(Problem)-Frage zum Thema Holocaust?
Ich muss in Geschichte ein Protokoll/ Essay über das Thema Holocaust schreiben. Meine Lehrerin sagt ich solle eine Problemfrage stellen auf die dann mein Essay aufbaut. Leider fällt mir nur die Frage ein: Wie viel wussten die Deutsche über den Holocaust und wussten die Allierten bevor sie KZ befreiten vom Holocaust?
Habt ihr noch Ideen?
6 Antworten
Hallo,
ich habe meine Facharbeit über die Juden in meiner Heimatstadt geschrieben. Da kamen gerade neue Akten raus, die ich dann als erste auswerten durfte.
Meine Fragestellung lautete ungefähr so:
Welche Auswirkungen hatte der Antisemitismus der Nationalsozialisten auf das Leben jüdischer Familien in ..?
Ich weiß nicht, ob du in diese Richtung gehen möchtest, aber die Frage lässt sich ja erweitern. Wenn ja, du musst ganz sicher nicht wie ich Tage im Archiv verbringen. Im Internet gibt es genügend Biographien anhand derer du die Frage beantworten kannst. Das ist vielleicht auch etwas lebensnäher.
Aus deiner Frage, wie sie jetzt ist, lässt sich, meiner Einschätzung nach, keine ,,gute" Arbeit schreiben. Natürlich wussten die Einwohner was abgeht. Vielleicht nicht im Detail, aber die Besatzung von Ausschwitz und anderen Konzentrationslagern hat Briefe nach Hause geschickt und stolz erzählt, was sie machen. Auch gingen viele Gerüchte um von den Konzentrations- und Vernichtungslagern. Fast die gesamte deutsche Gesellschaft war antisemitisch eingestellt und auch im Ausland war es bekannt, welcher Umgang mit Juden gepflegt wurde. Die Amerikaner haben sogar überlegt, Ausschwitz zu bombardieren. Seit 1942 gab es nämlich zuverlässige Quellen dazu.
Du könntest deine Frage aber vielleicht umformulieren und fragen, wie die Deutschen und das Ausland mit dem Holocaust umgegangen sind und damit den Schwerpunkt nicht so auf Konzentrationslager setzen. Gab es Widerstand seitens der Deutschen? Warum durften Juden nur in Maßen emigrieren? Welche Steine wurden dabei in den Weg gelegt? Vorher könntest du beschreiben, was alles in die Judenverfolgung einfließt. Sprich die Boykotte, Berufsverbote, Judensterne, Zweitnamen, Einschränkungen im Alltag, Konzentrationslager, uvm.
Die Frage ist nur, welchen Umfang es haben soll.
- Wie profitierte der durchschnittliche Deutsche von Holocaust?
(Arbeitsverbot für Juden -> Stellen für "Arier"; "Arisierung" -> "Arier" kaufen billig Firmen von Juden, Sondersteuern für Juden finanzieren Staatshaushalt, jüdische Zwangsarbeiter = billige Arbeitskräfte für Firmen, "Volkswohlfahrt" erhält Kleider der ermordeten Juden und gibt sie an "arische" Arme weiter)
- Mit welchen Mitteln wurde antisemitische Propaganda verbreitet?
(Film, Plakatwerbung, Partei-Veranstaltungen, Verbotsschilder in Pärken, "Der Stürmer", HJ, "Rassenkunde" in Schulen, Kinderbücher, )
- Warum konnten in manchen Ländern, die unter deutscher Herrschaft standen, prozentual mehr Juden sich retten als in anderen?
(In Deutschland und Österreich drängten die Nazis die Juden erst zur Auswanderung, daher konnten ca. 2/3 sich durch Emigration retten. In manchen Ländern wie Dänemark oder Frankreich, gab es gut organisierten Widerstand und Hilfe von der lokalen Bevölkerung. In Ländern wie Polen oder Ukraine gab es keine Vorwanung, keine Möglichkeit zur Auswanderung und wenig Hilfe von der lokalen Bevölkerung)
- Musste man Nazi/Antisemit sein, um Juden zu ermorden?
(Nein, viele Mörder handelten um ihre Karriere zu fördern oder aus sonstigen selbstsüchtigen Motiven. Siehe dazu "Anatomy of Genocide" von Omer Bartov oder "Ordinary men" von Christopher Browning.)
Die Frage finde ich gut.
Ich bin in der NS Zeit aufgewachsen. War Soldat bei der Wehrmacht und in Kriegsgefangenschaft der USA.
Vom Holocaust habe ich erst nach Kriegsende in den USA erfahren.
Die deutschen Juden wurden nach den bekannten Schikanen in den Osten transportiert. Die zensierte Presse und das Radio meldeten, Deutschland sei jetzt Juden frei. Die Anzahl der deutschen Juden war auch nicht so groß. Ich habe nur einen gekannt.
Was mit den Juden passiert ist, habe ich erst im Gefangenenlager nach Kriegsende in den USA erfahren.
Im Lager in den USA wurden wir behandelt wie die eigenen Soldaten. Auch da habe ich nichts vom Holocaust gehört. Auch nicht von den Zivilisten. Wir haben in der Landwirtschaft gearbeitet und als Holzfäller im Wald.
Erst nach Kriegsende hat man uns mit den grausamen Bildern der Vernichtungslager konfrontiert. Anschließen änderte sich unsere zuvor großzügige Verpflegung in Hungerrationen.
Wir haben uns gefragt: Haben die Amerikaner auch erst nach Kriegsende vom Holocaust erfahren?
Es gibt sogar Deutsche, die gerne die Verbrechen der Deutschen relativieren, indem sie behaupten, die anderen seien daran schuld. Genau in der Art, wie Sie in der letzten Zeile die Frage stellen, wann die Amerikaner vom Holocaust wussten. Die Deutschen waren der Ursprung des Verbrechens. Natürlich wäre es gut gewesen, wenn man die verbrecherischen Deutschen an ihren Massenmorden gehindert hätte. Aber leider war das nicht möglich. Auf jeden Fall tragen die Deutschen die alleinige Verantwortung für Planung und Ausführung ihrer Verbrechen.
Wieder diese pauschale Verurteilung: DIE DEUTSCHEN. Unser Altkanzler Brandt wird sich im Grabe umdrehen, wenn er das hört.
DIE DEUTSCHEN waren alle, die in den 12 Jahren der NS Zeit gelebten Menschen, vom Baby bis zum Greis. Waren das alles Verbrecher? Auch mein Opa wird sich im Grabe umdrehen. Er war überzeugter Sozialdemokrat.
Die Anzahl der Juden in Deutschland war weit geringer als die Anzahl der heutigen Migranten. Ich kenne keinen Migranten persönlich. Von den damaligen Juden habe ich nur einen persönlich gekannt. Es war mein Kinderarzt. Warum hätte ich ihn umbringen sollen? Er ist 1937 verschwunden. Es wurde gemunkelt, er sei ins Ausland geflohen.
Wann fand der Holocaust statt? Es waren die letzten Kriegsjahre. Nachrichten waren zensiert. Außer deutschen Nachrichten (Radio und Zeitung) gab es keine Informationsmöglichkeiten. Die Menschen hatten andere Sorgen. Ständige Bombenangriffe.
Ich war an der Front. Auch da hat man andere Sorgen gehabt.
Leider sterben die Menschen, die die Zeit erlebt haben aus und die Behauptungen der Unwissenden, die die Zeit nicht erlebt haben, wird verbreitet.
Auch mein Opa wird sich im Grabe umdrehen. Er war überzeugter Sozialdemokrat.
Ihr Opa hat sich wahrscheinlich auch im Grab umgedreht oder, falls er noch gelebt hat, voller Abscheu abgewandt, als er erfuhr dass Sie bei den Nazis mitmachen.
Das ist doch das Problem, von dem man reden muss.
Natürlich gab es in Deutschland auch Widerstand oder Emigranten wie Thomas Mann oder Willy Brandt.
Aber "die Deutschen" blieben in ihrer grossen Mehrheit in Deutschland und machten bei den Nazis mit. Genau wie Sie.
Und nach der Nazi-Zeit wurden die Emigranten nicht etwa eingeladen, zurück zu kommen. Im Gegenteil. Man behielt lieber 90% Nazi-Juristen im Amt als dass man sich an jene Richter wandte, die 1933-45 augebootet wurden und ausgewandert waren.
Noch schlimmer, weil Sie gerade Willy Brandt zitieren: Willy Brandt wurde vorgeworfen, dass er ausgewandert war. Er wurde deshalb als "Vaterlandsverräter" bezeichnet.
Zum Glück gibt es heute eine umfangreiche Forschung zu all diesen Themen (z.B. wie die deutsche Justiz Nazi-Täter schützte), so dass man falsche Behauptungen von Ihresgleichen leicht widerlegen kann.
Es ist infam, mich als Nazi zu bezeichnen.
Ich wurde als Kind manipuliert. Wer glaubt nicht seinem Lehrer?
Ohne meinen Opa wäre ich vielleicht der Propaganda gefolgt und hätte mich freiwillig zur Waffen SS gemeldet.
Soll es ein Witz sein, dass "DIE DEUTSCHEN" freiwillig in Deutschland blieben?
Warum sind die Juden nach 1933 freiwillig in Deutschland geblieben und nach dem Krieg wieder zurückgekommen?
Ja, ich habe als Kind und Jugendlicher der Propaganda geglaubt und dafür mit 5 meiner besten Jugendjahre als Soldat und Kriegsgefangener bezahlt.
Ich habe gelernt zu unterscheiden, woraus eine realistische Aufarbeitung der Vergangenheit und einer Hetze besteht, wie Sie sie betreiben.
Lesen Sie selbst, was Sie schreiben:
Es ist infam, mich als Nazi zu bezeichnen.
Ja, ich habe als Kind und Jugendlicher der Propaganda geglaubt
hätte mich freiwillig zur Waffen SS gemeldet.
Warum sind die Juden nach 1933 freiwillig in Deutschland geblieben und nach dem Krieg wieder zurückgekommen?
Nur ein sehr, sehr kleiner Anteil der ausgewanderten Juden sind nach 1945 nach Deutschland zurück gekehrt.
Und 2/3 der Juden sind 1933-39 aus Deutschland ausgewandert.
Wieder zwei Unwahrheiten, die Sie verbreiten.
Ich sehe vor allem drei Probleme mit "den" Deutschen, die damals in Deutschland lebten und, wie Sie, das Nazi-Regime unterstützten, und dort mitmachten.
1) Sie haben damals die Nazis unterstützt, bei den Nazis mitgemacht, um ihre eigene Karriere zu fördern oder aus Überzeugung. Sie sagen ja selbst, dass selbst die Nazi-Gegner in Ihrer eigenen Familie Sie persönlich nicht davon abhalten konnten, bei den Nazis mitzumachen. Sie mussten der Indoktrination in der Schule nicht glauben, sie erlebten innerhalb Ihrer eigenen Familie Gegendarstellungen, und trotzdem zogen Sie persönlich es vor, mitzumachen.
Das war ja auch ein wichtiger Aspekt der Nazi-Bewegung, dass Kinder gegen die eigenen Eltern aufgehetzt wurden, falls diese keine Nazis waren, und sogar aufgefordert wurden, die eigenen Eltern zu denunzieren. (Haben Sie das auch gemacht?)
2) Die Wehleidigkeit, mit der diese ehemaligen Nazis ihre eigenen Leiden in dne Vordergrund stellen, während die Leiden, die sie anderen angetan haben, ihnen vollkommen egal sind.
Von den Kriegsverbrechern, die angeklagt und verurteilt wurden, hat praktisch keiner Reue zum Ausdruck gebracht. Keiner hat gesagt: was wir da gemacht haben, war falsch. Stattdessen haben diese Verbrecher sich ausgiebig selbst bedauert, so wie Sie es hier auch machen, wenn Sie erzählen, wie Ihnen fünf Jahre Ihrer Jugend gestohlen wurden. Sie und Ihre Landsleute haben Milllionen von menschen vom Leben zum Tod gebracht, haben Millionen von Menschen versklavt, hungern lassen, in unhygiensichen Unterkünften Seuchen ausgesetzt. Aber was Ihnen leid tut, ist dass Sie im Winter froren und für Amerika Holz fällen mussten.
3) Die ständige Aufrechnerei. Sie versuchen immre, mit dem Finger auf andere zu zeigen, um von der Schuld der Deutschen abzulenken.
wenn Sie wirklich kein Nazi mehr wären, wenn die Verbrechen der Deutschen 1933-45 Ihnen wirklich leid täten, dann könnten Sie das zum Ausdruck bringen und einfach sagen: ja, wir haben unverzeihliche Verbrechen begangen.
Aus der Tatsache, dass Sie wehleidig immer auf Ihren Leiden herumreiten schliesse ich, dass Sie heute noch ein Nazi wären, wenn die Deutschen damals den Krieg nicht verloren hätten. Und das unterstelle ich allen, die so reden wie Sie, d.h. der Mehrheit der Deutschen, die damals lebten und einem grossen Anteil ihrer Nachkommen auch.
Sinnlos das zu kommentieren. Wer so hetzt, spielt den Neonazies in die Hände! Sie sind auf dem Vormarsch. Nicht nur in Deutschland.
Viele von denjenigen, die mit Sicherheit etwas über die Vernichtung der rund sechs Millionen Juden und über den tödlichen Terror gegen andere Minderheiten wussten, behaupten bis heute, davon damals nichts gehört zu haben. Auschwitz war weit weg, irgendwo im Osten. Die Wirklichkeit ist aber auch hier noch eine andere. Die meisten Menschen wurden nicht in Auschwitz, sondern in einem der vielen anderen Lager umgebracht. Tausende davon gab es auch in Deutschland. Der Mord geschah also auch in der Nachbarschaft. https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2001/Holocaust-Die-Luege-von-ahnungslosen-Deutschen,erste7664.html
Briten und Amerikaner wussten über Hitlers Massenmord an Juden viel früher Bescheid, als sie bislang zugaben.
Bereits 1934 gründete Alfred Wiener die Bibliothek, um den Antisemitismus der Nationalsozialisten zu dokumentieren. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs ließ Wiener die Sammlung nach Großbritannien schiffen, wo er für die britische Regierung Beweise gegen das Hitler-Regime zusammentrug und entscheidende Dokumente für die späteren Nürnberger Prozesse lieferte, in denen die Hauptkriegsverbrecher verurteilt wurden. https://www.dw.com/de/un-akten-enth%C3%BCllen-neue-details-%C3%BCber-den-holocaust/a-38511865
Zuerst einmal solltest du dich dem Begriff Holocaust nähern. Den gab es schon vor dem 3. Reich und in Israel nennen sie die Zeit z. B. "Shoa".
Ich würde mich auch mit der Familie Frank beschäftigen. Das bekannteste Mitglied ist Anne Frank. Hast du gewußt, dass Herr Frank bereits Ausreiseunterlagen hatte für mind. 2 Familienmitglieder, die er nirgendwo einreichen konnte, u. a. weil die Botschaften ständig ihre Einreisebestimmungen verschäften? Das war eine direkte Anweisung aus dem Weißen Haus, z. B. für die USA. Viele Länder machten das dasmals. Erinnert das nicht an die aktuelle Flüchtlingssituation?
Es gab große Schiffe wie die St. Louis (voll mit Juden, ähnlich den heutigen Flüchtlingsschiffen), die schon in nicht-deutschen Häfen vor Anker lagen und einige wurden wieder zurückgeschickt nach Deutschland. Viele Passagiere wanderten direkt nach der Rückkehr ins KZ.
Fast auf den ganzen Welt gibt es schon seit vielen Jahrhunderten Antisemitismus. Erst als das ganze Ausmaß der Verfolgung im 3. Reich sichtbar wurde, distanzierten sich die Sieger. Sieger schreiben die Geschichte. Ihnen war bekannt wo die KZs lagen. Warum haben sie diese nicht einfach bombardiert oder zuerst befreit?
Ferner kann man sich fragen, warum die deutsche Vernichtungspolitik so effektiv war und hemmungslos war? Was braucht es dazu?
Polen gehört zu den am meisten geschundenen Länder des 2. Weltkrieges. Doch beim Thema "Juden" ist ihre Weste nicht so weiß, wie sie immer behaupten. Wie konnte das passieren?
Der Holocaust gehört in eine Reihe von Massenmorden. Da gäbe es auch den Holomodor in der Ukraine, Kulturrevolution in China usw. Das soll die deutschen Taten nicht schmälern. Aber was ist in der Natur von Menschen, die sowas überhaupt möglich macht? Wie kann es sein, dass üble KZ-Aufseher zuhause leibevolle Familienväter waren? Kennst du das Buch "Die Welle"? Es gibt auch einen guten Film dazu.
Warum gibt es heute so viele Leugner des Holocaustes? Wie kann man etwas leugnen und gleichzeitig verherrlichen?
Nach dem Kriege wollten viele deutsche Juden weg aus Deutschland. Mit dem verlorenen Krieg verloren die Deutschen nicht automatisch auch ihren Antisemitismus. Goolge mal das Schiff "Exodus".
Das wird allerdings nicht so gerne gelesen, denn deine Wahrheiten gehen z. B. den USA gegen den Strich. Kanada war allerdings auch nicht besser.
Selbst Australien hat sich bei dem Thema nicht mit Ruhm bekleckert. Ganz anders sah es damals mit Türkei oder Nordafrika/Syrien aus. Die haben geholfen.
ttps://www.spiegel.de/geschichte/fluechtlinge-im-zweiten-weltkrieg-von-europa-nach-syrien-a-1110934.html
Argentinien und eben auch Uruguay. Ich vermute nicht, ich weiss es, denn ich lebte dort 5 Jahre, hatte Bekanntschaften mit den Kindern der geflohenen Juden, diese waren zuerst da und dann mit den Kindern der Nazis.
In der Tiefgarage in Montevideo, man spricht Deutsch. Wie das, du weisst doch, meine Eltern.
Ein ueber Achtzigjaehriger Jude schimpfte laut, weil die DDR so spaet aufgegeben hat, denn er bekam jetzt erst eine Abfindung, weil die Fabrik seiner Eltern in Halle gestanden hatte. So koennte es weiter gehen, das fuehrt dann allerdings zu weit.
Ich hatte mal eine Doku über eine Miltärregierung in Südamerika gesehen. (Land weiß ich nicht mehr genau, Argentinien?) Dort nahm man gerne Nazischergen in ihren Reihen auf, weil sie Geheimdiensterfahrung und Foltererfahrung mitbrachten.
Mengele tauchte in Brasilien auf oder Eichmann wurde in Argentinien gefunden. Die Colonia Dignidat in Chile stand auch im Verdacht braun zu sein. Also sind nicht nur Armische, Mormonen oder Juden in diese Länder ausgewandert.
In Deutschland gab es 1933 über 500'000 Juden. Daher ist die Angabe "nicht gross" nicht ganz richtig.
"Judenrein" war Synonym mit: alle Juden wurden ermordet oder deportiert. Das konnte auch der dümmste Deutsche dieser Zeit verstehen.
Man munkelte allenthalbten, dass Juden in Osteuropa ermordet wurden.
Mir fällt aber eine Korrelation auf:
Jene Deutschen, die behaupten, als Deutsche, die 1933-45 in Deutschland lebten, habe man "nicht wissen können", dass Juden ermordet wurden waren meistens überzeugte Nazis.
Sie stellen die Behauptung vom "Nicht wissen können" als Schutzbehauptung auf, um ihre Verwicklung in eines der grössten Verbrechen der Menschheit zu negieren.
Jene Deutschen hingegen, die damals keine überzeugten Nazis waren, sagen übereinstimmend aus, dass damals jeder wissen konnte, dass die Nationalsozialisten die Juden ermorden wollten und auch ermordet haben.
Daher muss man aus Ihrer Aussage schliessen, dass Sie ein überzeugter Nazi waren und bis heute mit Schutzbehauptungen um sich werfen, die den Tatsachen nicht entsprechen.