Wieso haben die Römer so viel von den Griechen übernommen?

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Mal stark vereinfacht und vereinfacht gesagt:

Die griechische Kultur und Zivilisation war wesentlich weiter entwickelt (und älter) als die römische (am Anfang). Die Römer haben z.B. erst viel später Münzen geprägt als die Griechen.

Die Griechen waren also ein zivilisatorisches Vorbild in allen Bereichen für die Römer, die haben aber dann auch eine eigene Kultur entwickelt bei ihrem Aufstieg zur Weltmacht.

Mufinss  08.08.2019, 17:03

So ist es.

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Weil Römer sich nur in Kriegskunst verbessert haben. Und der Trick ihres Erfolgs war, dass die die Kriegskunst nutzten um andere Staaten die andere Fähigkeiten als Kriegskunst verbesserten unterwarfen. So konnten sie allein mit Kriegskunst alles bekommen was sie wollten ohne lange selbst zu forschen. Allein Forschung in Kriegskunst reichte.

Freilich wenn jede Nation so denken und handeln würde, würde die Menschheit untergehen.

Die griechische Kultur wurde von den Römern sehr geschätzt, weil sie selbst ja eher ein auf Kriege und Eroberungen ausgerichtetes Volk waren. Die griechische Kultur, bzw. deren Adaption war vermutlich für sie ein Gegengewicht für ihre eigene imperialistische Kultur.

Solche Wertschätzungen anderer Kulturen und Übernahme von Teilen sind in vielen Epochen vorgekommen. z.B. in der Renaissance (des Altertums), in der Romantik (in der plötzlich die Ritterzeit wieder en vogue war).

Übrigens blieb es bei solchen kulturellen Rückbesinnungen nicht aus, dass die betreffende Kultur bzw. Epoche auch idealisiert wurde, zum Teil auch aus Sicht der jeweils eigenen Epüoche teilweise missverstanden bzw., missinterpretiert.

Die meisten Antworter hier haben schon auf einen wesentlichen Gesichtspunkt hingewiesen: die Faszination, die von der griechischen Kultur auf die Römer einwirkte.

Aber es gab noch einen wichtigen Gesichtspunkt: Im Verlauf der punischen Kriege, insbesondere des 2. punischen Krieges, gerieten die Römer enger mit der hellenistischen Welt in Kontakt, deren Länder die Römer für Barbaren hielten. Um dieses Vorurteil zu bekämpfen, aber auch die römische Politik in der hellenistischen Welt begreiflich zu machen, betrieben die Römer u. a. mit geschichtlichen Darstellungen in griechischer Sprache (Stichwort: Fabius Pictor) bei den Griechen prorömische Propaganda. Indem sie auf vielen Gebieten der Kultur, u. a. in Philosophie und Literatur, Religion und Architektur, mit den Griechen gleichzuziehen versuchten, demonstrierten sie ihre Zugehörigkeit zur hellenistischen Welt und ihre Gleichrangigkeit mit den griechischen Staaten. Immer mehr mischten sich die Römer auch in die Politik der hellenistischen Staaten ein, die nach und nach entweder zu Bündnispartnern oder zu militärisch unterworfenen Ländern wurden. Der letzte bedeutende hellenistische Staat, das ptolemäische Ägypten, verlor nach der Schlacht bei Actium 31 v. Chr. seine Selbständigkeit.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Dies zeigt meiner Ansicht nach die wahre Grösse der Römer: Dass sie die Griechen besiegen und doch von ihnen lernen konnten. Da könnten viele heutige Kulturen etwas abschauen. Auch als sie die absolute Weltmacht waren, hatten die Römer Griechen als Lehrer und sie sprachen mit ihnen Griechisch, nicht Latein. Stell dir das mal bei einem US Amerikaner vor!

mofri  14.08.2019, 13:16

Ja, die Römer schmückten sich gern mit griechischen Lehrern, aber eine entsprechende Wertschätzung bekamen sie nicht. Ähnlich der Behandlung großer Künstler, wie W. A. Mozart, durch die damaligen adligen Herrscher, die in den genialen Arbeiten Domestikendienste sahen.

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