Wieso tragen Christen heute verschiedene Stoffe "Faden", wenn das doch alttestamentlich verboten war?
Schon wieder schießt du gegen die Christenheit, wird es dir nicht langsam zu blöd, so funktioniert konstruktiver interreligiöser Dialog nicht.
Ist dir das unangenehm, widerlegt zu werden oder ad absurdum geführt zu werden? Oder dich überhaupt nicht ausreden zu können?
Soll ich mal wieder eine Septuaginta-Frage bringen?
9 Antworten
Diese Frage ist mehr als berechtigt. Denn es gibt Christen, die meinen, dass das Gesetz des Mose noch für sie gilt und die sich dann an diese Vorschriften nicht halten. Das wäre dann zu hinterfragen...
Der Grund ist aber ein ganz anderer, nämlich das Gegenteil:
Kurze Antwort:
Christen müssen nicht das Gesetz des Mose halten, da sie gar nicht unter diesem Gesetz stehen. Deshalb können sie Kleidung mit verschiedenen Stoffen tragen usw.
Ausführlichere Antwort:
Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.
Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:
- "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).
Jesus hat das Gesetz erfüllt:
- "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).
Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!
Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:
- "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4).
Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":
- "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).
Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:
- "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
- "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).
Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:
- "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"
Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:
- "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).
Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.
Nein, denn 9 der 10 Gebote (die 10 Gebote gehören auch zum Gesetz des Mose) werden auch für Christen im Neuen Testament aufgestellt (bis auf das Sabbat-Gebot).
Deshalb dürfen Christen nicht morden, nicht lügen, nicht stehen, nicht die Ehe brechen, keine anderen Götter anbeten usw.
Warum sollte das ganze Gesetz bestätigt sein? Es geht doch darum, dass Christen eben nicht diese 613 Gebote und Verbote halten müssen, weil sie gar nicht unter dem Gesetz des Mose stehen.
Aber einige Gesetze, die im Gesetz des Mose stehen (und teilweise schon vorher aufgestellt wurden, wie z. B. "nicht morden"), gelten auch für Christen, weil sie im Neuen Testament für Christen aufgestellt werden.
Dass es Überschneidungen zwischen dem Gesetz des Mose und dem, was für Christen gilt, gibt, ist doch nachvollziehbar.
Wenn ich in Spanien Auto fahre, muss ich mich an die spanischen Verkehrsregeln halten. Sie werden anders sein als die in Deutschland, aber es wird auch viele Überschneidungen geben.
1. Es gilt das neue Testament.
2. Christen sind freie Menschen. Wenn wir meinen würden, als arme und unglückliche Getriebene sklavisch einem Buch 1:1 folgen zu müssen, wären wir ja Muslime.
Weil rituelle Gesetze, vor allem für die Leviten (3. Buch Mose) von Jesus Christus "erfüllt" wurden. Die 10.Gebote sollen aber weiterhin eingehalten werden
Weil in der Bibel auch Schwachsinn steht, zum Beispiel das. Es steinigt auch niemand Kinder.
Weil das alte Testament kein Gesetz für Christen ist.
Doch. Die 10 Gebote und alles, was damit dazugehört, soll weiterhin eingehalten werden.
Ok, und welches ist deine Quelle?
Meine Quelle ist die Bibel.
In der Bibel wird es ausführlich erklärt, dass es die Errettung durch das Gesetz gibt, und die Errettung durch die Gnade Gottes.
Letzteres gilt für Christen, das Gesetz ist in sich kein festes Gesetz und wird auch in dem neuen Testament größtenteils entkräftet.
Meine Quelle ist auch die Bibel. Dann erklär mir doch bitte, ab wann ist man "Christ"?
Mit dem Bekenntnis an den Christus.
Johannes 4, 2: "Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er bleibt in Gott."
Ok. Also wenn ich den Christus bekenne und nach 2 Stunden eine Frau vergewaltige, bin ich immer noch Christ?
Ich glaube du verstehst nicht, was bekennen bedeutet.
Bekennen ist nicht einfach ein Wort auszusprechen.
Ein Synonym wäre eine "Zugeständniss".
Es ist nicht an jemanden Bekennen, sondern Jesus zu sich selbst zu bekennen.
Das heißt auch seine Richtigkeit anzuerkennen.
Ok. Nehmen wir an, ein Mensch erkennt die Richtigkeit Christi an, hält sich für einen Christen. Und vergewaltigt dann eine Frau. Ist er ein Christ?
Dir ist schon klar, dass du dir nichts bekennen kannst, dass du nicht kennst?
Du verstehst ja anhand seiner Lehren offensichtlich, dass es gegen das Zugeständnis an Christus gehen würde, ansonsten würdest du dieses Beispiel nicht bringen.
Jemand der das so macht, bekennt sich etwas, von dem er nicht weiß was es ist - was eigentlich wieder nur ein Bekenntnis im Wort ist, nicht im tatsächlichen bekennen zu sich.
Ich versuche dich nur zu verstehen. Ich versuche nicht, deine Worte zu verdrehen. Viele evangelische Christen glauben an die Allversöhnung und schmücken Verbrechen gegen Gott durch schöne Wörter. Damit habe ich ein Problem. Ergo: die 10 Gebote sollen eingehalten werden.
Bei den Zehn Geboten würde ich zustimmen, mein Problem stand eher bei'm "und alles, was damit dazugehört, soll weiterhin eingehalten werden".
Denn in der Bibel steht durchaus, dass dies nicht so muss. Beispielsweise mit der Nahrung. Es steht klar geschrieben, dass der Christ nicht in dem was er isst eingeschränkt ist.
Die Zehn Gebote sind deutlicher als die Parabeln und Symboliken die Jesu bat, wer jedoch das Wort jedoch schon kennt, könnte auch nach den rechten Werten leben, ohne dem Gesetz direkt zu folgen.
Mit der Ernährung gebe ich dir recht. Aber die 10.Gebote hat niemand abgeschafft. Auch Christus nicht.
Christus hat vor seiner Kreuzigung gar nichts abgeschafft.
Und auch Paulus hat das mit der Ernährung nicht abgeschafft, sondern gesagt, dass das jüdische Gesetz nicht der Bund ist, welchen Gott durch Jesu angeboten hat, sondern es ein geistiger Bund zu Jesus selbst ist.
Aber Christ wird man nicht durch ein Bekenntnis, sondern durch die Gnade Gottes, die durch die persönliche Vergebung von Jesus geschieht. Das heißt, dass die Vergebung nicht allen gewährt wird, nur, weil sie sich zu Christus bekennen.
Unter der Annahme, dass dieser Gott gerecht ist, was quasi das gesamte Fundament dieser Religion darstellt, wird er jedoch denen Vergeben die sich aus ihrem Herzen bekennen(, und nicht weil es praktisch erscheint es zu tun).
Und Christ ist eigentlich ein Anhänger Christus, nicht jemand der garantiert in den Himmel aufgenommen wird (nach meinem Verständnis, hier könnte ich durchaus falsch liegen.)
Johannes 14, 21 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.
Nunja, ich sehe nicht ganz inwiefern dich die Vergabe durch Christus eher zu einem Christ macht, als die liebe an Christus.
Christen müssen nicht das Gesetz des Mose halten, da sie gar nicht unter diesem Gesetz stehen. Deshalb können sie morden.