Worin besteht das Problem im Kreationismus?

11 Antworten

Hallo Someone,

ich kann dir eine Erklärung des Kreationismus anbieten.

Religionen sind Verzichtsideologien, die in primitiven Gesellschaften vor langer Zeit entstanden sind. Das Leben war hart und VERZICHTreich, es ging um die Erhaltung der Dorfgemeinschaft. Da war nicht so viel Raum für eigensüchtige Gelüste. Sex zum Beispiel diente im wesentlichen der Fortpflanzung zur Erhaltung der Dorfgemeinschaft. Verstöße werden mit der Hölle bedroht.

Die sexuelle Lust galt also außerhalb der Ehe als eigensüchtig, triebhaft und TIERISCH. Überhaupt sind Triebe nur dazu da, dass man sie BEHERRSCHT und möglichst ganz unterdrückt. Dies unterscheidet den Menschen dann vom Tier, und darauf darf der gläubige Religionsanhänger stolz sein - und auf das Paradies als Kompensation hintenraus warten.

In dieser Unterscheidung sind die Religionen nun so radikal, dass der Mensch auch nicht mal vom Affen abstammen darf. Denn dann hätte er ja immer noch tierische Veranlagungen in sich.

Der Islam ist da sehr lustig. Er behauptet, dass Allah in seinem Koran bereits den Urknall und auch die Evolution erwähnt. Er versucht sich hier also, moderner als das Christentum zu geben. Nur Adam und Eva wurden dann plötzlich von Allah aus dem Nichts in die evolutionäre Welt hineingesetzt.

Witzigerweise waren sie etwa 30 Meter groß. Wie die islamische Mythologie darauf kommt, kann ich leider nicht sagen. Ein gläubigeer Muislim hier bei gutefrage setzt dem Ganzen dann übrigens die Krone auf. Er sagt dann sinngemäß: Siehst du, ab dann Evolution bis zu uns Zwergen.

Ja der Islam. Manchmal macht er ja auch Spaß...

Von Experte Darwinist bestätigt

Kreationisten sind wissenschaftsfeindlich und versuchen Wissenschaft durch Mythen zu verdrängen, auch an deutschen Schulen:

Jedoch gibt es wie die FESB in Berlin über ganz Deutschland verteilt die freikirchlichen Bekenntnisschulen, die im Verband Evangelischer Bekenntnisschulen (VEBS) organisiert sind und die im Biologieunterricht evolutionskritische Elemente unterrichten.

https://hpd.de/node/13628

Da in den USA Kreationismus nicht an öffentlichen Schulen gelehrt werden darf, versuchte man es mit Neo-Kreationismus: Intelligent Design

Die Absicht, im öffentlichen Schulunterricht Intelligent Design als alternative Erklärung für den Ursprung des Lebens darzustellen, mündete schließlich im Verfahren Kitzmiller vs. Dover Area School District.

Dieser Versuch ging schief, da ID Pseudo-Wissenschaft ist:

Die U.S. National Science Teachers Association hat Intelligent Design als Pseudowissenschaft bewertet.[11] Dieser Bewertung haben sich Teile der Wissenschaftsgemeinde ausdrücklich angeschlossen, während andere der Auffassung sind, dass es eher als ‚Junk Science‘ angesehen werden muss

https://de.wikipedia.org/wiki/Intelligent_Design

In einigen islamischen Ländern ist die Evolutionstheorie verboten oder eingeschränkt zugänglich:

Saudi Arabia, Oman, Algeria and Morocco have banned the teaching of evolution completely. In Lebanon, evolution was removed from the curriculum because of religious pressure. In Jordan, evolution is taught within a religious framework. In Egypt and Tunisia, evolution is presented as an unproven hypothesis.

https://www.nature.com/articles/s41562-019-0771-7

Jehukal  03.03.2022, 17:16

Kreationisten sind wissenschaftsfeindlich.......

Das kann ich so leider nicht stehen lassen. Es betrifft nur einen sehr kleinen Bereich der Wissenschaft, nicht die gesamte Wissenschaft.

Was ich nicht nachvollziehen kann, ist warum sogenannte Kreationisten für einen öffentlichen Aufstand veranstalten. Haben sie Angst, Gott könnte die Kontrolle verlieren?

Unser Auftrag ist es in der Welt das Evangelium zu verkünden und nicht um Nebensächlichkeiten zu streiten.

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Mayahuel  03.03.2022, 17:38
@Jehukal
 Es betrifft nur einen sehr kleinen Bereich der Wissenschaft,

Allein an der Evolutionstheorie hängt an Rattenschwanz an Fachgebieten: zB Taxonomie, Genetik und Physik (zB Datierungsmethoden).

Die Sintflut widerspricht dem wissenschaftlichen Konsens in Geologie, Stratigraphie, Geophysik, Physik, Paläontologie, Biologie, Anthropologie und Archäologie.

 Flood geology contradicts the scientific consensus in geology, stratigraphy, geophysics, physics, paleontology, biology, anthropology, and archaeology.

https://en.wikipedia.org/wiki/Flood_geology

Haben sie Angst, Gott könnte die Kontrolle verlieren?

Muslimen ist es für gewöhnlich wichtig, dass jedes Wort im Koran wahr und authentisch ist. Das gilt für gewöhnlich auch für Christen, die an die Verbalinspiration glauben, denn diese verknüpfen damit die Irrtumslosigkeit der Bibel.

Die Evolutionstheorie würde ihre Theologie zerbröseln.

Denn Jesus erwähnte Adam: wenn es Adam nicht gab, ...

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Jehukal  03.03.2022, 18:20
@Mayahuel

Es wäre bestimmt interessant sich mit dir in Ruhe über dieses Thema bei einer Tasse Kaffee zu unterhalten (ist ernst gemeint). Ich habe in meinem Leben gelernt, es ist gefährlich sich an einer Meinung festzuhalten, denn dann kommt man nicht weiter. Die zweite Gefahr ist alles blind zu übernehmen. Denn dann geht man in die Irre. Man muss also immer eine guten Mittelweg finden.

Allein an der Evolutionstheorie hängt an Rattenschwanz an Fachgebieten:.......

Genau das stimmt nicht. Diese ganzen Fachgebiete kommen auch sehr gut ohne die Evolutionstheorie aus, sie kämen vielleicht auf etwas andere Ergebnisse, aber mehr nicht.

Ich sagte einmal zu einem Zeugen Jehovas: "Wenn man euch die Offenbarung (letztes Buch der Bibel) wegnimmt, bricht eure Theologie zusammen. Wir (Freikirche) hätten damit kein Problem." Seine Antwort war: "Da sieht man, wie wichtig die Offenbarung ist." Seltsam nur, die Apostel sind auch ohne die Offenbarung gut klar gekommen. Das Gleiche gilt auch für den Islam usw.

Leider kann ich nicht so viel schreiben wie ich gerne wollte, aber vielleicht verstehst du auf was ich hinaus möchte.

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Mayahuel  03.03.2022, 18:50
@Jehukal
Die zweite Gefahr ist alles blind zu übernehmen.

Ich hab sie mir angesehen. Ich bin nicht blind :)

Diese ganzen Fachgebiete kommen auch sehr gut ohne die Evolutionstheorie aus,

Kreationisten greifen zB Datierungsmethoden an, und das ist Physik.

ZB die C14-Methode: die Kalibrierungsdaten für die C14-Methode wird entkräftet mit "es gab damals ein anderes Klima und eine andere Physik".

Die Evolutionstheorie wird aber durch Datierungsmethoden belegt. Dass es zB keine versteinerte Fossilien von heute lebenden Tieren (rezente Tierarten) gibt. Und man bestimmte Fossilien (Leitfossilien) nur in bestimmten Erdschichten finden.

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Jehukal  03.03.2022, 19:19
@Mayahuel
Kreationisten greifen zB Datierungsmethoden an, und das ist Physik.

Ich kenne dieses Problem von beiden Seiten. Jeder hat "Gute Argumente". Nur mal was zum Nachdenken, für beide Seiten. Wie können wir wissen, wie alt die Erde usw. ist, wenn unsere heutige Zeitrechnung erst am 4 Tag der Schöpfung festgelegt wurde?

Verstehst du was ich meine? Viele lassen es als Argument nicht zu, obwohl sie keine besser Erklärung haben.

Wir haben heute sehr viel der Wissenschaft, aber auch dem Christentum zu verdanken. Beide brachten aber bei Missbrauch viel Unglück über die Menschen. Das wollen aber beide Seiten nicht hören.

Die Wissenschaft hat andere Aufgaben wie das Christentum. Wenn sie miteinander arbeiten, können sie viel erreichen, auch wenn sie bei manchen Punkten unterschiedliche Meinungen haben.

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Darwinist  04.03.2022, 11:27
@Jehukal
Ich kenne dieses Problem von beiden Seiten. Jeder hat "Gute Argumente".

Genau das stimmt nicht. Der Kreationismus hat kein Argument, kein einziges. Warum? Ganz einfach, weil der Kreationismus keine falsifizierbare wissenschaftliche Theorie ist und sich mit objektiven wissenschaftlichen Methoden deshalb nicht untersuchen lässt.

Die ET hingegen ist eine wissenschaftliche Theorie und durch so viele empirische Belege gestützt, dass sie zweifelsfrei eine Tatsache ist. Kreationisten ignorieren all diese Beiweise und leugnen sie mit einer ignoranten Vehemenz, dass es schon peinlich ist.

"Zeigt uns die Beweise" sagen sie. Wenn man ihnen sagt: "Schaut euch die Fossilien an", ignorieren sie das einfach. Richard Dawkins schildert in seinem Buch "Die Schöpfungslüge" ein erschütterndes Beispiel dafür. Du kannst es hier nachlesen: https://www.gutefrage.net/frage/denken-kreationisten-dass-ihr-gott-fossilien-in-den-erdschichten-verteilt-hat-um-sie-zu-veralbern#answer-443438240

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Jehukal  04.03.2022, 15:48
@Darwinist

Jede Generation war und ist der Meinung: "Wir haben den Gipfel der Weisheit erreicht." Blicken wir zurück, haben wir für ihr damaliges Wissen nur ein Lächeln übrig, denn wir Wissen es heute besser. In ein paar hundert Jahren, wird man wahrscheinlich das gleiche über uns sagen.

Im alten Testament gibt es das Buch Prediger. Dort steht folgendes:

Prediger 1; 13 Ich richtete mein Herz darauf, mit Weisheit alles zu erforschen und zu ergründen, was unter dem Himmel getan wird. Das ist ein mühseliges Geschäft, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, damit sie sich mit ihm plagen sollen. 14 Ich beobachtete alle Werke, die getan werden unter der Sonne, und siehe, es war alles nichtig und ein Haschen nach Wind!..........Schlachter 2000; Prediger 2, 14 Der Weise hat seine Augen im Kopf; der Tor aber wandelt in der Finsternis. Zugleich erkannte ich jedoch, dass ihnen allen das gleiche Geschick widerfährt. 15 Da sprach ich in meinem Herzen: Wenn mir doch das gleiche Geschick widerfährt wie dem Toren, warum bin ich denn so überaus weise geworden? Und ich sprach in meinem Herzen: Auch das ist nichtig! 16 Denn dem Weisen wird ebenso wenig wie dem Toren ein ewiges Andenken zuteil, weil in den künftigen Tagen längst alles vergessen sein wird. Und wie stirbt doch der Weise samt dem Toren dahin!

Für was sollte ich nun sinnlose Diskussionen führen? Wer recht hatte, wird das Ende zeigen.

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Darwinist  04.03.2022, 17:12
@Jehukal
Wer recht hatte, wird das Ende zeigen.

Es geht nicht darum, recht behalten zu wollen. In der Wissenschaft geht es ausschließlich um das, was sich beweisen lässt.

Und dass die Bibel nicht recht hat, das ist schon bewiesen. Und zwar zweifelsfrei.

Die Bibel behauptet, die Erde sei erst ein paar tausend Jahre alt. Falsch! Die ältesten Gesteine auf der Erde sind über 4 Mrd. Jahre alt. Das wissen wir, weil wir mit Hilfe der Zerfallsgesetze eine Isotopendatierung vornehmen können.

Die Bibel behauptet, Gott habe Eva aus einer Rippe Adams gemacht. Falsch! Wie dir jeder Arzt bestätigen wird, haben Männer nicht eine Rippe weniger als Frauen.

Die Bibel behauptet, die Arten seien in unveränderlicher Weise geschaffen worden. Wieder falsch! Wir wissen, dass Arten sich ändern über die Zeit. Und zwar zweifelsfrei, einmal durch Fossilien, zum anderen durch zeitgenössische Befunde. Mary und Peter Grant haben seit Jahrzehnten lückenlos dokumentiert, wie die Grundfinken auf Daphne Major ihre Schnabellänge an ihre Umwelt anpassen.

Die Bibel behauptet, Noahs Arche wäre am Berg Ararat gestrandet und von dort aus wäre die Welt wieder neu besiedelt worden. Auch das ist falsch! Und zwar so falsch, falscher geht es gar nicht. Erstens passt die Verbreitung der Arten gar nicht zu dieser Geschichte - wäre dem so, müssten z. B. Känguruhs kontinuierlich über die Türkei bis nach Australien verbreitet sein. Sind sie aber nicht. Diese Tatsache, die kein Mensch auf der Welt leugnen kann, kann die biblische Mär von der Sintflut nicht erklären. Und wie willst du erklären, dass es Noah gelungen sein soll, von jeder Tierart exakt ein Paar auf sein viel zu kleines Schiff zu bringen, wo wir selbst heute, Jahrtausende nach Noah, nicht mal annähernd alle Tierarten kennen? Übrigens hätte ein einzelnes Paar von jeder Art gar nicht gereicht, wieder eine erhaltungsfähige Population aufzubauen. Dafür sind je Art mindestens 100 Individuen notwendig.

Nebenbei bemerkt ist die Bibel auch sonst keine verlässliche Quelle:

  • sie ist kein Zeitzeugenbericht. Keiner der übrigens völlig anonymen Autoren war bei den geschilderten Ereignissen dabei.
  • die Bibel widerspricht sich selbst. Die verschiedenen Evangelien liefern z. B. völlig unterschiedliche Abstammungslinien Josefs von König David. Sie widersprechen sich auch in den Gründen, weshalb Jesus in Betlehem geboren wurde und nicht in Nazareth.
  • die Bibel ist zensiert. Evangelien, die den frühen Kirchenvätern nicht passten, wurden einfach nicht in den offiziellen Kanon aufgenommen, z. B. das Evangelium des Judas, das Evangelium der Maria Magdalena oder das Kindheitsevangelium des Thomas. Mit anderen Worten: die Kirchenväter suchten sich ihre Wahrheit ganz einfach aus! Was ihnen nicht passte, wurde nicht offizieller Bibelkanon.

Ich hoffe, du merkst selber, dass die Bibel als wissenschaftliche Quelle damit so viel taugt wie ein Harry-Potter-Roman.

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Jehukal  07.03.2022, 09:54
@Darwinist
Ich hoffe, du merkst selber, dass die Bibel als wissenschaftliche Quelle damit so viel taugt wie ein Harry-Potter-Roman.

Viele deiner "Argumente", kann man einfach erklären. Nur ein Beispiel:

Die Bibel behauptet, Gott habe Eva aus einer Rippe Adams gemacht. Falsch! Wie dir jeder Arzt bestätigen wird, haben Männer nicht eine Rippe weniger als Frauen.

Ein Mann verliert bei einem Unfall einen Arm. Später zeugt er ein Kind. Fehlt dann diesem Kind auch ein Arm?

Mary und Peter Grant haben seit Jahrzehnten lückenlos dokumentiert, wie die Grundfinken auf Daphne Major ihre Schnabellänge an ihre Umwelt anpassen.

Und jetzt? Es blieben Grundfinken, es entstanden keine neue Art von Vogel bzw. Eine neue art von Tier.

Bleiben wir doch mal bei diesem Thema. Woher haben alle Lebewesen ihre Informationen, was sie in ihrer DNA verändern müssen, dass die nächste Generation überlebt und auch einen Vorteil davon hat? Dann kommen noch dazu welche Physikalischen Gesetze müssen beachtet werden und das Ziel des "Vorteils" zu erreichen?

Hierfür Bedarf es einer Intelligenz, wo Tiere nachweislich nicht haben. Mit reinem Zufall, funktioniert es nicht.

Also, nochmal:

Jede Generation war und ist der Meinung: "Wir haben den Gipfel der Weisheit erreicht." 
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Mayahuel  07.03.2022, 10:00
@Jehukal
Es blieben Grundfinken, es entstanden keine neue Art von Vogel

dazu reicht die Zeit nicht.

Warum gibt es Kängurus nur in Australien? Warum gibt es versteinerte Fossilien ihrer Vorgänger nur in Australien?

Warum gibt es keine versteinerte Fossilien von heutigen (rezidente) Tierarten? Warum findet man bestimmte Tierarten nur in bestimmten Erdschichten?

Warum macht der rückläufige Kehlkopfnerv bei Landwirbeltieren einen Umweg (bei Giraffen 5 Meter)?

Die Evolutionstheorie kann das plausibel beantworten.

Kreatonisten antworten: Die Wege des Herrn sind unergründlich.

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Jehukal  07.03.2022, 10:24
@Mayahuel
Die Evolutionstheorie kann das plausibel beantworten.

In dem sie nur das verwenden, wo in ihr Bild passt und alles andere ignorieren.

Kreatonisten antworten: Die Wege des Herrn sind unergründlich.

Leider gibt es auch Christen wo "dummes Zeug" verbreiteten.

Es ist auch nicht die Aufgabe von Christen sich über Wissenschaft zu streiten.

Apostelgeschichte 17; 18 Aber etliche der epikureischen und auch der stoischen Philosophen maßen sich mit ihm. Und manche sprachen: Was will dieser Schwätzer wohl sagen? Andere aber: Er scheint ein Verkündiger fremder Götter zu sein! Denn er verkündigte ihnen das Evangelium von Jesus und der Auferstehung.

Jesus sagte einmal: An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen (Matthäus 7).

Napoleon sagte einmal über Jesus und seine Nachfolger:

„Ich kenne die Menschen und ich sage Ihnen, dass Jesus kein gewöhnlicher Mensch ist. Zwischen ihm und jeder anderen Person in der Welt gibt es keinen Vergleich. Alexander, Cäsar, Karl der Große und Ich haben Weltreiche gegründet. Aber auf was gründeten wir diese Kreationen unseres Genies? Auf Gewalt. Jesus Christus gründete sein Reich auf Liebe; und zu dieser Stunde würden Millionen Menschen für ihn sterben“

Über die Lehren der Evolution und dessen Früchte, kannst du dir selbst Gedanken machen.

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Mayahuel  07.03.2022, 10:26
@Jehukal
und alles andere ignorieren.

es gibt NICHTS, das ihr widerspricht.

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Darwinist  07.03.2022, 11:07
@Jehukal
Und jetzt? Es blieben Grundfinken, es entstanden keine neue Art von Vogel bzw. Eine neue art von Tier.

Unerheblich, weil die Mechanismen der Mikroevolution dieselben wie für die Makroevolution sind. Wenn man nur genügend lang beobachtet, kann man auch die Entstehung neuer Arten belegen.

Im Fall des Menschen ist das anhand der Fossilien für einen Zeitraum von 7 Mio. Jahren lückenlos anhand der Fossilien eindeutig belegt.

Woher haben alle Lebewesen ihre Informationen, was sie in ihrer DNA verändern müssen, dass die nächste Generation überlebt und auch einen Vorteil davon hat?

Diese Information haben sie nicht und brauchen sie nicht, weil Evolution nicht so funktioniert, wie du dir das vorstellst. Evolution ist kein planender Prozess. Mutationen entstehen rein zufällig und welche Mutationen vorteilhaft sind, entscheidet nur die natürliche Selektion.

Kein Lebewesen entscheidet sich bewusst, seine Gene zu verändern. Manche Individuen haben nur zufällig vorteilhafte Gene, deshalb leben sie länger und haben mehr Nachkommen.

Hierfür Bedarf es einer Intelligenz, wo Tiere nachweislich nicht haben. Mit reinem Zufall, funktioniert es nicht.

Doch, es funktioniert, wie es die Evolutionstheorie zweifelsfrei belegt.

Oder erkläre mir mal mit dem Kreationismus, warum einige Menschen Milchzucker verdauen können und andere nicht!

In dem sie nur das verwenden, wo in ihr Bild passt und alles andere ignorieren.

Falsch, denn genau das machen Kreationisten. Sie verlangen von uns Evolutionsbiologen Beweise. Wenn wir sie ihnen zeigen, ignorieren sie diese, weil sie ihnen nicht in den Kram passen.

Evolutionsbiologen sind Wissenschaftler und arbeiten prinzipiell wertungsfrei. Wenn ich als Evolutionsbiologe forsche, stelle ich eine Hypothese auf und teste diese mit den objektiven Methoden der Wissenschaft. Entweder bestätigen meine Ergebnisse die Hypothese, dann behalte ich sie bei. Oder sie bestätigen sie nicht, in diesem Fall verwerfe ich die Hypothese und muss eine Alternativhypothese aufstellen.

Was die Evolutionstheorie betrifft, so bestätigen tausende, ja Abermillionen Ergebnisse sie, es gibt jedoch keinen einzigen Befund, der gegen sie spricht.

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Ich würde sagen hauptsächlich darin, dass die Erde ca. 4,5 Milliarden Jahre alt ist, und dass das Leben bereits vor ca. 3,7 bis 3,8 Milliarden Jahren in Form von einfachsten Lebensformen entstanden ist.

Kreationisten gehen da regelmäßig von einer sehr viel jüngeren Erde aus, und glauben manchmal sogar, dass Menschen und Saurier gemeinsam auf der Erde gelebt haben.

Das grundsätzliche Problem beim Kreationismus besteht im wörtlichen Verständnis der biblischen Urgeschichte (1. Mose Kapitel 1-11) und dadurch entsteht der Konflikt mit den Wissenschaften (Kosmologie, Biologie, Geowissenschaften, Archäologie, Geschichte).

Der Kreationismus hat kein Problem, er ist das Problem.

Kreationisten sind Menschen, die die Evolutionstheorie ablehnen und stattdessen von der Unveränderlichkeit der Arten und einer Schöpfung durch eine höhere Macht überzeugt sind. Viele Kreationisten sind Christen (z. B. die Evangelikalen in den USA, hierzulande z. B. die Zeugen Jehowas) oder Muslime (laut Untersuchungen repräsentieren sie die größte Gruppe der Kreationisten in Deutschland). Kreationisten können aber auch jeder beliebigen anderen Religion angehören und natürlich ist auch nicht jeder religiöse Mensch ein Kreationist. Ein Großteil der Leute, ob nun Christen, Muslime, Juden, Buddhisten oder welcher Religionsgemeinschaft sie auch angehören, ist von der Evolution überzeugt.

Besonders problematisch am Kreationismus ist, dass die Kreationisten ihre allein auf der Ablehnung der Evolutionstheorie und dem Glauben basierende Sichtweise als eine alternative Wahrheit zur allgemein akzeptierten Evolutionstheorie verkaufen wollen. Leider sind sie damit z. B in den USA sehr erfolgreich. In einem der wissenschaftlich fortschrittlichsten Länder der Welt (!) sind 50 % der Bevölkerung nicht von der Evolutionstheorie überzeugt, wobei die meisten Evolutionsleugner aus bildungsfernen Schichten kommen.

Kreationisten verbreiten "alternative Fakten", wie man heute sagt, ähnlich wie Coronaleugner oder Klimawandelignoranten. Besonders gefährlich ist, dass Kreationisten ihre Sichtweise in ein scheinbar wissenschaftlich fundiertes Gewand verpacken, das den Anschein von Seriöstiät wahren soll, in Wahrheit aber nichts als heiße Luft ist. "Intelligent Design" nennen sie ihre "Theorie".

In Wirklichkeit ist das Intelligent Design aber keine Alternative zur Evolutionstheorie. Es handelt sich dabei lediglich um ein Dogma, also um eine nur auf Glauben basierende Weltanschauung. Der Kreationismus ist nicht falsifizierbar. Gerade das ist aber die Grundvoraussetzung für jede wissenschaftliche Arbeit. Erst dadurch wird es nämlich möglich, überhaupt eine Theorie mit den empirischen Methoden der Wissenschaft zu untersuchen und somit auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen.

Dass ihrer "Theorie" jegliche Wissenschaftlichkeit fehlt, versuchen Kreationisten dadurch zu kaschieren, dass sie angeblich stichhaltige "Argumente" hervorbringen, welche die Evolutionstheorie widerlegen sollen. In Wahrheit sind all diese Einwände aber nur inhaltsleer. Sie belegen gar nichts und lassen sich wissenschaftlich sogar leicht widerlegen. Die einzelnen "Argumente" unterscheiden sich immer ein bisschen durch die gewählten Vergleiche oder Beispiele. Letzten Endes laufen sie aber auf immer die selben beiden "Einwände" hinaus:

  • das Uhrmacher-"Argunent": das Leben wäre zu komplex als dass es durch Evolution entstanden sein könnte. So wie eine Uhr nur funktioniert, wenn jedes einzelne Teil an seinem Platz ist, könnten "unvollkommene" Zwischenstufen nicht funktionieren. Die Lebewesen müssten deshalb von einem intelligenten Designer erschaffen worden sein, so wie eine Uhr nur von einem Uhrmacher gebaut werden könnte. Das Lieblingsbeispiel der Kreationisten ist hier das menschliche Auge. Das Auge funktioniere nur, wenn es von Anfang an perfekt konstruiert wäre, Zwischenformen würden nicht funktionieren. In Wahrheit gibt es aber diese Zwischenformen. Gerade die Evolution des Auges ist sogar über morphologische Stufenreihen (einfache Grubenaugen, Becheraugen, komplexe Linsenaugen) sehr gut belegt. Auch fossile Belege (so genannte Brückenorganismen oder Bindeglieder wie Archaeopteryx) beweisen ganz eindeutig, dass es Zwischenformen gab und gibt und dass sie funktionieren. Das Uhrmacher-"Argument" ist somit entkräftet.
  • das Unwahrscheinlichkeits-"Argument": die Bedingungen im Universum, damit Leben entsteht, müssen so perfekt austariert sein, dass Leben unmöglich durch Zufall entstanden sein könnte. Folglich müsste das Leben durch einen Schöpfer gemacht worden sein. Was die Kreationisten übersehen: die Annahme eines Schöpfers löst das Unwahrscheinlichkeitsargument gar nicht auf, sie verschiebt es nur. Denn wenn es unwahrscheinlich (will heißen: für einen Kreationisten unmöglich) ist, dass ein lebensfreundliches (habitables) Universum zufällig entsteht, ist es logischerweise genau ebenso unwahrscheinlich, dass ein intelligenter Designer genau wissen kann, wie ein solches Universum beschaffen sein muss. Das Argument verschiebt die Unwahrscheinlichkeit also nur von einer Ebene (der unwahrscheinlichen Zufälligkeit) auf die andere (den unwahrscheinlichen wissenden Schöpfer). Die Wissenschaft kann das Problem der Unwahrscheinlichkeit problemlos und völlig im Einklang mit der Evolutionstheorie lösen. Nämlich über das anthropische Prinzip. Es besagt, dass ein Universum nur dann beobachtet und beschrieben werden kann, wenn es habitabel ist. Wäre ein Universum nicht habitabel, gäbe es ja niemanden, der sich darüber Gedanken machen könnte. Der Zufall spielt dann keine Rolle. Auch die Multiversum-Hypothese liefert eine plausible (wenn auch nicht belegte) Erklärung. Demnach existieren neben dem uns bekannten Universum unendlich viele andere Universen. Die meisten sind so beschaffen, dass sie nicht habitabel sind. Da die Anzahl an Universen aber unendlich ist, muss dabei auch mindestens ein habitables Universum sein und der Zufall spielt keine Rolle. Du kannst dir das so vorstellen: nimm an, du stehst vor einer großen Lostrommel mit tausenden Losen. Darunter ist ein Hauptgewinn, der Rest sind Nieten. Du stimmst mir sicher zu, dass es großer Zufall wäre, wenn du einmal ein Los ziehst und dabei den Hauptgewinn ziehst. Wenn du aber stattdessen alle Lose ziehst, ist es egal, wie wahrscheinlich es ist, der Hauptgewinn ist dir garantiert. Somit ist auch dieses Argument der Kreationisten entkräftet.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig