Denkt ihr alle Probleme die wir für uns nicht lösen geben wir weiter an unsere Kinder?

Das ist schwer pauschal zu sagen. Viele Trauma die nicht aufgearbeitet werden können Symptome wie häusliche Gewalt auslösen oder Alkoholismus, die dann später wieder die Kinder negativ beeinflussen.

Es gibt aber viele Leute die psychische Probleme haben über die sie nicht gerne oder überhaupt sprechen ohne ihren Kinder Ballast mitzugeben.

Der Vater meines alten Schulfreundes z.B hat sowas mal miterlebt. Seine Mutter wurde damals als er 12 oder 13 war von einem alten Ex-Freund ermordet.

Etwas das der Vater niemals aufgearbeitet hat und trotzdem 2 wunderbare Kinder großgezogen hat, einer geregelten Arbeit nachgegangen ist und auf den ersten Blick keinerlei Hinweise bot, dass er sowas schlimmes miterlebt hat.

Das kommt auf die Art des Traumas an und wie die betroffene Person damit umgeht. Da kann man keine pauschalen Aussagen treffen.

Ja, das ist oftmals so. Habe schon mit vielen Leuten darüber geredet, wie sie ihre Kindheit empfunden haben und stolz auf die Erziehung der Eltern sind.

Manche sagten ja, es war gut, aber....

Manche sagten nein, weil...

Ziemlich oft kam es auf dasselbe hinaus: "Wenn ich Kinder habe, dann mache ichs besser als meine Eltern"

Einige sicherlich. Andere werden sich auch mit dem Lauf der Zeit erübrigen, die Frage ist aber, zu welchem Preis?

Ich denke wir geben das an unsere Kinder weiter, was wir weitergeben. Da gehört Selbstreflektion dazu, nicht aber unbedingt Traumaaufarbeitung.

Nebenbei... wenn ich meine Schulden nicht zahlen kann, dann müssen meine Kinder halt am Ende das Erbe ausschlagen. Weitergeben tue ich da aber gar nichts.

Jeder Mensch, auch jedes Kind hat das Recht, ein eigenes Leben, mit den Gaben und Talenten, die er/es mitbekommen hat, zu leben. Darum müssen Eltern darauf achten, dass ihr Kind nicht die Altlasten der Eltern tragen muss, sonst wird es in seiner Entwicklung gehindert.

LG von Manfred