Würdet ihr wenn ihr sterbt eure Organe spenden wenn NEIN wieso?

23 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja klar, ich brauche sie nicht und junge und gesunde Organe sind gefragt, also warum nicht noch posthum was gutes tun?

Leon6235 
Fragesteller
 07.11.2022, 00:04

Sehr gut! Vielen Dank dafür.. ich bin ja selbst transplantiert und, bin sehr dankbar das ein Mensch mir das Leben dadurch gerettet hat:)

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Ich bin aus folgenden Gründen gegen eine Organentnahme nach Hirntoddefinition.Ich sehe bei der Organtransplantation folgende Probleme:

Die Problematik bei der Hirntoddefinition.

Weil sich zur Transplantation nur lebendfrische Organe eignen, haben die Befürworter der Organtransplantation 1968 den Hirntod als neues Todeskriterium defi-niert. Dieser Hirntod ist eine sehr fragwürdige Definition, welche lediglich der Kostensenkung bei der Versorgung komatöser Patienten und der Beschaffung von Organen dient.

Hirntote können schwitzen und frieren, können Schmerzen empfinden und hirntote Frauen können Kinder gebären.

Die Elektroenzephalografie wird in vielen Ländern gar nicht und in Deutschland in der Regel nur bis zum 2. Lebensjahr angewendet. 

Das Diagnoseverfahren beruht auf Körperverletzung am Patienten und stellt ein hohes Risiko für die Gesundheit desselben dar. Durch Reste von Schmerzmitteln im Körper, kommt es häufig zu Fehldiagnosen.

Im März 2008 erwachte In Oklahoma der für Hirntod erklärte 21-jährige Zack Dunlap kurz vor seiner Organentnahme. Aus Deutschland, Belgien und Polen sind ähnliche Fälle bekannt geworden.

Krankenversicherungen enden mit dem Hirntod. Eine Verweigerung der Organspende führt daher zu einer sofortigen Beendigung der lebenserhaltenden Maßnahmen. Somit wird jede falsche Feststellung des Hirntodes (lt. einer internen Studie durch die DSO ca. 20 – 30 % der Diagnosen) zu einem Todesurteil.

Die erweiterte Zustimmungsregel in Deutschland

Die erweiterte Zustimmungsregel stellt eine große Belastung für Angehörige potentieller Spender dar.

Die erweiterte Zustimmungsregel in Deutschland führt dazu, dass jeder komatöse Patient zu einem potentiellen Organspender wird und das birgt gesundheitliche Risiken für jeden Patienten der nicht in der Lage ist seinen Willen zu äußern.

Viele Angehörige von potentiellen Organspendern berichten davon, dass sie vom Klinikpersonal unter Druck gesetzt wurden, der Organentnahme zuzustimmen. 

Bei einer Zustimmung zur Organentnahme ist keine Sterbebegleitung möglich. Der „Organspender“ stirbt (wenn man das Sterben als ganzheitlichen Prozess betrachtet) nicht im Beisein seiner Angehörigen, sondern nach dem er bei lebendigem Leib ausgeweidet wurde, auf dem OP-Tisch

Häufig leiden Angehörige eines Spenders nach der Einwilligung zur Entnahme an Schuldgefühlen gegenüber dem Verstorbenen. 

Sterben andere durch meine Weigerung Organe zu spenden?

Laut der Deutschen Stiftung für Organspende (DSO) warten in Deutschland Ca. 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Interessanter Weise bleibt diese Zahl seit Jahren konstant was die Glaubwürdigkeit dieser Zahl nicht gerade erhöht.

Es wird behauptet, dass Menschen auf der Warteliste sterben. Hier wird die Realität verfälscht - die Patienten sterben nicht auf der Warteliste, sondern weil sie todkrank sind.

Die Täuschung durch die Lobbyisten der Transplantationsindustrie hat System:

Erst ändert man die Todesdefinition und verlegt den Todeszeitpunkt nach vorn

Anschließend instrumentalisiert man todkranke Menschen um die Notwendigkeit der Organtransplantation zu rechtfertigen.

Die Organspende wird dann als Akt der Nächstenliebe beworben.

Eine Verweigerung der „Organspende“ wird als egoistisch bezeichnet.

Dabei stellt eine Änderung der Todesdefinition, welche lediglich der Gewinnung von lebendfrischen Organen dient, eine unzulässige Bewertung des menschlichen Lebens dar. Somit kann die Behauptung, eine Verweigerung der Organspende würde anderen Menschen das Leben kosten, jederzeit zurückgewiesen werden.

Zum Schluss möchte ich noch folgendes sagen:

Ich selber werde niemals Organe spenden oder von anderen annehmen.

Wir dürfen das definieren ethischer Grenzen bei der Organtransplantation nicht allein den Profiteuren der Organtransplantation überlassen.

Zum würdigen Sterben gehört die haltende Hand eines Angehörigen, und nicht das Messer eines Chirurgen. 

Leon6235 
Fragesteller
 07.11.2022, 00:25

WTF

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Hacker48  07.11.2022, 00:28
lt. einer internen Studie durch die DSO ca. 20 – 30 % der Diagnosen

Hast du einen Link zu dieser Studie?

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Leon6235 
Fragesteller
 07.11.2022, 00:36
@stealthuser

Na dann ist die Studie doch sicher und wir müssen alle der Studie glauben 🤡

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stealthuser  07.11.2022, 00:49
@Hacker48

Meine Meinung zur Organspende entwickelte sich während der Recheche für einen Redetext den ich vor vielen Jahren während einer Umschulung verfassen sollte.

Damals hatte das Dokument noch einen Anhang in dem die Quellen alle aufgelistet waren. Mit der Zeit verschwanden immer Quellen aus dem Netz, so das der Anhang für mich nutzlos wurde.

Aber ich verwende den Hauptteil noch als Teil meiner Patientenverfügung. Das Original inkl. Quellenangaben ist sicher noch irgendwo in meinen Backups zu finden, aber aktuell habe ich keine Zugriff darauf.

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stealthuser  07.11.2022, 00:59
@Leon6235

Ich fürchte Du hast keine Ahnung wie der Hirntod festgestellt wird - ist aber vielleicht auch besser so, weil wenn man sich als Organempfänger zu viele Gedanken darüber macht, wo das gespendete Organ her kommt, dann ist das auch nicht gesund.

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Wenn ich wirklich tot bin, kann man mich meinetwegen vollständig ausschlachten.

Mit Blick auf diverse Skandale in der Vergangenheit und den Zustand des Gesundheitssystems allgemein habe ich aber leider meine Zweifel daran, dass man sämtliche Zweifel ausräumt, bevor man das Skalpell ansetzt...

Leon6235 
Fragesteller
 07.11.2022, 00:07

kann ich verstehen. Aber die Wissenschaft ist in den letzten Jahren besser geworden, usw

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Hacker48  07.11.2022, 00:10
@Leon6235

Das ist nicht der Punkt.

Ich erinnere mich an eine Reportage von Quarks & Co., in der beispielsweise gesagt worden ist, dass man auf bestimmte Tests - die notwendig wären, um false positives bei der Hirntod-Feststellung auszuschließen - verzichtet, weil sie "unverhältnismäßig viel Geld kosten".

Und ja, diese false positives mögen eine Ausnahme sein. Aber sollte bei der Feststellung des Hirntods nicht ALLES getan werden, um 100% sicherzugehen, bevor man jemanden ausschlachtet?

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Leon6235 
Fragesteller
 07.11.2022, 00:11
@Hacker48

In der MHH wird immer alles gegeben. Zumindest meine Erfahrung

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nai96  07.11.2022, 00:12

Hier in Deutschland muss es doppelt abgesegnet und bestätigt sein, dass man hirntot ist. Also, dass man illegalen Organhandel an dir treibt, oder dass du noch etwas spürst ist nahezu ausgeschlossen.

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Hacker48  07.11.2022, 00:15
@nai96

Nun, nahezu ausgeschlossen ist mir nicht gut genug. Was ich mir beispielsweise vorstellen könnte, wäre eine Organspende, wenn ich zuvor eine Vollnarkose erhalte, um wenigstens auszuschließen, dass ich Schmerzen habe - womit ich nicht der erste Fall wäre. Aber ich befürchte, das ist zu aufwendig oder zu teuer...

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nai96  07.11.2022, 00:17
@Hacker48

Naja, wer hirntot ist kann auch nichts mehr fühlen. Im Endeffekt muss man den Ärzten wohl vertrauen

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Hacker48  07.11.2022, 00:19
@nai96

Wie gesagt, ich wäre nicht der Erste.

Und wenn dem Gesundheitssystem meine Organe, inklusive Gewebe und was man sonst noch alles aus einem Körper gewinnen kann, keine kleine Vollnarkose wert ist, weil es "unwahrscheinlich" ist, dass ich noch etwas fühle, dann müssen die Menschen auf den Wartelisten wohl auf meine Spende verzichten. So weit reicht mein Altruismus dann doch nicht, dass ich bereit wäre, dieses Risiko auf mich zu nehmen, nur weil die Menschen an den Schaltzentralen der Macht zu gierig sind. Bin natürlich entsprechend auch gerne bereit, meinerseits auf eine solche Spende eines anderen Menschen zu verzichten. 😉

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nai96  07.11.2022, 00:25
@Hacker48

Nunja, ist man hirntot kann man nichts fühlen, das geht nicht.

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Hacker48  07.11.2022, 00:27
@nai96

Ist das so?

Selbst, wenn das so ist - ist umstritten - gibt es immer noch Fehldiagnosen. Und selbst, wenn wir nur von 10% Fehldiagnosen ausgehen, wäre das immer noch jeder 10. Das heißt, von 500 Hirntoten wären 50 Menschen noch am Leben.

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Ich habe nichts dagegen, wenn meine Organe nach meinem Tod anderen zu leben helfen. Dagegen hätte ich etwas, dass sie mir entnommen werden, um damit Geld zu verdienen. Das kann ich NICHT verfügen.

Ja, würde ich, wenn man damit ein anderes Leben retten kann… habe auch einen Organspendeausweis

Leon6235 
Fragesteller
 07.11.2022, 00:04

Sehr gut! Vielen Dank dafür.. ich bin ja selbst transplantiert und, bin sehr dankbar das ein Mensch mir das Leben dadurch gerettet hat:)

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