Tod von Kaninchen verarbeiten?
Hallo 🙋♀️ und zwar ist mir aufgefallen, dass ich besonders abends vor dem Schlafengehen irgendwie immer traurig werde. An sich verbringe ich auch echt gerne Zeit alleine und so, aber abends werde ich immer echt traurig. Ich denke dann immer über alles nach und muss plötzlich weinen, weil ich mein Kaninchen so vermisse, dass im März gestorben ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich in diesen Momenten erst merke, wie wertvoll das Leben ist und es auch irgendwann enden muss. Eigentlich dachte ich, dass ich den Tod von meinem Kaninchen inzwischen ganz gut verkraftet habe, aber ich hab nun eher das Gefühl, dass ich es immer nur verdrängt habe und mir erst in solchen Momenten bewusst wird, dass ich es nie wieder streicheln kann. Dann kriege ich auch immer schreckliche Angst, dass ich mit der Zeit immer mehr Erinnerungen vergessen werde…
Aber das ist meistens nur abends so. Tagsüber bin ich auch gerne alleine, aber da ist dieses Gefühl nie so intensiv.
Grundsätzlich habe ich auch bis heute noch so ein unfassbar schlechtes Gewissen, da ich in den Tagen vor seinem Tod so viel mit Schule zu tun hatte, dass meine Mutter unsere Kaninchen versorgt hat, sodass ich bis heute bereue, nicht mehr Zeit mit ihm verbracht gehabt zu haben. Weil ich hatte es so sehr lieb und was ist, wenn es das nie gewusst hat? Deshalb finde ich es einerseits noch okay, dass ich bis heute abends noch trauere, weil es mir irgendwie zeigt, dass es mir sehr sehr viel bedeutet hat ❤️🐰 aber andererseits bin ich mir auch irgendwie unsicher, ob das wirklich auch normal ist. Weil im Mai oder so hatte ich mein Schülerinnengespräch mit meinem Lehrer und dieser wusste auch, dass mein Kaninchen gestorben ist, weil er mich am Tag nach dem Tod aus der Schule entlassen hat, weil es mir so schlecht ging und da hat er mich gefragt, ob ich über den Tod von meinem Kaninchen inzwischen hinweggekommen bin und da habe ich noch überzeugt Ja gesagt.
Aber seitdem fühlt es sich überhaupt nicht mehr so an. Und jeden Abend spreche ich auch noch ganz kurz mit meinem Kaninchen (und auch mit dem anderen, was schon seit drei Jahren tot ist) und sage jedes Mal, wie unfassbar lieb ich sie habe.
Wisst ihr, ob das alles normal ist? Warum hat sich dieser Zustand von „Tod verarbeitet“ zu „Tod wird erst jetzt so real“ verändert? Und muss ich ein schlechtes Gewissen haben?