Besuche von KZ und Überlebenden des Holocaust
Hallo alle zusammen,
im Fernsehen habe ich vor einigen Tagen in den Nachrichten einen Überlebenden des Holocaust gesehen, der in Schulen Aufklärungsarbeit betrieben und seine Geschichte geteilt hat. So ist die Idee wieder bei mir aufgeploppt, bei meiner ehemaligen Schule genau das vorzuschlagen.
Die Lehrer haben es bei meiner Klasse leider versäumt, auf die Geschehnisse des 2. WK einzugehen und, trotz Planung, wir kein KZ mit den Geschichtslehrern besucht haben. Ich finde das sehr schade und ärgerlich, weil es zur deutschen Geschichte dazugehört und mehr über diese schrecklichen Ereignisse aufgeklärt werden sollte, besonders bei Jugendlichen. Vor allem deshalb, weil es in meiner Klasse verfassungswidrige Vorfälle gab, die sich genau um dieses Thema gedreht haben.
Wir haben einen Förderverein, durch den die Schule Spendengelder erhält. Dieses kommt den Schülern und der Schule zugute, u.a. für Ausflüge, Veranstaltungen, Klassenfahren, Abschlussfeiern usw. Die Besuche eines KZ würde das einschließen.
Zusammen mit meinem Vater, der als Vorsitzender des Fördervereins tätig ist, möchte ich die Besuche eines KZ und/oder die eines Holocaust Überlebenden der Schulleitung vorschlagen.
Ich würde nun gerne eure Meinung dazu wissen. Vielleicht könnt ihr auch unter euren Kindern (falls vorhanden🙃) fragen, was sie zu dieser Idee sagen.
15 Stimmen
Eine rein praktische Frage, an welches KZ denkst du dabei?
Unsere damalige Geschichtslehrerin hatte Buchenwald vorgeschlagen, aber da steht noch kein bestimmtes fest. Am besten wäre natürlich in Deutschland.
8 Antworten
Geschichte sollte nicht vergessen werden. Nur wer die Vergangenheit kennt, versteht was aktuell in der Gegenwart vorgeht.
Leider wird dies in in unserem Bildungssystem gerne missachtet und die Wirtschaft wünscht sich zudem eher „auf den Punkt“ ausgebildete Spezialisten, die nichts hinterfragen, kurze Ausbildungszeiten haben und die garnicht über den Tellerrand hinaus blicken möchten.
Wenn die letzten Zeitzeugen des Holocaust gestorben sind, werden die Stimmen vermutlich lauter werden, die dies alles relativieren und verharmlosen. Das geht ja heute schon los.
Deshalb finde ich solche Aktionen gut.
Meine Geschichtslehrer damals haben überhaupt nicht aufgehört, über den zweiten Weltkrieg zu sprechen. Weil wir auch ziemlich verstörende Filme geguckt haben, hat sich unsere Klasse damals kollektiv gegen einen Besuch eines KZs entschieden.
Aber den Vorschlag kannst und solltest Du bringen.
Mach Dir nur keine Hoffnungen, dass sich die Mitschüler, die sich verfassungsfeindlich geäußert haben, danach ändern.
Sehr unterstützenswert! Nur leider gibt es praktisch keine Überlebenden mehr bzw. wird es nicht mehr lange geben. Ihr müsst euch beeilen!!
De erste Schritt wäre sich auf ein KZ festzulegen, in Deutschland wäre das z.B. Sachsenhausen, Ravensbrück, Buchenwald, Dora, Bergen Belsen, Flossenbrüg, Neugamme, Dachau oder die T4 Stätten wie Hadamar, Grafeneck, Sonnenstein.
KZ war nicht gleich KZ, daher ist schon ein wenig Vorbereitung notwendig.
Du wirst kaum noch Überlebende für eine Führung finden, was auch nicht wirklich notwendig ist, da es sehr kompetente Führungen gibt.
Natürlich könnt ihr auch planen nach Polen in die Nähe von Krakau nach Auschwitz zu fahren, aber das ist wirklich schwere Kost, denn da hast du Arbeitslager und Vernichtungslager zusammen und in einer Dimension die alles übersteigt.
Auch möglich ist Groß Rosen in der Nähe von Wroclaw und vor da aus zum Projekt Riese, da es ein Außenlager war und wahrscheinlich eines der geheimnisvollsten Objekte.
Österreich wäre in der Nähe von Linz, das ehemalige KZ Mauthausen, aber auch hier es ist schwere Kost, das Lager selbst und der Steinbruch mit der berüchtigten Todestreppe.
Ich bin beeindruckt von deinem geschichtlichen Interesse. Mit den Zeitzeugen wirst du wohl kein Glück haben, aber eine Gedenkstätte, die nicht zu weit entfernt ist, wirst du sicher besuchen können.
Ich habe die Schule zwischen 1960 und1970 besucht. Nie ist einer von den Lehrern auf die Idee gekommen, uns zu einer Gedenkstätte zu bringen. Schlimm!