Wieso ist meine Mutter so kalt und abweisend?
Meine Mutter (38) ist an und für sich eine gute Mutter, die sich um ihre Kinder viele Sorgen macht und nur das Beste möchte.
Doch seit ein paar Jahren hat sie sich sehr verändert.
So möchte sie zum Beispiel nicht, dass meine große Schwester (fast 18) und ich (15) was gemeinsam unternehmen.
Meine Mutter ist vom Beruf Krankenschwester und musste oft Schichtarbeit und Überstunden machen, weshalb wir beide oft auf unsere jüngeren Geschwister aufgepasst haben oder sie abends ins Bett gebracht haben. Vor allem ich habe eine enge Bindung zu meiner achtjährigen Schwester und meinem elfjährigen Bruder und würde alles für die beiden geben.
Meine beiden besten Freundinnen haben Geschwister im gleichen Alter meiner Schwester, weswegen wir oft was mit ihnen unternommen haben. Vor einem Jahr habe ich das erste Mal bemerkt, dass meine Mutter richtig wütend wird, wenn meine Geschwister mit mir über ihre Probleme reden und mich um Hilfe fragen. Das liegt nur daran, dass sich meine Mutter immer fürchterlich aufregt und in alles hineinsteigert.
Einmal ist sie sehr liebevoll und im nächsten Moment stößt sie mich vor den Kopf und beleidigt oder verletzt mich. Meine große Schwester und ich können damit einigermaßen umgehen, aber für die Kleinen ist es unbegreiflich. Wenn ich zum Beispiel meiner kleinen Schwester was vorlese, weigert sich meine Mutter sie zu drücken oder ihr einen Gute-Nachtkuss zugeben.
Jetzt ist sie wieder schwanger und bekommt in dreieinhalb Monaten noch ein kleines Mädchen und hat bereits zu mir gesagt, dass ich ihr dieses Kind aber nicht wegnehmen darf, dabei will ich das gar nicht! Ich liebe meine Geschwister nunmal und kann sie ja schlecht ignorieren.
Sie unterstellt auch meinen Vater permanent, dass er uns mehr liebt, als sie. Ich finde das richtig traurig. Man liebt seine Kinder doch auf eine andere Weise als seinen Partner oder?
Nun ziehen wir am ersten April nach Portland, Oregon. Meine kleine Schwester liegt jetzt aber mit einer Bauchfellentzündung und nach einer Blinddarmoperation im Krankenhaus und kann so erst in frühestens drei Wochen fliegen. Meine Mutter kann aber nicht solange hier bleiben, weil sie nächste Woche Mittwoch ihren neuen Job antreten muss, also schlug ich vor, dass ich dann hier bleibe. (Würde schulisch alles klappen). Doch meine Mutter stellt sich quer und sagt, dass meine Schwester meine Anwesenheit nicht braucht, was überhaupt nicht stimmt. Im Gegenteil.
Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Bitte helft mir.
12 Antworten
Sie macht sich Gedanken, weil sie denkt, dass der Job die Liebe raubt, die eine Mutter ihren Kindern normalerweise entgegenbringt. Für gewöhnlich ist es heutzutage so, dass Mütter auf die Kinder aufpassen und Väter arbeiten. Aber durch die vielen Kosten und den niedrigen Löhnen müssen teilweise beide arbeiten. Hinzu kommt, dass deine Mutter nicht die schönsten Erlebnisse von anderen miterlebt, im Gegenteil. Schließlich ist sie im Krankenhaus tätig und dort geht man nicht hin, wenn es einem gut, sondern wenns einem schlecht geht. Das belastet zusätzlich. Und wenn deine Geschwister anfangen, dir mehr ihre Probleme anzuvertrauen, als deiner Mutter, ist das schon ein Anzeichen, dass die Beziehung zur Mutter möglicherweise geschwächt wurde oder wird. Auf jeden Fall würde ich an deiner Stelle deiner Mutter die Sorgen nehmen und ihr klarmachen, dass du die Geschwister nicht "wegnehmen" willst. Zwar ist das für dich vielleicht nicht begreiflich, aber ich sehe die Sorgen deiner Mutter berechtigt. Es geht hier nicht um die Person selber, sondern darum, dass du die Mutterbeziehung möglicherweise übernehmen könntest. Und das ist die Angst deiner Mutter. Deswegen kommt es dir auch kalt vor, was aber einfach ihre Angst wiederspiegelt.
Viele Grüße,
StayInLife
Ihr solltet euch alle mal zusammen setzten , da ist wohl von allen Seiten Rede bedarf . Ich denke das deine Mutter mit allem einfach überfordert ist . Krankenschwester ist ja auch kein leichter Beruf , da sieht sie viel Leid was sie verarbeiten muss , das kann sie auch nicht einfach wie Zeug ausziehen wenn sie nachhause geht . Sie wird sicherlich Eifersüchtig auf dich sein , weil du ja wohl ansprech Partner deiner Geschwister bist , dabei sollte sie sich freuen das du dich so um die kleineren kümmerst . Sage es ihr doch mal das es euch freut das sie als Krankenschwester arbeitet . Gebt ihr mehr das Gefühl das sie nicht eine aussen stehende ist . Das könnt ihr in dem ihr sie an Gespräche beteiligt . Ich finde es völlig normal das du und deine Geschwister auch Gespräche habt die nur euch etwas angehen , teile ihr das doch mal mit , das es nicht Gespräche gegen oder über sie sind .
Sage ihr das deine kleinere Schwester es braucht von ihr gedrückt zu werden , auch wenn du ein Buch vorliest . Richtet ihr doch mal einen schönen Abend ein , der nur ihr gewidmet ist . Vielleicht erkennt sie dann das sie sich keine Sorgen machen muss und ihr sie liebt auch wenn sie viel arbeitet .
Deine kleine Schwester kann auf keinen Fall alleine im Kranken Haus zurück bleiben da hast du völlig recht , aber das du als 15 Jährige hierbleibst
halte ich auch für keine gute Idee , das sollte deine Große Schwester machen .
Ich wünsche euch alles gute . und gute Besserung an deine Schwester im Krankenhaus .
Heyy
Als aller erstes würde ich dir Raten deine Mutter darauf anzusprechen und euch dann ggf. Mit der Familie zusammenzusetzen. Ich bin zwar kein Psychologe aber es könnte einerseits damit zu tun haben, dass Hormone bei Schwangeren "anders sind" und sie auch eventuell mit der Situation überfordert ist. Es kann aber auch sein dass sie, z.B. aufgrund von Ereignissen aus der Vergangenheit etc., an Depressionen leidet. Wenn sich durch ein Gespräch mit deiner Mutter sich nicht wieder alles klärt würde ich die außerdem Empfehlen ihre Eltern zu Fragen ob es in ihrer Jungend bestimmte Ereignisse gab wovon das jetzt wir jetzt eine Folge sein könnte. Wenn das alles nicht hilf würde dann zieh einen Experten hinzu. Es geht gar nicht dass sie ihre Kinder beleidigt und ihnen, aus was für gründen auch immer, die mütterliche Liebe verweigert, denn die ist besonders für kleinere Kinder sehr wichtig zum Aufbau des Selbstvertrauens.
Ich hoffe ich konnte dir helfen.
Lg Lene
Es wird ja immer härter, was ich hier von deiner Story mitbekomme - anfangs dachte ich, du wärst einfach nur ein ganz normales Mädchen, das mit seiner Familie nach Oregon auswandert....
Sag doch deiner Mutter, dass sie ihre Bindung zu deinen Geschwistern verbessern kann, wenn sie diese mit übern Teich nimmt, du aber vorerst nicht mit dort bist. Dann kann sie immerhin daran arbeiten, mit einem der Kinder (dein Bruder fliegt mit deinen Eltern mit, richtig?) besser auszukommen.
Ich an deiner Stelle würde echt die drei Wochen hierbleiben, zumal dein Vater dies auch zu unterstützen scheint, und ihr einen Brief mitgeben, in den du alles erzählst, was du zu sagen hast. Selbst wenn sie dann wütend wird - was will sie tun? Du bist in Deutschland, sie ist in Amerika. Dann kann sie die drei Wochen mal drüber nachdenken, was schief läuft und ihr könnt ja telefonieren.
Ich hoffe jedenfalls das Beste für dich und deine ganze Familie: Dass deine Schwester schnell wieder gesund wird, ihr euch schnell einlebt und auch wieder ein harmonisches, nettes Familienleben führt.
LG :)
Mit ihr alleine mal in Ruhe reden könnte Wunder bewirken.