Wo steht in der Bibel das Bluttransfusionen verboten sind?
Das biblische Blutverbot bezog sich auf Schlachtvieh. (Auch Muslime lehnen den Blutgenuss von Schlachtvieh ab.) Blutspender sind aber kein Schlachtvieh.
5 Antworten
Nirgendwo. Die Bibel kennt keine Bluttransfusion. Was sie kennt, ist das Verbot, tierisches Blut zu essen im Rahmen alttestamentlicher Speise- und Reinheitsvorschriften, die seit dem Neuen Bund nicht mehr verbindlich sind. Eine Bluttransfusion ist kein Essen, sondern ein medizinischer Eingriff zur Rettung von Leben vergleichbar mit einer Organ- oder Gewebespende.
Die Vorstellung, man verstoße damit gegen Gottes Gesetz, ist theologisch konstruiert und medizinisch unhaltbar.
Das biblische Blutverbot galt im Kontext eines umfassenden Systems:
- Opferkult (3. Mose 17)
- Reinheitsgebote
- Speisevorschriften
- Sabbatruhe
- Todesstrafen bei Verstößen
Die Zeugen Jehovas übernehmen aus diesem Gesamtkomplex genau eine Vorschrift nämlich das Blutverbot und erklären alles andere für überholt. Sie essen Schweinefleisch, halten keinen Sabbat und verzichten auf kultische Rituale aber die Bluttransfusion gilt als tödliches Tabu.
Das ist keine konsequente Bibelauslegung. Das ist selektiver Dogmengebrauch zur Systemkontrolle.
Aber am schlimmsten es ist keine Gewissensentscheidung!
Wenn ein Christ nach reiflicher Überlegung und innerer Überzeugung für sich entscheidet, keine Bluttransfusion anzunehmen, ist das sein gutes Recht.
Doch genau diese persönliche Gewissensfreiheit wird bei den Zeugen Jehovas systematisch unterdrückt.
Denn: Wer als getaufter Zeuge freiwillig eine Transfusion annimmt, wird als Übertreter nicht ermahnt, sondern faktisch ausgeschlossen!
Das interne Regelwerk ist da eindeutig. Zitat:
„Ein getaufter Zeuge Jehovas, der vorsätzlich und ohne Reue eine Bluttransfusion erhält, hat die Gemeinschaft verlassen.“
(Ältestenbuch Hütet die Herde Gottes, Kapitel 18, Absatz 3)
Das bedeutet: Sozialer Tod. Kontaktabbruch. Ächtung. Trennung. Entzug aller familiären und sozialen Bindungen – selbst durch die eigenen Eltern oder Kinder.
Das ist klar, "Blut an den Händen" durch institutionellen Zwang!
Was hier als "Gewissensentscheidung" präsentiert wird, ist in Wahrheit eine Zwangsentscheidung unter Strafandrohung. Wer seinem Kind das Leben rettet, indem er eine Transfusion zulässt, verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit alles andere die Familie, das soziale Netz, die Anerkennung.
Das ist nicht Spiritualität. Das ist erpresste Loyalität im Namen Gottes.
Und wer das verteidigt, trägt Verantwortung nicht für Gehorsam, sondern für die Zerstörung von Leben und Beziehungen.
Die Bibel verbietet keine Bluttransfusion. Sie kennt das Thema nicht weder medizinisch noch moralisch.
Was von den Zeugen Jehovas daraus gemacht wurde, ist eine dogmatische Waffe: Ein Mittel, um Gehorsam zu erzwingen, indem man über das Leben anderer verfügt unter dem Deckmantel göttlicher Autorität.
Und wenn dabei Menschen sterben oder Familien zerbrechen dann sagt das System nicht: „Das war falsch.“ Sondern: „Er hat die Gemeinschaft verlassen.“
Mehr muss man über den Geist dieser Lehre eigentlich nicht wissen!
Hallo Nobodyrotz,
es gibt mehrere Stellen in der Bibel, die ein Verbot für die Aufnahme von Blut in den Körper enthalten. Eine sehr wichtige ist die Anweisung aus Apostelgeschichte 15:28,29, wo folgendes gesagt wird:
Denn dem heiligen Geist und uns selbst erschien es gut, euch keine weitere Last aufzuerlegen als folgende notwendige Dinge: Enthaltet euch von allem, was Götzen geopfert wurde, sowie von Blut, von Erwürgtem und von sexueller Unmoral (Apostelgeschichte 15:28,29).
Hier ist klar davon die Rede, dass sich ein Christ des Blutes „enthalten“ sollte! Schließt das eine Bluttransfusion aus, da es diese zur Zeit der Bibel noch gar nicht gab? Nein! Aber bleiben wir noch einen Moment bei dem gerade zitierten Hinweis aus der Apostelgeschichte. Welcher tieferer Sinn steckt dahinter?
Hierzu ein Beispiel: Wenn ein Arzt einem Patienten den Rat gibt, sich des Alkohols zu enthalten, wäre es dann nicht eine Missachtung dieses Rates, wenn der Patient sich den Alkohol zwar nicht oral einverleiben würde, diesen jedoch in die Venen einspritzen würde? Kein Patient, der einigermaßen vernünftig ist, würde versuchen, den ärztlichen Rat auf diese Weise zu umgehen!
Wenn es um die göttliche Anweisung geht, kein Blut zu sich zu nehmen, sollte man den eigentlichen Gedanken dahinter verstehen. Hierbei geht es in erster Linie um die Heiligkeit des Blutes.
Es wäre eine Missachtung dieser Heiligkeit, es auf eine andere Weise zu verwenden, als Gott dies in seinem Wort erlaubt hat, nämlich ausschließlich zu Opferzwecken! Warum das? Nun, das geht aus folgendem Text deutlich hervor:
"Wenn jemand vom Haus Israel oder ein Fremder, der bei euch lebt, irgendwelches Blut isst, werde ich mich ganz bestimmt gegen den wenden, der das Blut isst, und ihn aus seinem Volk entfernen. Denn das Leben eines Lebewesens ist im Blut, und ich selbst habe es euch gegeben, damit ihr auf dem Altar für euch Sühne leisten könnt. Denn das Blut leistet Sühne durch das Leben darin" (3. Mose 17:10,11).
Warum kann Blut "Sühne" zu leisten? Weil, wie der Text zeigt, durch das Blut das Leben dargestellt wird, über das letztendlich nur Gott bestimmen darf.
Durch die Schuld der Sünde, die gemäß der Bibel ursächlich für die Sterblichkeit des Menschen verantwortlich ist, ist in den Augen Gottes ein Opfer notwendig, das von dieser Schuld befreien kann Und dieses Opfer ist nach christlichem Glauben durch den Opfertod Jesu Christi erbracht worden. Erste Hinweise darauf findet man bereits im Alten Testament.
Die Vorkehrung der vielen Tieropfer im mosaischen Gesetzes zeigte den Israeliten auf sehr anschauliche Weise, dass sie wegen ihrer Sünden ein lebendes Opfer benötigten. Die Tieropfer waren allerdings nur ein Sinnbild des weitaus größeren Opfers, das Jesus Christus durch das Ausgießen seines Blutes für die Menschheit gab. Daher schrieb der Apostel Paulus:
Das Gesetz ist nur ein Schatten der künftigen guten Dinge, nicht aber die Wirklichkeit selbst. Deshalb kann es niemals durch die gleichen Opfer, die Jahr für Jahr immer wieder dargebracht werden, diejenigen vollkommen machen, die vor Gott treten...Das Blut von Stieren und Ziegenböcken [kann]unmöglich Sünden wegnehmen (Hebräer 10:1,4).
Dauerhafte Sündenvergebung ist also nicht durch das Blut eines Tieres möglich, sondern einzig und allein durch das Blut Jesu Christi! Das geht aus folgender Erklärung, ebenfalls aus dem Hebräerbrief, hervor:
"Er [Jesus Christus] ging ein für alle Mal an den heiligen Ort – aber nicht mit dem Blut von Ziegenböcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut – und erlangte eine ewige Befreiung für uns.(Hebräer 9:12).
Hier liegt also der tiefere Grund dafür, dass Gott das Blut für heilig und damit für uns als unantastbar erklärt hat. Jemand, der die göttlichen Vorschriften im Hinblick auf die Verwendung des Blutes beachtet, beachtet also nicht lediglich irgendeine eine Speisevorschrift, sondern zeigt vor allem Achtung vor dem Blut Jesu Christi, durch das dem Gläubigen ewiges Leben ermöglicht wird.
Zum anderen erkennt er dadurch auch an, dass das Leben von Gott stammt und kein Mensch das Recht hat, frei darüber zu verfügen.
Wenn bei den Israeliten das Blut eines geschlachteten Tieres nicht zu Opferzwecken auf dem Altar verwendet wurde, dann sollte nach dem Gesetz unbedingt folgendes beachtet werden:
"Nur das Blut sollt ihr nicht essen. Auf die Erde solltest du es ausgießen wie Wasser" (5. Mose 12:16).
Warum sollten die Israeliten das tun? Nun, das Ausgießen des Blutes auf die Erde versinnbildlichte, dass man das Leben Gott gleichsam zurückgab, statt es für eigene Zwecke zu gebrauchen.
Aus dem bisher Dargelegten kann man zusammenfassend folgendes sagen: Eine Bluttransfusion stellt für einen Christen eine eindeutige Verletzung göttlicher Gesetze dar. Außerdem würde sie mangelnden Respekt vor dem wichtigsten Blut, dem Opferblut Jesu Christi, verraten!
LG Philipp
Du hast die Antwort vorweggenommen. Das Problem ist die in nicht nur in Strenggläubigen Kreisen übliche Unsitte der Verabsolutierung von Bibelstellen, oft unter sträflicher Vernachlässigung des inhaltlichen Zusammenhangs. Das hat fast jeder schon mal gemacht, bewusst oder unbewusst, um den eigenen Aussagen mehr Gewicht zu verleihen. Sogar erklärte Bibelkritiker haben erstaunlich wenig Hemmungen, sich biblischen Vokabulars und Formulierungen zu bedienen. Weitere Paradebeispiele sind das altbekannte Gebot ,,Du sollst nicht töten", das sich zuweilen sogar Veganer aneignen oder die vielzitierte Nächstenliebe.
[Apg 15,28-29] Denn es hat dem Heiligen Geist und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen als diese notwendigen Dinge: 29 euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Hurerei. Wenn ihr euch davor bewahrt, so werdet ihr wohltun
Das war die Mitteilung an die Christen nach dem ersten Apostel Konzil in Jerusalem.
Die meisten bibeltreuen Christen beschränken das Blutverbot auf den Genuss von blutigen Speisen. Nur die ZJ beziehen oben genannte Stelle auch auf die Bluttransfusion.
Das ist soweit korrekt. Daher ging es selbstverständlich nur um das Verzehren von Blut.
Nein, um Enthaltung. Wie sieht es mit Götzendienst aus? Da gilt auch die Enthaltung. Kann man Götzen essen??
Enthalten beinhaltet auch essen. Die damaligen Christen wussten, dass sie kein Blut essen sollten. Und wir auch nicht.
Auch, aber nicht nur. Du vergisst auch die Risiken. Doch Gottes Wille zählt eben mehr. Also esse deine Götzen, von denen du dich enthalten sollst.
Transfusionen gab es damals noch nicht. Trotzdem haben scheinbar nur ZJ Probleme mit Bluttransfusionen. Fleisch ausbluten lassen wie es Juden und Muslime tun scheint dagegen nicht Usus zu sein. Die Menschen dachten früher im Blut ist das Leben oder die Seele des Tieres und wer will schon Teile der Seele eines Schafes oder einer Ziege bekommen.
Du irrst. Jehovas Zeugen wollen ausgeblutetes Fleisch. Zudem, was bedeutet enthalten?? Verstehst du diesen Begriff?? Forsche mal nach.
Damals gab es keine Bluttransfusion. Deshalb heißt es auch ,,enthalten!"