In der Paradiesgeschichte geht es weder um Schöpfung noch um einen lächerlichen Obstdiebstahl, sondern um die neolithischen Kultivierung eines konkreten Gebietes (siehe Edenbeschreibung) innerhalb der seit Gen. 2.4 bestehenden Schöpfung. Dieser Vorgang hatte schon vor Adam und Eva begonnen - die erwähnten Ortsnamen in der Nachbarschaft Edens (und natürlich auch Eden selbst) weisen auf staatliche Organisation hin - und ging danach lustig weiter.
Adam und Eva hatten ihre Existenzgrundlage verspielt und mussten flüchten. Die ersten neolithischen Zivilisationen bildeten sich rund um Tempelanlagen (siehe auch Göbekli Tepe), die Bäume genannt wurden. Auch der ,,Baum der Erkenntnis" war wohl so ein Tempel. Das mit ,,essen" übersetzte Wort bedeutet verbrauchen, genießen und meint kein harmloses Anknabbern, sondern komplettes Aufbrauchen. Wahrscheinlich ging es um wichtige Ressourcen wie Energiequellen, die von befugten Autoritäten (,,Elohim") verwaltet wurden. Die Schöpfungskraft Elohim ruht hingegen seit Beginn der siebten Schöpfungsperiode (Gen. 1.31-2.3) und tritt danach nicht mehr in Erscheinung.
Wie muss es aber in einer Welt ohne dies Erkenntnis zugegangen sein?
Oje, sowas darfst du Verfechter der herkömmlicher Bibeltheorien gar nicht fragen, das ist Ketzerei! Laut ,,traditioneller" Lesart gab es ja zunächst nichts außer Adam, Eva und einer einwöchigen Erdscheibe. Und der angeblich erkenntnisfreie Zustand dauerte gefühlt nur ein paar Stunden bis zum ,,Sündenfall" ;D
Buchtipp: ,,Auch Adam hatte eine Mutter" von Paul Hengge