Dein Gedanke ist völlig berechtigt, ich glaube ich verstehe was du meinst.

Galater 3,28 spricht von einer radikalen Einheit in Christus über Herkunft, Geschlecht und sozialen Stand hinweg.

  • „Ihr seid alle einer in Christus Jesus.“
  • Wer sich auf Christus beruft, gehört zu diesem einen Leib.

Die Zeugen Jehovas hingegen behaupten: Nur sie allein seien Christen.

Alle anderen seien Teil der „falschen Religion“, „Babylon der Großen“ abscheulich in den Augen Gottes. Und das völlig unabhängig davon, wie aufrichtig jemand glaubt oder handelt.

Das ist kein Glaube an Christus das ist geistlicher Nationalismus.

Galater 3,28 hebt Schranken auf, die Führer der Zeugen Jehovas errichten sie wieder neu:

  • Wer nicht ihrer Organisation/Führung folgt, sei kein Christ.
  • Wer ihre „geistige Speise“ (also die Lehren der Führung) nicht akzeptiert, sei abtrünnig.

Sie predigen Einheit, aber praktizieren Ausgrenzung. Sie sprechen von Wahrheit, aber dulden keinen Widerspruch.

Und sie berufen sich auf Jesus doch sie folgen in Wahrheit einer kleinen Gruppe Männer ihre Leitung/Führung die ihre Lehren nach Belieben anpasst und trotzdem absoluten Gehorsam verlangt.

Beispiel, das zum Nachdenken zwingt:

Nach dem furchtbaren Amoklauf in Hamburg 2023 auf eine Königreichsaal der Zeugen Jehovas, verübt von einem ehemaligen Zeugen Jehovas, wurde ein großer konfessionsübergreifender Gedenkgottesdienst organisiert. Konfessionsfreie!

Polizisten, Sanitäter, Nachbarn alle vereint in Trauer und Menschlichkeit.

Aber die Zeugen Jehovas blieben fern.

Kein einziger Vertreter der Organisation stand mit anderen Trauernden zusammen,

Nicht neben Sanitätern. Nicht neben Helfern. Die Zeugen Jehovas haben ihren eigenen Gottesdienst gehalten..

Warum?

Weil die Teilnahme an einem „weltlichen Gottesdienst“ als Verstoß gegen die Loyalität zur „Organisation Jehovas“ gewertet würde. Weil gehorsam wichtiger ist als Mitgefühl.

Das ist nicht Neutralität. Das ist Isolation. Das ist nicht Glaube das ist selbstgewählte geistige Absonderung von der Welt, für die man angeblich predigt.

Wer in Christus ist, baut Brücken. Wer in seiner Blase bleibt und andere ausschließt, folgt nicht dem Evangelium sondern nur einer Organisation/Führung.

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Viele denken bei dieser Frage zuerst an die Zahl 144.000, an ihre Sicht auf Jesus, Himmel, Hölle oder Paradies. Doch das ist nur Oberfläche Symptome einer viel tiefer liegenden, systemischen Irrlehre.

Die größte Irrlehre der Zeugen Jehovas ist nicht eine einzelnen Lehren, sondern ein geistiges System, das Wahrheit mit Autorität gleichsetzt und damit eine totalitäre Struktur erschaffen hat, die in vielem eher an Nordkorea erinnert als an das Evangelium Christi.

Die "Leitende Körperschaft" als Ersatz für Christus

Zentral ist die Behauptung, dass eine kleine Gruppe älterer Männer die sogenannte "Leitende Körperschaft" das Sprachrohr Gottes auf Erden sei. Was sie sagt, sei "geistige Speise von Jehova" selbst wenn sie sich später widerspricht.

Das ist keine Leitung mehr, das ist eine geistliche Monarchie mit absolutem Wahrheitsanspruch. Diktatur im Namen Gottes.

Die Bibel wird dabei nicht mehr eigenständig gelesen, sondern durch die Brille ihrer Publikationen. Wer widerspricht, gilt als abtrünnig als Feind Gottes.

Wer dem 'Sklaven' nicht folgt, folgt Jehova nicht." das ist keine biblische Lehre, das ist geistlicher Absolutismus.

Ein Regime des Gehorsams, nicht des Glaubens

Die Zeugen Jehovas nennen sich "Glaubensgemeinschaft", aber tatsächlich basiert ihre Struktur nicht auf freier Glaubensentscheidung, sondern auf totaler Gehorsamspflicht gegenüber dem, was "von oben" kommt.

Es gibt keinen echten inneren Glaubensweg. Nur ein Korsett: Organisationshörigkeit bis in privateste Lebensbereiche.

Wer kritisch denkt, wird zurechtgewiesen. Wer widerspricht, wird ausgeschlossen. Und wer Ausgeschlossene nicht meidet, fliegt selbst.

Man darf nicht seinem eigenen Gewissen folgen, sondern dem, was die Führung erlaubt oder verbietet. Eine eigene Auslegung der Schrift ist faktisch nicht möglich. Bis ins kleinste Detail wird gesagt, wie man denken und handeln soll.

Besonders perfide ist die sprachliche Strategie: Die Führungsriege nennt sich mal "Leitende Körperschaft", mal "treuer und verständiger Sklave", mal einfach "die Organisation" oder "der Kanal Jehovas". Diese Begriffe wechseln je nach Kontext – mal autoritär, mal scheinbar demütig , dienen aber immer demselben Zweck: der Verschleierung absoluter Kontrolle. Wer von "dem Sklaven" spricht, meint dieselben Männer wie bei "der Leitenden Körperschaft"nur weniger durchschaubar.

Das ist kein Glaube. Das ist geistliche Erpressung im Namen Gottes.

Belege aus der eigenen Literatur:

"Zeigen Sie Respekt vor dem „treuen und verständigen Sklaven“, den Er in der gegenwärtigen Zeit benutzt. Tatsächlich hängt Ihr Leben davon ab, dieser Vorgehensweise zu folgen." (Wachtturm 15. Juli 1964)
"Ein reifer Christ bezieht sein Verständnis der Bibel nicht aus privaten Ideen, sondern vertraut vollständig dem 'treuen und verständigen Sklaven'." (Wachtturm 1. August 2001)
"Unsere geistige Gesundheit und unsere Beziehung zu Gott hängen von diesem Kanal ab." (Wachtturm 15. Juli 2013)
"Jehova führt seine Organisation durch die Leitende Körperschaft. Wir zeigen Vertrauen, indem wir ihre Anweisungen befolgen." (Wachtturm Februar 2022)

Liebe unter Vorbehalt, die moralische Perversion der Ächtung

Die grausamste Folge dieser Struktur ist die Praxis der Ächtung.

Die Liebe zu Kindern, Eltern, Geschwistern gilt nur unter der Bedingung, dass diese der Organisation treu bleiben.

Ein Vater darf seine Tochter nicht mehr grüßen. Eine Mutter soll ihren Sohn ignorieren, selbst wenn er weint. Ein Bruder soll sich nicht mehr bei seiner Schwester melden, weil sie "ausgetreten" ist.

"Weil Jehova das so will." Doch das ist nicht biblisch. Es ist nicht christlich. Es ist kalt, kontrollierend und zerstörerisch.

Ein Gott der Liebe verlangt nicht, dass man seine Familie aufgibt, um ihm zu gefallen.

Wie ein User treffend schrieb (ich zitiere frei): Es gibt nur zwei Gründe, warum Ächtung praktiziert wird:

  1. Aus egoistischem Fanatismus, um sich das Paradies zu verdienen.
  2. Um den Abtrünnigen durch soziale Isolation zur Rückkehr zu zwingen.

Beide Gründe sind zutiefst ethisch fragwürdig und verwerflich.

Gottes Stimme wird ersetzt durch Menschenworte

In den Zusammenkünften wird immer wieder gesagt:

"Hört auf die Organisation." "Vertraut der Leitenden Körperschaft."

Doch Jesus sagt nicht: "Folgt einer Körperschaft." Er sagt: "Folgt mir."

Die Zeugen Jehovas lehren letztlich nicht die Bibel. Sie lehren ein System, das sie selbst erschaffen haben und nennen es "die Wahrheit".

Die Führung beansprucht absolute Autorität, übernimmt aber nie Verantwortung. Wenn etwas falsch war, heißt es: "Wir sind nur Menschen."

Ein perfides System. Verantwortungslosigkeit im Namen Gottes.

Das ist die wahre Irrlehre.

Nicht das Verständnis einer Zahl wie 144.000. Nicht ein Lehrsatz, oder ein Dogma..

Sondern ein System, das den ersetzt, der allein das Zentrum des Glaubens sein sollte: Jesus Christus.

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Wieso der Atheismus nicht die vernünftigere Wahl ist – und Theisten der Wissenschaft am nächsten kommen? 🌌🤝✝️

Nimmt gerne Teil. Es ist ein Diskussion – somit bitte erst lesen und dann Antworten.

In einer Welt, in der der Atheismus zunehmend als intellektuelle Option dargestellt wird, scheint es für viele Menschen bequem geworden zu sein, die Existenz Gottes abzulehnen und das Universum als bloßes Produkt blinder Zufälle zu betrachten. Doch dieser Weg führt in eine philosophische Sackgasse, die letztlich mehr Fragen aufwirft als beantwortet – insbesondere im Hinblick auf den Ursprung von allem, was existiert.

🧩 1. Die Unmöglichkeit einer unendlichen Kausalkette (Infinite Regression)

Alles, was einen Anfang hat, hat eine Ursache. Das ist eine grundlegende Prämisse, die sich sowohl in der Philosophie als auch in der Wissenschaft bewährt hat. Wenn wir rückwärts in der Zeit gehen und fragen: „Was hat dies verursacht?“ stoßen wir sehr schnell auf das Problem der unendlichen Regression.

Ein Beispiel: Wenn jeder Dominostein vom vorhergehenden umgeworfen wird – und es gäbe keinen ersten Stein, der von sich aus gefallen wäre –, dann würden niemals irgendwelche Steine umfallen. Es bräuchte einen ersten unbewegten Beweger, einen Ursprung, der nicht selbst verursacht wurde, um die Kette in Gang zu setzen.

Ein unendlicher Rückgang an Ursachen führt zu keiner Erklärung, sondern zu einem endlosen Verweis, der niemals beantwortet, woher etwas ursprünglich kam. Eine solche unendliche Kette ist nicht nur praktisch unmöglich, sondern logisch absurd, denn ohne Anfang – kein Anfangspunkt der Existenz.

🌌 2. Der Anfang des Universums: „Aus dem Nichts kommt nichts“

Die moderne Kosmologie bestätigt, dass das Universum einen Anfang hatte – durch den sogenannten Urknall. Selbst säkulare Wissenschaftler wie Stephen Hawking und Alexander Vilenkin räumen ein, dass Zeit, Raum und Materie nicht ewig existiert haben, sondern einen Anfang haben mussten.

Aber was war davor? Hier wird es für den Atheismus schwierig: Wenn Raum, Zeit und Materie mit dem Universum begannen, dann kann keine physikalische Ursache davor existiert haben – denn es gab keine Physik.

Wenn „aus dem Nichts“ (wirklich Nichts, nicht leere Raumzeit) nichts entstehen kann, dann kann das Universum nicht aus dem Nichts ohne Ursache entstanden sein. Ein echter Nihilismus führt nicht zu Existenz, sondern bleibt Nicht-Existenz.

Also muss es etwas Außerhalb von Raum und Zeit geben, etwas Ewiges, Unverursachtes und Allmächtiges, das den Ursprung in sich selbst trägt. Die Bibel beschreibt genau ein solches Wesen:

> „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ (1. Mose 1,1)

🌱Die Quelle aller Information – Der Logos

Noch tiefer geht das Argument, wenn man über Information nachdenkt. In jeder Zelle, in jedem DNA-Strang steckt hochkomplexe codierte Information. Information setzt einen Intellekt voraus. Niemals in der Geschichte der Menschheit wurde Information ohne einen intelligenten Sender beobachtet.

Zufall erklärt Muster, aber nicht bedeutungsvolle Inhalte.

Der Atheismus versucht, aus toter Materie und blindem Zufall Intelligenz und Bewusstsein zu erklären – ein Erklärungsversuch, der sich selbst widerspricht. Denn: Wie kann Bewusstsein aus dem Bewusstlosen entstehen? Wie kann Ordnung aus Chaos entstehen – ohne einen Ordner?

In Johannes 1,1 lesen wir:

> „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“

„Alles ist durch dasselbe entstanden, und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist.“ (John 1,3)

Der Logos – der göttliche Verstand – ist nicht nur der Ursprung des Universums, sondern auch die Quelle aller Information, allen Lebens und aller Ordnung.

🕊 4. Der atheistische Glaube: Mehr Spekulation als Wissenschaft

Viele Atheisten behaupten, sie „glauben nur an das, was man beweisen kann“. Aber die Vorstellung, dass das Universum sich selbst erschaffen hat, ist kein wissenschaftlicher Fakt – sondern eine philosophische Spekulation, die mehr Glauben erfordert als der theistische Standpunkt.

Es ist eine Form des Glaubens an den Zufall, an ein ungeordnetes Chaos, das aus sich selbst heraus komplexe Ordnung, Bewusstsein, Moral, Liebe und Sinn hervorgebracht haben soll – ohne Ziel, ohne Ursprung, ohne Zweck.

Der christliche Glaube dagegen bietet nicht nur eine logisch konsistente Erklärung, sondern auch eine sinnstiftende Perspektive: Ein liebender, intelligenter Schöpfer, der bewusst Leben schenkt – nicht durch Zufall, sondern durch Absicht.

🌬️ Fazit: Ohne eine Urquelle – ohne Gott – ist keine Existenz denkbar

Der Atheismus scheitert daran, die Grundfrage „Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?“ befriedigend zu beantworten.

Nur ein ewiges, intelligentes, absichtliches Wesen – Gott – kann die erste Ursache, die Quelle aller Ordnung, Sinn und Existenz sein.

Das Universum ist kein Produkt des Zufalls, sondern ein Akt göttlicher Schöpfung. Und diese Wahrheit ist nicht nur logisch notwendig – sie ist auch die Grundlage für Hoffnung, Sinn und Erlösung.

> „Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart.“ (Römer 1,19)

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Dein Beitrag ist wohltuend klar strukturiert und bemüht sich um eine rationale Verteidigung des Glaubens das verdient Respekt.

Viele der Grundgedanken etwa die Kritik an der unendlichen Regression oder die Frage nach dem Ursprung von Information sind nicht neu, aber sie bleiben berechtigt. Auch ich halte es für plausibler, dass dem Universum eine absichtsvolle Ordnung zugrunde liegt und kein blinder Zufall.

Allerdings sehe ich zwei Spannungsfelder:

Erstens:

Die klassische theistische Argumentation (erste Ursache → Gott) bleibt ein logischer Sprung. Selbst wenn wir einen „unverursachten Ursprung“ annehmen, ist damit weder Personalität noch Intelligenz noch Liebe bewiesen geschweige denn das biblische Gottesbild.

Glaube beginnt dort, wo Denken an seine Grenze stößt nicht dort, wo es überlistet wird.

Wenn Glaube Wissen wäre, bräuchte es keine Überzeugung.

Zweitens:

Atheismus ist nicht zwangsläufig Nihilismus. Viele Atheisten sind offen für Fragen nach Sinn, Ethik und Transzendenz nur eben ohne metaphysischen Anker.

Der „Glaube an den Zufall“ ist oft kein Glaube, sondern intellektuelle Zurückhaltung gegenüber voreiligen Antworten.

Trotzdem stimme ich dir in einem zentralen Punkt zu:

Die Frage nach Ursprung, Sinn und Ziel lässt sich naturwissenschaftlich nicht abschließend beantworten. Wer hier nach einer letzten Tiefe fragt und sie im Gottesgedanken sucht verlässt nicht die Vernunft, sondern überschreitet sie in ein größeres Vertrauen.

Für mich ist Gott nicht die Antwort auf ein logisches Rätsel, sondern die Tiefe hinter aller Wirklichkeit jener Sinn, der trägt, wenn Wissen endet.

In diesem Sinne stimme ich deiner Stoßrichtung durchaus zu auch wenn ich manche Akzente anders setzen würde.

Danke für den interessanten Beitrag.

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Geschichten wie auch die in der Bibel, sind nicht automatisch genau so passiert, nur weil sie erzählt werden. Aber das heißt nicht, dass sie nicht wahr sind.

Viele Texte in der Bibel wollen zeigen, wie Menschen über Gott, das Leben oder Gerechtigkeit gedacht haben. Manche Geschichten beruhen vielleicht auf echten Ereignissen, andere wurden erzählt, um etwas Tieferes zu vermitteln etwas, das über bloße Fakten hinausgeht.

Jesus hat oft in Gleichnissen gesprochen also in erfundenen Geschichten, die trotzdem etwas Wahres sagen. Wenn etwa vom verlorenen Sohn die Rede ist, dann ist das keine Reportage, aber sie zeigt, wie Vergebung funktioniert und das ist oft „echter“ als Zahlen oder Daten.

Einige Inhalte der Bibel lassen sich durch archäologische Funde oder antike Quellen gut belegen: etwa die Existenz Israels, das babylonische Exil oder die Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n. Chr. usw.

Andere Geschichten vor allem im Alten Testament sind nicht historisch belegbar: etwa die Arche Noah oder die zehn Plagen. Vielleicht basieren sie auf Erinnerungen, Naturereignissen oder alten Mythen, die über Generationen weitergegeben wurden mit einer bestimmten Botschaft: Was Menschen über Gott, Hoffnung, Schuld oder Rettung dachten.

Insgesamt gilt: Die Bibel enthält reale Ereignisse, symbolische Bilder, Gleichnisse und jahrhundertealte Überlieferungen. Und manches wie auch die Figur Jesu selbst, ist nicht eindeutig historisch belegt, sondern lebt im Spannungsfeld zwischen Geschichte, Glaube und Interpretation.

Vieles lässt sich historisch nicht eindeutig belegen aber ebenso wenig eindeutig widerlegen. Und genau darin liegt der Raum für Glaube, Deutung und kritische Auseinandersetzung.

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Eine akademische Ausbildung ist grundsätzlich nie „leicht“ sie erfordert in jedem Fall Disziplin, Ausdauer und Selbstorganisation.

Der tatsächliche Schwierigkeitsgrad eines Studiums hängt dabei nicht nur vom Fach ab, sondern auch maßgeblich von der jeweiligen Universität oder Hochschule sowie von den Lehrenden und ihrer didaktischen Ausrichtung.

Allgemein gelten Studiengänge wie

Erziehungswissenschaften / Pädagogik, Kommunikations- und Medienwissenschaft, Geographie oder Kulturwissenschaften

als etwas zugänglicher zumindest im Vergleich zu stark formalisierten oder naturwissenschaftlich-technischen Fächern.

Wer eine Begabung für Sprache mitbringt, wird auch Sprach- und Literaturwissenschaften möglicherweise als weniger fordernd empfinden. Ebenso kann ein künstlerisch begabter Mensch ein Kunststudium als naheliegend und erfüllend erleben, während es für andere schlicht unzugänglich bleibt.

Wie man sieht, ist die Frage nach dem „leichten Studiengang“ letztlich eine subjektive Einschätzung. Sie hängt stark von den individuellen Stärken, Interessen, dem Vorwissen und dem bevorzugten Lernstil ab.

Was dem einen leicht fällt, stellt für den anderen eine kaum überwindbare Hürde dar und umgekehrt.

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Deine Beobachtung ist keineswegs abwegig, im Gegenteil:

Viele Nutzer haben diesen Eindruck bereits geteilt, öffentlich oder in persönlichen Nachrichten.

Tatsächlich wurden in den letzten Tagen mehrere Accounts entfernt, hinter denen offenbar ein und dieselbe Person stand. Seitdem wirken die Like-Zahlen auf bestimmte Antworten deutlich „normaler“...

Das bestätigt den Verdacht vieler: Einzelne religiöse Gruppen, in diesem Fall offenbar Mitglieder oder Sympathisanten der Zeugen Jehovas nutzen Plattformen wie gutefrage gezielt zur Reputationspflege. Es ging dabei offenbar nicht um echten Meinungsaustausch, sondern um Deutungshoheit, Manipulation und möglicherweise auch um das angekratzte Ego eines Einzelnen.

Dass sich diese Gruppe intern abspricht und gegenseitig bestärkt, ist ebenfalls offensichtlich. Die Zeugen Jehovas organisieren sich in sogenannten „Predigtdienstgruppen“ es ist also nicht ausgeschlossen, dass auch dort digitale Einflussnahme koordiniert wird.

Umso erfreulicher ist es, dass gutefrage an dieser Stelle reagiert hat.

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Die Frage ist nicht echt suchend, sondern eine gestellte Einleitung zur indirekten Verkündigung. Sie soll. Sie stammt aus dem sogenannten Tagestext der Sondergemeinschaft „Zeugen Jehovas“.

Hier der ganzen Tagestext von 12.06.2025 Quelle Seiter der Zeugen Jehovas:

Wenn Sünder dich verleiten wollen, lass dich nicht darauf ein
Lerne aus den Fehlern von König Joas. Er geriet nach dem Tod des Hohen Priesters Jehojada an die falschen Freunde (2. Chr. 24:17, 18). Joas entschied sich, auf die führenden Männer von Juda zu hören, die Jehova nicht liebten. Am besten hätte er einen großen Bogen um sie gemacht, doch stattdessen befolgte er ihren schlechten Rat. Es kam so weit, dass er seinen Cousin Sacharja, der ihn wieder auf den richtigen Weg bringen wollte, umbringen ließ (2. Chr. 24:20, 21; Mat. 23:35). Was hat ihn nur dazu gebracht?! Joas hatte so einen guten Start, doch dann wurde aus ihm ein grausamer Mörder und ein Abtrünniger. Am Ende töteten ihn seine eigenen Diener (2. Chr. 24:22-25). Wie anders wäre sein Leben verlaufen, wenn er weiter auf Jehova und dessen treue Diener gehört hätte.

Der Text wirkt auf den ersten Blick wie eine harmlose Bibelandacht. Tatsächlich ist er ein subtiler Machttext, der:

  • Zweifel delegitimiert
  • Kritik als geistig gefährlich darstellt
  • und den Gehorsam gegenüber der Organisation als Lebensschutz verpackt

Analysieren wir die versteckte Manipulation:

1.) Dualismus: Gut (Jehova) vs. Böse (alle anderen)

„Wenn Sünder dich verleiten wollen...“

„treue Diener Jehovas“ vs. „führende Männer, die Jehova nicht liebten“

  • Die Welt wird in zwei Lager geteilt: Gehorsame und Sünder. Die Welt wird auf schwarz und weiss vereinfacht
  • Es gibt keine legitime Grauzone: Wer nicht „treu“ ist, ist Verführer, Sünder oder Abtrünniger. Zweifel, Kritik oder andere Bibelauslegung werden so moralisch entwertet. Nur das was die Führung sagt ist gut alles andere böse

Trick: Klassisches Friend-Foe Framing keine Sachebene, nur Loyalitätszuweisung.

2.) Emotionales Beispiel mit Abschreckungseffekt

„Joas hatte so einen guten Start, doch dann wurde aus ihm ein grausamer Mörder und ein Abtrünniger.“
  • Wer auf „falsche Freunde“ hört (implizit: Abtrünnige oder Weltmenschen), wird selbst zum Mörder!
  • Das ist eine emotionale Überladung, mit der ein natürlicher Denkprozess (z. B. Zweifel, neue Sichtweisen) als Gefahr für das eigene Heil dargestellt wird.

Trick: Fear Conditioning Denkprozesse werden mit Schuld, Tod und Ablehnung assoziiert.

3.) Indirekte Gehorsamsforderung durch Umkehrschluss

„Wie anders wäre sein Leben verlaufen, wenn er weiter auf Jehova und dessen treue Diener gehört hätte.“
  • Wer ist damit gemeint? treue Diener = Führung der Zeugen Jehovas , die sogenannte Leitende Körperschaft.
  • Wer also nicht auf Führer hört, läuft Gefahr, „wie Joas“ zu enden.

Trick: Autoritätsersetzung – „Gott“ wird gleichgesetzt mit „Organisation“(„weiter auf Jehova hören“ = „weiter auf uns hören“).

4.) Sündenübertragung durch Näheverbot

„Am besten hätte er einen großen Bogen um sie gemacht.“
  • Die ZJ-Mitglieder sollen sich nicht nur von „Sündern“ trennen, sondern auch von denen, die „Gottes Maßstäbe nicht vollständig teilen“. Also indirekt auch ein Hinweis auf die Ächtung (ehemaliger Mitglieder)  die Zeugen Jehovas systematisch betreiben
  • Implizit: also Ausschluss von Kritikern, Ehemaligen, Zweiflern selbst Familienmitgliedern.

Trick: Kontaktsperre durch moralische Schuldumkehr

(„Wenn du dich täuschen lässt, bist du selbst schuld.“)

5.) Ersetzung von Reflexion durch vorgegebene Interpretation

  • Kein Aufruf zur Selbstprüfung, keine Frage, ob Joas vielleicht berechtigte Zweifel hatte.
  • Die Erzählung dient ausschließlich der Stützung eines Gehorsamsnarrativs.

Trick: Storytelling zur Normsetzung  biblische Geschichte wird als Modellhandlung für heutige Unterordnung genutzt.

 Das Ganze ist theologisch nichts anderes als:

  • Gottes Wille = Das, was die Organisation/Führung sagt.
  • Wer anders denkt oder handelt = verführt, sündig, gottfern.
  • Wer nicht gehorcht = wie Joas: zuerst abweichend, dann abtrünnig, dann tot.

Kurz gesagt:

  • Organisation/ Führung = Gott
  • Kritik = Sünde
  • Abkehr = geistiger Tod
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Die Grenze zwischen „Blut“ und „Nicht-Blut“ bei den Zeugen Jehovas ist kein biblisch definierter Begriff, sondern eine organisationsinterne Auslegung der Führung der Zeugen Jehovas sogenannten „Leitenden Körperschaft“.

Die Frage von Hoerli79 trifft daher einen zentralen Punkt: Laut Bibel insbesondere 3. Mose 17,10–14 gilt Blut als Träger des Lebens und ist als solches heilig.

Es soll weder gegessen noch „genossen“ werden. Die Zeugen Jehovas leiten daraus ein kategorisches Verbot von Bluttransfusionen ab im Gegensatz zum Judentum, das sich ebenfalls auf das Alte Testament beruft, aber medizinische Eingriffe anders einordnet.

Gleichzeitig erlaubt dieselbe Organisation bestimmte Blutbestandteile etwa Albumin, Immunglobuline oder Gerinnungsfaktoren. Die Bibel selbst trifft jedoch keinerlei Unterscheidung zwischen „ganzem Blut“ und „Blutfraktionen“. Diese Differenzierung ist keine biblische, sondern eine funktionale Konstruktion der Führungsebene ein Versuch, zwischen dogmatischer Konsequenz und medizinischer Praxis zu vermitteln.

Was also als „Blut“ gilt und was nicht, wird nicht durch die Bibel bestimmt, sondern durch interne Anweisungen je nach aktueller Führung.

Diese Praxis zeigt exemplarisch, wie eine religiöse Organisation versucht, uralte Gebote mit modernen medizinischen Erfordernissen zu versöhnen jedoch auf Basis einer autoritären, nicht transparenten Auslegung, die sich medizinisch wie theologisch nicht eindeutig begründen lässt.

Tragisch ist: Menschen treffen hier teils irreversible Entscheidungen über Leben und Tod auf Grundlage einer Lehre, die historisch mehrfach angepasst wurde.

Daraus ergeben sich ernsthafte ethische Fragen:

  • Wie rechtfertigt eine Führung, die ihre Doktrin wiederholt korrigiert hat, dass Gläubige auf medizinische Maßnahmen verzichten sollen?
  • Wer trägt Verantwortung, wenn Menschen durch diese Entscheidungen zu Schaden kommen?
  • Und wie lässt sich diese Lehrautorität mit dem Anspruch vereinbaren, direkt von der Bibel geleitet zu sein?

Es ist daher nicht nur berechtigt, sondern notwendig, diese Fragen offen und mitfühlend zu stellen. Denn die Betroffenen handeln meist aus aufrichtigem Glauben und in tiefem Vertrauen nicht aus Leichtsinn.

Ein Zeuge Jehovas braucht keinen eigenen moralischen Kompass, seine Gewissensentscheidungen werden ihm abgenommen. Was richtig oder falsch ist, was biblisch oder unbiblisch gilt, bestimmt nicht das individuelle Verständnis, sondern allein die Führung / "Leitende Körperschaft". Die Verantwortung für Leben und Tod wird so kollektiviert das Gewissen ersetzt durch Gehorsam.

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Es gibt keinen biblischen Beleg dafür...

Die Vorstellung, dass Jesus im Jahr 1914 „unsichtbar“ wiederkam, ist weder biblisch noch historisch haltbar. Sie ist ein lehrmäßiges Konstrukt der Führung der Zeugen Jehovas entstanden aus spekulativer Zahlenspielerei und dem Versuch, gescheiterte Endzeitprognosen nachträglich umzudeuten.

Was sagt die Bibel:

Matthäus 24,27:

„Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen leuchtet, so wird die Wiederkunft des Menschensohnes sein.“

Apostelgeschichte 1,11:

„Dieser Jesus... wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel fahren sehen.“

Offenbarung 1,7:

„Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen.“

Keine dieser Aussagen spricht von Unsichtbarkeit im Gegenteil.

Die Führung der Zeugen Jehovas leitet 1914 es aus Daniel 4 ab („sieben Zeiten“ = 2520 Jahre), beginnend mit der Zerstörung Jerusalems die sie auf 607 v. Chr. datieren. Historisch falsch!

Alle unabhängigen Historiker und Archäologen datieren dieses Ereignis eindeutig auf 586/587 v. Chr.

Es gibt keinen einzigen externen Beleg, der 607 v. Chr. stützt diese Jahreszahl existiert ausschließlich innerhalb der Wachtturm-Lehre. Die ganze Rechnung beginnt also mit einem Fehler und führt zwangsläufig zu einem falschen Ergebnis.

Ursprünglich lehrten Jehovas Zeugen (damals: Bibelforscher), Jesus sei bereits 1874 unsichtbar wiedergekommen. Erst später wurde die Lehre auf 1914 umgedeutet ein Jahr, das ursprünglich das Ende der Welt („Harmagedon“) markieren sollte. Auch das ist bekanntlich nicht eingetroffen.

Eine „unsichtbare Wiederkunft“, die man rückwirkend korrigieren muss, ist kein göttliches Licht, sondern menschliche Fehlrechnung.

Die gesamte Autorität der „Leitenden Körperschaft“ Führung der Zeugen Jehovas hängt davon ab. Darum müssen sie an dem Datum festhalten.

Die Lehre lautet:

  • 1914 sei Jesus unsichtbar als König zurückgekehrt.
  • 1918 habe er das „geistige Tempelwerk inspiziert“ (Maleachi 3).
  • 1919 habe er die Bibelforscher als den „treuen und verständigen Sklaven“ (Matthäus 24,45) eingesetzt.

Der Führungsanspruch der Zeugen Jehovas heute basiert direkt auf dieser Zahlenkette.

Wenn 1914 nicht stimmt, fällt auch die Selbstlegitimation der „Leitenden Körperschaft“. Und genau deshalb darf daran nicht gerüttelt werden trotz eindeutiger historischer Gegenbeweise.

Die 1914-Lehre basiert auf:

  • einem nachweislich falschen Datum,
  • einer willkürlichen Zahlenspekulation,
  • und mehrfach geänderten Lehrmeinungen.

Es gibt keinen biblischen Beleg für eine unsichtbare Wiederkunft Jesu im Jahr 1914 aber viele gute Gründe, diese Lehre ernsthaft zu hinterfragen.

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Ja

Ja, es ist im Kern so.

Aber man wird niemanden, der tief in einer dieser Sondergemeinschaften verankert ist, allein mit diesem Vers davon überzeugen, dass er sich irrt.

Galater 1,8–9 ist einer der stärksten Texte des Neuen Testaments gegen religiöse Willkür allerdings nicht in dem Sinn, wie ihn viele verwenden.

Denn Paulus sagt hier nicht, dass eine bestimmte Organisation das Monopol auf Wahrheit hat.

Er sagt auch nicht, dass nur eine einzige Gruppe das Evangelium richtig predigt.

Was er sagt, ist dies:

Wer das ursprüngliche Evangelium verfälscht sei es ein Mensch oder sogar ein Engel der sei verflucht.

Das wirft eine zentrale Frage auf: Was ist dieses ursprüngliche Evangelium?

Und genau das ist der eigentliche Prüfstein nicht für „die anderen“, sondern für jeden, der glaubt, im Recht zu sein.

Die Zeugen Jehovas sagen, sie hätten dieses Evangelium.

Aber ist es wirklich dasselbe wie das der ersten Christen?

  • Predigten die Apostel, dass nur 144.000 in den Himmel kommen dürfen?
  • Lehrten sie, Jesus sei „eigentlich“ der Erzengel Michael?
  • Sagten sie, dass außerhalb einer Organisation keine Rettung möglich sei?
  • Führten sie ein System ein, das kritisches Denken sanktioniert und Familien trennt?

Die Mormonen berufen sich ebenfalls auf Christus – aber ihr „Evangelium“ basiert nicht allein auf der Bibel, sondern auf zusätzlichen Schriften wie dem Buch Mormon, das Joseph Smith nach eigener Aussage durch einen Engel (Moroni) empfangen habe.

Doch genau davor warnt Paulus in Galater 1,8 unmissverständlich:

„Selbst wenn ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium bringt – der sei verflucht.“

Die Mormonen lehren außerdem, dass Gott einst ein Mensch war, dass Menschen zu „Göttern“ werden können, und dass das Evangelium erst im 19. Jahrhundert wiederhergestellt wurde.

Ob das mit der Lehre der ersten Christen vereinbar ist, möge jeder selbst prüfen.

Aber wer das Evangelium durch neue Offenbarungen ersetzt, stellt sich in Widerspruch zu Galater 1.

Denn weder Zeugen Jehovas noch Mormonen predigen das Evangelium, wie es in der Schrift beschrieben wird:

„Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“ (Galater 5,1)
„Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.“ (2. Kor 3,6)
„Ihr seid alle Brüder.“ (Matthäus 23,8)

Paulus richtet seine Warnung nicht gegen Andersgläubige, sondern gegen all jene, die sich anmaßen, das Evangelium zu besitzen und es dann dazu verwenden, Macht über das Gewissen anderer auszuüben.

Gerade wer sich für den „einzigen wahren Kanal Gottes“ hält, sollte diesen Text besonders ernst nehmen.

Wer die Stimme der Bibel mit der Stimme einer Organisation verwechselt, läuft Gefahr, nicht dem Evangelium zu folgen sondern einer religiösen Fiktion.

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Das Dogma „Extra Ecclesiam nulla salus“ „Außerhalb der Kirche kein Heil“

gehört zu den umstrittensten Aussagen der Kirchengeschichte. Die katholische Kirche hat es über die Jahrhunderte unterschiedlich interpretiert je nach Theologie, Zeitgeist und ökumenischem Selbstverständnis.

Man muss der katholischen Kirche aber zugutehalten, dass es heut nicht mehr so gelebt wird wie früher..

3. Jahrhundert

Kirchenvater Cyprian: „Wer die Kirche nicht zur Mutter hat, kann Gott nicht zum Vater haben.“ Gemeint war ursprünglich:

Kein Heil außerhalb der christlichen Gemeinschaft, nicht automatisch Verdammnis für alle „Außenstehenden“.

Mittelalter

Verschärfung durch Unam Sanctam (1302): Nur wer dem Papst untertan ist, wird gerettet.

Scharfe Abgrenzung von Juden, Muslimen, später Protestanten.

19. Jahrhundert

Erste Abschwächungen:

Unverschuldete Unwissenheit kann retten doch die katholische Kirche bleibt „normativer Heilsweg“.

Zweites Vatikanum (1960er)Wendepunkt

Lumen Gentium 16: Auch Nichtkatholiken können gerettet werden, wenn sie Gott aufrichtig suchen.

Die Kirche versteht sich nun als Werkzeug, nicht als Besitzer des Heils.

Heute

Die katholische Lehre sagt sinngemäß:

  • Das Heil kommt durch Christus.
  • Die Kirche ist Mittlerin, aber nicht der Exklusivvertrieb.
  • Gottes Gnade kann auch außerhalb der sichtbaren Kirchenstrukturen wirken.

Ironischerweise ist die katholische Kirche heute oft offener im Heilsverständnis als Gruppen wie z.B. die Zeugen Jehovas, die Zwölf Stämme, die Exklusive Brüderbewegung (Plymouth Brethren)

Diese lehren, dass außerhalb ihrer Organisation kein Heil möglich sei und betrachten alle anderen als „weltlich“, „verloren“ oder „harmagedonreif“.

Trotz aller Rhetorik über Liebe, Wahrheit und Hoffnung zeigt sich: Wo sich Gnade an Gruppenloyalität knüpft, ist nicht Christus das Zentrum sondern die Institution.

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Die Vorstellung, dass alle Christen in 2.000 Jahren geistlich im Irrtum waren und erst eine kleine Bibelforschergruppe im 19. Jahrhundert die Wahrheit entdeckte, ist nicht nur historisch gewagt, sie ist logisch absurd.

Die Zeugen Jehovas behaupten:

  • dass das Evangelium jahrhundertelang verfälscht wurde,
  • dass Gott ausgerechnet 1919 eine Organisation auswählte,
  • und dass nur sie allein heute seinen Willen verkünden dürfen exklusiv, unfehlbar und alternativlos.

Sie sagen, die Kirche habe 2.000 Jahre lang in Finsternis gelebt, weil der „Geist Gottes“ angeblich fehlte, es sei ein Abfall vorhergesagt worden  und erst heute, in unserer Zeit, habe Jehova seine Organisation „wiederhergestellt“  natürlich: in Form der Zeugen Jehovas... hust..

Aber genau darin liegt das Problem: Das ist kein Beweis, sondern ein theologischer Zirkelschluss.

Wer entscheidet, wer heute „die gute Botschaft“ predigt z. B. Adventisten, Mormonen oder irgendeine andere Endzeitbewegung mit ähnlichem Sendungsbewusstsein? Alle berufen sich auf dieselben Verse Matthäus 24:14, 2. Timotheus 4:3 alle behaupten, sie seien die einzig wahren Christen im „Schlussteil der Tage“.

Wenn das Kriterium „wir predigen weltweit“ der Beweis wäre dann wären auch Coca-Cola, Apple oder die katholische Kirche göttlich beauftragt. Denn weltweite Präsenz ist keine theologische Legitimation.

Und trotzdem soll man glauben, dass Gott all das 1.900 Jahre lang einfach geschlafen hat und erst mit Charles Taze Russell und einem Bibelkomitee in Pennsylvania den Schalter umlegte?

Das ist, als würde man behaupten: Alle Ärzte der Geschichte hatten keine Ahnung bis ein Laienzirkel 1870 beginnt, Krankheiten mit Taschenrechnern zu diagnostizieren.

Diese Organisation irrt sich ständig (607 v. Chr., Generationenlehre, 1914, 1975, Verbot von Impfungen oder Organtransplantationen), behauptet aber gleichzeitig, Gott spreche durch sie und nur durch sie. Widerspruch folgt auf Widerspruch.

Man darf sich kritisch fragen: Wenn sich die „Wahrheit“ ständig ändert war sie dann jemals Wahrheit? Wenn eine Organisation rückblickend eingesteht, sich mehrfach geirrt zu haben aber gleichzeitig fordert, man dürfe sie nicht hinterfragen was ist das anderes als religiöse Selbstimmunisierung?

Gott braucht keine US-Zentrale unter Führung einer Handvoll alter Männer die sich selbst als Gotte Kanal legitimiert haben, um Menschen zu erreichen.

Im 19. Jahrhundert entstanden in den USA dutzende neue Glaubensrichtungen Adventisten, Mormonen, Christadelphians, Bibelforscher (später Zeugen Jehovas) und viele mehr.

Weil die USA religiöse Freiheit garantierten, es keine Staatskirche gab und jeder wirklich jeder eine neue Auslegung gründen konnte, ohne staatliche Verfolgung zu fürchten. Dazu kamen politische Umbrüche, technischer Fortschritt und ein starkes Bedürfnis nach Orientierung in einer sich rasant verändernden Welt. Dass in genau diesem Klima auch die Zeugen Jehovas (Bibelforscher) entstanden, ist also kein Zufall.

Die Idee, dass die „wahre Religion“ 19 Jahrhunderte im Koma lag und dann ausgerechnet in Brooklyn erwachte ist keine Offenbarung und kein geistiges Licht das ist ein theologischer Kurzschluss.

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Was Jehova von den Zeugen Jehovas und ihrer Führung hält?

Wenn man die Bibel ernst nimmt, dann sicher nicht viel von Machtanspruch, Ausgrenzung und der Behauptung, sein exklusiver „Kanal“ zu sein während man sich gleichzeitig irren darf, ohne Verantwortung zu übernehmen.

Jehova hasst Heuchelei (Jesaja 1:13–17), religiösen Stolz (Sprüche 16:5) und wenn Menschen „sein Wort“ benutzen, um andere zu knechten (Jeremia 23:30–32).

Wer Liebe an Bedingungen knüpft, Angst predigt statt Hoffnung und dabei behauptet, Gottes Stimme zu sein der spricht vielleicht im Namen "Jehovas" (wobei der wahrscheinlich schon falsch ist), aber nicht in seinem Geist und sicher auch nicht in seinem Auftrag...

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Die Frage mag provokant wirken, aber sie ist tiefgründiger, als man denkt.

Denn sie zwingt uns, die Lehre und das Handeln Jesu mit der Praxis der Wachtturm-Organisation zu vergleichen.

Ein Wanderprediger, der Kranke heilte und Ausgestoßene umarmte und heute Menschen ächten soll, weil sie kritisch denken? Wer das ernsthaft glaubt, kennt entweder Jesus nicht oder die Praxis der Zeugen Jehovas nicht.

Denn was Jesus lebte und lehrte, steht in direktem Widerspruch zur heutigen Struktur dieser Organisation:

Jesus heilte am Sabbat – gegen das religiöse System.

„Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.“ (Markus 2:27)

Er sprach mit Frauen, Samaritern, Sündern – sogar mit römischen Besatzern.

„Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“ (Lukas 5:32)

Er warnte vor religiösen Führern, die Macht ausübten.

„Sie binden schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen sie aber selbst nicht anrühren.“ (Matthäus 23:4)

Er lehrte Gewissensfreiheit – nicht Gruppenloyalität.

„Wer euch nicht aufnimmt… geht weiter.“ (Matthäus 10:14) – kein Shunning, kein Kontaktabbruch.

Er stellte die Liebe über alle Gebote.

„An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz: Gott lieben – und den Nächsten.“ (Matthäus 22:37–40)

Und was machen Zeugen Jehovas?

  • Kontaktverbot mit Zweiflern.
  • Ausschluss bei abweichender Meinung.
  • Pflicht zur Verkündigung, auch wenn das Herz nicht mitgeht.
  • Absolute Unterordnung unter eine zentrale Leitung.
  • Kinder, die ihre Eltern verlieren, weil sie „nicht zurückkehren“.

Jesus sagte: „Die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Johannes 8:32)

Die Führung der ZJ sagt: „Freiheit ist gefährlich – wir sagen dir, was Wahrheit ist.“

Wer wissen will, wen Jesus am schärfsten kritisiert hat, sollte die Evangelien aufmerksam lesen. Es waren nicht „Abtrünnige“ also ehemalige Mitglieder oder Menschen die Fragenstellen.

Es waren die Pharisäer religiöse Männer, die sich für Gottes einzige Vertreter hielten, sich auf „schriftgemäße Auslegung“ beriefen, geistige Überlegenheit beanspruchten und dabei Herz, Gewissen und Barmherzigkeit verloren hatten.

Und wenn man diesen Befund heute auf die Zeugen Jehovas überträgt, ergibt sich ein bedrückend klares Bild:

Die Pharisäer:

  • beanspruchten die „wahre Auslegung“ der Heiligen Schrift
  • kontrollierten das religiöse Leben bis ins Detail
  • grenzten Menschen aus, die nicht „würdig“ waren
  • hielten sich selbst für „geistig reif“, andere für „vom Weg abgekommen“

Die Zeugen Jehovas heute:

  • beanspruchen exklusiv, Gottes Wille zu kennen
  • regulieren das Leben der Gläubigen bis in private Fragen (Geburtstag, Umgang, Literatur)
  • schließen Andersdenkende aus, auch Familienangehörige
  • sehen kritisches Denken als Zeichen geistiger Gefahr

Er sagte zu genau solchen religiösen Führern:

„Ihr habt das Recht und die Barmherzigkeit und den Glauben beiseitegelassen. Ihr siebt die Mücke aus und verschluckt das Kamel.“ (Matthäus 23:23–24)
„Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer…! Ihr verschließt das Himmelreich vor den Menschen.“ (Matthäus 23:13)

Er deckte die Selbstgerechtigkeit auf, die sich hinter Bibelversen versteckt. Er stellte den Menschen über das System.

„Ihr sollt niemanden auf Erden euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.“ (Matthäus 23:9)

Keine Führer „Leitende Körperschaft“, keine „Organisation“, kein Mensch steht zwischen dir und Gott. Bei den Zeugen Jehovas aber schon.

Wenn jemand heute so auftritt, wie einst die Pharisäer sich für geistlich überlegen hält, andere richtet, Kontakt verbietet und ausgrenzt dann steht er nicht auf der Seite Jesu.

Sondern genau auf der Seite derer, denen Jesus widersprochen hat.

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Die Zeugen Jehovas verstehen sich selbst als „die einzig wahre Religion“ mit dem Anspruch, die Bibel richtiger zu verstehen und auszulegen als jede andere Glaubensgemeinschaft. Ihre Lehre ist dabei eine Mischung aus selektiver Bibelauslegung, striktem Autoritätsgehorsam und einer ausgeprägt endzeitlich geprägten Weltanschauung.

Theologisch handelt es sich um eine nichttrinitarische Endzeitreligion. Organisatorisch um eine hochgradig zentralisierte, autoritär strukturierte Sondergemeinschaft.

Soziologisch wird sie zurecht oft als Sekte eingestuft, auch wenn sie selbst das strikt zurückweist. Ihre Strukturen und Praktiken entsprechen klar sektenhaften Mustern.

Zentrale Glaubenslehren sehr kurzgehalten:

  • Jesus sei ein geschaffenes Wesen identisch mit dem Erzengel Michael nicht göttlich im Sinne der Trinität.
  • Der Heilige Geist gilt als „wirksame Kraft“, nicht als göttliche Person.
  • Es gibt keine Hölle Sünder werden „ewig vernichtet“, nicht gequält.
  • Nur 144.000 Auserwählte kommen in den Himmel. Alle anderen „treuen“ Zeugen dürfen ewig auf einer paradiesischen Erde leben wenn sie die Organisation nicht verlassen.

Nach außen geben sich Jehovas Zeugen freundlich, bibelfest und harmlos, das gehört zur Strategie. Nach innen herrscht ein engmaschiges System aus Kontrolle, sozialem Druck, Angst vor dem Weltende (Armageddon) und totalem Gehorsam.

Die Leitung liegt exklusiv bei einer kleinen Gruppe von Männern in den USA: der sog. „Leitenden Körperschaft“, auch als „treuer und verständiger Sklave“ bezeichnet. Sie beanspruchen, alleiniger Kanal Gottes auf Erden zu sein. Nur sie dürfen Bibeltexte auslegen und verbindliche Lehren formulieren.

Kritik ist nicht erlaubt, wer Fragen stellt, wird sanktioniert. Wer Zweifel äußert, riskiert soziale Isolation, Ächtung oder Ausschluss.

Andere Religionen (auch christliche) gelten als Teil von „Babylon der Großen“, also des angeblich verderbten Weltreichs falscher Religion.

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Die Wahrheit“ das klingt objektiv, universal, unumstößlich.

Doch was Jehovas Zeugen darunter verstehen, ist weniger eine allgemeingültige Wahrheit als vielmehr ein gruppenspezifisches Narrativ mit einem klaren Machtanspruch.

In ihrer Terminologie bedeutet „die Wahrheit“ nicht einfach „die Bibel“ oder „das Christentum“, sondern ganz konkret die Gesamtheit der Lehren der Zeugen Jehovas, wie sie ausschließlich von der Führung der Zeugen Jehovas vermittelt werden.

Jehovas Zeugen sagen innerhalb ihrer Gemeinschaft sehr häufig den Begriff „die Wahrheit“ z. B.

  • „in der Wahrheit sein“ (= Mitglied bei den Zeugen Jehovas sein) ,
  • „die Wahrheit verlassen haben“ (= Ausgeschlossenen, ehemalige Mitglieder)
  • oder „jemanden für die Wahrheit interessieren“(= Jemanden zu missionieren)  

Wer „in der Wahrheit“ ist, ist loyal gegenüber der Organisation nicht etwa gegenüber Christus im Sinne einer individuellen Nachfolge.

Das zeigt sich auch sprachlich:

  • Wer sich taufen lässt, „kommt in die Wahrheit“.
  • Wer Kritik übt oder austritt, „verlässt die Wahrheit“ selbst wenn er an Gott und Bibel festhält.
  • Wer „wieder in die Wahrheit zurückkommt“, tut dies nur durch Unterwerfung unter die Organisation nicht durch Reue gegenüber Gott.

Die „Wahrheit“ ist nur das was die Führung vorgibt, nicht zwingend das was in der Bibel steht.  

Die Organisation selbst schreibt dazu:

„Die Wahrheit ist nicht einfach ein Lehrgebäude. Sie ist untrennbar mit der treuen Sklavenklasse verbunden.“ (Wachtturm, 15.5.1994, S. 5, Abs. 5)

Mit "Sklavenklasse" ist die Führung der Zeugen Jehovas gemeint.

Mit anderen Worten: Wahrheit ist kein suchendes Ringen um Erkenntnis sie ist identisch mit organisationskonformer Loyalität. Ein dogmatischer Absolutheitsanspruch, der keinerlei kritische Distanz zulässt.

Der Begriff wird dadurch zu einem sozioreligiösen Identitätsmarker: Er sichert die Grenze zwischen „drinnen“ (loyal) und „draußen“ (verloren, böse).

Das hat enorme psychologische Wirkung insbesondere, wenn Familienangehörige aussteigen: Sie „verlassen die Wahrheit“, also angeblich auch Gott und müssen folglich gemieden werden.

Die sogenannte „Wahrheit“ ist kein objektives Kriterium, sondern ein exklusives Markenzeichen der Wachtturm-Gesellschaft. Wer sie hinterfragt, wird nicht als Suchender, sondern als Abtrünniger betrachtet.

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(wie archäologische Funde belegen)

Nein! Die Vorstellung, Neandertaler seien „animalischer Natur“ gewesen und hätten wie triebgesteuerte Diebe gelebt, mag spektakulär klingen sie ist jedoch archäologisch, anthropologisch und ethisch vollkommen haltlos.

Außer natürlich, man ist noch auf dem wissenschaftlichen Stand, auf dem Strom als Magie galt und die Radiowelle für Hexerei.

Fakt ist: Neandertaler lebten in komplexen sozialen Gruppen, sie bestatteten ihre Toten (z. B. Shanidar IV), sie nutzten Werkzeuge, und es gibt klare Hinweise auf symbolisches Denken und künstlerische Ausdrucksformen.

Wer ihnen pauschal Moral und Mitgefühl abspricht, sagt damit mehr über das eigene Menschenbild aus als über unsere evolutionsgeschichtlichen Verwandten.

Und zur theologischen Einordnung: Die Bibel ist kein Biologielehrbuch und schon gar kein anthropologisches Kompendium.

Der Vers in 1. Mose 1:26 ist ein poetisch-theologischer Text, kein genetisches Gutachten.

Was kommt als nächstes? Die Erde ist eine Scheibe und Gott wohnt über der Himmelskuppel? Die moderne Genetik zeigt eindeutig: Neandertaler-DNA ist in uns allen  Europäern und Asiaten tragen im Schnitt 1–2 % ihres Erbguts in sich. Die Vorstellung, sie seien „nicht ganz Mensch“, widerspricht schlicht der Realität.

Im Übrigen: Fossilfunde belegen, dass verletzte oder schwache Gruppenmitglieder von Neandertalern gepflegt und versorgt wurden. Das ist kein tierischer Instinkt – das ist gelebte Empathie.

Wer also die Imago-Dei-Vorstellung aus Genesis 1:26 als Argument nutzt, um frühere Menschen abzuwerten, verkennt sowohl die Botschaft der Bibel als auch die Erkenntnisse der Wissenschaft.

Menschlichkeit zeigt sich nicht an der DNA sondern im Umgang mit anderen. Heute wie damals.

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Ich denke, eine Möglichkeit, Dankbarkeit zu zeigen, besteht darin, Gutes für andere zu tun, besonders für Menschen, die durch religiösen Druck oder Ausgrenzung leiden.

Deshalb unterstütze ich Projekte wie JZ Help oder Betesda-hilf, die ehemalige Mitglieder der Zeugen Jehovas beim Neuanfang begleiten.

Dort wird viel Gutes getan, ganz ohne Mission, aber mit echter Menschlichkeit.

Psalm 116:12 spricht ja von Dankbarkeit und die zeigt sich vielleicht am stärksten im Einsatz für die, die übersehen oder ausgegrenzt werden.

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Gerade als ehemaliges Mitglied verdienst du meinen vollen Respekt. Ich möchte darauf antworten, ohne zu verurteilen, aber auch ohne die Dinge schönzureden.

Ich unterscheide strikt zwischen den Menschen und der Organisation bzw. der Führung.

Viele Zeugen Jehovas, die ich kennengelernt habe, sind aufrichtig, hilfsbereit und überzeugt davon, das Richtige zu tun. Sie leben ihren Glauben mit Ernsthaftigkeit, und viele von ihnen opfern sehr viel Zeit, Beziehungen, oft sogar ihre berufliche Entwicklung. Dafür habe ich Respekt. Andere wiederum sind beängstigend fanatisch und dogmatisch, rechthaberisch mit eingeschränkten Weltbild.

Viel von ihnen sind Opfer einige werden aber auch zu Tätern, die Waagschale variiert da stark.

Aber der eigentliche Kritikpunkt ist die Organisation/ die Führung!

Die Organisation, also die Führung, nutzt diesen Idealismus systematisch aus.

Sie gibt sich bibelnah, ist in Wahrheit aber ein geschlossenes System mit klaren sektenartigen Strukturen:

  • Kritik an der Führung wird als „Abtrünnigkeit“ diffamiert
  • Ehemalige werden sozial geächtet,  selbst von Eltern, Geschwistern, Kindern
  • Der Zugang zu Informationen außerhalb der Organisation wird massiv eingeschränkt
  • Die Führung „Leitende Körperschaft“ spricht mit göttlichem Anspruch irrt aber nachweislich historisch und theologisch, ohne Rechenschaft abzulegen.

Das ist keine gesunde Glaubensgemeinschaft, sondern eine destruktive manipulative Glaubensgemeinschaft den systematisch geistlichen Machtmissbrauch betreibt.

Die Organisation/Führung spricht viel von „Wahrheit“, aber verschweigt ihre eigene Geschichte, vertuscht Widersprüche und verbietet es Mitgliedern, öffentlich zu diskutieren. Sie fordert absoluten Gehorsam  nicht gegenüber Gott, sondern gegenüber sich selbst als angeblich exklusivem Sprachrohr Gottes.

Viele wachen erst auf, wenn sie verletzt, ausgestoßen oder enttäuscht wurden oder wenn sie erkennen, dass echtes Christentum Freiheit im Denken, im Gewissen und in der Liebe bedeutet. Ich wünsche jedem Zeugen Jehovas vor allem jenen, die innerlich zweifeln den Mut, ehrlich hinzusehen. Wer geht, verlässt vielleicht eine Organisation aber nicht zwangsläufig Gott.

Ich halte die also Zeugen Jehovas nicht für eine „besondere Kirche mit anderen Lehren“, sondern für ein autoritär geführtes, psychologisch kontrollierendes System mit religiösem Anstrich.

Ich sehe das Problem nicht im Glauben an Gott sondern darin, dass Menschen sich selbst an Gottes Stelle setzen und das dann „Wahrheit“ nennen.

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