Wo kann man studieren und sich auf die Fachrichtung Windsurfen spezialisieren?
Mein Sohn ist ein sehr sehr guter Windsurfer mit Aussichten auf eine Profikarriere.Er moechte gerne studieren oder eine Ausbildung machen in der kombination Windsurfen und Wirtschaftswissenschaften,Sportmarketing,Sportmanagement etc,gerne in Deutschland,ist aber auch offen evtl.im Ausland zu studieren.Er spricht fliessend deutsch,griechisch und englisch.In Deutschland ist wohlKoeln der besste platz fuer ein Sportstudium,nur leider kann man sich dort natuerlich nicht auf Windsurfen-wassersport spezialisieren.Haben Sie einen Tip?Gibt es Firmendie Windsurfing produkte herstellen,vertreiben etc und gleichzeitig eine Ausbildung bzw. Studium anbieten?Dies kann gerne auch im Ausland sein,fuer Ihre Hilfe bedanke ich mich im Voraus im Namen meines Sohnes.
6 Antworten
Hallo,
ich kenne etliche Profiwindsurfer, und wie bereits gesagt, viel Geld verdienen sie nicht, aber das ist relativ, weil und das ist das entscheidende, das interessiert sie auch nicht weil sie glücklich sind.
wenn dein Sohn leidenschaftlicher Windsurfer ist, dann lass ihn das Windsurfen gehen so oft er will. Am einfachsten ist es wenn er an Wettkämpfen teil nimmt und dort unter beweis stellt das er wirklich gut ist. Wenn er das ist muss er sich Sponsoren suchen, entweder direkt mit den Herstellern oder mit lokalen Shops etc. (sogenannte Teamrider)
Um direkt von den Herstellern gesponsort zu werden, muss er je nach Disziplin schon unter den Top 10 der Weltrangliste sein (und diese Liste ist extrem lang) Sollte er so gut sein, dann gibt es genügend Material, und auch etwas Geld für die vielen Reisen, denn das heißt dann auch das er das ganze Jahr über woanders unterwegs ist zum üben üben üben und für die Wettkämpfe.
Gleichzeitig studieren diese Profis noch nebenher, denn die Karriere wehrt nicht ewig. Ausnahmetalente wie Robby Naish oder Jason Polakow, sind eben Ausnahmen.
Die meisten der Profis haben daher noch nen Zweitjob, z.b. geben sie Surfcamps.
das aber wie gesagt sind Top 10 Surfer.
die die nicht in den Top 10 sind, haben einen anderen Job, einen mit dem sie ausreichend Geld verdienen um ihren Hobby nach zu gehen (Reisen, und Training )
Windsurfen ist eben eine Randsportart, anders als Reitsport Motorsport und co sind die Preisgelder auf der Weltmeisterschaft gerade mal 15.000 bis 20.000 € (und bei Olympia gibts auch nur die RS-X Klasse )
Daher die Empfehlung für deinen Sohn, er soll an eine Uni gehen, wo er etwas studieren kann was ihm Spaß macht, und die an einem Ort liegt wo man möglichst viel Windsurfen kann, z.b. Kiel oder Rostock sind hier zu empfehlen.
Alternativ eine Ausbildung anfangen die auch an besagtem Orten liegt, und die es ihm Zeitlich ermöglicht wenn immer Wind ist aufs Wasser zu gehen.
Sprich keine Ausbildung oder Studium suchen das vielleicht etwas mit Windsurfen zu tun hat, sondern etwas suchen was auch interessant ist und Spaß macht, aber an einem Ort liegt an dem man das ganze Jahr surfen kann. Denn wenn er zu den Top 10 gehören will, muss er sehr sehr viel üben, der Sport bleibt nicht stehen (es kommen ständig neue Manöver)
Richtungen für Studium können neben Sport auch Physiotherapie (ist mit einem SUP sehr gut) oder Physik (ggf. später Segel und Boards bauen) sein, oder eine Kaufmännische Ausbildung in einem Shop der auch Windsurfmaterial verkauft.
von Hobby und Beruf trennen, ist jedem selber überlassen, um glücklich zu sein braucht man auf jeden Fall kein Geld ! (gibt genügend schlechter Windsurfer mit super teurer Ausrüstung und richtig gute mit der günstigsten Ausrüstung )
Ich bin 40 Jahre aktiver Windsurfer gewesen und war gleichzeitig Kreativdirektor in verschiedenen Werbeagenturen. Ich war mit Robby Naish und seinem Manager befreundet und habe auch für Surffirmen wie F2, Marker, Bic-Boards und Arrows-Segel Werbung gemacht. Ich habe eine Menge Leute kennengelernt, die als Sport-Manager und im Sportmarketing gearbeitet haben. Und auch die Berufsfotografen, die die heißen Surffotos für die Magazine schießen.
Keiner von denen (und auch ich nicht, wenn ich bei Shootings dabei war) hatte die Zeit, in etwas größerem Umfang selber zu surfen. Wenn man aber mit einem vernünftigen Beruf viel Geld verdient, dann kann man sich schon eher ein bis zwei Urlaube in Hawaii leisten und wenn man gut genug ist, dort auch rüber nach Maui fliegen, um in Hookipa gemeinsam mit den Locals zu surfen.
Ich habe auf der anderen Seite aber auch viele aktive Windsurfer kennengelernt, die aus Begeisterung für ihren Sport Surfshops aufgemacht haben und nach kurzer Zeit pleite waren, weil sie am Ende der Saison ihre Boards unter Einkaufspreis verschleudern mussten. Sie waren geschäftlich so unbedarft, dass sie noch nicht mal die Lagerkosten einkalkuliert hatten.
Man sollte also sein Hobby und seinen Beruf strikt trennen.
Wenn Dein Sohn mit Sportbetreiben Geld machen will, sollte er sich besser eine aktuellere Sportart aussuchen oder lieber im Bereich Sportbekleidung tätig werden. Meines Wissens verdienen vielleicht die ersten drei im Windsurf-Worldcup-Zirkus genug Geld, um ausschließlich davon wirklich gut leben zu können, die anderen sind froh, wenn sie ihr Material von den Sponsoren bezahlt kriegen.
Es ist wie mit der Musik, nur ein paar von denen werden bejubelte Solisten und auf jeden dieser "Auserwählten" kommen 1000 Orchestermusiker, die in irgend einer Kleinstadt in der dritten Reihe die Geige schrubben und höchstens so viel verdienen wie eine Kindergärtnerin.
Und wetten, jeder von denen hatte eine Mutter , die früher stolz gesagt hat: "Bei meinem Sohn reicht es sicher mal für eine Solokarriere!"
ich denke nicht, dass man in D etw studieren kann, wo man den Schwerpunkt Windsurfen belegen kann... Wenn du Glück hast, dann gibt es dafür eine Option in einem Sportstudium, aber den Fokus wird da keine Uni drauf legen. Und ja, Köln ist die beste Uni für Sport
Also einen Studiengang mit dem Abschuss "Diplom-Windsurfer" gibt es nicht. Kann mir auch nicht vorstellen, dass es das in Ozeanien gibt. Dein Sohn kann sich aber in sehr vielen Studiengängen mit dem Thema Windsurfen als Abschlussarbeit beschäftigen. Eigentlich trifft das auf alle von dir angesprochenen Studiengänge zu. Sportpädagogik (Diplom-Sportlehrer) oder Sportdidaktik ("Sportlehrer" im Schuldienst) wären weitere.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass im Studium selbst die Inhalte des Studienfachs abgedeckt werden müssen. Surfen wird da immer nur einen Bruchteil ausmachen können.
Aber wie Diroda schrieb, scheint an der Uni im Saarland ein Lehrstuhl mit dem Fachgebiet Wassersport vakant zu sein. Das wäre doch mal ein Berufsziel... ;).
LG
MCX
Du kannst dich ja mal bei der http://www.swi-uni-saarland.de/index.php erkundigen. Früher wurde da Windsurfing gelehrt aber der Dozent im Ruhestand. Sonst erkundige dich mal bei den Rügen-Piraten. Von denen haben viele da studiert.