Kann man ein Kind stillen und ihm die Flasche geben?

4 Antworten

Kann man, nennt sich Zwiemilch-Ernährung. So richtig empfehlenswert ist es aber nicht.

Zum einen ist es eher selten, dass Babys komplikationslos aus Brust UND Flasche trinken. Viele bekommen dann eine sogenannte Saugverwirrung und nehmen irgendwann die Brust nicht mehr. Es gibt auch Babys, die die Flasche komplett ablehnen, wenn sie an die Brust gewöhnt sind. Wenn man schon zufüttern muss, dann sollte man das stillfreundlich tun über einen Löffel oder einen Becher.

Zum anderen wird durch die zusätzliche Gabe von Pre-Milch die Milchproduktion gestört. Die weibliche Brust ist kein Wasserhahn, den man nach Bedarf aufdrehen kann, sondern der Körper muss die Milch produzieren. Und das macht er auch und zwar exakt in der Menge, die das Baby trinkt und braucht. Wenn aber zugefüttert wird, stört man dadurch eben das empfindliche Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Schwupps, ist er da, der Teufelskreis. Weil das Baby an der Brust nicht mehr satt wird, füttert man mehr zu und weil man mehr zufüttert, wird noch weniger Milch produziert und das Baby wird noch weniger statt und man füttert noch mehr Fläschchen...

Gerade am Anfang ist es auch für die stillende Mutter wichtig, dass das Baby aus der Brust trinkt, denn eine prall gefüllte Brust ist relativ unangenehm oder sogar schmerzhaft. So können Milchstaus oder sogar Brustentzündungen entstehen und die sind RICHTIG schmerzhaft.

Nachts stillen ist übrigens deutlich einfacher, als nachts ein Fläschchen geben. Idealerweise schläft das Kind in einem Beistellbett neben den Eltern, dann muss die Mutter nur das Kind andocken und kann bequem im Bett liegen bleiben, bis das Kind satt ist und weiter schläft.

Ja, das kann man, ja, das machen auch viele Eltern ganz genau so. Allerdings ist es so: die Produktion der Muttermilch hängt von der Nachfrage ab. Bei vielen Müttern klappt das gut, auch wenn das Kind nicht immer Muttermilch trinkt, bei manchen lässt die Milchleistung aber nach, wenn es eine längere Pause gibt. Oder umgekehrt: Mütter wachen dann morgens mit sehr prallen, manchmal schmerzenden Brüsten auf, weil das Kind nichts getrunken hat. Es dauert manchmal ein bisschen, bis sich das dann so eingependelt hat, dass immer zum richtigen Zeitpunkt die richtige Milchmenge da ist. Und dann muss man noch darauf achten, dass die Flaschenmilch nicht zu leicht zu haben ist (Sprich: kein zu großes Loch im Sauger), weil die Kinder dann manchmal hinterher das Trinken an der Brust zu anstrengend finden.

Aber prinzipiell ist das für das Kind völlig ok, mal Muttermilch zu bekommen und mal Pulvermilch. Eine Variante ist auch, dass die Mutter immer mal wieder Milch abpumpt und kühlt/einfriert, damit der Vater auch mal füttern kann.

Nachts stillen ist übrigens gar nicht so problematisch, wenn das Kind im Zimmer der Eltern in einem Beistellbett schläft, dann schlafen Mutter und Kind nach dem Stillen in der Regel gleich wieder ein, niemand muss aufstehen, das ist am entspanntesten. Aber wie gesagt, es gibt tausend Varianten und Möglichkeiten, wichtig ist nur eins: Baby ist satt und bekommt genug Zuwendung und Kontakt.

Klar geht das, muss ich selber durchziehen weil ich zwillinge habe und meine eigene Milch nicht gerade viel ist leider. Mein Artz sagte mir ich soll erstmal 15 stillen und danach zufüttern. Es kann natürlich zur saugverwirrung kommen. Zum Glück aber können meine von beiden Methoden gut trinken.

Das ist problemlos möglich. Gibt zb auch Mütter die nicht genug Milch haben und schon alleine deshalb zufüttern müssen. Alternativ kann die Mutter auch die Milch vorher abpumpen und der Papa zb macht die dann warm und gibt die Flasche mit der Muttermilch. Alles völlig normal