Wieso lieben sich zwei Menschen so oft?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Liebe ist garantiert nichts statistisches, dafür etwas höchst individuelles.

Zwei Menschen treffen sich und sind zufällig zu dem Zeitpunkt "paarungsbereit". Damit meine ich nicht nur die sexuelle Komponente, sondern das grundsätzliche Bedürfnis, nicht alleine zu sein. So kommen diese beiden Menschen zusammen. Sie senden Signale aus und sie verlieben sich ineinander, was auch immer der einzelne der beiden darunter versteht.

Manchmal, passiert das wechselseitig, manchmal muss der eine der beiden stärker drängen, bevor der andere auf das Werben anspricht.

Dieses Verlieben ist wichtig, da sonst die beiden Menschen praktisch aneinander vorbeilaufen. Und es hält über einen kürzeren oder längeren Zeitraum vor.

Während dieses Zeitraums entwickelt sich im Idealfall eine tiefergehende Beziehung. Die beiden Menschen gleichen ihre Interessen, auch ihre sexuellen Interessen, ihre Lebensentwürfe, ihre Werte miteinander ab und "beschließen" zusammen zu bleiben.

Wenn die Schnittmenge dieser Gemeinsamkeiten gering oder z.B. sehr einseitig (sexuell) orientiert ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Beziehung schnell wieder auseinander geht. Kommen Kinder ins Spiel, wird die Menge an Gemeinsamkeiten natürlich wesentlich größer.

Ist eine hohe Übereinstimmung vorhanden, schwingen die beiden Partner sozusagen auf der gleichen Wellenlänge, dann würde ich das als Liebe bezeichnen. Dies führt dann auch dazu, dass man mit den Nicht-Übereinstimmungen besser zurechtkommt.

Manche Menschen haben eine sehr hohe Übereinstimmung, das ist dann die große Liebe. Andere Menschen kommen mit weniger Übereinstimmung zurecht, das ist dann eine "normale" Liebe. Bei wieder anderen ist und bleibt es eine einseitige Liebe und nochmal andere bleiben sogar ohne Liebe zusammen, weil die Beziehung von anderen Interessen zusammengehalten wird.

Bei manchen wächst die Liebe im Lauf der Jahre und bei anderen wird sie weniger. Manchmal scheint das wie eine Pflanze zu sein, die bei guter Pflege gedeiht und bei schlechter Pflege eingeht.

Manche überhöhen die Liebe auch zu einem Ideal, dem sie nicht gerecht werden können, während andere das ganze eher pragmatisch sehen. Es hat also immer sehr viel mit den eigenen Vorstellungen und Einstellungen zu tun, ob das zwischen zwei Menschen dauerhaft eine Liebesbeziehung geben kann oder nicht.

Die Grundlagen der Beziehungsfähigkeit und der Liebesfähigkeit werden aber meiner Meinung nach häufig in der Kindheit und Jugend gelegt. Menschen, die in dieser Zeit die Liebe ihrer Eltern oder sonstiger Bezugspersonen erfahren haben, tun sich später leichter, selbst Liebe empfinden und weitergeben zu können.

Machtnix53  11.09.2017, 12:14

Manche Menschen haben eine sehr hohe Übereinstimmung, das ist dann die große Liebe.

Diese Theorie, dass Liebe auf Übereinstimmung beruht, und die Liebe mit der Übereinstimmung zunimmt, stimmt nicht mit der Praxis überein.

Liebe braucht auch Nicht-Übereinstimmung, sonst wird sie leicht langweilig. Sie braucht Überraschungen, Rätsel, Auseinandersetzungen und Herausforderungen des Unbekannten.

Schon bei Freundschaften ist ein wichtiger Faktor, andere Weltsichten zu erfahren. Nur Übereinstimmung wäre bald reizlos.

0
Dominoleben 
Fragesteller
 11.09.2017, 15:23

Vielen Dank für deine Antwort! Den Ansatz mit der Übereinstimmigkeit finde ich sehr einleuchtent :) Sobald ich es kann, werd ich dir die "Hilfreichste Antwort" geben👍

0

Also wenn echte Liebe im Spiel ist, sollte das schon gegenseitig sein.

Und an der Anzahl doch guter Ehen, auch wenn die meisten wieder geschieden sein sollen lt. Statistik, ist glücklicherweise doch recht hoch. LG.

Aber wieso treffen sich genau 2 Menschen, die sich lieben? Es ist ja nicht so, dass man nach 20 Partnern den richtigen finden. Viele haben ja beim 1. mal Glück und sind direkt gegenseitig verliebt.

BergWalker  11.09.2017, 00:04

Die Wahrscheinlichkeit, "die wahre Liebe" zu finden, ist bei der hohen Zahl an Menschen statistisch gesehen tatsächlich recht gering. Vielleicht jedoch ist es in vielen Fällen garnicht "die wahre Liebe". Vielleicht ist es nur "Liebe", man gibt sich jedoch damit zufrieden. Da man glücklich ist und das Suchen Leid ist, redet man sich ein, sie wäre wahrhaftig... ...unwissend, dass jemand Anderes einen vielleicht nich glücklicher machen würde. Die "Liebe" zu finden, sollte nicht allzu schwierig sein. "Die wahre Liebe"... das ist jedoch etwas anderes. Und das Suchen wird sich lohnen - auch wenn man nie genau weis, "Ist sie das? Oder gibt es nich jemand besseren?" Jap, ich bin kitschig.

0
PicaPica  11.09.2017, 00:15
@BergWalker

@BergWalker, am besten klappt es, wenn man nicht sucht und wenn man sich für jemanden entschieden hat - so richtig - dann sollte man nicht weiter suchen.

Ist ein wenig ein evtl. hinkender Vergleich, aber wenn du dich mal für eine z. B. Kamera entschieden und diese gekauft hast, macht es dich nur unglücklich, wenn du weiterhin Angebote und Preise vergleichst und vielleicht irgendwo diese Kamera noch günstiger siehst.

Deswegen sollte man vorher gründlich prüfen, LG.

2
Dominoleben 
Fragesteller
 11.09.2017, 00:11

Ich finde, das ist bisher die beste Theorie die ich dazu gehört hab :)

0

Genau das hab ich mich schon oft gefragt... und dann müsste es doch Eig ziemlich viele Menschen geben die man wenn man sie kennt lieben würde

Was du meinst, ist nicht Liebe, sondern Verliebtheit. Also der Zustand, bevor man sich kennt.

Liebe entwickelt sich durch ständiges Sich-kennenlernen und das ist gegenseitig, auch wenn erst nur eine(r) verliebt ist.

Dominoleben 
Fragesteller
 11.09.2017, 00:12

Und wieso verliebt man sich dann oft direkt in die Person, die in einen selbst verliebt ist? Normalerweise sollten ja eher Freundschaften entstehen denk ich.

1
Machtnix53  11.09.2017, 00:18
@Dominoleben

Wenn du erfährst, dass jemand in dich verliebt ist, ist das schon mal ein Grund, ihn sich näher anzuschauen. Wenn es passt, liegt es nicht fern, sich auch zu verlieben. Unter anderem auch, weil dann dem Liebesglück nichts mehr im Wege liegt.

4