Was du erlebt hast, ist ernst. Wenn jemand deine Grenzen verletzt hat, egal ob Junge oder Mädchen, egal wie alt du warst, dann war das nicht in Ordnung. Und es ist verständlich, dass du damit auch Jahre später noch kämpfst. Dass deine Eltern sagen, du bildest dir das ein, ist leider etwas, das Viele erleben. Aber du brauchst nicht die Erlaubnis deiner Eltern, um dir Hilfe zu holen.

Möglichkeiten dir Hilfe zu holen (auch ohne Eltern) sind:

1. Psychotherapeuten für Kinder- und Jugendliche aufsuchen, einen Termin vereinbaren. Der Therapeut prüft dann, ob du einwilligungsfähig bist. Falls ja, kann die Therapie beginnen, auch wenn die Eltern nicht zustimmen.

Jugendliche ab ca. 14 Jahren können auch ohne elterliche Zustimmung eine Psychotherapie beginnen, wenn sie als einwilligungsfähig gilt. Das bedeutet: Sie versteht, worum es in einer Therapie geht. Sie kann die Tragweite der Behandlung überblicken. Sie entscheidet aus freiem Wille.

2. Beratungsstellen aufsuchen, z.B. Wildwasser e. V. (spezialisiert auf sexualisierte Gewalt), Jugendamt / Jugendberatung oder Pro Familia. Diese Stellen beraten vertraulich und kostenlos, auch ohne die Eltern. Dort kannst du auch rechtliche Unterstützung bekommen, z. B. was gegen die Eltern unternommen werden kann, wenn diese aktiv verhindern, dass du Hilfe bekommst.

3. Online Angebote:

- www.nina.de – Hilfe für Betroffene sexualisierter Gewalt

- Kinder- und Jugendtelefon Chat: https://jugend.bke-beratung.de

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In echten Gefahrensituationen (z. B. ein Auto kommt auf dich zu, ein wildes Tier greift an) hast du keine Zeit für lange Überlegungen. Dein Körper reagiert mit dem Flucht- oder-Kampf-Modus ausgelöst durch Angst. Ohne Angst wären wir oft zu langsam, um uns rechtzeitig zu schützen. Rein rationales Denken reicht in vielen Situationen nicht aus.

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Kurzfristig ja, langfristig nein. Alkohol kann Hemmungen senken und kurzfristig Angst oder Unsicherheit mindern, das kann sich erleichternd anfühlen. Aber es besteht die Gefahr, abhängig vom Alkohol zu werden, dass du nur noch mit Alkohol überhaupt soziale Situationen aushalten kannst.

Soziale Phobie ist therapeutisch behandelbar. Du musst nicht mit dieser Angst leben.

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Dein BMI von 15,2 ist medizinisch gesehen deutlich untergewichtig. Deine Symptome wie Schwindel, Erschöpfung und Konzentrationsprobleme sind Alarmzeichen deines Körpers, dass er dringend Hilfe braucht.

Du hast bereits erkannt, dass du in einer anorektischen Phase bist und dich schwer tust, Kohlenhydrate zu essen, das ist ein Teil deiner Essstörung und kein persönliches Versagen. Du brauchst Unterstützung, um da rauszukommen.

Was du beschreibst, klingt so, dass es sehr wichtig wäre, dich in eine Klinik oder stationäre Behandlung zu begeben, wo du unterstützt werden kannst. Es ist nicht deine Schuld, dass du es allein nicht schaffst, bei Essstörungen ist das sehr häufig der Fall, weil sie eine ernsthafte psychische Erkrankung sind.

Auch wenn du schon in der Psychiatrie warst, zögere nicht, dir wieder Unterstützung zu holen, vielleicht in einer spezialisierten Klinik für Essstörungen. Ich würde mich an eine Beratungsstelle für Essstörungen wenden.

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Der Wissenschaftler sucht mit dem Verstand, was dem Herzen manchmal längst offenbar ist. Er misst das Messbare, doch was sich dem Maß entzieht, nennt er oft Illusion. Doch es gibt Räume, in denen Worte nicht reichen.

Wer diese Räume betritt, berichtet von von Einheit ohne Grenze, von einer Wahrheit, die keine Beweise braucht, weil sie ist. Wenn der Wissenschaftler nun sagt: "Das ist kein Wissen, das ist nur Gefühl", dann ist er, auch wenn er das Gegenteil glaubt, nicht fern vom Prediger, der ruft: „Nur mein Glaube zählt!“

Wer das Unsichtbare verspottet, nur weil es sich nicht im Labor zeigt, verwechselt das Licht mit der Lampe.

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Was du beschreibst, kennen viele Menschen. Der innere Wunsch, anders sein zu wollen, als man ist, kann sehr schmerzhaft sein. Besonders wenn man sich selbst nicht so erlebt, wie man es sich wünscht, sei es im Charakter, im Aussehen oder im sozialen Leben.

Ein erster, vielleicht überraschender Schritt ist: Hör deinem Schmerz zu. Nicht mit dem Versuch, ihn sofort loszuwerden, sondern mit Mitgefühl. So wie du einem guten Freund zuhören würdest, der sich gerade selbst nicht mag. Du würdest ihn nicht beschimpfen, sondern versuchen, ihn zu verstehen. Genauso darfst du dir selbst begegnen.

Denn der innere Kritiker, von dem du sprichst, ist ein Teil von uns, der früher mal versucht hat, uns zu schützen. Er will verhindern, dass wir enttäuscht werden, dass wir uns lächerlich machen, dass wir abgelehnt werden. Aber heute steht er uns oft mehr im Weg, als dass er hilft.

Es ist auch okay, sich Veränderung zu wünschen. Der Wunsch, z. B. offener oder mutiger zu sein, ist nicht schlecht. Aber es ist besser, wenn er nicht aus Ablehnung kommt, sondern aus einem liebevollen Wunsch, zu wachsen. Du darfst lernen, dich zu entwickeln, ohne dich dabei zu verurteilen.

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Da Ihre Freundin minderjährig ist, liegt das Sorgerecht und damit auch die Entscheidung über medizinische Maßnahmen grundsätzlich bei den Eltern. Diese können in Absprache mit Fachärzten eine Einweisung veranlassen, wenn aus ihrer und aus fachlicher Sicht eine akute Gefährdung vorliegt.

In Deutschland ist eine stationäre Aufnahme gegen den Willen eines Minderjährigen (auch unter 18 Jahren) nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, etwa bei einer akuten Eigen- oder Fremdgefährdung. Die Entscheidung darüber trifft in der Regel ein Arzt.

Sie als nicht sorgeberechtigte Person haben Sie leider keine rechtliche Möglichkeit, selbst in das Verfahren einzugreifen.

Falls Sie Hinweise auf eine tatsächliche Gefährdung des Kindeswohls durch die Maßnahme selbst haben, können Sie sich an das zuständige Jugendamt wenden. Dieses kann prüfen, ob Handlungsbedarf besteht.

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Ja, du darfst Medikamente ablehnen. Es gilt das Prinzip der informierten Einwilligung, das heißt kein Arzt darf dich zu einer Medikamenteneinnahme zwingen, auch nicht in einer Tagesklinik.

Der Arzt darf mit dir darüber sprechen, warum er Medikamente empfiehlt und erklären, welche Erfahrungen er damit gemacht hat oder wie sie helfen könnten. Er sollte dich nicht unter Druck setzen oder deine gesamte Therapiebereitschaft nur auf die Medikamenteneinnahme reduzieren.

Natürlich gibt es Fälle, in denen jemand so schwer depressiv ist, dass Medikamente tatsächlich helfen können, den Zugang zu anderen Therapieformen überhaupt erst zu ermöglichen, aber auch dann bleibt deine Entscheidung entscheidend.

Wenn du merkst, dass es in Gesprächen schwierig wird, kann es helfen, deine Haltung so zu formulieren: „Ich bin grundsätzlich bereit, alles mitzumachen, was mir helfen kann. Ich wünsche mir aber eine offene Aufklärung über mögliche Alternativen zur Medikation.“ Du darfst jederzeit eine zweite Meinung einholen (z. B. beim Bezugstherapeuten) und um ein klärendes Gespräch bitten.

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Es ist gut, dass du ehrlich über das sprichst, was in dir vorgeht, auch wenn es dir vielleicht selbst Angst macht. Dass du überhaupt fragst, ob du dir Sorgen machen solltest, zeigt, dass du nicht einfach kalt oder 'böse' bist, sondern dass du spürst, dass etwas nicht ganz stimmt und dass du verstehen willst, was los ist. Das ist ein erster guter Schritt.

Was du beschreibst, das Verlangen, Tieren weh zu tun oder Blut zu sehen, kann verschiedene Gründe haben. Manchmal passiert das wegen innerem Stress, Wut oder unterdrückten Gefühlen. Es könnte auch mit Erfahrungen zusammenhängen, die du erlebt hast und die noch verarbeitet werden müssen.

Du bist nicht 'verrückt' oder 'verloren', weil du solche Gedanken hast. Aber es könnte dir helfen mit jemandem darüber zu sprechen, der dir helfen kann, zum Beispiel einen Psychologen, einen Schulsozialarbeiter oder jemand von einer Beratungsstelle.

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Es tut mir leid zu hören, wie schwer das gerade für dich ist. Es ist verständlich, dass du deine Mama vermisst und wütend bist, wenn du das Gefühl hast, dass dir etwas weggenommen wird, das dir wichtig ist. Wenn du das Gefühl hast, dass die Situation unfair ist, können solche Gefühle sehr stark werden.

Wichtig ist, du bist nicht allein. Es gibt Wege, wie du gehört wirst, zum Beispiel über eine Vertrauensperson, deinen Vormund oder vielleicht auch eine Beschwerdestelle beim Jugendamt. Niemand darf dich einfach ignorieren, wenn du etwas Wichtiges sagen willst.

Auch wenn es im Moment schwer zu glauben ist, viele Entscheidungen werden getroffen, weil Erwachsene denken, sie schützen dich. Wenn das für dich nicht richtig oder gerecht ist, darfst du das sagen. Es ist gut, das ruhig und mit Unterstützung zu tun, damit dich die anderen wirklich ernst nehmen.

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Es gibt Theorien und Ideen, die darauf hinweisen, dass der Mensch nicht das erste intelligente Wesen auf der Erde war. Einige dieser Theorien basieren auf der Vorstellung, dass es in der Vergangenheit andere Zivilisationen gab, die ein hohes Maß an Intelligenz erreichten, aber durch Naturkatastrophen oder andere Ereignisse ausgelöscht wurden. Solche Überlegungen finden sich beispielsweise in der Diskussion über Atlantis oder in Hypothesen über prähistorische außerirdische Kontakte.

Auch in alten Überlieferungen wie den vedischen Schriften und anderen alten indischen Schriften ist von vergangenen Zeitaltern die Rede, in denen Menschen oder andere Wesen über besonders hohe geistige oder technologische Fähigkeiten verfügten. Laut dieser Überlieferung befinden wir uns heute im Kali-Yuga, dem "dunkelsten" der vier großen Zeitalter, während am Anfang ein sogenanntes "Goldenes Zeitalter" stand.

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Der erste Schritt könnte sein, sich selbst zu erlauben, nicht perfekt gewesen zu sein. Wir alle sagen oder tun Dinge, die wir später anders machen würden. Das ist menschlich. Statt gegen die Vergangenheit zu kämpfen, ist es hilfreicher, sich zu sagen: ‚Ich hab das Beste gegeben, was ich damals konnte.‘ Du brauchst die Vergangenheit nicht zu vergessen, aber du darfst aufhören, dich dafür zu verurteilen. So kann es Schritt für Schritt gelingen die Vergangenheit innerlich abzuschließen.

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Beim Zahnarzt ist ‚Alles gut?‘ oder 'Wie geht es?' ein sanfter Einstieg, um herauszufinden, was los ist. Die wollen nicht deine Lebensgeschichte oder Sorgen hören, sondern einfach wissen, warum du da bist. Es ist ihre Art, das Gespräch zu beginnen.

Eine ehrliche Antwort wäre beispielsweise: „Nicht alles gut, der Zahn links unten meldet sich lautstark.“

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Wenn du Psychologie studierst ist Kriminalpsychologie ein Wahlfach im späteren Master-Studium. Dann kannst du dich spezialisieren – z. B. in Rechtspsychologie, Forensische Psychologie oder ähnliches. Wenn du den Weg über die Psychologie wählst, kannst als bspw. als psychologischer Gutachter, Therapeut, Kriminalpsychologe arbeiten.

Wenn du Arzt werden willst, studierst du Humanmedizin. Danach kannst du dich zur Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie weiterbilden. Wenn du den forensischen Bereich spannend findest ist eine Spezialisierung in Forensischer Psychiatrie möglich. Damit arbeitest du z. B. in Maßregelvollzugskliniken (also für psychisch kranke Straftäter), begutachtest Schuldunfähigkeit, Gefährlichkeit, etc. Nach einer Weiterbildung zum ärztlichen Psychotherapeuten kannst Medikamente verschreiben und therapieren (was Psychologen nicht dürfen).

Wenn du Humanmedizin studierst, kannst du Wahlfächer, Module oder sogar einen Zweitstudiengang in Psychologie (meist nach Physikum oder nach dem Studium) dazuwählen, z. B. an Unis wie Heidelberg, München, Berlin.

Ein kombiniertes Studium, das sowohl Humanmedizin als auch Psychologie gleichwertig integriert und speziell auf Kriminalpsychologie ausgerichtet ist, existiert derzeit in Deutschland nicht.

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Das, was du beschreibst, klingt definitiv nach einem luziden Traum. Besonders das Kribbeln und das bewusste Wahrnehmen des eigenen Zustands sind starke Hinweise darauf. Dass du dich an den Traum erinnerst, bewusst Entscheidungen getroffen hast und sogar das Auftauchen deiner Schulliebe mit beeinflussen konntest, spricht dafür, dass du auf dem richtigen Weg bist.

In einem luziden Traum kann man nicht alles komplett kontrollieren. Nach meiner Erfahrung kann man eher das eigene Verhalten, Entscheidungen und die Aufmerksamkeit im Traum bewusst steuern, aber die Traumumgebung und besonders andere „Traumfiguren“ verhalten sich oft eigenständig. Sie können sich sogar „verweigern“, so wie du es erlebt hast.

Im luziden Traum kommunizierst du oft mit deinem eigenen Unterbewusstsein, aber aus der Perspektive des Bewusstseins (deines bewussten Ichs). Du erfährst, dass du träumst, und kannst Entscheidungen treffen, ähnlich wie im Wachzustand. Dein bewusstes Ich kann aktiv handeln, fragen, ausprobieren oder die Umgebung beeinflussen.

Aber gleichzeitig wird der Traum größtenteils vom Unterbewussten erzeugt, mit all dessen Gefühlen, Erinnerungen, Vorstellungen, Ängsten und Wünschen. Die Traumfiguren, der Ort und die Logik des Traums, das wird meist nicht von deinem bewussten Ich (Bewusstsein) erschaffen, sondern vom Unbewussten.

Wenn du den Traum komplett kontrollieren würdest, wäre es aus meiner Sicht eine Art Tagtraum (den du tagsüber mit deinem Bewusstsein träumst bzw. kreierst), was emotional weniger bedeutsam wäre, als ein luzider Traum.

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Als Heilpraktiker für Psychotherapie bekommst du in der Ausbildung kein BAföG. Der Heilpraktiker bietet mehr Flexibilität im Einstieg, du bist aber beruflich eingeschränkter und auf privat zahlende Kunden angewiesen, da keine Kassenzulassung möglich ist.

Das Psychotherapie-Studium ist BAföG-fähig, wenn du die entsprechenden Voraussetzungen erfüllst (Alter, Einkommen etc.). Ein Psychologie Studium mit folgender Approbation öffnet dir im weiteren Verlauf mehr Türen und du kannst später über Krankenkassen abrechnen und dich leichter finanzieren.

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Die Psyche bezeichnet das mentale System eines Menschen. Sie umfasst geistige Prozesse, die unser Erleben und Verhalten prägen. Dazu zählen unter anderem: Denken (z. B. Urteilen, Planen, Problemlösen), Fühlen, Wahrnehmen (wie wir die Welt durch unsere Sinne erleben), Erinnern sowie Wille, Fantasie und das Bewusstsein.

Die Seele hingegen wird nicht mit der Psyche oder dem Körper gleichgesetzt. Aus Sicht klassischer Philosophen wie Platon oder Aristoteles ist sie das belebende Prinzip des Menschen, das, was dem Körper Leben verleiht. Aus spiritueller Sicht beschreibt sie den „wahren innere Kern“ des Menschen, wobei einige annehmen, dass sie unsterblich ist.

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Es klingt so, als ob du mit einer besonderen Form von Angst oder Ekel zu tun hast, die mit dem menschlichen Körper und seinen Geräuschen verbunden ist. Es gibt eine Angst, die sich auf den Körper und die Wahrnehmung körperlicher Prozesse bezieht, die man als Korpophobie bezeichnet. Ein weiterer Begriff, der vielleicht zutrifft, ist Misophonie, bei der es um eine starke Abneigung gegenüber bestimmten Geräuschen geht. In deinem Fall könnte das mit den Geräuschen deines Körpers zusammenhängen, wie zum Beispiel das Knacken von Gelenken oder ähnliches.

Korpophobie ist die Angst vor dem eigenen Körper oder dem Körper anderer Menschen. Es gibt verschiedene Manifestationen dieser Phobie, bspw. Ekel oder Angst vor bestimmten Körperfunktionen, wie Atmung, Verdauung oder das Hören von Körpergeräuschen (z.B. Knacken von Gelenken, Blubbern des Magen, etc.). In einigen Fällen kann es auch mit somatischen Ängsten oder Angst vor Verletzungen in Verbindung stehen, bei denen der Körper selbst als bedrohlich wahrgenommen wird.

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