Problemfrage Euthanasie NS Geschichte Bio
Hey ich muss ziemlich bald meine Problemfrage und Thema abgeben. Ich habe das Thema Euthanasie gewählt will dabei auf den begriffswandel und den biologischen kram eingehen. Mir fällt nun leider keine passende Problemfrage ein. Vielleicht wie heute damit umgegangen wird (Stolpersteine, Denkmäler) aber wie formuliere ich daraus eine ordentliche Problemfrage?
Bitte helft mir
5 Antworten
Folgende Idee: Bei den Nazis ging es ja darum, das Leben der "deutschen Rasse" zu verbessern. Ihr Hauptmittel dafür war das Verbreiten von Tod und Zerstörung, im Falle der "Euthanasie" auch in den eigenen Reihen an denhenigen, die zwar "rassisch" in Ordnung, aber in "lebensunwertem" Zustand waren (Behinderungen, pschische Krankheiten). Nebenbei war "Euthanasie", "gutes sterben" eben auch der Tarnbegriff dafür, dass die Betroffenen gar keine Wahl hatten.
Könnte man nun fragen: Lässt sich das Leben tatsächlich durch verordneten Tod verbessern?
"Ethische" (ohne n)...ähm..eventuell. Aber es wäre in der historischen Arbeit ja auch möglich, die ethische Argumentation der Nazis auszuarbeiten (womit sich die Verbindung zur Biologie durch deren Hang zur und Missverständnis von Evolutionstheorie und Genetik/ Erblehre hinbekommen ließe)
Dann lies Dir doch mal den Wiki-Eintrag durch: http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Euthanasie Eventuell ergibt sich dann für Dich schon die Frage...
Die Frage kann ich auch nicht formulieren, aber Du hast ein gutes Thema gewählt, denn es setzt sich ja bis in die Gegenwart fort mit Präimplantationsdiagnostik und Abtreibung von "geschädigten" Föten.
darauf wollte ich auch eingehen aber da meinte die lehreri dass das garicht geht weil man den Gedanken von heute nicht mit dem Gedanken von damals vergleichen kann
Vergleichen kann man schon, bloß kommt vielleicht (!) dabei etwas anderes heraus. Der Unterschied ist vor allem: vor- bzw. nachgeburtlich. (Weil es im Dritten Reich noch nicht diese Diagnoseverfahren gab.)
Da hat Deine Lehrerin leider Unrecht. Man kann Gedanken und Ideen an sich immer vergleichen. Bei der Bewertung der Personen, die diese Gedanken und Ideen hatten, muss man nur aufpassen, weil sie aufgrund ihrer historischen Umgebung evtl. kaum anders konnten, oder auch Ideen, die uns heute hintervorgestrig erscheinen damals extrem fortschrittlich waren.
Und konkret bei der PID geht es doch auch genau darum: Wer darf warum unter welchen Bedingungen über den Verbleib menschlichen Lebens entscheiden? Womit ich jetzt keine Gleichsetzung betreiben will, u.a., weil damals Personen ausgelöscht wurden und der Status eine Fetus als Person streitbar ist etc.etc...
Es geht ja dabei ja um einen anderen Gedanken. Der Natioalsozialist wollte töten um eine reine und gesunde Rasse zu züchten und der moderne Mensch will dem werdenden Menschen leid ersparen. Jetzt ist es natürlich so dass der moderne Mensch auch nicht darüber urteilen sollte aber es sind 2 sozial völllig unterschiedliche "völker"
Okay, ich kann es ja nochmal als Problemfrage formulieren. Aber als ich das erste mal gefragt oder angeboten habe wurden mir gesichter zugeworfen die kein anderer Mensch sehen möchte :p
Vielleicht hast Du da einen wunden Punkt bei der Lehrerin getroffen - dann solltest Du es lieber lassen. Man muss ja niemanden verletzen und sich auch nicht unnötig unbeliebt machen.
Naja sind ja 2 Lehrer und beide fanden diese Aussage für sehr "schwierig"
Ja, schwierig ist das schon, und man muss als Schüler auch nicht in ein Wespennest stechen.
Aber man kann doch nicht behaupten, dass man durch Abtreibung dem Kind mit Down-Syndrom Leid erspart. Diese Kinder sind oft besonders fröhlich. Allerdings benötigen sie sehr viel Förderung und werden zum Wirtschaftserfolg der Bundesrepublik nie soviel beitragen wie "gesunde" Menschen.
Wie gesagt, nur für Dich als Gedanke, aber mach Dich nicht unnötigerweise unbeliebt.
An wen jetzt? Falls ich..Vielleicht: "Wie unterscheidet sich die Euthanasie-Konzeption des Nationalsozialisten von der heutigen Diskussion um Sterbehilfe und Abtreibung?"?
Und PS: Muss ich schwarzer Tee leider zustimmen: An Schulen wird mit Lehrmeinungen etwas /hust\ absolutistischer Umgegangen, als an der Uni. Hab ich selber durch den Mist, dass Noten auf einmal schlechter wurden, weil irgendetwas komplett aus dem vorgegebenen Rahmen geschossen ist.
Vorschläge:
Ist Euthanasie ("guter Tod") unbedingt ein Euphemismus (verharmlosendes und schönredendes Wort für eine schlechte Sache)?
Welches Menschenbild liegt dem NS-Euthanasieprogramm zugrunde?
Welche Motive hatten die Beteiligten, die Menschen mit Behinderung zu Tode brachten?
Wer sollte der Herr über Leben und Tod sein?
Sind alles Fragen die man in einem Satz beantworten kann bis auf die erste :/
Dann würde mich dein jeweiliger Antwortsatz auf Frage 2, 3 und 4 interessieren. Lass raten:
2) "Gesunde A*ier sind wertvolle Menschen und wer davon abweicht ist minderwertig, so dass bei zu großer Abweichung der Mensch als lebensunwertes Wesen einzustufen und zu töten ist."
3) "Behinderte Menschen sind lebensunwertes Leben unnötige Esser, die vernichtet werden müssen, damit das deutsche Volk möglichst gesund und stark wird."
4) "Wir, die Nazis, sind die Herren über Leben und Tod, denn es gibt weder Gott noch eine gültige, von unserer Ideologie abweichende Moral."
Diese Sätze habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil sie selbstverständlich nicht meiner Auffassung entsprechen und ohne Kontext oder im falschen Kontext dem Tatbestand der Volksverhetzung entsprechen würden.
Das kann man aber auch alles über zwanzg Seiten ausfächern. Und Du darfst die Quellen-Arbeit nicht vergessen.
Euthanasie bedeutet "guter Tod" und kann nicht eindeutig abgegrenzt werden, da jeder etwas anderes darunter versteht. Das geht von der Sterbehilfe bis zum aktiven Töten von Kranken und Behinderten. In der NS Zeit wurde es vor Allem zum Umschreiben der so genannten "Rassenhygiene verwendet", welche die Vernichtung alles in deren Augen unwerten Lebens beinhaltete. Deswegen ist es in Deutschland ein ziemliches Tabu-Thema über das die Kirchen und die Politik die Hand halten.
Eine Problemfrage währe: Wie sollte Sterbehilfe umgegangen aussehen, ohne das Missbrauch möglich ist ?( z. B durch gierige Erben usw.)
Geht das nicht zu sehr ins Ethnische anstatt ins Geschichtlich-Biologische?