Ist das Lesen von übersetzten Romanen weniger genussvoll als sie in Originalsprache zu lesen?
Also ich lese mir gerade einen englischen Roman „ein sündiges Alibi“ von Nora Roberts, übersetzt ins Deutsche von Uta Hege.
Ich muss sagen, es ist gut übersetzt, trotzdem wirkt's manchmal nicht natürlich… besonders beim Beschreiben kleiner Details..
Sollte ich lieber in der Originalsprache lesen? Schließlich war das die erste Formulierung der Gedanken von der Schriftstellerin und eventuell die beste für den Genuss des Lesers?
Ich selbst bin Syrer und Deutsch ist also nicht meine Muttersprache, trotzdem genieße ich die Sprache, besonders wenn's original ist und nicht künstlich wirkt weil übersetzt, es sei denn es geht um Filme wo die Sprache einfach ist und neben Worten Szenen gibt..
Muss auch sagen, dass das der erste Roman ist, was ich lese. Vorher habe ich nur einen Taschenbuch gelesen… Die damalige Geschichte erzählte von einem Jungen, der durch Unfall erblindet…
Sollte ich lieber bei Taschenbücher anfangen?
Werde eh ab ca. Seite 50 von dem Roman von Nora sehr wahrscheinlich aufhören. Das Roman habe ich in dem Pausenraum auf der Arbeit gefunden..
6 Antworten
Übersetzer müssen immer Entscheidungen treffen und Kompromisse eingehen, wie sie bestimmte Wörter übersetzen, Mehrdeutigkeiten auflösen, mit Redewendungen umgehen, die es in der Zielsprache nicht gibt, usw. Mal gelingt das besser, mal schlechter.
Man könnte daher sagen, dass Übersetzungen Auslegungen, Interpretationen des Originals sind. Wenn der Übersetzer literarisches Talent hat, muss das Ergebnis gar nicht schlechter sein. Ich denke z.B. an die Übersetzungen von Harry Rowohlt, besonders von Winnie Puh. Oft bringen diese dann eine neue, eigene Qualität hinein. Oder, die deutsche Übersetzung vom Herr der Ringe ist einfach genial, besser kann ich es mir von der Stimmung her im Original gar nicht vorstellen. Die deutschen Synchronisationen von Monthy-Python-Filmen wie Das Leben des Brian oder Die Ritter der Kokosnuss sind Kunstwerke für sich.
Ich habe auch mal gehört, dass Übersetzungen oft leichter zu lesen sind als das Original, weil eben Mehrdeutigkeiten zu Eindeutigkeiten vereinfacht werden. Z.B. bei Dostojewski soll das so sein. Am deutlichsten wird das vielleicht, wenn man Homer in der Prosaübersetzung liest und nicht in Versform. Dann ist der Inhalt viel eingängiger, aber man hat wahrscheinlich nicht den gleichen literarischen Genuss beim Lesen.
Die Bücher in der Übersetzung von Wolfgang Krege. Unterschieden die Übersetzungen sich sehr?
Ich habe nicht beide gelesen (ich besitze selbst die von Krege) und weiß auch nur, was ich über die Übersetzung von Carroux anders ow gelsen habe.
Viele Fans (wahrscheinlich besonders die älteren) ziehen wohl die von Carroux (also die ältere, mit der sie aufgewachsen sind) vor. Unter anderem gefällt denen nicht, dass bei der Übersetzung von Krege Sam Frodo immer Chef nennt (im Original ist es master und Carroux hat das mit Herr übersetzt) und dass Krege ever moving leaves mit unermüdlich wedelnde Blätter übersetzt hat (was ja wirklich nicht so toll ist). Andere ziemlich freie Übersetzungen gibt es bei der Übersetzung vo Krege wohl auch (zum Beispiel das mit dem Fundbüro).
Dafür hat Carroux aber wohl manche Sätze nur halb übersetzt, warum auch immer. Und Krege hat wohl die verschiedenen Redeweisen der Charktere besser übersetzt.
Besser könnte ich es nicht beschreiben. Du hast völlig Recht.
Habe übrigens den Anfang des Romans in Englisch probiert und der Genuss war viel niedriger, lol.
Vielleicht wirds sogar genussvoller sein wenn ich die Übersetzung in meiner Muttersprache lesen
aber Deutsch mag ich sehr, fast wie meine Muttersprache deshalb genieß es auch, zumindest wenn's original ist
Im Englischen hingegen bin ich circa auf B1 bis B2 Niveau
Ich lese seit Jahren nur noch englische Bücher. Es ist tatsächlich so, dass ich im Original "näher" dran bin an der Story. Ich finde auch, daß man im Englischen treffender formulieren kann als in Deutsch.
(Bei einem japanischen Buch bin ich aus verständlichen Gründen bei der deutschen Ausgabe geblieben... 😜)
Ich lese selten was in Original Sprache. Mir missfällt trotzdem selten ein Buch. Ich denke das ist Geschmackssache
aber wenns um schöne Beschreibungen geht dann klingts manchmal nicht so schön wenn's übersetzt ist
Keine Ahnung, da ich das Original nicht lese, habe ich keinen Vergleich
In den meisten Fällen ist die Original Sprache am besten. Da hier die Gedanken und Formulierungen des Autors am besten wiedergegeben werden. Das heisst aber nicht das ein übersetztes Buch gleich schlecht ist.
Gerade wenn du noch nicht so lange Deutsch sprichst würde ich an deiner Stelle viel auf Deutsch lesen damit du die Sprache besser erlernst.
Das kann ich mir schon denken, da sich z. B. viele Redewendungen und Formulierungen nicht einfach so übersetzen lassen. Da geht dann was verloren.
Wenn du gut englisch kannst, würde ich an deiner Stelle (und wenn du dir die Mühe machen willst) beide Versionen parallel lesen.
Ich mag es gerne bei Filmen, die ich gut kenne, die Originalversion in Englisch mit deutschen Untertiteln zu gucken. Und lache mich schlapp, über die Unterschiede zur Synchronvariante. Oft genug gibt es 3 Versionen. 🤣
Meinst du die Filme oder die Bücher? In letzterem Fall solltest du noch erwähnen, ob du die Übersetzng von Wolfgang Krege oder die von Margaret Carroux meinst.