Wieso verstehen Menschen nicht, dass Pansexualität nicht existiert?

23 Antworten

Ich stelle mir nun die Frage, warum es dir persönlich so wichtig ist, ob dieser Begriff einen Sinn ergibt oder nicht. Der Unterschied zwischen Bi- und Pansexualität ist äußerst gering (wobei Pansexualität "keine Auswahl nach Geschlechtsidentitäten" umfasst, was einen kleinen Unterschied darstellen kann).

Sagen wir mal so: ich kann mir vorstellen, dass es einen Unterschied geben könnte: ein bisexueller Mensch kann sich zu Männern und Frauen hingezogen fühlen - könnte aber (nur mal so als Beispiel) männliche Transvestiten aus seinen bevorzugten Schemata ausschließen. Das ist nun vielleicht ein wenig konstruiert, aber so eine Art der Differenzierung (die bei einem pansexuellen Menschen fehlen dürfte) ist immerhin denkbar.

Wenn jemand darauf besteht, so genannt zu werden (pansexuell), sehe ich kein Problem darin. Da bin ich recht entspannt. Ich bin nur ein wenig irritiert darüber, dass sich manche Leute über eine Wortwahl echauffieren können.

OlliBjoern  14.07.2019, 02:39

PS: ein männlicher Transvestit ist eine Bezeichnung für eine Geschlechtsidentität, das Geschlecht ist in diesem Falle eindeutig männlich 

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Du hast zwar Recht, aber die Diskussion lohnt einfach nicht.

Beim Thema sexuelle Identität gelten einfach andere Regeln als in anderen Bereichen, auch wenn sich die Leute da auch "fühlen".

Es gibt Menschen, die sind erwachsen, wären aber gerne ein Baby und dann hast da einen großen erwachsenen Mann im Strampler (so einer machte in den 90ern mal in den Talkshows von sich reden). Niemand, der auch nur einen Fitzel Verstand im Kopf hat, würde deshalb denken, dass so ein Mensch tatsächlich ein Baby ist. Es ist lediglich ein sehr seltsamer erwachsener Mann.

Dabei "fühlt" er sich ja auch..halt wie ein Baby.

Oder die Frau, die sich umoperieren ließ, weil sie unbedingt wie eine Katze aussehen wollte.....da behauptet auch niemand, dass sie tatsächlich eine Katze ist...egal wie sie sich so fühlt.

Bei dem Thema sexuelle Identität ist das anders.....da wirst du heutzutage beschimpft, wenn du das offensichtliche aussprichst: ein Mann, der biologisch ein Mann ist, ist ein Mann....egal wie er sich so fühlt.

Diese ganzen Unterdifferenzierungen sind eigentlich die Verfestigung von Klischees....siehst du ja auch hier im Thread: da wird der Körperbau angeführt, als ob das was damit zu tun hätte, ob eine Frau eine Frau ist.

Das Ganze ist einfach nur der Versuch jede irgendwie mögliche innere Befindlichkeit in eine neue Ausdrucksweise zu packen und den Leuten das Gefühl zu geben doch völlig normal zu sein und wer das anders sieht ist eben der Buhmann. Ist vielleicht einfach nur die Gegenbewegung, weil einige der Merkmale früher als psychische Störungen gesehen wurden.

Ist wie ein Pendel: wenn man es los lässt, schlägts zur anderen Seite aus.

Aber wie gesagt: die Diskussion lohnt einfach nicht. Überzeugen kannst du die Leute eh nicht, weil du damit ihr Selbstbild in Frage stellst und das mag niemand gerne. Und solange du da nicht persönlich von betroffen bist oder dich da jemand in deinem Umfeld mit nervt, gibt's ja auch keinen Grund irgendwen überzeugen zu wollen.

Lissi49621  01.04.2021, 12:55

Zu dem Erwachsenen baby:

Sowas ist kein seltsamer Erwachsener, sondern ein little.

Manche haben ein Trauma oder sind gestresst, weshalb sie in diesen sensiblen space fallen.

Daran ist nichts komisch, sondern es ist normal

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Da bin ich ganz deiner Meinung, ähnliche Gedanken sind mir auch schon durch den Kopf gegangen. LG

Das Problem ist, dass du den Begriff nicht weit genug fasst.

Sich von beiden Geschlechtern angezogen zu fühlen alleine entspricht der Definition von Bisexualität. Das ist so weit richtig. Dein Fehler besteht darin, dass deine Betrachtung ausschließlich partnerbezogen ist.

Jemand der pansexuell ist, fühlt sich nicht nur beim Patner zu jedem Geschlecht hingezogen, sondern er oder sie hat auch keine konstante, eindeutige sexuelle Identität, heißt fühlt sich selbst in der Rolle als Frau oder Mann gleichermaßn wohl und zwar vollkommen unabhängig vom Partner.

Das wiederrum ist bei einem/einer Bisexuellen nicht gegeben.

Bei einem/einer Bisexuellen ist nur die Partnerwahl eine Lotterie. Bei einem/einer Pansexuellen auch die der eigenen Rolle, die nach Tagesform wechseln kann.

randomUser01  14.07.2019, 02:45

Das was du beschreibst, wäre wohl eher genderfluid.

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randomUser01  14.07.2019, 02:50
@verreisterNutzer

Dann wäre man halt genderfluid und bi- oder pansexuell. Pansexualität an sich hat erstmal rein gar nichts mit der eigenen Geschlechtsidentität zu tun.

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verreisterNutzer  14.07.2019, 02:57
@randomUser01

Das kommt ganz darauf an, wie weit man das Präfix"Pan" nun genau betrachten will, ich pflege mich da an das lateinische zu halten und zwar wörtlich.

Da heißt "allumfassend" dann eben auch "allumfassend".

Letztendlich ist das aber auch wurst. Quintessenz meiner Antwort war, dass eine reduktionistische Sicht, wie in der Frage geäußert in simplifizierender Sicht an der Sache vorbei geht und ich denke, dass das so weit zustimmungsfähig ist?

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randomUser01  14.07.2019, 09:47
@verreisterNutzer

Ja, aber es heißt nun mal Pansexualität. Es geht also nur um die Sexualität und nicht die eigene Identität.

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