Würde eine Reaktivierung der Wehrpflicht der Bundeswehr helfen?

9 Antworten

Selbstverständlich würde die Reaktivierung helfen. Dann aber für Männer und Frauen. Ein soziales Pflichtjahr. Dann können die Betroffenen wählen, ob sie das Jahr bei der Bundeswehr oder im sozialen Bereich leisten wollen.

Dadurch werden die sozialen Bereich, wie Pflege, die Krankenhäuser usw. entlastet. Vielleicht ist dann die Hemmschwelle für die Pflege nicht so hoch, die jungen Menschen können schonmal reinschnuppern, und der eine oder andere wählt eine Ausbildung in einem sozialen Beruf.

Dann ist hoffentlich auch die Gammelei (no Future) vorbei. Wir müssen jungen Menschen dringend eine Alternative bieten. Das wird aber nur funktionieren, wenn es schärfere Kriterien für das Bürgergeld gibt. Es kann nicht sein, dass nur noch wenige bereit sind zu arbeiten, und für eine Bereitschaft eine Arbeit anzunehmen z.B. mindestens ein Gehalt von 4.000 € und Arbeitsbeginn nicht vor 11:00 Uhr fordern.

Hierzu müssen, die durch die Ampel geschaffenen Schlupflöcher geschlossen werden und es muss auch dringend durchsetzbare Sanktionen geben.

Ich befürchte allerdings, dass das mit der Ampel nicht möglich sein wird.

Zur Zeit muss niemand arbeiten, wenn er nicht will !

Das muss aufhören !

Woher ich das weiß:Recherche

ponter  02.09.2024, 13:41

Theorie und Praxis klaffen hier weit auseinander.

Gegenwärtig gibt es in Deutschland eine durchschnittliche Arbeitszeit von 34 Stunden/Woche, Tendenz fallend.

In Umfragen gab jeder zweite Arbeitnehmer an, eher weniger als mehr arbeiten zu wollen, unabhängig vom Einkommen. Das Stichwort hier ist: "Work-Life-Balance", hier spielen Faktoren, wie bspw Bürgergeld großenteils fast gar keine Rolle.

Bezüglich derjenigen, die die Möglichkeit haben, ein Studium zu absolvieren; für Viele besitzt es mittlerweile kaum eine Relevanz, welches Studium sie absolvieren, Hauptsache "Student sein". Das spätere Berufsleben kommt bei dieser Klientel gar nicht in den Überlegungen vor, nicht wenige wären sogar bereit, einen "einfachen" Job auszuführen, der keine großen Qualifikationen erfordert, wenn dabei der Freizeitanteil im Vordergrund steht. Das steht natürlich auch noch kontrovers zu denjenigen, die ernsthaft eine bestimmtes Studium erwägen, um daraus später eventuell einen beruflichen Nutzen ziehen zu können.

Dazu kommen weitere Faktoren, die Deutschland in absehbarer Zeit in ernsthafte Schwierigkeiten bringen kann und dagegen sind keine politischen Mittel gewachsen.

micha259  02.09.2024, 20:32
@ponter

Weil unter anderem das Leistungsprinzip in den letzten Jahren immer mehr verteufelt wurde und die Gleichmacherei an dem Schulen und die Absenkung der Anforderungen an Abi und Studium heute jedem Ött denn Zugang zur Uni ermöglichen. Dazu kommt dann noch ein starkes Überangebot an völlig nutzlosen Studiengängen.😒

Es würde helfen, die Bundeswehr vernünftig auszurüsten und auf ihre Aufgabe der Landesverteidigung zu beschränken. Allgemein war die „allgemeine Wehrpflicht“, die ausgesetzt ist, sowieso nie, wenn erstens willkürlich genau ein Geschlecht herausgegriffen wird (das, das de jure das einzige häufig benachteiligte in Deutschland ist) und dann da auch mal hier ja und mal da nicht eingezogen wurde. Vielleicht würde es sehr helfen, genau diejenigen zu verpflichten, die nach „Wehrpflicht“ rufen und alle friedliebenden Leute damit wortwörtlich in Frieden zu lassen. Den Spieß umzudrehen ist oft erfrischend entlarvend. Wie viele rufen auch ständig nach Quoten für bspw. Frauen, um mal ein weiteres Geschlecht herauszugreifen. Unangenehme Dinge wie Tiefbauvorarbeiterin, Stahlbetonbauerin im Schichtdienst oder Rekrutin betrifft das interessanterweise nie. Da ist die Zielsetzung einseitige Bevorzugung, trotz Art. 3 GG.

es würde Unmengen an Bürokratie und Kosten verursachen, es wäre bloß alter Wein in neuen Schläuchen, da man wohl einfach wieder ankurbeln würde, was vor ewigen Zeiten abgelaufen ist.

Es hätte nie eine Abschaffung geben dürfen, eher eine Reformierung von Wehr- und Zivildienst, dann hätte man jetzt was davon.

Deutschland hat noch eine Wehrpflicht, bei Bedarf könnte man o.W. dahin zurückkehren.

Der Verteidigungsminister stellte kürzlich ein Konzept vor, welches als eine Art aktive Truppenwerbung zu sehen ist.

Man erhofft dadurch, das Interesse für junge Menschen an der Bundeswehr zu wecken. Daraus könnte eine neue Form einer Militärdienstpflicht resultieren. Wohl gemerkt "könnte", ob es tatsächlich dazu kommen wird, ist fraglich.

Eine aktive Militärdienstpflicht würde nicht das Problem des Personalmangels in der Bundeswehr lösen. Abgesehen davon muss die BW zunächst einmal diverse Kapazitäten bereitstellen um eine Wehrpflicht bewerkstelligen zu können.

Als Alternative bestünde die Möglichkeit, Ersatzdienst zu leisten, wie es bereits bis zur Aussetzung der Wehrpflicht der Fall war.

Entgegen einiger Meinungen wären bei einem Ersatzdienst u.a. im Pflegesektor keine nennenswerten Entlastungen für das Pflegepersonal zu erwarten, da dort der Mangel an geeignetem Personal bereits dramatische Ausmaße angenommen hat. Eine Handvoll unmotivierter "Zivis" ist da eher weniger hilfreich.

Profitieren könnten ggf. Organisationen wie bspw die freiwillige Feuerwehr, die vielerorts ebenfalls einen Nachwuchsmangel beklagt.

Dies wäre kein "Fulltime-job", sondern eben bei Bedarf erforderlich, mal abgesehen von etwaigen Schulungen usw. Auch diese stellte zu Zeiten der Wehrpflicht eine Alternative dar, die nicht wenige in Anspruch nahmen, um dem Dienst an der Waffe zu entgehen.

Um das Ganze auf den Punkt zu bringen; auch die Bundeswehr benötigt vornehmlich qualifiziertes Personal und im benötigen Maße wäre dies nicht über eine Militärdienstpflicht zu rekrutieren.

Etwas schon. Es könnten arbeiten von Wehrpflichtigen übernommen werden, die jetzt mit regulären Soldaten besetzt werden.

Allerdings sagst du das so einfach. Es müssen Kasernen gebaut und ausgebaut werden. Man braucht Material, Ausrüstung, Organisation etc. Das ist teuer und dauert auch ne Weile.