, der nicht durch Gewalt, sondern durch soziale Ächtung, Schuldzuweisungen und Diskurskontrolle wirke. „Ein Faschismus von links kommt ohne Uniformen aus. Er arbeitet mit moralischem Hochmut und Kommunikationsverboten.“ (Interview, 2006)

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Was du beschreibst, ist kein Versagen. Es ist ein Hilfeschrei deines Körpers und deiner Seele, den ich sehr ernst nehmen würde. Dein fünfter Burnout, die ständige Erschöpfung und die Zusammenbrüche sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von tiefer, chronischer Überforderung, die du viel zu lange allein getragen hast.

Du schreibst, dass du funktionieren musst, dass du deine Bedürfnisse und Emotionen unterdrücken willst, um „mehr leisten“ zu können. Aber genau das ist die Ursache deiner Erschöpfung , nicht deine Schwäche. Du versuchst immer wieder, auf ein kaputtes System noch mehr Druck auszuüben, statt es zu heilen.

Ich weiß, du willst für deine Familie da sein, aber: Je mehr du dich aufopferst, desto weniger bleibst du übrig. Und irgendwann hat deine Familie nicht dich, sondern nur noch deine Erschöpfung. Du brauchst jetzt nicht mehr Kraft. Du brauchst Hilfe. Niemand schafft das allein. Du hast geschrieben, dass du seit dem 2. Burnout keine Therapie mehr machst. Geh zurück in eine Begleitung. Nicht weil du „gestört“ bist, sondern weil du erschöpft bist. Und weil du jemanden brauchst, der nicht fordert, sondern trägt.

Du bist nicht schwach. Du bist erschöpft. Und du hast das Recht, wieder aufzutanken. Nicht um besser zu funktionieren, sondern um wieder leben zu können. Deine Seele braucht nicht mehr Leistung, sie braucht Heilung.

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Die Beitragspflicht besteht nur für bewohnte Wohnungen. Wenn die Wohnung nach dem Tod des Erblassers nicht mehr bewohnt ist oder keine neue Beitragspflicht entsteht (z. B. durch einen weiteren Bewohner), endet die Pflicht. Zu viel gezahlte Beiträge werden erstattet, wenn sie für einen Zeitraum nach dem Tod gezahlt wurden. Im geschilderten Fall: Zahlung im Januar: 110,16 € für Januar bis Juni. Tod im Februar: Beitragspflicht endet im Februar. Beiträge für März bis Juni (73,44 €) könnten erstattet werden.

Die Erben können das den Beitragsservice mitteilen, Sterbeurkunde beilegen (in Kopie), Nachweis über den Zahlungseingang (z. B. Kontoauszug) und eine Bankverbindung für die Rückzahlung angeben.

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Ich sehe, wie überfordert und allein du dich gerade fühlst. Du brauchst dringend Unterstützung, du musst das nicht alles allein schaffen. Ich empfehle dir, dich an den Sozialpsychiatrischen Dienst in deiner Stadt zu wenden. Die helfen dir kostenlos bei Problemen mit dem Betreuer, dem Jobcenter und auch bei der Gewerbeanmeldung. Du hast ein Recht auf Hilfe und Respekt und es gibt Menschen, die dir zur Seite stehen.

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Die Existenz existiert einfach. Weil sie Freude daran hat. Sie ist nicht wie eine Maschine, die für einen Zweck gebaut wurde. Sie ist wie ein Tanz, voller Energie.

Der menschliche Verstand fragt: „Wozu?“, „Warum?“, „Wer steckt dahinter?“ Nur der Verstand braucht Gründe. Das Leben selbst nicht. Ein Vogel singt, nicht, weil er einen Zweck erfüllt, sondern weil es schön ist zu singen. Eine Blume blüht, nicht, weil sie muss, sondern weil sie nicht anders kann. So ist auch die Existenz ein spontanes Geschehen.

Du bist nicht getrennt von der Existenz. Du bist die Existenz. Die Frage nach dem Sinn entsteht nur, wenn du nicht in tiefer Verbindung mit dem Leben bist. Wenn du die Existenz als Feind siehst, suchst du nach Antworten. Wenn du die Existenz liebst, brauchst du keine. Die Existenz existiert, weil sie tanzen und lieben will.

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Deine Größe ist völlig im Rahmen des Normalen. Deine Größe macht dich nicht weniger wert, weniger männlich oder weniger stark. Wer dich auf deine Größe reduziert, zeigt mehr über sich selbst als über dich. Wahre Größe misst sich nicht in Zentimetern, sondern in Charakter, Mut und Selbstachtung.

Die Körpergröße wird hauptsächlich durch die Gene bestimmt, aber nicht nur durch die Größe des Vaters, auch die Gene deiner Mutter spielen eine große Rolle.

Du könntest dich immer mit irgendwem vergleichen, der größer, schöner, stärker scheint. Aber ist das hilfreich? Selbstvertrauen kommt nicht davon, die perfekte Größe zu erreichen, sondern davon, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist. Und das ist eine Entscheidung, die du jeden Tag treffen kannst.

Kleiner zu sein hat zudem auch Vorteile. Studien zeigen, dass kleinere Menschen im Schnitt länger leben als Größere. Kleinere Körper produzieren weniger Wachstumshormone, die mit Zellalterung und bestimmten Krankheiten in Verbindung stehen. Das ist ähnlich wie bei Pferden, dort kannst du sehen, dass die Ponys oft deutlich länger leben als die großen Rassen.

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Ein Mensch, der scheinbar keine Liebe von anderen Menschen bekommt, ist nicht verloren.

Entscheidend ist, ob es ihm gelingt, Liebe in sich selbst und im Leben zu entdecken. Die wichtigste Quelle von Liebe beginnt oft im Inneren. Wer anderen Liebe schenkt, beispielsweise durch Mitgefühl, Zuhören, Unterstützen, erfährt oft selbst einen tiefen Sinn.

Liebe kann auch im Erleben der Welt erfahren werden, im Staunen über Schönheit, im Erschaffen von etwas Sinnvollem. Solche Erfahrungen schenken Verbundenheit und ein Gefühl von Fülle.

Es ist auch möglich Liebe durch ihre Verbindung zu etwas Höherem zu erfahren. Und dieses Gefühl, verbunden zu sein, ist heilsam.

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Vergebung bedeutet, dass man sich bewusst entscheidet, Wut und Groll loszulassen, um inneren Frieden zu finden.

Dauerhafte negative Gefühle wie Hass oder Groll sind belastend. Vergebung kann helfen, diese inneren Spannungen zu lösen. Wer vergibt, lässt los. Das schafft Raum für Neues. Man bleibt nicht gefangen in der Vergangenheit.

Auch die Selbstvergebung ist hilfreich. Wer sich selbst vergibt, kann sich von Schuld und Scham lösen. Durch Vergebung kann ich Frieden mit mir und dem Bruder finden und öffne mich für die Liebe.

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Dein Gefühl ist absolut nachvollziehbar.

Es ist verständlich, dass deine Mutter Rücksicht auf deine Großeltern nehmen wollte. Aber gerade an einem Tag, der deiner Überzeugung gewidmet ist, deiner Konfirmation, hättest du verdient, dass deine Werte respektiert und sichtbar gemacht werden.

Die Entscheidung, ein rein vegetarisches Buffet anzubieten, wäre nicht rücksichtslos gewesen. Im Gegenteil: Es wäre ein Ausdruck deines Gewissens und Mitgefühls gewesen. Wer behauptet, es sei "rücksichtslos gegenüber den Großeltern", übersieht dabei oft, dass es genauso rücksichtslos ist, den Wunsch der Konfirmandin zu übergehen und vor allem, weiterhin Tiere leiden zu lassen, obwohl es schmackhafte, pflanzliche Alternativen gibt.

Mit deinem Wunsch wolltest du niemandem etwas wegnehmen, du wolltest zeigen, dass Genuss auch ohne Tierleid möglich ist. Ein Buffet mit leckeren vegetarischen Gerichten hätte womöglich sogar für Gesprächsstoff gesorgt und manchen einen neuen Blick eröffnet.

Kurz gesagt: Nein, deine Mutter hatte in dieser Hinsicht nicht recht. Rücksicht sollte keine Einbahnstraße sein und auch Tiere verdienen Mitgefühl und Respekt, besonders wenn es in unserer Hand liegt, unnötiges Leid zu vermeiden.

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Manche Menschen geben anderen die Schuld, bevor sie selbst kritisiert werden könnten, im Sinne: "Wenn ich dich schnell beschuldige, lenke ich davon ab, dass ich einen Fehler gemacht habe." Das ist ein innerer Schutzreflex. Bloß nicht die Kontrolle verlieren, bloß nicht Schwäche zeigen, sondern lieber zuerst austeilen.

Fehler eingestehen kann sich für manche wie ein Gesichtsverlust anfühlen. Statt zu sagen: „Ich hab nicht aufgepasst, meine Schuld“, wird der Fehler auf Andere übertragen. Besonders in Beziehungen mit Machtgefälle (Pflegeeltern-Kind, Lehrer-Schüler, Chef-Mitarbeiter etc.) kann so ein Verhalten auch der Versuch sein, Autorität zu sichern.

Dass du dir heute noch Gedanken darüber machst, zeigt, dass du Unrecht klar erkennst, aber versuchst, es zu verstehen, statt es einfach wegzuschieben. Wenn man in einer Umgebung aufwächst, in der Verantwortung oft verschoben wird, kann das dazu führen, dass man sich selbst immer wieder fragt: "War es wirklich meine Schuld?", selbst wenn die Fakten klar sind.

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Lieber Genosse,

du planst deine Reise zu einer vergleichsweise günstigen Zeit. Eine individuell geplante Fahrt nach Leningrad war für DDR-Bürger einst verboten. Nur im Rahmen organisierter Reisen durften Genossen die „Stadt der Helden“ betreten.

Heute ist eine individuell geplante Reise nach St. Petersburg möglich. Die einfachste Route führt über Polen, Litauen, Lettland, Estland nach Russland. Du musst vorher ein Visum für Russland beantragen und brauchst eine grüne Versicherungskarte, auf der "RUS" als Gültigkeitsbereich angegeben ist. Ansonsten musst du an der Grenze eine Zwangsversicherung in Form einer russischen Haftpflichtversicherung abschließen.

Kapitalistische Kreditkarten sind in Russland wertlos wie D-Mark in der Kaufhalle. Du brauchst Rubel in bar. Euro kannst du vor Ort in autorisierten Wechselstuben oder Banken tauschen. Der Kurs ist oft besser als in der BRD.

Direktflüge aus der imperialistischen EU gibt es nicht. Flüge sind bspw. mit Turkish Airlines über Istanbul möglich.

Mietwagen sind möglich, aber ein internationaler Führerschein ist Pflicht. Zahlung oft nur bar oder mit russischer Karte.

Die Fahrt nach St. Petersburg ist für einen standfesten Genossen machbar, aber mit etwas Bürokratie, Vorbereitung und Geduld verbunden.

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Was du erlebt hast, ist ernst. Wenn jemand deine Grenzen verletzt hat, egal ob Junge oder Mädchen, egal wie alt du warst, dann war das nicht in Ordnung. Und es ist verständlich, dass du damit auch Jahre später noch kämpfst. Dass deine Eltern sagen, du bildest dir das ein, ist leider etwas, das Viele erleben. Aber du brauchst nicht die Erlaubnis deiner Eltern, um dir Hilfe zu holen.

Möglichkeiten dir Hilfe zu holen (auch ohne Eltern) sind:

1. Psychotherapeuten für Kinder- und Jugendliche aufsuchen, einen Termin vereinbaren. Der Therapeut prüft dann, ob du einwilligungsfähig bist. Falls ja, kann die Therapie beginnen, auch wenn die Eltern nicht zustimmen.

Jugendliche ab ca. 14 Jahren können auch ohne elterliche Zustimmung eine Psychotherapie beginnen, wenn sie als einwilligungsfähig gilt. Das bedeutet: Sie versteht, worum es in einer Therapie geht. Sie kann die Tragweite der Behandlung überblicken. Sie entscheidet aus freiem Wille.

2. Beratungsstellen aufsuchen, z.B. Wildwasser e. V. (spezialisiert auf sexualisierte Gewalt), Jugendamt / Jugendberatung oder Pro Familia. Diese Stellen beraten vertraulich und kostenlos, auch ohne die Eltern. Dort kannst du auch rechtliche Unterstützung bekommen, z. B. was gegen die Eltern unternommen werden kann, wenn diese aktiv verhindern, dass du Hilfe bekommst.

3. Online Angebote:

- www.nina.de – Hilfe für Betroffene sexualisierter Gewalt

- Kinder- und Jugendtelefon Chat: https://jugend.bke-beratung.de

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In echten Gefahrensituationen (z. B. ein Auto kommt auf dich zu, ein wildes Tier greift an) hast du keine Zeit für lange Überlegungen. Dein Körper reagiert mit dem Flucht- oder-Kampf-Modus ausgelöst durch Angst. Ohne Angst wären wir oft zu langsam, um uns rechtzeitig zu schützen. Rein rationales Denken reicht in vielen Situationen nicht aus.

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Kurzfristig ja, langfristig nein. Alkohol kann Hemmungen senken und kurzfristig Angst oder Unsicherheit mindern, das kann sich erleichternd anfühlen. Aber es besteht die Gefahr, abhängig vom Alkohol zu werden, dass du nur noch mit Alkohol überhaupt soziale Situationen aushalten kannst.

Soziale Phobie ist therapeutisch behandelbar. Du musst nicht mit dieser Angst leben.

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Dein BMI von 15,2 ist medizinisch gesehen deutlich untergewichtig. Deine Symptome wie Schwindel, Erschöpfung und Konzentrationsprobleme sind Alarmzeichen deines Körpers, dass er dringend Hilfe braucht.

Du hast bereits erkannt, dass du in einer anorektischen Phase bist und dich schwer tust, Kohlenhydrate zu essen, das ist ein Teil deiner Essstörung und kein persönliches Versagen. Du brauchst Unterstützung, um da rauszukommen.

Was du beschreibst, klingt so, dass es sehr wichtig wäre, dich in eine Klinik oder stationäre Behandlung zu begeben, wo du unterstützt werden kannst. Es ist nicht deine Schuld, dass du es allein nicht schaffst, bei Essstörungen ist das sehr häufig der Fall, weil sie eine ernsthafte psychische Erkrankung sind.

Auch wenn du schon in der Psychiatrie warst, zögere nicht, dir wieder Unterstützung zu holen, vielleicht in einer spezialisierten Klinik für Essstörungen. Ich würde mich an eine Beratungsstelle für Essstörungen wenden.

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Der Wissenschaftler sucht mit dem Verstand, was dem Herzen manchmal längst offenbar ist. Er misst das Messbare, doch was sich dem Maß entzieht, nennt er oft Illusion. Doch es gibt Räume, in denen Worte nicht reichen.

Wer diese Räume betritt, berichtet von von Einheit ohne Grenze, von einer Wahrheit, die keine Beweise braucht, weil sie ist. Wenn der Wissenschaftler nun sagt: "Das ist kein Wissen, das ist nur Gefühl", dann ist er, auch wenn er das Gegenteil glaubt, nicht fern vom Prediger, der ruft: „Nur mein Glaube zählt!“

Wer das Unsichtbare verspottet, nur weil es sich nicht im Labor zeigt, verwechselt das Licht mit der Lampe.

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Was du beschreibst, kennen viele Menschen. Der innere Wunsch, anders sein zu wollen, als man ist, kann sehr schmerzhaft sein. Besonders wenn man sich selbst nicht so erlebt, wie man es sich wünscht, sei es im Charakter, im Aussehen oder im sozialen Leben.

Ein erster, vielleicht überraschender Schritt ist: Hör deinem Schmerz zu. Nicht mit dem Versuch, ihn sofort loszuwerden, sondern mit Mitgefühl. So wie du einem guten Freund zuhören würdest, der sich gerade selbst nicht mag. Du würdest ihn nicht beschimpfen, sondern versuchen, ihn zu verstehen. Genauso darfst du dir selbst begegnen.

Denn der innere Kritiker, von dem du sprichst, ist ein Teil von uns, der früher mal versucht hat, uns zu schützen. Er will verhindern, dass wir enttäuscht werden, dass wir uns lächerlich machen, dass wir abgelehnt werden. Aber heute steht er uns oft mehr im Weg, als dass er hilft.

Es ist auch okay, sich Veränderung zu wünschen. Der Wunsch, z. B. offener oder mutiger zu sein, ist nicht schlecht. Aber es ist besser, wenn er nicht aus Ablehnung kommt, sondern aus einem liebevollen Wunsch, zu wachsen. Du darfst lernen, dich zu entwickeln, ohne dich dabei zu verurteilen.

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