Kanntet Ihr den SA-Slogan "Alles für Deutschland"?

Der AfD-Politiker Björn Höcke ist aktuell vor dem Landgericht Halle angeklagt, weil er 2021 bei einer Wahlkampfrede im Bezug auf das AfD-Wahlprogramm in Sachsen-Anhalt (Titel: "Alles für unsere Heimat") geäußert hat:

Alles für unsere Heimat - was für ein toller Titel hinter den ich mich voller Inbrunst stellen kann. Im Brustton der Überzeugung sage ich: Ja, alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland! Gehen wir hier gemeinsam in Sachsen-Anhalt einen großen Schritt in eine besseren Zukunft für Sachsen-Anhalt, aber letztlich auch für Deutschland! Liebe Freunde, alles ist möglich, wenn Ihr die AfD am 6.6. zur stärksten Kraft macht!

https://twitter.com/71_tiller/status/1665987657996943361

Der Satz "Alles für Deutschland" war im Nationalsozialismus der Wahlspruch der Sturmabteilung (SA). Die SA war eine paramilitärische Kampforganisation der NSDAP und für den Saalschutz bei Parteiveranstaltungen verantwortlich. Darüber hinaus war sie in Straßenkämpfe mit politischen Gegnern verstrickt und für Überfälle auf diese verantwortlich.

Der SA-Slogan "Alles für Deutschland" scheint indes deutlich weniger bekannt zu sein als Pendants anderer Organisationen wie "Meine Ehre heißt Treue" (SS) oder "Blut und Ehre" (Hitlerjugend). Was auch daran liegen könnte, dass die SA 1934 im Zuge der "Nacht der langen Messer" entmachtet und der Slogan daher nicht popularisiert wurde.

Wusstet Ihr vor den Ermittlungen gegen Björn Höcke, dass "Alles für Deutschland" der Wahlspruch der SA war?

Ja. 57%
Nein. 43%
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CSU: "Wer AfD wählt, wählt Nazis"?

Der AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah wurde in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" gefragt, ob seine Aussage, dass die Deutschen stolz auf ihre Vorfahren sein sollten, auch für SS-Angehörige gelte. Krah sagte daraufhin, dass Schuld eine subjektive Kategorie sei. Es habe in der SS viele Kriminelle gegeben, aber nicht jedes Mitglied sei kriminell gewesen.

Die CSU nutzte Krahs Aussagen, um AfD-Politiker auf Twitter als "Nazis" zu bezeichnen:

Das Problem ist: Der langjährige CSU-Parteivorsitzende Franz-Josef Strauß hat viel positivere Aussagen über die SS getätigt. Strauß schrieb 1957 an einen Verein ehemaliger SS-Angehöriger (siehe hier):

Wie ich persönlich über die Leistungen der an der Front eingesetzten Verbände der Waffen-SS denke, wird Ihnen bekannt sein. Sie sind selbstverständlich in meine Hochachtung vor dem deutschen Soldaten des letzten Weltkrieges eingeschlossen.

Ich finde es heuchlerisch, AfD-Mitglieder wegen der relativ differenzierten Krah-Aussage "Nazis" zu nennen, eine viel krassere Aussage des eigenen Parteiübervaters jedoch gleichzeitig zu ignorieren. Strauß müsste nach Meinung der heutigen CSU ja auch ein "Nazi" gewesen sein - und die CSU eine "Nazi"-Partei.

Was ist Eure Meinung dazu?

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Die Aussage ist nicht heuchlerisch. 67%
Die Aussage ist heuchlerisch. 33%
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Hallo, ich muss für Geschichte zwei Quellen miteinander vergleichen und darüber eine Quellenkritik schreiben, was soll ich an meinem Text noch verbessern?

Quellenkritik

Die vorliegende Quellenkritik untersucht zwei Tagebucheinträge, wobei beide Autoren, die Lehrerin Luise Solmitz und der SPD-Politiker Julius Leber, vom 30. Januar 1933 berichten. Dabei thematisieren beide ihre Eindrücke von der Wahl Adolf Hitlers, zum Reichskanzler, in der analysierten Primärquelle. Da dies ein privates Schreiben ist, gibt es keinen klaren Adressaten, denn die Autoren schildern von eigen Gedanken und Gefühle.

Am 30. Januar 1933 ernennt Reichspräsident Hindenburg Hitler zum Reichskanzler. Das Volk hatte den Eindruck, dass seine Regierzeit nicht von Dauer sei, was sich jedoch als Fehlempfindung herausstellte.

Zu Beginn fallen dem Leser sofort die unterschiedlichen Ansichten der Autoren auf. Während Luise Solmitz dieses entscheidende Datum als „unausdenkbar schön“ empfindet, äußert sich Julius Leber misstrauisch gegenüber der abgeschlossenen Wahl. Um die Zusammenhänge der Quellen zu verstehen, muss man wissen, dass zu dieser Zeit das Volk von jegliche Uneinigkeiten und gegenseitiges Misstrauen dominierte wird, was die unterschiedlichen Meinungen der Bürger belegt. Das Volk erlitt politische und wirtschaftliche Instabilität sowie die Unzufriedenheit der Wähler mit dem Status Quo, wodurch der Zuwachs an Nationalisten wuchs. 

Der erste Eintrag erfolgte am Tag des Geschehens, der heute als Beginn der nationalistischen Diktatur gilt. Dieser bezieht sich auf die von Freude und Hoffnung geprägten Gefühle der Hamburgerin, Luise Solmitz. Die Autorin des Textes scheint besonders begeistert auf die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler einzugehen. Dabei erwähnt diese auch andere Mitglieder des Kabinett wie Hugenberg, Seldte und Pappen. Darüber hinaus, ist ein großes Vertrauen in diesen Personen und ihrer Arbeit zu erkennen. Außerdem erwähnt die Tagebuchautorin die Leistung von Hindenburg, ohne jedoch genau zu erläutern, worauf sie sich dabei bezieht. 

Wie bereits schon erwähnt, sind einige Unterschiede im Vergleich zum Tagebucheintrag des SPD Politiker zu finden. Denn Herr Leber schreibt in seinem Aufschrieb mit bedacht und hinterfragt die kommenden Handlungen. Er berichtet darüber, dass die Ziele politischen Führungsperson bekannt sind, aber niemand weiß, was ihre nächsten Maßnahmen sein werden. Der Autor betont die Gefahren, die mit dieser Regierung ein hergehen, aber gleichzeitig betont er auch die Stärke und Entschlossenheit der Deutschen Arbeiterschaft, die bereit ist, den Kampf aufzunehmen und keine Angst vor den Herren, also die Mitglieder der neu gebildeten Regierung, zu haben. 

Mit Blick auf das Datum, an dem die Einträge verfasst wurden, wirken die Aussagen schlüssig und die Quellen erscheinen glaubwürdig. Auch wenn das private Schreiben von Frau Solmitz hierbei gekürzt vorliegt, wirkt es den Umständen entsprechend authentisch. 

Sowohl Hoffnung, als auch Misstrauen wurden in zwei kurzen Texten dargestellt. Durch den Vergleich dieser persönlichen Aufzeichnungen stellt sich nur die Frage, ob es stärkere Bedenken oder sogar Widerstände gegen die nationalistische Ideologie gab. Gemessen an den damaligen Umständen, die großteils aus den politischen wirtschaftlichen und sozialen Schwerpunkten bestand, ist das drängen nach Hoffnung verständlich. Aus heutiger Sicht ist man sich der darauf hin dunklen Epoche der Geschichte im klaren. Es ist wichtig, aus der Vergangenheit zu lernen und sicherzustellen, dass solche Ereignisse nicht wiederholt werden. 

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