Wieso wollen viele Jugendliche nach der Schule direkt ins Ausland reisen?

7 Antworten

Ich kann das jedem empfehlen. Wer das nicht tut, ist absolut dämlich.

Ich habe es nicht getan und bereue es so unfassbar.

Während des Studiums hat man nicht so viel Zeit für Urlaub und nach dem Studium wartet schon die 60h Woche mit 30 Tagen Urlaub im Jahr.

Was sind 30 Tage, wenn du 1 Jahr irgendwo quer durch die Welt reisen kannst 1 Jahr Australien z.B, oder 1 Jahr durch ganz Asien, Japan, Korea, China etc. Oder 1 Jahr USA auf Hawaii, oder irgendwelchen polynesischen Inseln..

Falls das hier jemand liest, der kurz vor seinem Abschluss steht, SEID BITTE BITTE NICHT DUMM.

HÖRT NICHT DARAUF, was eure Eltern sagen, was eure Freunde oder wer auch immer sagt!

DAS sind Menschen, die diesen Weg nicht eingeschlagen sind und deshalb nicht wollen, dass es andere tun!

AUßERDEM ist dieses eine Jahr keine Lücke im Lebenslauf, GANZ im Gegenteil! Coole Chefs in Firmen werden es bewundern, wenn Ihr 1 Jahr lang komplett allein unterwegs wart. Das beweist Stärke, Selbstbewusstsein und vieles mehr!

DAS hat auch NICHTS mit Reich sein zu tun! Egal, wie viel Geld Ihr habt, JEDER kann das machen!!

ich werde das hoffentlich noch irgendwie versuchen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Rechtswissenschaften

Pipoquinha  13.05.2025, 00:48

So ist es, hoffentlich klappt dein Versuch und du wirst es nachholen können.

testwiegehtdas  13.05.2025, 10:41
Wer das nicht tut, ist absolut dämlich.

Oder arm...

Das war mein Grund, damals nicht zu reisen.

MenschDNA  13.05.2025, 14:16
@testwiegehtdas

Das dachte ich auch, dass nur reiche sowas tun können, dabei stimmt das nicht. Im Work & Travel verdient man sein Geld ja sozusagen direkt am Urlaubsort

Theoretisch benötigt man nur Geld für den Hinflug, 2-3 Wochen Unterkunft & Essen zur Vorsorge bzw. Ankommen, und etwas Geld für das Bürokratische. Wenn man sich das angespart hat, beispielsweise mit Minijobs während der Oberschule, dann hat man genug, um 1-2 Jahre (!) Work & Travel zu machen

testwiegehtdas  13.05.2025, 14:38
@MenschDNA

Das ist eine schöne Annahme. Nein, man muss dafür nicht reich sein, aber wirklich ehrlich arm sein darf man auch nicht.

Ich hatte seit ich 14 war einen Nebenjob. Dorf, da hat man kaum Auswahl und mit Pech nur schlechte bezahltes, aber besser als nichts. Habe Zeitungen ausgetragen, schei* Job mit mieser Bezahlung, aber viel Alternativen hatte ich nicht.

Der nächste Supermarkt beispielsweise schon zu weit weg, kein Bus dahin und mit Rad zu weit weg, also keine Chance dort mehr Stunden zu haben und daher besser zu verdienen.

So Späße wie "du musst 5.000AUD auf dem Konto nachweisen plus Flugtikets" sind nett, wenn man Eltern oder Großeltern hat, wo man das Geld leihen kann. Meine hatten hohe Schulden, ich habe Geld zuhause abgeben müssen.

Mein Nebenjob Geld ist in meinen Führerschein geflossen, um in der Oberstufe flexibler zu sein und da überhaupt mal weg zu kommen, der Rest danach in die Kaution für meine Wohnung (Wg Zimmer) im dualen Studium. Denn das Geld hätte mir auch keiner leihen können, musste ich selbst besorgen inkl. etwas Geld für gebrauchte Möbel.

Oder auch mal mit Freunden ins Kino (Bahntickt, Kinoticket,...) oder mal ein Kleidungsstück kaufen statt nur abgetragenes älterer Geschwister, die ganz anderen Stil hatten. Das haben meine Eltern nämlich zu 0% übernommen, alles meine Verantwortung mit dem Geld von meinem Nebenjob.

Was braucht man z.B. für Australien: man braucht 5.000 AUD, aktuell etwa 3.000€, damals durch anderen Wechselkurs damals eher um die 4.000€. Also sagen wir nun die 3.000€, plus Flgutikets 1.000€, plus Unterkunft für 3 Wochen (selbst im Hostel min 25€ pro Nacht) 350€ eher mehr, plus Auslandskrankenversicherung, plus ggf. Dinge die man kaufen muss (Koffer o.ä.), plus Geld für Essen vor Ort schlimmstenfalls ohne kochen zu können und daher mehr als "zu Hause", da kommst du schnell auf 6.000-8.000€ die man mindestens braucht und dann hat man noch keine Puffer für irgendwas. Zudem ist man nicht mobil, ja, wen man für 2.000€ ein gebrauchtes altes Auto kauft, kann man das hinterher ggf. noch für 1.500€ weiter verkaufen, aber man braucht erstmal das Geld, um das Auto kauefn zu können. Also schwups hat man eine Mindestsumme von 10.000€, die man braucht.

Ja, auch das Geld kann man zusammen bekommen, wenn man in der Stadt bei einem Supermarkt einen damals 450€ heute 530€ Job findet, aber wenn man eben auf dem Dorf wohnt mit wenig Chancen auf solche Jobs, weil es schlciht keinen erreichbaren Supermarkt gibt oder sie keine Schüler einstellen, dazu niemandem der Geld dazu geben kann (oder will) dann wird es schnell eng.

Nein, man muss nicht reich sein, da stimme ich dir zu, aber wenn man arm ist, geht es trotzdem finanziell nicht.

warai87  13.05.2025, 02:17
Wer das nicht tut, ist absolut dämlich.

Paradoxerweise sage jetzt ausgerechnet ich, dass du da ein Stück zu hart mit dir selbst und anderen ins Gericht gehst. Ich würde niemals jemanden als dämlich bezeichnen, weil er sich aus für ihn guten Gründen gegen einen Auslandsaufenthalt entschieden hat. Ein solcher guter Grund kann zum Beispiel sein: „Ich habe mich noch (!) nicht bereit dafür gefühlt.“ Eine gute Selbsteinschätzung ist das Gegenteil von dämlich.

Gerade neulich erst hattest du mir in einem anderen Thread abgesprochen, dass all die Jahre, die ich schon in Japan verbracht habe, irgendeine Relevanz bei der Beantwortung einer Frage zu Japan spielen (übrigens: Ja, ich bin jeweils ein Jahr zur Schule und zur Uni gegangen in Japan. Ich hatte nur nicht mehr auf deinen Kommentar geantwortet, weil es eh klar war, dass du dazu auch wieder sagen würdest, dass es „nicht zählt“, und ich besseres zu tun habe, als mit irgendeinem Typen zu diskutieren, dessen Ego es nicht aushält.) Das, Junge, ist dämlich. Hör mal auf, sowohl Leute ohne Auslandserfahrung als auch Leute mit Auslandserfahrung nieder zu machen, und mach stattdessen deine eigene Auslandserfahrung tatsächlich wirklich einfach einmal.

MenschDNA  13.05.2025, 02:27
@warai87

Aber der Vergleich ist jetzt nicht wirklich sinnvoll. Damals ging es ja um die harte Arbeitswelt in Japan und dass nicht alles ein Zuckerschlecken ist, wie medial dargestellt wird..

und dass man als Zugezogener nicht wirklich zu 100% beurteilen kann, wie die Menschen dort aufwachsen und leben. Japan ist ja auch riesig

MenschDNA  13.05.2025, 02:35
@MenschDNA

und meine Aussage richtet sich natürlich nur an diejenigen, die sich auch bereit fühlen würden, diesen schritt zu wagen, aber eben verunsichert werden

warai87  13.05.2025, 05:41
@MenschDNA

Wenn man gerade erst 20 ist, wiegen Warnungen oder schlimmstenfalls Androhungen von Eltern eben oft noch schwer. Selbst wenn ich als “irgendjemand im Internet” versuche, diese Ängste zu nehmen, weil es ärgerlich ist, wenn die Leute es deswegen nicht versuchen, finde ich es menschlich trotzdem nachvollziehbar, dass so junge Leute eben noch verunsichert sind. Zumal die meisten ja nach der Schule finanziell etc immer noch von ihren Eltern und deren Wohlwollen abhängig sind.

Warum machst du denn zum Beispiel jetzt keinen Auslandsaufenthalt? Unis bieten in aller Regel Austauschprogramme an. Und Work&Travel oder Freiwilligendienst oder ein Auslandspraktum kann auch als Student mit ein oder zwei Urlaubssemestern in die Tat umsetzen. Und einen 60-Stunden-Job kann man ja kündigen (oder in privilegierten Fällen: sich unbezahlt freistellen lassen) für das Vorhaben. Das, was du oben geschrieben hast („keine Lücke im Lebenslauf, ganz im Gegenteil“) gilt ja auch dann, wenn du jetzt Student oder Arbeitnehmer bist, also was ist dein aktueller Grund?

MenschDNA  13.05.2025, 12:56
@warai87

Ein Auslsndssemester ist nicht wirklich vergleichbar mit 1-2 Jahren Work & Travel.

Während des Auslandssemesters bist du ständig an die Uni gebunden und musst lernen. So richtig viel zu sehen bekommt man da nicht. Immerhin geht es da um einen Abschluss.

Work & Travel hingegen, da arbeitet man beispielsweise 2-3 Monate voll durch und macht mot dem ersparten erstmal 3 Monate Urlaub. Dann wieder 2-3 Monate arbeiten, wieder 3 Monate Urlaub. Etc

Da bist du dann insgesamt 6-12 Monate ohne jegliche Arbeit, ohne finanzielle Gedanken, nur auf Reisen.

Das kann man nicht mit einem Auslandsjahr von der Uni vergleichen

Das in meinem Studium ist aber unmöglich

warai87  13.05.2025, 13:24
@MenschDNA

Ah es geht schon wieder los, dass du mir die Sachen erklären möchtest, die ich im Gegensatz zu dir gemacht habe. Egal! Dann eben nicht.

Moonshine2202 
Beitragsersteller
 13.05.2025, 00:44

ich bin zwar nach der Schule nie alleine irgendwo hingeflogen, weil ich mich noch nicht bereit gefühlt habe.. aber jetzt, wo ich 22 bin, fühle ich mich schon bereit. Habe aber auch bisschen Angst vor meiner ersten Reise alleine für paar Tage im Ausland...

Ich würde sagen, es liegt vor allen Dingen am finanziellen ich musste nicht für einen Führerschein um die 4000 € zahlen. Ich musste auch nicht mehr irgendwelche finanziellen Sorgen machen. Mittlerweile ist das ja ganz anders.

Weil man die Welt sehen will. Wenn man an ein Knechtjob hängt 40 wird mit Frau und Kinder hat man nicht mehr die chance dazu.


MenschDNA  13.05.2025, 00:51

da hat man gleich keinen bock mehr auf Familie, das hat so viele Einschränkungen

Weil es das estmal mal ist, wo ihr Leben nicht durch Eltern und Schule vorbestimmt ist.

Sie sind "frei", erwachsen und ohne Schulpflicht, wollen also ggf. die Chance nutzen die Welt zu erkunden, bevor sie im Job mit nur max 30 Tagen Urlaub hängen oder später dann z.B. durch Kinder sehr eingeschränkt sind.

Ich wäre damals auch gerne gereist, hatte aber das Geld dafür nicht.

Zudem wusste ich, ich muss für mich sorgen, ein "ich gehe mal ins Ausland, bewerbe mich und gucke ob es was wird, zur Not starte ich eben noch ein Jahr später mit einem Job" wäre nicht drin gewesen, weil ich einen Job zum Leben gebraucht hätte. Meine Eltern hätten mich nicht einfach durchgefüttert. Zumal das noch die Zeit vor Online-Bewerbugnsgesprächen war, da musste man für Bewerbungen insb. Bewerbugnsgespräche vor Ort sein, heute ist es leichter sich vom Ausland aus für duale Studienplätze zu bewerben.

Der Vorteil ist, dass man viel Selbstständigkeit lernt. Man muss sich in fremder Umgebung ohne helfende Eltern zu recht finden. Wenn was schief geht, können sie telefonisch beraten, aber man muss vor Ort Lösungen selber finden und anstoßen.

Zudem hat man die Chance, die Welt zu sehen bevor es auf wenige Urlaubstage im Jahr begrenzt ist und andere Verpflichtungen es verhindern. Dazu ist man in jungen Jahren oft noch flexibler und hat weniger Ansprüche, irgendwann fangen viele an gemütlicher zu werden und mehr Komfort beim Reisen zu wollen, was es teurer macht.

Von daher ich wollte es damals auch, konnte es aus finanziellen Gründen aber nicht.

Ich persönlich empfehle sogar Auslandsaufenthalte noch während der Schule… Aber gut, die nach der Schule haben wiederum ihre eigenen Besonderheiten und Vorteile.

Nach der Schule sind Menschen meistens eh in Aufbruchsstimmung. „Endlich erwachsen“, „endlich kann ich tun und lassen was ich will“. Erstens neigen junge Menschen dazu, da gleich ins Extreme gehen zu wollen („Im Ausland können mich meine Eltern erst recht nicht mehr überwachen“), zweitens fühlt sich Ausland in ihrer Vorstellung eher wie „Spaß haben“ an und drittens sind sich nach der Schule viele eh auch noch überhaupt nicht sicher, was sie überhaupt studieren/lernen oder später mal arbeiten wollen. Da passt dann so ein Auslandsaufenthalt ganz gut ins Bild, und ich bin da auch nicht dagegen. Die Zeit im Ausland zeigt vielen dann in der Tat ein bisschen die Möglichkeiten (aber auch die Schwierigkeiten) auf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich war ein Jahr als Schülerin in Japan