Warum wird die Betonung der Sinnlichkeit oft als "Hippie-Ding" abgewertet?
Ich bin tieffromm katholisch und definitiv kein Hippie. Aber gerade im Katholizismus glauben wir ja an die Leib-Seele-Einheit. Sinnlichkeit ist also ein wesentlicher Bestand unseres Lebens.
Trotzdem wird es nicht wirklich ernst genommen. Ich sage immer, es mag rational vernünftig sein, im Gym Sport zu machen oder EBooks zu lesen, aber es macht auf Dauer nicht glücklich, weil die sinnliche Ebene dabei verloren geht.
Ich finde, wir müssen unsere Körper auch wieder mehr wahrnehmen. Die Idee, dass wir in einem Körper gefangen sind, ist nicht christlich. Nach christlichem Glauben bilden Leib und Seele eben eine Einheit.
Ich sage daher oft zu Leuten, es bringt zum Glücklichsein mehr, wenn man z.B. mal ein Picknick macht oder wenn man sich mal in Badehose in den Sommerregen stellt, als viel auf Partys zu gehen oder viel Alkohol zu trinken.
Nur, ich werde immer so belächelt. Als ob ich ein kiffender Hippie wäre. Dabei sind das einfach Erkenntnisse aus 2.000 Jahren Theologie.
Aber ich möchte gerne eure Meinung dazu hören.