Wieso sind Menschen schwul/lesbisch/bisexuell?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Homo-/Bisexualtät basiert auf beiden Interessen, weil ... 56%
Homo-/Bisexualtät basiert auf etwas anderem, undzwar ... 28%
Ich bin zwar nicht Homo-/Bisexuell aber denke, dass ... 11%
Homo-/Bisexualtät basiert auf geistigen Interessen, weil ... 6%
Homo-/Bisexualtät basiert auf körperlichen Interessen, weil ... 0%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Homo-/Bisexualtät basiert auf beiden Interessen, weil ...

Ich stelle dir mal eine simple Frage.

Nimm dein Lieblingsgericht. Warum ist es dein Lieblingsgericht?

Bei mir ist es eine Mischung.

A) Es schmeckt mir am Liebsten und ich kann es auch mehrmals hintereinander Essen und ich werde davon nicht gelangweilt

B) Ich kam damit in Kontakt, weil es meine Mutter für mich gekocht hat. Hätte sie dies nicht gemacht, dann wäre es nicht mein Lieblingsessen. Allerdings ist sie nicht der Grund dafür, dass es mein Lieblingsessen ist, sondern der Grund, dass ich überhaupt davon weiß

C) Ich habe mir mein Lieblingsessen nicht ausgesucht, da ich nicht über meinen Geschmack entscheide

D) Auf das Lieblingsessen aber auch auf alles andere an Essen bezogen ändert sich mein Geschmack über die Zeit, z.B. habe ich Oliven gehasst als Kind/Jugendlicher, mit 16 hatte ich sie nochmal probiert und gemerkt, dass die nicht nur gut schmecken, sondern sind inzwischen mein Lieblings-Obst

Vor allem sexuelles Interesse entwickelt sich hauptsächlich erst später im Leben, also ich meine nicht zur Geburt oder im Kindheitsalter. "Angeboren" wird dabei wohl auch kaum stimmen, aber sicherlich kann es Faktoren geben, die das auch beeinflussen, die eventuell seit Geburt bereits vorhanden sind - wobei ich denke das hierbei Erfahrung mit die größte Rolle spielt.

RobertMeyer87 
Fragesteller
 15.01.2020, 11:06

Danke ich dir für den Beitrag! Auf solche hatte ich eher gehofft statt auf jene, die mich als auf Vorurteilen basierenden Andersgeschlechtlichen Hasser darstellen :)

Nun möchte ich jedoch mit einer Gegenfrage antworten.

Wie wäre es denn, wenn ich:

A) Kein Lieblingsgericht habe.

B) Alles was ich esse unterschiedliche Auslöser hat. Beispielsweise Mahlzeit A lässt sich besonders schnell zubereiten, Mahlzeit B ist in der Zubereitung besonders günstig und Mahlzeit C ist besonders sättigend im Vergleich zu den anderen. Mir allerdings eigentlich alles (natürlich nicht als einzige Mahlzeit) zubereiten könnte, weil weder Geld, Zeit oder die Inhaltsstoffe eine Rolle spielen

Bin ich in Bezug auf meine Sexualität einfach unentschlossen?

0
Dudenox2  15.01.2020, 11:10
@RobertMeyer87

Zu A) gibt es z.B. asexuell, je nachdem wie man die Metapher nun interpretiert, heißt man hat keine sexuellen Gefühle. Keine bestimmte Vorliebe gibt es sicherlich auch als Begriff. Ich meine "pansexuell" ist, wenn man auf den Menschen selbst, nicht auf bestimmte Merkmale steht, heißt der Gegenüber kann alles sein.

Zu B)

Alles was ich esse unterschiedliche Auslöser hat.

Das gibt es doch auf beim Sex. Man kann dafür zahlen, man kann sich einen Partner aussuchen, eine F+, eine Gemeinschaft, einfach nur jemand für einen ONS holen etc., und meist hat man auch mehrere Sachen davon im Leben erlebt. So kann es natürlich auch sein, dass man - da es um Geschlechter geht - hierbei auch verschiedenes probiert.

Wer natürlich für verschiedenes offen ist, der ist dann eben eine Mischung. Es gibt z.B. Hetero, Homo und die Mischung ist Bi.

Mir allerdings eigentlich alles (natürlich nicht als einzige Mahlzeit) zubereiten könnte, weil weder Geld, Zeit oder die Inhaltsstoffe eine Rolle spielen

Das wäre dann eher oben das "Ich stehe auf alles und nehme das, was mir gerade am besten passt"

1
Dudenox2  15.01.2020, 11:22
@Dudenox2

Oh und bevor ich es vergesse,

Vor allem sexuelles Interesse entwickelt sich hauptsächlich erst später im Leben, also ich meine nicht zur Geburt oder im Kindheitsalter.

Der Punkt ist auch sehr wichtig und oftmals denkt man auch man weiß was man will da man nichts anderes kennt, das geht z.B. auch vielen Leuten im Geschäftsleben so. Die Arbeit ist halt so stressig und das ist normal. Bis sie dann irgendwann mal woanders arbeiten und merken "Nein, die alte Arbeit war einfach nicht das Richtige/scheiße für mich/generell", so macht man auch im Laufe des Lebens Erfahrungen. Wir haben keine Anleitung oder ein Buch, welches uns uns erklärt, heißt man beruht rein auf Erfahrungen. Macht man diese nicht, dann ist das Minimum und Maximum nur das, was man erlebt hat - wie es immer ist.

Bezogen auf Essen denke ich habe ich bisher vielleicht hmm 3%? von dem erlebt was es weltweit gibt. Mein Bewertungshorizont ist natürlich 0-100, allerdings kann es auch SEHR gut sein, dass etwas viel besser als meine aktuelle 100 ist, vielleicht bei 150, vielleicht bei 200. Damit es bei 0-100 bleibt muss ich dann den Rest stauchen und Zack ist meine neue 100 doppelt so gut wie meine alte 100, die ich nur deshalb nicht kannte, da ich es nicht in Erfahrung gebracht hatte oder gar nicht erst wusste, dass es dies gibt, oder es vielleicht auch grundsätzlich als falsch oder schlecht betrachtet hatte.

1
Homo-/Bisexualtät basiert auf etwas anderem, undzwar ...

Wenn du ein selbstreflektierter Mensch bist, dann reflektier bitte mal kritisch, was du hier gerade implizierst. Schwule sind so, weil emotionaler Stress sie zu ihrem eigenen Geschlecht zieht? Mädchen sind lesbisch, weil sie sich vor Jungs ekeln?

Das Eis, auf das du dich da begibst, ist mehr als dünn. Solche Gedanken konsequent zu Ende gedacht münden in dem Versuch von Therapien. Sie geben homosexuellen Menschen das Gefühl, dass sie einen Fehler hätten. Dein verständnisvoller Ton macht das ganze aus meiner Sicht sogar noch schlimmer.

Homosexuelle sind homosexuell, weil sie es sind. Punkt, aus, Ende. Männer stehen auf Männer, weil sie auf Männer stehen. Es ist nicht geklärt WARUM das passiert. Aber Theorien, die das ganze psychologisch erklären wollten, sind alle widerlegt. Nur in der homophoben - teils rechten - Szene halten sich andere Meinungen zu dem Thema.

Deine kritischen Überlegungen sind verallgemeinernd, teils sogar diskriminierend, wenn du mich fragst. Ich komme zum Schluss, dass du dich gerne in der Rolle des "offenen und verständnisvollen" Menschen siehst, während du eigentlich Öl ins Feuer der Homophobie gießt. Allein der Satz "kann daher teilweise nachvollziehen, wieso einige und vor allem jüngere denken, dass sie schwul/lesbisch sind" ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die ohnehin durch ihre vermeintliche "Andersartigkeit" mit sich und ihrer Sexualität zu hadern haben.

Hormone steuern unsere Sexualität. Egal ob sich Jungs und Mädchen voreinander ekeln, oder jemand beim Spielen ausgegrenzt wird ... in der Pubertät entwickelt sich ein natürliches sexuelles Verlangen und ein solches nach einer intimen Liebesbeziehung. Den einen zieht's zum einen, den anderen zum anderen Geschlecht und dafür kann niemand etwas und dagegen kann auch niemand etwas tun. Wieso auch.

RobertMeyer87 
Fragesteller
 15.01.2020, 10:32

Tut mir sehr Leid, wenn ich so abweisend rüberkam. Ich versuche aber tatsächlich nur die Gründe dahinter zu erfahren.

Inzwischen sind einige Bekannte homosexuell die meisten jedoch bisexuell. Wenn ich sie frage, wieso sie Interesse am selben Geschlecht haben, höre ich meistens, dass sie vom anderen Geschlecht andegewiedert sind und deshalb quasi nur ausweichen.

Beispielsweise ist eine Freundin von mir lesbisch und mit ihrer Frau schon seit einigen Jahren glücklich verheiratet. Sie sagt immernoch, dass sie dieses Machogehabe der Männer einfach nicht abkann und sich daher für eine Frau entschieden hat. Wenn ich allerdings so in Ruhe mit ihr darüber rede, sagt sie allerdings auch oft, dass sie nie lesbisch geworden wäre, wenn sie früher mit mehreren teils weniger männlichen Männern zutun gehabt hätte.

Daher habe ich die Frage, die offenbar sehr von Vorurteilen beherrscht wird gestellt. Wollte mich nur vergewissern ob sie da ein Einzelfall ist oder es anderen auch so geht.

0
offeltoffel  15.01.2020, 11:30
@RobertMeyer87

Die Natur hat ihre Tricks, dass sich Menschen zueinander hingezogen fühlen. Mag sein, dass ein Großteil der Frauen sich von "Machogehabe der Männer" (allein diese Pauschalaussage ist echt ätzend) abgeschreckt fühlt. Aber heterosexuelle Frauen haben halt Hormone, die solche vermeintlich männlichen Eigenschaften plötzlich in anziehend ummünzen kann.

Wenn es denn überhaupt sowas wie "typisch Frau" gibt, dann sind da sicher Sachen dabei, die mich auch nerven. Meine Frau hat auch einige Angewohnheiten, die mich wahnsinnig machen könnten. Wäre ich nicht heterosexuell und noch immer in sie verliebt, gäbe es ja keinen Grund mit ihr zusammen zu sein oder mit ihr zu schlafen. Das ist doch das Schöne an der Liebe, dass sie diese Hürden überwindet.

Die Natur hat sich was dabei gedacht, dass sie mich mit einem Trieb ausgestattet hat, dass ich meinen Penis in die Vagina einer Frau stecken möchte. Und dass ich es nicht erstrebenswert finde, ihn in den Po eines Mannes zu stecken. Genauso wird es wohl einen Sinn geben, warum manche Männer es genau andersrum sehen. Nur ist dieser Grund nicht bekannt auch auch aus meiner Sicht völlig irrelevant.

1
Homo-/Bisexualtät basiert auf etwas anderem, undzwar ...

Homo- und Bisexualität entstehen nicht, sie sind -übrigens genauso wie Heterosexualität- angeboren. Wer schwul/lesbisch/bi ist, ist schon immer so gewesen und nicht durch irgendein prägendes Erlebnis in der Kindheit so geworden. Und weil die sexuelle Orientierung angeboren ist, kann man ein Kind auch nicht z. B. zum Schwulsein erziehen (was manchmal von homophoben Gegnern von Regenbogenfamilien als "Argument" benutzt wird) und man kann Homosexuelle und Bisexuelle auch nicht durch völlig nutzlose und sogar psychisch höchst gefährliche Konversionstherapien "umpolen".

Die Faktoren, welche die sexuelle Orientierung beeinflussen, sind bis heute noch wenig erforscht. Sicher ist, dass die sexuelle Orientierung teilweise durch die Gene bestimmt wird, jedenfalls deuten Ergebnisse auf Zwillings-Studien darauf hin und inzwischen sind auch etliche SNPs (single nucleotide polymorphisms, das sind einzelne Punktmutationen im Genom) identifiziert worden, die bei Menschen mit homosexuellen Erfahrungen signifikant häufiger auftreten als bei Menschen, die niemals eine homosexuelle Erfahrung gemacht haben. Signifikant bedeutet wohlgemerkt nur, dass die festgestellten Befunde nicht zufälliger Natur sind, es sagt nichts über die tatsächliche Einflussgröße aus. In Wirklichkeit ist der Einfluss eines einzelnen SNP verschwindend gering. Erst in der Summe nehmen sehr viele unterschiedliche Gene Einfluss auf die sexuelle Orientierung - es gibt also nicht ein einzelnes "Homo-Gen".
Gleichzeitig haben Zwillingsstudien aber auch gezeigt, dass Gene nicht alles erklären können. Die sexuelle Orientierung muss noch andere biologische Ursachen haben, darunter werden vor allem hormonelle Einflüsse auf den Fetus während der Schwangerschaft diskutiert, das Immunsystem der Mutter und epigenetische Prägung - wobei für letzteres bislang ein Beweis aussteht.

Es gibt also nicht die eine Ursache für Homo- oder Bisexualität, sondern ganz viele verschiedene biologische Ursachen, die sich sehr wahrscheinlich auch noch gegenseitig beeinflussen.

Zieht ihr euch hauptsächlich körperlich zum gleichen Geschlecht hingezogen oder auch geistig.

Ich bin bisexuell und fühle mich körperlich zu beiden Geschlechtern etwa gleichermaßen hingezogen. Ich kann Frauen sexy finden und ich kann Männer sexy finden und finde sowohl den heterosexuellen als auch den homosexuellen Sex toll. Emotional bin ich aber ziemlich hetero. Bislang war ich immer nur in Frauen verliebt und kann mir eine Liebesbeziehung auch nur mit einer Frau vorstellen.

Beziehungsweise fühlt ihr euch eher von dem anderen Geschlecht angeekelt, sowohl körperlich als auch geistig und entscheidet euch dann im Umkehrschluss, weil ihr dennoch Liebe erhalten/geben wollt für das gleiche Geschlecht?

Ich fühle mich von gar keinem Geschlecht angeekelt. Es gibt einfach Frauen, die ich toll finde und es gibt Männer, die mir gefallen. Bei beiden Geschlechtern gibt es aber auch Vertreter, die ich nicht so attraktiv finde.
Ich habe auch nie entschieden, nur Frauen lieben zu können - es ist einfach so. Grundsätzlich hätte ich kein Problem damit, mit einem Mann eine homosexuelle Beziehung zu führen. Nur war ich halt noch nie in einen Mann verliebt und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das jemals geschehen wird. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich Männer ekliger finde, es ist einfach so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin bisexuell. 💕💜💙

Es gibt mehr Sexualitäten und Geschlechter als man kennt.

Ich bin Transgender Ftm (d.h. ich bin ein Mann der im Körper einer Frau geboren wurde.) Mein Freund stand schon immer auf Männer. Er ist Schwul und ich bin Pan (d.h. mir ist egal welches Geschlecht oder welches Geschlecht mein Partner nicht hat)

Was wir sexuell anziehend finden hat nichts mit unserem Geschlecht oder des Geschlechts anderer zu tun.

Es gibt kein Warum bei solchen Dingen. Sondern nur ein so ist es eben.

Lg alexx

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ich bin zwar nicht Homo-/Bisexuell aber denke, dass ...

... Homosexualität auch mit geistigem und körperlichem Interesse zu tun hat. Ob man beides hat, hängt aber von der Person ab, es gibt ja auch z.B. Leute die nur hetero-romantisch sind, etc..

Die Definitionen von Jungs und Mädchen zeigen so gut, dass Sexismus in beide Richtungen geht.