Woher Klischees über queere Menschen?

Das Ergebnis basiert auf 39 Abstimmungen

... Unwissenheit/ mangelnde Bildung 41%
...etwas anderes, nämlich: 36%
... gesellschaftliche Werte/ Normem 21%
... eine verzerrte Wahrnehmung 3%

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
...etwas anderes, nämlich:

Ich denke, es ist eine Mischung. Manche Menschen kennen eine queere Person und pauschalisieren das Aussehen und Verhalten dieser einen Person; andere nehmen nur die als queer wahr, die ihren stereotypen Erwartungen entsprechen, und fühlen sich dadurch immer wieder bestätigt (vgl. Antwort von zalto); andere lernen diese Klischees von ihren Eltern und/oder ihrem Umfeld; ältere (und leider auch manchmal neuere) Filme und Serien reproduzieren diese Stereotype; etc.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies
LunarEclipse 
Fragesteller
 03.01.2024, 08:10

Kann nicht sein... Das ist die böse, woke Regenbogen-Agenda, die Kinder indoktrinieren will!!! DIE GENDER-LOBBY

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LunarEclipse 
Fragesteller
 03.01.2024, 08:11
@Adomox

'Tschuldigung... 🤫🤫 Natürlich..eh.. war alles gelogen

3
Woher kommen diese Klischees über queere Menschen und sollte man davon Abstand nehmen?

Hauptsächlich durch Medien. Das muss nicht mal böse gemeint sein. Im Theater und später auch im Film werden Charaktere oft überzeichnet, um eine Message rüber zu bringen.

Menschen werden überschminkt, machen ausladendere Bewegungen, um im Publikum gut erkannt zu werden. Um einem Publikum optisch klar zu machen, dass es einen homosexuellen Charakter vor sich hat, braucht man optische Signale. Das lässt sich durch Schminke, Kostüm und entsprechende Gesten am besten darstellen.

So entstehen Stereotype. Und mit dem Fernsehen hat sich das dann halt exponential verbreitet und in den Köpfen festgesetzt.

Dazu kommt dann, das man persönlich nicht viel Kontakt mit homosexuellen Menschen hat, oder diese halt nicht erkennt, weil sie eben ganz normal aggieren und nicht dem Bild aus den Medien entsprechen, eine schlechte Aufklärung und der Widerwille etwas zu lernen.

Ob man davon Abstand nehmen sollte?

Da vermute ich, dass man nicht drum herum kommt. Ich denke nicht, dass es die Gesamtheit der Menschen schafft, das mit Aufklärung in Griff zu bekommen.
Vorurteile müssten allgemein mehr abgebaut werden, nicht nur im Bereich LGBT.
Ich sehe das nicht, dass man das durch Aufklärung erreicht. Weil die gibt es ja bereits. Sie setzt aber zu spät an und wie gesagt, man hat ja nicht unbedingt Lust was neues zu lernen. Schon gar nicht, wenn man für sich keinen Nutzen daraus ziehen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.
... gesellschaftliche Werte/ Normem

Hallo LunarEclipse,

die Gesellschaft hat schon immer Menschen nach bestimmten Attributen eingeordnet - insbesondere, wenn es darum ging (und noch geht), bestimmte Menschen zu bewerten und auch zu diskreditieren.

Sicherlich mag es Menschen geben, die Eigenschaften des jeweils anderen biologischen Geschlechts zeigen. Es ist auch möglich, aber nicht notwendigerweise so, dass diese Menschen dann auch anders geneigt sein können.

Wo man andere Neigungen gerne diskreditiert hatte und das auch noch immer beobachtbar macht, dürfen dann diese Eigenschaften herhalten.

Solche gesellschaftlichen Quasi-Normen nehmen eher Freiräume, wobei unklar erscheint, wem sie umso mehr Fülle schenken würden. Damit dürfen wir uns von diesen Quasi-Normen verabschieden und uns wie allen Menschen umso mehr Freiraum eröffnen, ohne, dass dies irgendjemandem etwas nehmen würde.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung
...etwas anderes, nämlich:

Das unterscheidet sich danach, von welchem Klischee genau wir sprechen.

ZB... Das Klischee mit "Bisexuelle Männer sind in Wirklichkeit schwul und nutzen Frauen nur aus" kommt aus der Zeit der Aids-Krise. Bisexuellen Männern wurde da vorgeworfen, dass sie absichtlich HIV von schwulen Männern holen und so unter Heteros verteilen.

Oder zb, die Assoziation von Schwulen Männern mit einem hyperfemininen Stil ist wahrscheinlich erst der Explosion der Bekanntheit von Drag durch Shows wie RuPauls Drag Race zu verschulden.

Klischees wie "Transmänner sind Cisfrauen die Angst vor Diskriminierung ihrer Weiblichkeit haben" sind TERF-Rhetorik, also kaum ein paar Jahre alt.

Eher positive oder lustige Klischees wie "Bisexuelle können nicht normal auf einem Stuhl sitzen" oder "lesbische Frauen tragen gern DocMartens" oder "Transpersonen lieben ein bestimmtes von IKEA produziertes Hai-Stofftier" sind oft auf Tumblr entstanden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
... gesellschaftliche Werte/ Normem

Nun Schwule hatten es nie einfach. Im letzten Jahrhundert galten sie als etwas von dem man nicht sprach. Oder aber man bediente sich eben dieser Stereotypen.

Ein Mann in der Gesellschaft wollte eigentlich nicht schwul sein und nicht in diese Schublade gelegt werden. So hat man als junger Mann meist alles getan um nicht so zu erscheinen.

Natürlich gab es immer mal einen Hinweis so nebenbei, dieser ist sicher schwul, weil eben diese Stereotypen sichtbar waren. Wissen konnte man es aber eigentlich nie, ausser man wurde wirklich eingeweiht, aber dann schwieg man darüber gegenüber Fremden.

So lebten viele Schwule und Lesben eben im Versteckten ihre Liebe.

Den kam die LGBTQ Bewegung und Schwule begannen sich wichtiger zu nehmen als den Rest der Welt, sie zogen mit Regenbogenfahnen durch die Städte, machten "Aufstände" und begannen sich auf offener Strasse bewusst und provokativ zu küssen, das Thema wurde weltweit ausgeschlachtet und in der westlichen "Unkultur" so zelebriert, dass auf der Gegenseite Hass entstand . Viel Kulturen begannen diese LGBTQ Bewegung zu verbieten, so sind sie in den meisten Diktaturen verboten und im Islam steht darauf sogar oft die Todesstrafe.

Das richtige Verhalten hat bei der Community leider noch nicht Fuss gefasst, noch immer versucht man jeden und Jede mit Verachtung zu strafen, die sich nicht auch outet und so tut wie wenn LGBTQ ein Evangelium sei.

So habe ich die letzten 76 Jahre am eigenen Leib erlebt. Ich lebte immer als Mann mit der Absicht mit schönen Frauen Sex zu haben. War aber immer auch etwas ein bunter Vogel und deshalb im Bereiche der Kleidung immer sehr fortschrittlich und offen. Als ich meine ersten G-Strings gemacht hatte, die man damals noch nicht kaufen konnte, wurde im Gartenbad von den Jungen auf dem Sprungturm immer gesagt: Schau dort liegt der Schwule.

Da ich mich nicht so bezeichnete war mir das aber völlig egal und war sogar eine lustige Reminiszenz. Ich hatte aber sehr wahrscheinlich mit vielen Schwulen in der Arbeit zu tun, wusste dies aber nicht. Ich spürte nur manchmal Schwingungen, die mir sogar gefallen haben. So machte ich dann während meinem Studium an der Uni einige Bekanntschaften am Rhein beim Sonnenbaden. Das ging dann soweit, das ich mich gerne etwas anfassen liess, dann kam meine Neugier auf andere Männer und diese blieb während 30 Jahren normaler, glücklicher Ehe auf Sparflamme bestehen. Eines schönen Tages wurde ich dann aber in die Welt der Homosexualität eingeführt, die mir sehr viel Aufregung und Freude bescherte und mir die Augen öffnete, dass ich im Grunde genommen immer bisexuell war.

Heute wartet man nicht mehr 30 Jahre darauf, heute fragt sich schon ein Pubertierender ganz offen, und hier im Forum ist das ein Thema, welche Sexualität denn habe.

Du siehst, es wurde immer und wird immer ein Thema sein, je nach Kultur in der man lebt.

Homosexualität war schon im römischen Reich eine ganz alltägliche Sache, sie war sogar sehr genau geregelt und im Prinzip eigentlich nur von der Oberschicht betrieben. Man sollet einfach in meinen Augen nicht das Leben und das Glück davon abhängig machen wie über dieses Lebensweise gesprochen wird sondern geniessen was man geniessen kann und das Geschwätz Geschwätz sein lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ein langes erfülltes Sexualleben hat mir sehr viel aufgezeig
LunarEclipse 
Fragesteller
 03.01.2024, 08:32

Danke dir für die ausführliche Antwort!

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DieMelanie222  03.01.2024, 14:11

Das bei der Gegenseite Hass entstand. Über diesen Satz bin ich gestolpert und denke nur, "dein ernst"? Du bist nach Jahunderten staatlicher und religiöser Intoleranz die bis zu Massenmorden ging der Meinung das der Hass auf Homosexuelle daher kommt das diese sich in den letzten Jahrzenhnet endlich öffentlich zeigen können, das erreicht wurde das "als Schwul outen" zumindest in Teilen unserer Geselschafft nicht das automatische Karriereaus bedeutet usw.

Äh Nein, der Hass auf Homosexuelle und andere queere kommt als langer antrainierter und über Jahunderte gepflegter religiöser und geselschaftlicher Intoleranz und bornierter Dummheit.

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Walter159  03.01.2024, 15:59
@DieMelanie222

Zitat ...das Thema wurde weltweit ausgeschlachtet und in der westlichen "Unkultur" so zelebriert, dass auf der Gegenseite Hass entstand . Ende Zitat

Bitte Melanie222 Bitte korrekt zitieren und dann auch verstehen wie es gemeint war und nicht gleich wieder toben und mit bornierter Dummheit um Dich werfen. Hättest Du meine Schilderung verstanden, dann wer Dein Kommentar nicht so wie er jetzt eben das Schubladendenken wieder fördert. Es geht um wesentlichere Dinge in dieser Diskussion als um RECHT zu haben und einfach jetzt das Gegenteil von früher als Norm zu erklären. Ich habe auch geschrieben, dass Homosexualität in den ältesten Kulturen der Welt ein " normales " Verhaltensmuster war aber schon immer geregelt wurde.

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