Wurdet ihr Religiös erzogen?

Das Ergebnis basiert auf 41 Abstimmungen

Ja und bin es immernoch(welche Religion) 34%
Nein und bin immernoch nicht gläubig 24%
Nein aber bin jetzt gläubig(welche Religion) 22%
Ja aber Bin jetzt nicht mehr gläubig(welche Religion) 20%

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein aber bin jetzt gläubig(welche Religion)

Ich möchte deine Frage gerne anhand meiner persönlichen Geschichte, wie ich zum Glauben gefunden habe, beantworten (wird ein klein bisschen längerer Text).

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich gläubiger Christ bin, der in einer nichtgläubigen Familie aufgewachsen ist. (wie du es ja auch an meiner Abstimmung sehen kannst) Ich habe auch erst im Alter von 24 Jahren zum Glauben gefunden.

Bei mir fing alles mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Unzufriedenheit mit mir selbst als Persönlichkeit, gepaart mit einem Gefühl der Ohnmacht etwas dagegen tun zu können, an. Ich war seit meiner Pubertät als Mensch introvertiert, verklemmt und fühlte mich machtlos das ändern zu können, obwohl ich in meiner Kindheit ein lebensfroher und extrovertierter Mensch war.

Das hat bei mir zunehmend zu einem sehr starken Verlangen geführt da endlich ausbrechen zu können. Da ich aber nicht wusste wie ich das tun sollte, weil ich da für mich völlig machtlos war (ich konnte irgendwie nicht der Mensch sein, der ich sein wollte), rief das bei mir Verzweiflung hervor. Und aus dieser Verzweiflung kam ich zu einem Zustand, wo ich für mich wusste, dass ich es selber nicht schaffen kann. Ich hatte vorher schon viele Versuche unternommen, wie z.B. "Personality Coaching", Hilfe von Psychologen, bis hin zu Esoterik und noch weitere Dinge, die mir alle nicht wirklich helfen konnten.

Und so wurde ich dann aufgrund meiner Verzweiflung (ich wusste mir selbst nicht mehr weiterzuhelfen) empfänglich für Gott. Das fing dann mit Bibelversen an,

die mich sehr angesprochen hatten und mir Hoffnung gegeben hatten, sodass ich mich dann sehr mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt hatte. Ich habe mein Leben dann in einem Übergabegebet an Jesus gegeben und mit der Zeit kam dann bei mir auch immer mehr die Erkenntnis, dass dieser Gott real sein muss. Ich spürte, dass ich innerlich von meinen Fesseln gelöst wurde und in mir wieder den Menschen entdecken konnte, der ich in der Kindheit war (lebensfroh, aufgeschlossen, humorvoll). Ich war also wieder in der Lage ich selbst (mein wahres Ich) zu sein. Auch wenn ich nicht immer und in voller Kontinuität ich selbst war, so war das für mich trotzdem ein großer Erfolg wieder diese Lebendigkeit in mir spüren zu können.

Zudem hatte ich auch wirklich Liebe von Gott gespürt und auch beeindruckende Dinge erlebt (ob man es glaubt oder nicht). Ein Beispiel ist zum Beispiel, dass Gott durch die Bibel sozusagen zu mir "gesprochen" hatte. Das konnte ich daran festmachen, dass mir Bibelverse ins Auge gesprungen sind, die mich perfekt in meiner aktuellen Lebenssituation angesprochen hatten. Das fand ich bemerkenswert! Das verrückte war, dass es die Verse des Tages in meiner Bibel-App waren. (Also in dieser App wird jeden Tag immer ein neuer Vers des Tages veröffentlicht) Und diese Verse des Tages waren es, womit Gott zu mir (perfekt auf meine Lebenssituation angepasst!), über mehrere Tage hinweg gesprochen hatte. Also die Verse trafen mein Herz so tief, dass ich deswegen sage, dass Gott zu mir gesprochen hat.

Mittlerweile (bin 32 Jahre alt und seit über 8 Jahren Christ) kann ich sagen, dass ich stark in meinem Glauben gewachsen bin und in einer Beziehung mit Gott lebe (und damit auch mit seinem Sohn Jesus, durch den Gott sich uns nach meinem Glauben offenbart und der nach meinem Glauben auch am eigenen Gottsein des Vaters mitbeteiligt ist)

Die Beziehung ist für mich real und die Früchte der Beziehung sind für mich nicht aus der Hand zu weisen. Wundersame Dinge (wie z.B. dass Gott durch die Bibel in mein Leben spricht) gehören für mich als Christ mit dazu. (Also wie du siehst glaube ich an einen wirklich lebendigen Gott) Ich bin zudem ein glücklicher, erfüllter und dankbarer Mensch. Vor allen Dingen lebe ich weitaus sorgenfreier, weil ich den Herrn Jesus an meiner Seite wissen darf und er mich von allen meinen Ängsten freigemacht hat (teilweise hatte ich heftige Angststörungen) und mir Frieden geschenkt hat (in dem ich jetzt lebe). Das ist toll! Gott steht über dem Tod und allen Krankheiten. Also was gibt mir jetzt noch Grund zur Angst, wenn Gott allem erhaben ist, mein Leben in seiner Hand ist und ich ihn meinen Vater und Freund nennen darf? (was er übrigens für jeden Menschen sein möchte)

Ich darf auch viele Gebetserhörungen erleben und erlebe in Jesus Christus einfach einen Gott, der extrem gut zu mir ist und mich in seiner Gnade reichlich beschenkt. (Damit meine ich nicht zwangsweise nur materielle Dinge) Das ist so toll und auch toll ist, dass ich Gott durch sein Wort

(also durch die Bibel, das für mich das Buch ist, mit dem Gott sich uns selbst offenbaren wollte und immer noch offenbaren will)

immer besser kennenlernen kann. Sein heiliger Geist hilft mir dabei sein Wort besser zu verstehen. (Also der Heilige Geist ist der Beistand Gottes für uns Menschen, wenn wir Gott bzw. seinen Sohn Jesus in unser Herz einladen und Jesus (und damit auch Gott) als unseren Herrn und Erlöser für uns annehmen)

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass ich als Christ nicht gleich sofort der völlig befreite Mensch war. Ich war nicht perfekt und perfekt bin ich auch heute nicht und es kommt bei mir vor, dass ich sündige (also nicht im Sinne der Liebe handle), aber es kommt nun viel seltener vor. Also Gott hat da bei mir schon einiges bewirkt.

Durch den Wachstum im Glauben (was ein stetiger Prozess bei mir war und auch ist) bin ich mittlerweile aber zu einem Menschen geworden, der inneren Frieden hat und glücklich ist.

Meine Beziehung zum Herrn Jesus Christus ist aber nur dadurch gewachsen, dass ich mich auch mit dem Glauben beschäftigt habe (also auch die Bibel (zuerst das neue Testament) gelesen habe und noch lese) und auch die Beziehung zu ihm im Gebet gesucht habe und sie natürlich auch noch suche.

Ich hoffe, dass diese Lebensgeschichte dir dabei helfen konnte zu verstehen, warum ich so hinter meinem Glauben und der absoluten Überzeugung, dass Jesus real ist, stehe.

Gott liebt nach meinem Glauben alle Menschen und hält auch für alle Menschen (also auch für dich) die Arme weit offen:

wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6:37

Jesus kann nach meinem Glauben nur ein Gebet weit von dir entfernt sein.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

xxScarface1990  13.05.2023, 11:09

Danke für den goldenen Stern! Ich freue mich darüber!

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Ich bin in einer religiösen Sondergemeinschaft groß geworden, mit Kindes-Indoktrinierung und sehr streng erzogen, hatte aber unabhängig von dieser meine eigenen Gotteserfahrungen die ich aufgrund meiner Religion aber gar nicht hätte haben dürfen.

Irgendwann erkannte ich das Lügenkonstrukt innerhalb dieser Gruppierung und bin ausgestiegen. Mein Glauben an Gott konnte mir aber keiner nehmen. Ich verfolge also den christlichen Glauben, jedoch ohne religiöse Regeln einer Konfession.

LG-B.

Ja aber Bin jetzt nicht mehr gläubig(welche Religion)

Ich wurde nicht streng religiös erzogen (evangelisch). Man ist eben zu den Feiertagen (meist Ostern und Xmas) in die Kirche gegangen.

Meinen Glauben verlor ich, nachdem eine Familienangehörige sexuell missbraucht wurde, bei mir Diabetes mellitus Typ1 diagnostiziert wurde und dann auch noch mein Vater durch Fremdeinwirkung zu Tode kam.


idk08865 
Fragesteller
 11.05.2023, 21:56

Mein herzliches Beileid bro bleib stark 🫶

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Ja aber Bin jetzt nicht mehr gläubig(welche Religion)

Als Kind wusste ich es einfach nicht besser. Meine Urgroßmutter, meine Oma und meine Mutter haben mich ab und zu in die Kirche verschleppt, und von der Kommunion bis zur Firmung habe ich auch alles über mich ergehen lassen.

Erst später kam ich auf die Idee, diese Scharade zu hinterfragen.

Wasser zu Wein, das Meer geteilt, auf dem Wasser gelaufen, von den Toten auferstanden, Blinde geheilt, aus sieben Broten Tausende gemacht und sie geistig gespeist.

  • Das hält man doch im Kopf nicht aus...

Wenn man sich dann noch mit der Entstehungsgeschichte beschäftigt und sich der vielen Widersprüche bewusst wird, spätestens aber nach den Sympathien der Kirche für die Gräueltaten Hitlers, dem hunderttausendfachen Missbrauch und der sexuellen Gewalt an Kindern und Jugendlichen, den Hexenverbrennungen, dem überholten Frauenbild, den Vatikanleaks 1.0 und 2.0 in denen es um Korruption, Vertuschung und viele andere Verbrechen von "Würdenträgern" ging, der mangelnden Selbstkontrolle usw. kann man daran nicht mehr glauben, auch wenn man es wollte...

  1. Viele bezeichnen die Kirche sogar als Verbrechersyndikat!
  2. Neben den offensichtlichen, suptile Wiedersrüche.
  3. Die Fragwürdigen Querverweise.
  4. Der offensichtliche Kontrast zu Wissenschaft und Physik.
  5. Inquisition...
  6. usw.
Mehr Zeit möchte ich dem Thema nicht widmen!

Lg Marcel

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Fachinformatiker

Pfefferprinz  12.05.2023, 11:08

Es gibt Alternativen zur Römisch-Katholischen Kirche!

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M4RC3LL0  12.05.2023, 11:19
@Pfefferprinz

Ja, die interessieren mich aber genauso wenig...

Wenn man genau hinschaut, schreibt der eine vom anderen ab. Die Bibel von der Thora und der Koran von beiden.

Im Laufe der Jahre, seit Beginn der menschlichen Zivilisation und der Existenz des "modernen Menschen" vor ca. 200.000 Jahren, gab/gibt es bereits über 300.000.000 verschiedene Götter und Religionen. Die Wahrscheinlichkeit, an den "einen" und "wahren" zu glauben, erscheint mir doch etwas abwegig, vor allem wenn man bedenkt, wie alt die Menschheit ist und dass die katholische Kirche erst vor knapp 2.000 Jahren gegründet wurde...

Nur weil sie zu den 7 größten Religionen der Quartiär gehört, ist ihr Wort noch lange nicht Gesetz!

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Ja und bin es immernoch(welche Religion)

Den Kinderglauben gaben mir meine Eltern und meine Grossmutter.

Nach der Konfirmation gab es eine Zeit der Gottesferne und Jahre in der Esoterik.

Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Religionen und Gespräche mit Freunden bin ich zum christlichen Glauben zurückgekommen.

Seither hat sich die Nachfolge von Jesus in diversen Lebens-Stürmen immer bewährt. Das Gebet habe ich dabei stärker erlebt, als alles, was sonst zur Verfügung gestanden hat.