Wieso verstehen die Zeugen Jehovas die Bibel so anders?

13 Antworten

Wieso verstehen die Zeugen Jehovas die Bibel so anders?

Erstens andere Bibelübersetzung, nämlich die Neue Welt Übersetzung, und zweitens haben Zeugen Jehovas das zu akzeptieren, was deren leitende Körperschaft diktiert.

Die meisten Christen glauben an die Dreieinigkeit, Hölle, unsterbliche Seele.

Also anders ausgedrückt, was in Hinsicht auf die Dreieinigkeit nicht in der Bibel steht, sondern erst ab dem 4. Jahrhundert entgegen der vorherigen Lehre, die bis zu Arius verbreitet war, aus der Ansicht des Athanasius übernommen wurde.

Hinsichtlich der Hölle was entgegen der korrekten Übersetzung des griechischen Wortes Scheol also Unterwelt falsch zu Hölle übersetzt wurde.

Hinsichtlich der Seele fällt mir dazu vor allem Genesis 1,30 ein, dass diese eine lebendige Einheit aus Körper und Lebensatem eines jeweiligen Wesens ist. Daher ist die Seele nicht unsterblich, sondern sobald der Lebensatem nicht mehr mit dem jeweiligen Körper verbunden ist, ist es mit der Unsterblichkeit vorbei. Das bedeutet nicht, dass es der Bibel nach nichts nach dem Eintritt des Hirntodes geben könne - schon der erste Korintherbrief Kapitel 15, aber auch die Offenbarung des Johannes, so beispielsweise in Hinsicht auf Offenbarung 20,12-13 und 22,11-12, machen deutlich, dass es anscheinend eine weitere Existenz gibt, aber nicht in dem Körper der dann vergeht, wenn das Bewusstsein diesen verlassen hat - und auch das wird im erwähnten Kapitel des 1. Korintherbriefes deutlich.

Und wenn es darum geht, beispielsweise über andere Ansichten der Zeugen Jehovas zu urteilen, so ist es irgendwie dasselbe mit beispielsweise der unbiblischen Ansichten zu beispielsweise der Erbsünde, der Dreieinigkeit, der Hölle und noch einigem anderen mehr, denn während die Zeugen Jehovas ihr Diktat durch die Leitende Körperschaft haben, was sie blind gegenüber unvoreingenommener Akzeptanz des Inhalts seriöser Bibelübersetzungen macht, erfolgte bezüglich der Mehrheit der Christen seit dem 4. Jahrhundert durch die Konzile und den Einfluss der Lehre des Athanasius und Konstantins, der die Lehre des Athanasius durchsetzte, als Diktat damals schon. Gemeinsam haben die Resultate, dass der klare Inhalt der Lehre Jesu entsprechend der Klarheit der Evangelien nicht mehr akzeptiert, sondern zumindest zum Teil bis ins Gegenteil interpretiert wird.

Moin.

Leider gibt es bei Jehovass Zeugen keinen Weg die Bibel anders verstehen zu dürfen.

Das liegt zum Teil an der tiefgreifenden Einpflanzung derer Lehren die nicht nur einfach informativ übertragen werden, sondern ebenso emotional verankert.

Nach der Prozedur findet man es dann tatsächlich falsch etwas anderes auch nur in Erwägung zu ziehen. Es sei man hat eine gewisse Resistenz vor Suggestionstechniken.

Erschwert wird das ganze durch den programmierten Gedankenstop, das Zweifel an die Sache angeblich nur vom Teufel kommen würden.

Ängste spielen ebenso eine Rolle. Sei es vor Armageddon, als schlechter Umgang bezeichnet zu werden oder als Abtrünniger abgestempelt zu werden, aber auch davor im schlimmsten Fall ausgeschlossen zu werden und damit das Verhältnis zur Familie und zu Freunden und Bekannten zu verlieren.

.....

Ich erlebe es oft, das selbst Christen in einem Hauskreis unterschiedlicher Meinung über Bibelpassagen sind.

Doch je länger sie in einem Hauskreis sind, um so verbundener werden sie miteinander und in den Jahren werden die Ansichten immer ähnlicher. Das liegt wohl auch mit hauptsächlich am gemeinsamer Gebetszeit, wo man nicht nur den heiligen Geist einlädt, sondern ihn auch aktiv sein lässt.

Das wäre normales christliches Miteinander, wo man voneinander lernt, seine Meinungen revidieren darf aber nicht muss sondern wo man trotzdem geschätzt wird. Ach da könnte ich vieles erzählen.

Es geht also auch anders.


Inkognito-Nutzer   25.04.2025, 10:10

Sie predigen aber fleißig das Evangelium von jesus, ist dem nicht so? mat 24:14

Bast4321  25.04.2025, 13:29
@Inkognito-Beitragsersteller

Beinhaltet das Evangelium von Christus, das man Jehovas Zeuge werden muss um gerettet zu werden?

Bei Jehovas Zeugen ist es so.

Das man alle anderen Christen als falsche Christen abtun sollte?

Bei Jehovas ist es aber leider so.

Das Jesus die gleiche Person wie der Erzengel Michael sein soll?

Bei Jehovas Zeugen ist es leider so.

Das man mit denen welche in eine christliche Konfession gewechselt haben keinen Kontakt mehr pflegen darf?

Das Jesus angeblich kein Teil der Gottheit sein soll?

Das nur derer geistliche Führung angeblich erklären darf wie man die Bibel richtig versteht?

Das man nicht den Geist als persönlichen Lehrer haben darf, sondern nur die Lehren der Wachtturmgesellschaft?

Gibt noch viele weitere Punkte.

Weil die angebliche "Neue-Welt-Übersetzung" (NWÜ) der Wachturmgesellschaft eine Falschübersetzung der Bibel ist um die Gottheit von Jesus zu verleugnen und dass diese "NWÜ" eine Falschübersetzung ist, ist durch die "Kingdom Interlinear" Übersetzung der Wachturmgesellschaft einfach nachweisbar.

Beispielsweise in Johannes 1. 1 heißt es in der Übersetzung "Kingdom Interlinear" der Wachturmgesellschaft (in Englisch) "God was the Word", zu Deutsch "Gott war das Wort", in der NWÜ wird daraus dann dass, das Wort "ein" Gott sei und nicht Gott. In Philliper 2.5-11 heißt es in der "Kingdom Interlinear" dass Jesus in Gottesgestallt war und es nicht für einen Raub hielt Gott gleich zu sein, in der NWÜ wird dann auf einmal daraus dass Gegenteil, dass Jesus es für einen Raub hielt Gott gleich zu sein, was dann aber ein Widerspruch zu dem Jesus der in Gottesgestallt war ist, weil nur Gott höchstpersönlich in seiner Gestallt ist und für Gott es kein Raub ist seiner Gestallt zu sein, die gegenteilige Behauptung in der NWÜ ist absurd. In Kolosser 1 ist in der "NWÜ" das wort "andere" hinzugefügt um Jesus zu einem Geschöpf wie "andere" Geschöpfe zu machen, in der "Kingdom interlinear" gibt es in der stelle in Kolosser 1 das Wort "andere" nicht, ein drittes Beispiel an dieser Stelle für eine Falschübersetzung durch die Wachturmgesellschaft um die Gottheit von Jesus zu verleugnen.

Es gibt auch richtige Übersetzungen in der NWÜ die, die Gottheit von Jesus Christus belegen und trotzdem von den Wachturmmitgliedern verleugnet werden, beispielsweise Hebräer 1. 8 sei nur ein Zitat aus Psalm 45, in Hebräer 1. 8 nennt aber der himmlische Vater ausdrücklich den Sohn Gott. Hebräer 1. 8: "aber von dem Sohn: "Gott, dein Stuhl währt von Ewigkeit zu Ewigkeit; das Zepter deines Reichs ist ein richtiges Zepter." Wie klarer und unmissverständlicher kann es noch werden.

Wenn dem so ist, warum fällt das nicht auf?

Das fällt schon auf, beispielweise in Hebräer 1. 8 wie gesagt, wir haben es den Wachturmmitgliedern hier in Gf schon sehr oft gesagt und trotzdem lehnen die diese Bibelstellen die, die Gottheit von Jesus nachweisen ab, "überprüfen" überprüfen die Wachturmmitglieder es also schon und das sieht man daran wie die versuchen darumherumzureden. Man sollte die Macht der Dämonen nicht unterschätzen, die Dämonen machen ihre Opfer blind für die Wahrheit dass Jesus Gott ist genau so wie in Hebräer1.8 und den anderen Bibelstellen geschrieben ist.


Inkognito-Nutzer   25.04.2025, 10:09

Wenn dem so ist, warum fällt das nicht auf?

Bast4321  25.04.2025, 13:30
@Inkognito-Beitragsersteller

Weil es nicht alle überprüfen.

Denen es auffällt werden meist ausgeschlossen oder gehen freiwillig.

So schützt sich die Organisation vor ungewünschter Aufklärung.

Friedliebender  25.04.2025, 18:35

Du schreibst nicht die Wahrheit.

DonauweIIe  25.04.2025, 18:39
@Friedliebender

Jeder hier kann in deiner Übersetzung "Kingdom Interlinear" in deiner Wachturmwebseite nachlesen dass es genau so ist wie ich in meiner Antwort geschrieben habe. Der einzige der gelinde gesagt hier nicht die Wahrheit schreibt bist du als Wachturmmitglied.

Die ZJ sind in einer Zeit und Umgebung entstanden, als man vieles über die Bibel einfach nicht wusste. Das beste Beispiel ist das Wort "Jehova", im 19.Jh war es noch weit verbreitet zu denken dass dieses Kunstwort die hebräische Aussprache des Namens Gottes sei, heute wissen wir dass das ein Irrtum ist.

Die ZJ sind jedoch unfähig Fehler und Irrtümer einzugestehen und müssen daher an Irrtumern wie diesen festhalten, das ist symptomatisch - deshalb verstehen sie die Bibel so anders.

Was das Bibelverständnis angeht haben die aus meiner Sicht durchaus ein paar gute (und auch schlechte) Punkte hier und da, sie trauen sich eben selbst zu analysieren statt nur Kirchenmeinungen zu folgen, aber...
Die Zeugen sind v. a. eine sehr "eigene" Truppe, ich bin definitiv kein Fan, weil eben durch gewisse soziale Strukturen Sektenprobleme auftreten, von denen immer wieder Aussteiger berichtet haben, die unter sehr hartem psychischen Druck und Anfeindung gelitten haben, wenn sie nicht weitermachen wollten. Christliche Nächstenliebe wäre stattdessen auch Leute entspannter ihren Weg gehen zu lassen, so dass sie ggf. später von allein wieder zurückkehren, weil sie das Positive vermissen.

Zum Thema Dreieinigkeit / Trinität gibt es inzwischen sehr viele Christen, außerhalb der Zeugen, die das ablehnen, aus sehr guten Gründen übrigens! Das Urchristentum rund um Jesus kannte keine Trinität, diese wurde erst in 325 n. Chr. auf dem Konzil von Nicäa als kirchliches Lehrkonzept "beschlossen", vor dem Hintergrund weltlicher Machtkämpfe! Den Vorsitz hatte ein römischer Kaiser und die Römer verehrten eine Trias, wie auch frühere Kulturen der Antike mit Vielgötterei, das Urchristentum kannte hier v. a. nur die Zahl "Eins" (!), es gibt nur EINEN Gott, wie es ganz klar in der Bibel heißt an vielen Stellen. Und z. B. Joh 14:28 sagt auch klar, dass Jesus sich seinem Vater unterordnet etc. Das Dreierkonstrukt wird dagegen nirgendwo als Konstrukt erläutert, sondern muss reininterpretiert werden. Ich bin 100% davon überzeugt, dass es ein menschliches, theologisches Konstrukt der Kirche ist.

Es ist heutzutage überhaupt kein Problem ein Christ zu sein und die Trinität dennoch abzulehnen, das werden jedes Jahr mehr. Einige der Dogmen der Kirchen müssen mit der Zeit endlich fallen, falsche "Traditionen" helfen niemand, aber letztlich dürfen natürlich alle glauben was sie wollen, wir brauchen einfach mehr Offenheit und Toleranz innerhalb des Christentums und weniger Hardliner. Das wäre definitiv im Sinne der Lehre Jesu, Nächstenliebe (!), Grabenkämpfe sind nicht das Ziel, wenn einer an die Trinität glaubt und der andere nicht, können trotzdem beide gute Christen sein und der Lehre Jesu folgen.

Wenn du mehr theologisches Hintergrundwissen zu den kritischen Punkten lesen willst (gut fundiert!), kann ich dir folgende Seite empfehlen: https://www.trinitaet.com/hauptartikel -- aber wenn du gerne an die Trinität glauben magst ist das auch ok, nur wisse, dass es definitiv sehr gute theologische Gründe gibt dies nicht zu tun und alle Christen das für sich selbst finden müssen...

Alles Gute! :)


Pfefferprinz  25.04.2025, 19:20
sie trauen sich eben selbst zu analysieren statt nur Kirchenmeinungen zu folgen,

Eben nicht. Der Wachtturm gibt alles vor.

ksa01  26.04.2025, 00:54
@Pfefferprinz

Das Argument ging nur darum, dass sie als _Gruppierung_ eine eigene Sichtweise auf die Bibel entwickelt haben, wie das mit allen einzelnen Mitgliedern ist kann ich nicht sagen, aber ja, sicherlich entscheidet darüber im Wesentlichen deren Führung, ich kenne die Strukturen diesbezüglich nur wenig.
Das ist aber bei den großen Kirchen auch nicht anders, das normale Kirchenmitglied kriegt die Kirchenlehre auch einfach vorgekocht serviert und wird nicht gefragt, bzw. ist auch nicht eingeladen zu einer theologischen Debatte über dogmatische Grundlagen etc. - allenfalls gibt es mal sowas wie eine jährliche "offene Stunde", wo man sich kritische Fragen anhört, verständnisvoll nickt und danach bleibt alles so wie vorher.
Am Ende kommt es darauf an, ob man selbst recherchiert, sich selbst Gedanken macht, analysiert und nach tiefergehenden Antworten sucht...

Pfefferprinz  26.04.2025, 12:22
@ksa01
Das ist aber bei den großen Kirchen auch nicht anders,

Ich kann jetzt nur für die EKD sprechen, denn dort ist es anders. Es ist durchaus Platz für verschiedenste Meinungen. Selbst die Pfarrer predigen nicht alle das selbe. Prominentes Beispiel ist die Auseinandersetzung um den Bremer Pastor Olaf Latzel.

ksa01  26.04.2025, 12:46
@Pfefferprinz
Prominentes Beispiel ist die Auseinandersetzung um den Bremer Pastor Olaf Latzel.

Kannst du das erläutern? Für mich bekannt ist nur, dass der Typ homophobes und genderfeindliches Zeug erzählt hat, deswegen wurde er angeklagt und die EKD verurteilt dieses Verhalten auch (was ja gut ist, aber auch einfach gemäß der normalen Linie). Auf Anhieb ist da für mich einfach ein Einzelner negativ aufgefallen, der seine Position missbrauchte, aber ich erkenne da jetzt erstmal keine offene theologische Grundsatzdebatte o. ä. ...? Aber generell stimme ich dir auf jeden Fall zu, dass in der EKD mehr Offenheit herrscht als z. B. bei den Katholiken, aber ernsthafte Versuche zu Änderungen an Dogmen o. ä. habe ich auch nie gesehen...

Pfefferprinz  26.04.2025, 12:59
@ksa01

Dogmen spielen in der EKD eine untergeordnete Rolle. Es gibt da einen großen Ermessensspielraum. Letztendlich sind Dogmen nur Hilfskonstruktionen, um Geheimnissen den Schleier etwas zu lüften. Der Mensch ist so gestrickt, daß er alles genau erforschen und in ein System pressen will. Das ist bei Geheimnissen des Glaubens nicht möglich und wird dennoch versucht - so entstehen Dogmen. Jesus würde da nur mit dem Kopf schütteln.

ksa01  26.04.2025, 13:03
@Pfefferprinz

Hmm, wenn der Ermessensspielraum groß ist wäre das sehr schön, da kann ich nichts zu sagen, aber ich befürchte, dass er in meinen Augen nicht groß genug wäre soweit ich das kenne. Oder kennst du ein Beispiel, dass es akzeptiert wäre, wenn ein evang. Pfarrer für sich zum Schluss kommt, dass er in der Bibel Spuren der Wiedergeburt sieht, die sich mit modernen para-wissenschaftlichen Erkenntnissen bestätigen lassen und würde gerne regelmäßig Hinweise darauf, dass dies sehr gut originär so gemeint sein könnte in den Texten, in seine Predigten einfließen lassen? Ich glaube eher, dass es schnell Beschwerden und einen Stopp geben würde diesbezüglich, weil da eben ein Dogma besteht, dass das so nicht sein darf gemäß offizieller, theologischer Lehrmeinung... Was denkst du?

Aber gut, es ist jedenfalls schon mal ein Fortschritt, dass in kleineren Details Offenheit herrscht, das stimmt mindestens.

Pfefferprinz  26.04.2025, 13:20
@ksa01
Was denkst du?

Das ist schon ein sehr extremes Beispiel, aber es ist nicht auszuschließen. Die Kirchenleitung hat ja auch Verantwortung für die Verkündigung gemäß den reformatorischen Grundsätzen und den Bekenntnisschriften. Wenn ein Prediger Quatsch erzählt, dann schadet es der Kirche. Sie will ja Orientierung bieten, und das erwarten die Gläubigen von ihrer Kirche. Verbreitet jemand nach dem Verständnis der Gläubigen und der Kirchenleitung Irrlehren, dann kann die Kirche ihrem Auftrg nicht mehr nachkommen und dem entsprechenden Prediger wird der Predigtauftrag entzogen.

Ein krasses Beispiel aus unserer Nachbargemeinde: Es gab zwei Pastoren - der eine Pietist, der andere Bultmann-Schüler. Praktisch zwei theologische Gegenpole in einer Gemeinde, aber beides im Rahmen des Möglichen. Beide sind nicht mehr aktiv, aber die Auswirkungen reichen bis heute. Obwohl die Statistik noch ca. 2000 Gemeindeglieder ausweist, sind die Gottesdienste schwach besucht, und auch die Bereitschaft für eine ehrenamtliche Mitarbeit läßt Wünsche offen.